Von Angesicht zu Angesicht
Story:
Bandit Bennet (Tomas Milian) entgeht seinem Todesurteil und nimmt Professor Fletcher (Gian Maria Volontè) als Geisel. Er lässt Fletcher leben, da dieser ihm das Leben rettet. Bennet versucht, seine Bande, die zerschlagen wurde (einige geflüchtet, andere gefangen genommen worden), wieder aufzubauen. Fletcher ist beeindruckt von diesem ihm völlig Fremden leben und will Teil von Bennets Leben und Bande werden. Dieser zögert. Ein weiterer Anwärter, Siringo (William Berger), versucht ebenfalls in Bennets Bande aufgenommen zu werden. In Wahrheit handelt es sich jedoch um einen Agenten des Staates, der die ganze Bande verhaften will…
Meine Meinung:
Von Angesicht zu Angesicht ist nach Orca und Der City Hai der dritte Film, der zu Ehren des vor kurzem verstorbenen Sergio Donati geschaut wurde. Für alle drei Filme war er für das Drehbuch/Story zuständig. Im Fall des Italo-Western Von Angesicht zu Angesicht wurde er dabei von Regisseur Sergio Sollima (Revolver – Die perfekte Erpressung, Der Gehetzte der Sierra Madre) unterstürzt. Er schreib vor allem Drehbücher für Italo-Western.
Von Angesicht zu Angesicht hat in der Tat eine Story, die tiefgründiger und anspruchsvoller ist, als in manch anderem Italo-Western. Auch die Figuren haben mehr Tiefe und entwickeln sich, vor allem Bandit Bennet, der mir hier etwas zu sehr nach einem Indianer aussieht (und die Frisur war auch übel), der entführte Professor und auch der von einer Agentur losgeschickte Kopfgeldjäger, der den Kampf gegen die Banditen aufnimmt.
Alle drei treffen in einem spannenden Finale aufeinander. Das Trio wird stark gespielt. Als Bandit überzeugt (abgesehen vom Aussehen) einmal mehr Italo- und Euro-Cult Legende Tomas Milian (Der Superbulle jagt den Ripper, Die Gangster-Akademie, Die Strickmütze). Er macht einen tollen Job. Der mir unbekannte Gian Maria Volontè (Investigation of a Citizen Above Suspicion) war ebenso stark und am meisten überzeugt und positiv überrascht hat mich William Berger (If You Meet Sartana…Prey for Your Death, Die Liebesbriefe einer portugiesischen Nonne, Kung-Fu Brothers in the Wild West).
Auch die anderen Figuren wurden überzeugend dargestellt. Die Action-Szenen sind zwar unblutig, aber dennoch sehenswert inszeniert. Schon das Intro in den Film, welches an Intros der Bruce Lee Filme erinnert, war sehenswert. Paste einfach perfekt zu der Zeit. Dazu der wunderschöne Soundtrack des Filmes. Ein Genuss. Für diesen zeichneten sich u.a. Ennio Morricone (Der Schwarze Tag des Widders, Der Berserker, Mafian Kosto) und Bruno Nicolai (Emanuelle in America, Cosa avete fatto a Solange?, The Bloody Judge) aus.
Fazit: Must See Titel für Italo-Western Fans!
Infos:
O: Faccia a faccia
Italien, Spanien 1967
R: Sergio Sollima
D: Tomas Milian, William Berger, Gian Maria Volontè, Carole André, Aldo Sambrell, Ángel del Pozo, Jolanda Modio, Lidia Alfonsi
Laufzeit der deutschen DVD: 106:49 Min.
Gesehen am: April 2007 / Neusichtung am: 16.08.24
Fassungen: Mir lag die deutsche DVD von Koch Media vor =
enthalten in der Sergio Sollima Box nebst Lauf um dein Leben & Der Gehetzte der Sierra Madre, Booklet und einem Buch über das Italo-Western Genre. Der Film ist
Uncut, die Bild- und Tonqualität sind sehr gut und der Film kann in Deutsch und
Ital. mit Untertiteln angesehen werden. Den Film gibt es inzwischen, auch in
Deutschland, auf Blu-Ray.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen