Seiten

2. Tag

 

Ich hatte schlecht geschlafen. Lärm war die Ursache. Ich war auch verspannt und hatte in der li Schulter & Nacken Schmerzen. Zudem lief die Nase stark. Ich merkte, dass die Heizung stark läuft. Das mag ich, vor allem auch zum Schlafen, nicht. Diese also ausgeschaltet. Ob nächste Nacht die gleichen Lärmquellen vorherrschen würden? Keine schöne Vorstellung. Ich war morgens beim Schreiben der Berichte sehr unkonzentriert. Zum Glück konnte ich mir Zeit nehmen. Der 1. Film würde erst um 15.30 Uhr starten.

Nachdem ich die Berichte zu Ende geschrieben hatte, gönnte ich mir noch eine Pause Erholung. Das Wetter war sonnig und schön. Ab 15.00 Uhr haben sie Regen gemeldet. Ich ging vor dem ersten Film, auch um etwas Sonne, Bewegung und frische Luft zu tanken, den gleichen Weg laufen, den ich gestern mit dem Kumpel aus Zürich gelaufen bin. Das tat gut. Danach ging ich Sandwichs kaufen. Mein Essen für den heutige Tag. Nun fühlte ich mich erstaunlich fit. Das sollte fast den ganzen Tag anhalten, dieses Gefühl.

Der 1. Film (Bloody Axe Wound) hatte, obwohl Englisch gesprochen, Englische Untertitel. Warum auch immer. Die wären gestern bei The Surfer passender gewesen. Die anderen drei Filme waren fremdsprachig d.h. da gab es so oder so Englische Subs. Nach dem 1. Film regnete es, wie angekündigt. Einer meiner Brugggore-Bekannten hat mein Hotel nicht empfohlen, als ich ihm sagte, dass ich schlecht schlief und in welchem Hotel ich untergebracht sei. Heute habe ich drei von vier Reviews in zwei kurzen Pausen schon geschrieben. 2x ca. 45 Minuten waren ausreichend, um zwischen einem Film im Hotel bereits schreiben zu gehen.

Weil morgen würde ich keine Zeit haben. Um 11.00 Uhr startet bereits der 1. Film und was, wenn wieder Lärm im Hotel und ich nicht schlafen kann? Die Filme heute waren okay bis mittelmässig. Nichts für die Sammlung. Bloody Axe Wound und The Black Hole waren sehr voll. The Black Hole ist im Wettbewerb vertreten. Die 1978 Vorstellung (da erlebte ich die erste Panne dieses Filmfestes) war fast leer, weil zeitgleich Opera lief. Ich war ca. um 00.30 Uhr im Hotel und entschied mich, dass Review von 1978 auch schon zu schreiben und erst dann schlafen zu gehen. Und um ca. 00.47 Uhr folgte der Lärm vom Zimmer neben an. Wie letzte Nacht. Der Typ muss auf dem Handy Serien oder Filme schauen.

Ich habe dann mein Notebook laufen lassen und ein (für meinen Geschmack) entspannendes Wintersturm-Video (6-7h Laufzeit) laufen lassen und den Ton so hochgedreht, bis ich vom lärmenden Zimmer nebenan nichts mehr hörte und liess das Gerät bis ca. 06.30 Uhr, als ich das erste Mal erwachte, laufen. Mit anderen Worten: Jetzt habe ich eine Methode, den mir nervenden Lärm zu umgehen. Ich stand dann trotzdem etwas früher als geplant (08:30 Uhr) auf. Aber immerhin hatte ich gut geschlafen. 

1978 Review

Brugggore Filmfestival 2025 Spezial

1978

Story:

Argentinien während der Militärregierung:

Während dem WM-Finale zwischen Argentinien und Holland wird eine Gruppe von jungen Menschen entführt und gefoltert. Doch die Folterer bekommen nicht das, was sie sich von ihren Handlungen erwarten…

Meine Meinung:

1978 erinnerte mich ein wenig an Filme wie The Void, Baskin oder From Dusk Till Dawn. Der Film beginnt nicht uninteressant und ist bemüht, ein reales Setting zu generieren (Fussball-Weltmeisterschaft und folternde Militärdiktatur) und daraus einen Horrorfilm mit sozialkritischer Note zu gestalten. Dank der kurzen Laufzeit von nur 76 Min. wird der Film zu keiner Sekunde langweilig.   

Dennoch vermag der Film nicht wirklich vollkommen zu überzeugen. Es fehlt dem Film an Identifikationsfiguren. Jene, welche am Anfang am meisten Screentime erhalten, sind die Folterer. Und diese werden leider viel zu schnell ausgeschaltet und dezimiert. Obwohl der Film paar saftige und blutige Effekte und ein-zwei weitere coole Make-Up Masken und Effekte zu verzeichnen hat, sieht man dem Werk sein limitiertes Budget an.

Schnelle Schnitte, off screen Morde, die Nacharbeit ist zu sehen aber nicht die Tat selbst (oder ein Kehlenschnitt und es spitzt so gut wie kein Tropfen Blut). Lange macht es 1978 solide, aber ausgerechnet gegen Ende flacht der Film ab. Alles geht zu schnell. Schlag auf Schlag. Sei es die Geburt des Teufels, des Babys oder wie der Teufel besiegt wird. So als ob die Filmemacher unbedingt unter 80 Minuten bleiben mussten. So endet 1978 unbefriedigend.

Fazit: Es wäre mehr möglich gewesen. Verschenktes Potenzial…

Infos:

O: 1978

Argentinien 2024

R: Luciano Onetti, Nicolás Onetti

D: Agustín Pardella, Carlos Portaluppi, Mario Alarcón, Agustin Olcese, Jorge Lorenzo, Santiago Ríos

Laufzeit der Kinofassung: Ca. 76 Min.

Gesehen am: Brugggore Filmfestival 2025

Fassungen: Film am Brugggore Filmfestival gesehen = Uncut, im O-Ton mit englischen Subs. Es gibt noch keine DVD, Blu-Ray oder UHD (Stand: April 2025).

Above the Knee Review

Brugggore Filmfestival 2025 Spezial

Above the Knee

Story:

Amir (Freddy Singh) hat die Fantasie, sein linkes Bein zu amputieren. Der Gedanke schwebt länger in seinem Kopf. Doch sein Umfeld (Freundin, Arbeitgeber) wissen davon nichts. Er lernt eine Gleichgesinnte kennen, die gerne blind wäre. Es kommt zwischen den beiden zu mehreren Treffen. Das und die fortschreitende Fantasie von Amirs Fetisch haben negative Folgen für sein Umfeld…

Meine Meinung:

Above the Knee habe ich am diesjährigen Filmfest (Brugggore Filmfestival) ausgewählt, da ich die Prämisse spannend und interessant finde. Auch aus rein psychologischer Sicht. Ist der Fetisch gar sexuell motiviert? Zumindest war dies im Film kein Thema. Wie sollen sich Menschen, die diesen Fetisch haben, verhalten? Es im Verborgenen tun? Ihr soziales Umfeld einweihen und Angst haben, geächtet zu werden? Sozial isoliert zu werden? In die Psychiatrie eingewiesen zu werden?

Sind Menschen wie Amir krank? Geht es ihnen besser, wenn sie sich zu ihrem Traum entscheiden und dies in die Tat umsetzen? Sind solche Menschen normal oder psychisch krank? Solche Themen (und weitere wie Trans-Gender etc.) sind heutzutage aktueller denn je. Aus so einem Stoff lässt sich viel machen. Der Film zeigt gekonnt, wie das soziale Umfeld leidet. Wie Amir und seine Freundin leidet und wie er Gefahr läuft, seinen Job zu verlieren, wie er «gezwungen» ist, seinen Traum zu verstecken und dabei seine Liebsten auch mit Lügen vor der «Wahrheit» zu schützen. Und wie Co-Abhängigkeiten entstehen, wenn sich gleichgesinnte wie eine Zecke an einen haften. Das brachte zusätzliche Spannung ist den Plot.

Die Spannung war von Beginn an gegeben. Es wird zwar angedeutet, dass es in ca. 20-26 Tagen zu einem «Unfall» kommen wird, aber was genau passieren wird, dass lässt der Film lange offen. Der Film ist dabei ernst und stark gespielt, auch wenn hier und da schwarzer und bitterböser Humor zum Tragen kommt. Skandinavischer Humor. Über das Ende kann man jedoch streiten, das war irgendwie nicht perfekt gelöst, zumal seine Ehefrau ein ganzes Jahr lange scheinbar einen Verdacht hatte, aber erst nach einem Jahr Initiative ergreift und dann endet der Film offen. Leicht schade. Auf der anderen Seite, wie hätte bei einem solch kontroversen und unüblichen Thema ein befriedigendes Ende ausgesehen? Schwer zu sagen…

Fazit: Nicht uninteressant!

Infos:

O: Above the Knee

Norwegen 2024

R: Viljar Bøe

D: Freddy Singh, Julie Abrahamsen, Louise Waage Anda

Laufzeit der Kinofassung: Ca. 90 Min.

Gesehen am: Brugggore Filmfestival 2025

Fassungen: Film am Brugggore Filmfestival gesehen = Uncut, im O-Ton mit englischen Subs. Es gibt noch keine DVD, Blu-Ray oder UHD (Stand: April 2025).

The Black Hole Review

Brugggore Filmfestival 2025 Spezial

The Black Hole

Story:

Diverse Bewohner in Estland, die in einem Wohnblock leben, bekommen es mit Aliens, mit mysteriösen Spinnen und mit der Suche nach unerfüllten Wünschen zu tun…

Meine Meinung:

The Black Hole dürfte wohl der erste Spielfilm aus Estland sein, den ich gesehen habe. Ich wusste im Voraus nicht viel über den Inhalt. Ich wusste nur, dass es mit Bewohner aus einem Wohnblock, einem schwarzen Loch und mit Aliens zu tun hat. Ich habe mir einen wilden Genre-Mix aus Sci-Fi, Komödie und Sozialkritik versprochen und ggf. noch etwas Gore (aufgrund einiger Szenen aus dem Trailer). The Black Hole wirkt nach der Sichtung unausgeglichen.

Für meinen Geschmack hatte der Film zu wenig Aliens und zu viel Sozialkritik. Der Film läuft fast zwei Stunden, was seine Laufzeit angeht. Dabei machen die Aliens leider nur ca. 20% aus. Die Spinnen kommen sogar noch viel weniger vor. Was ich im Vorfeld auch nicht wusste ist die Tatsache, dass sich Regisseurin Moonika Siimets für ihren dritten Spielfilm (zuvor hat sie mehrere Kurzfilme realisiert) drei Kurzgeschichten angenommen hat, welche sie verfilmt und in einem Film untergebracht hat. Das dürfte auch der Grund sein, warum der Film unausgegoren wirkt und die Aliens eben nicht das Hauptthema ausmachen.

Der Film ist technisch sehr stark in Szene gesetzt. Die Sci-Fi-Effekte (Raumschiff, Lichtstrahl, die Aliens, die Reise durch de Galaxie) sind tricktechnisch fantastisch anzusehen. Da kann sich Hollywood eine Scheibe von abschneiden. Es gibt nicht einen schlechten (CGI) Effekt zu sehen. Zum Teil würde ich sogar auf handgemacht Effekte und Kostüme/Creature-Effects tippen. Auch die Spinne war, in ihrer leider viel zu kurzen Szene, toll anzusehen. Davon hätte ich gerne mehr gesehen. Das Schauspiel war stark und der Humor, der öfters zum Tragen kommt, auch nicht von schlechten Eltern.

Der Plot kann zunächst Spannung generieren, da der unvorbereitete Zuschauer nicht weiss, wo die Reise hingeht. Mit der Zeit, nachdem die Aliens mehr und mehr von der Bildfläche verschwinden, wird der Plot allerdings lahm. Und es herrscht dominierende Sozialkritik. Und aussergewöhnlich auffallend ist, dass der Mann dabei schlecht wegkommt. Dies kann aus mehreren Ansichten im Film so gesehen werden (Schwul ist willkommen, noch besser sind rein lesbische Beziehungen und der letzte Ausweg ist, wenn sich Frauen an die Aliens ranmachen da es keine guten Männer mehr gibt. Der Hetero Mann ist natürlich ein Frauenschläger). Das hatte schon einen faden Nachgeschmack. Das Ende und letzte Viertel, indem dann plötzlich wieder das Alien auftaucht, gefiel mir gar nicht.

Fazit: Stark Geschmackssache. The Black Hole (ein schwarzes Loch in dem Sinne kommt im Film übrigens nicht vor) hat dabei leider weniger meinen Geschmack getroffen, trotz starken Effekten und überzeugendem Schauspiel!

Infos:

O: Must auk

Estland 2024

R: Moonika Siimets

D: Ursel Tilk, Liina Tennosaar, Rea Lest

Laufzeit der Kinofassung: Ca. 115 Min.

Gesehen am: Brugggore Filmfestival 2025

Fassungen: Film am Brugggore Filmfestival gesehen = Uncut, im O-Ton mit englischen Subs. Es gibt noch keine DVD, Blu-Ray oder UHD (Stand: April 2025).

Bloody Axe Wound Review

Brugggore Filmfestival 2025 Spezial

Bloody Axe Wound

Story:

In der Kleinstadt Clover Falls geht ein maskierter Killer (Billy Burke) um, der Teens meuchelt. Die Taten werden gefilmt und in der örtlichen Videothek, in der die Tochter des Killers, Abbie (Sari Arambulo) ist ihr Name, arbeitet, als Videokassetten angeboten. Abbie soll das Erbe des Vaters fortführen. Doch als sie sich verliebt und ihre Liebe (Molly Brown) zum Opfer ausgewählt wird, bricht sie mit der Tradition ihres Vaters und zieht somit dessen Zorn auf sich. Ein Kampf auf Leben und Tod beginnt…

Meine Meinung:

Bloody Axe Wound ist ein Film, der gut zu einem Filmfest, in dem Fall zum aktuell von mir besuchten Brugggore Filmfestival, passt. Viel Charme, Nostalgie und Klischees des Slasher-Genres machen Inhalte dieses lustigen Slashers aus. Dazu spielt der Film in einer Kleinstadt, es gibt maskierte Killer, ein abgelegenes Camp, an dem sich eine Tragödie abgespielte und auf welchem ein Fluch liegen soll und das beste: es gibt noch einen VHS-Store.

Das Einzige, was die Modere betrifft ist die Harmlosigkeit in Sache Sex- und Nacktszenen. Solche gibt es hier nicht. Und die Coming of Age-Elemente. Die bringen aber auch Unterhaltung und einen leichten Anflug von Dramatik in den Film. Der Film legt stark los und wartet mit 1-2 blutigen Splatter-Effekten auf, die qualitativ schon mehr zu bieten haben, als gestern die ersten beiden Filme zusammen. Danach flacht der Film auch in dieser Hinsicht etwas ab und einige Morde werden dann nur noch angedeutet und/oder finden im off-screen statt.

Der Film ist aber sehr kurzweilig, sehr spassig, sehr unterhaltsam. Das liegt auch an dem Lead, gespielt von der mir unbekannten Jung-Darstellerin Sari Arambulo. Die Vorstellung war auch sehr gut besucht und das Publikum hatte mit diesem Slasher am Filmfest seinen Spass. Auch der restliche Cast um Molly Brown, Margot Anderson-Song und Co. machen ihre Sache ordentlich. Alles Name, die ich nicht kenne. Der Killer spielt auch gut, auch wenn mir persönlich sein Aussehen nicht gefiel. Immerhin hat er schon Erfahrungen im Horrorfilm (Lights Out).

Nach Logik sollte man nicht suchen und Szenen nicht hinterfragen (Wer filmt die ganze Zeit?, Warum ermittelt die Polizei nicht?). In einer Esstischszene gab es, meiner Meinung nach, eine nette Blutgericht in Texas Hommage. Sonst erinnert das Gezeigte mehrheitlich an die Slasher mit Hauptkiller Jason oder Michael. Das Ende lässt dennoch eine Überraschung zu, die ich so nicht erwartet hätte. Obwohl der Film im Verlauf zahmer und blutiger wird, gibt es im Finale den besten Kill des ganzen Filmes zu sehen. Nur schon wegen der Szene lohnt sich der Film für Horrorfans.

Fazit: Slasher Fans können einen Blick riskieren!

Infos:

O: Bloody Axe Wound

USA 2024

R: Matthew John Lawrence

D: Sari Arambulo, Billy Burke, Molly Brown, Eddie Leavy, Margot Anderson-Song

Laufzeit der Kinofassung: Ca. 83 Min.

Gesehen am: Brugggore Filmfestival 2025

Fassungen: Film am Brugggore Filmfestival gesehen = Uncut und in Englischer Sprache und mit englischen Subs. Es gibt noch keine DVD, Blu-Ray oder UHD (Stand: April 2025).