Shawgust 2024
Black Magic 2
Story:
Magier Kang Cong (Lo Lieh) bedient sich schwarzer Magie, um Menschen in Zombies zu verwandeln, «sein Recht» durchzusetzen oder um ewig jung zu bleiben. Dafür braucht er aber Milch von Frauen. Sein neustes Opfer, welches er auserwählt hat, ist Margerete (Lily Li) und dessen Ehemann und Arzt (Lin Wei-Tu). Dessen Kollege (Ti Lung), der lange nicht an die schwarze Magie glaubte, versucht nun, seine Freunde und auch das Leben seiner Frau (Tanny Tien Ni) zu retten…
Meine Meinung:
Black Magic 2 wurde erst im Sommer 2009 einem weltweiten Publikum zugänglich. Den bis dato seltenen Shaw Brothers Film gab es mit Ausnahme eines Bootlegs nämlich bis dahin nicht zu sehen. Der Film wurde im Gegensatz zu anderen Shaw Brothers Produktionen in Hong Kong nämlich weder auf VCD noch DVD veröffentlicht. Black Magic 2 ist die Fortsetzung von Omen des Bösen. Teilweise ist auch der Cast identisch (Ti Lung, Lily Li, Lo Lieh, Tanny Tien Ni). Es werden aber neue Figuren gespielt und der Plot knüpft nicht an die Ereignisse des Vorgängers an. Theoretisch braucht man den ersten Film nicht zu kennen, um mit Black Magic 2 seinen Spass zu haben.
Black Magic 2 ist aufwändiger, Effekte geladener und verrückter als der eher ruhige Vorgänger. Zwar gelingt es Black Magic 2 nicht ganz, an völlig skurrile Arbeiten wie z.B. The Boxer’s Omen anzuknüpfen, aber fast. Der Film bietet eine grosse Anzahl an schleimigen, ekligen Effekten (Tier-Gore, Würmer in Wunden, ausgerissene Augäpfel, Leichen, Spitalvisite, ein «Freak», der per Kaiserschnitt «geboren» wird), verrückten Ideen (Tote werden gesteuert, indem diesen Nägeln in die Schädel geschlagen werden, durch Brustmilch trinken ewig jung zubleiben, Augäpfel schlucken, um mit «Weisheit» gesegnet zu sein) einem Genre-Mix (wenig Martial Arts gibt es auch noch zu sehen) und viel nackte Haut (u.a. auch von Tanny Tien und vor allem Lily Li).
Die Effekte haben Charme. Diese sind blutig, schleimig und abwechslungsreich. Die Settings, vor allem die Behausung von Lo Lieh (The Concrete Jungle, The Black Magic with Buddha), der den Magier perfekt verkörpert, ist stimmungsvoll eingerichtet und sorgt dafür, dass es viel an atmosphärischen Gruselmomenten zu sehen gibt, auch wenn einige Räumlichkeiten fast ein wenig an spätere US-Horrorklassiker erinnern (Re-Animator, Hellbound: Hellraiser 2). Ich mag Lo Lieh als Bösewicht mehr, statt als Helden. Es gibt Ausnahmen (Zhao - Der Unbesiegbare). Ti Lung (Die 13 Söhne des gelben Drachen, The Naval Commandos) war solide. Yang Chi-Ching (Come Drink with Me) gibt mehr oder weniger nur einen Cameo-Auftritt als guter Magier, der zum Start des Filmes nebst Tierhorror wohl auch ein (schon totes) echtes Krokodil aufschlitzen darf.
Was die Mädels angehen, sind auch zwei bekannte Namen dabei: Tanny Tien Ni (A Haunted House, Hex), welche Ti Lungs «Ehefrau» spielt und die mir bekanntere, da auch im Martial Arts Film oft gesehen Lily Li (Shaolin Mantis, The Greatest Eight Kinds of Kung Fu). Beide ziehen blank, was mich doch vor allem bei Lily Li überrascht hat. Auch in ihrer Sexszene mit Lo Lieh (oder der Brustmilch-Fütterung) sorgt sie für nackte Tatsachen, wobei ich bei einem Close-Up von grossen Brüsten auch davon ausgehe, dass ähnlich wie bei Yukari Oshima in Iron Angels (in der HK-DVD zwar zensiert) ein Bodydouble zum Einsatz kam. Dabei spielte sie auch in Erotikfilmen der Shaw Brothers mit, wo sie sich schon nackt zeigte. Die Filme sind aber, da keine Kung Fu Werke, nicht wirklich sonderlich bekannt (z.B. Crazy Sex aus dem Jahr 1976). Die Musik soll aus westlichen Filmen gestohlen sein. In einem Review las ich von Ennio Morricone und Bruno Nicolai.
Fazit: Sehenswerter Horror der Shaw Brothers!
Infos:
O: Gou Hun Jiang Tou
HK 1976
R: Ho Meng-Hua
D: Lo Lieh, Lily Li, Lin Wei-Tu, Ti Lung, Tanny Tien Ni
Laufzeit der US-DVD: 91:53 Min.
Gesehen am: Juni 2009 / Neusichtung am: Shawgust 2024
Fassungen: Mir lag die US-DVD von Tokyo Shock/Celestial vor
= Uncut, sehr gute Bild- und Tonqualität, O-Ton und englische Subs vorhanden.
Gibt es in England von 88 Films auf Blu-Ray. Es gibt keine deutsche Fassung
(Stand: Aug. 2024).