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Samstag, 6. Juli 2024

1. NIFFF Tag

 

Nach viel Arbeiten sind nun acht freie Tage angesagt. Nach dem ersten Tag, wo es noch viel zu erledigen gab, hiess es endlich wieder: NIFFF! Ich schlief leider schlecht. Das heisst ich schlief erst um ca. 03.00 Uhr ein und stand dann um ca. 08.30/09.00 Uhr wieder auf. Das hatte ich zuletzt im Juni 2023, bevor es mich damals nach London verschlug. Dementsprechend müde war ich. Dass ich nachts noch von einer Mücke angegriffen wurde, passt hervorragend dazu. Gepackt hatte ich schon am Vortag: Cover zum Signieren, Stifte zum Signieren, Lektüre zum Lesen. Ich bekam noch die Bänder The Adventures of Chips Malibu Band 1 und 2. Die hat ein Forenkollege (der Dejin aus dem LEINWANDLIEBE FILM TALK Forum) geschrieben, den ich mag. Er ist ausserdem auch Fan von Edward Lee, dessen The Bighead ich noch am Lesen bin. Und weitere positive Nachrichten versüssten meinen NIFFF-Start. So hat Erik ten Hag bei Manchester United verlängert.


Heute sollte es viel Sonne geben und warm werden: Ca. 26-28 Grad. Es zog mich vor dem Mittag nach Bern, wo ich mich auf den Weg nach Neuchatel machte. Die Sonne wirkte drückend heiss, da so wechselhaftes Wetter diesen Sommer. Ich genoss es aber und war insgesamt mehrere Stunden an der Sonnte und drehte meine Runden durch Neuchatel. Ich war früher dort und suche natürlich nach den ersten NIFFF-Gästen wie z.B. Steffen Haars und Asia Argento, die beide heute anwesend sein müssten. Asia Argento ist zudem der Ehrengast. Sie muss, mind. bei der Eröffnungsfeier, fast dabei sein. Ich wüsste aber gar nicht, ob ich Asia Argento von weitem, je nachdem ob sie noch eine Kopfbedeckung und Sonnenbrille trägt, erkennen würde. Die Cover blieben heute unsigniert. Ich guckte mir bei Spaziergängen die Stadt an und ging an den See laufen.


Um 14.00 Uhr startete mein 1. Film (Respati), bei welchem ich im Mittelteil fast eingeschlafen bin. Trotz der Hitze hatte ich nur wenig getrunken (zwei Kaffee, ein Red Bull zuckerfrei). Nach dem Film drehte ich erneut über 1h in der Sonne meine Runde, ehe der Kumpel aus Zürich um ca. 17.45 Uhr im Hotel ankam. Er würde das Wochenende vor Ort sein. Wir gingen dann in einem Restaurant was essen = siehe Restaurant-Bericht. Dann war ja noch Fussball angesagt. Der Kumpel aus Zürich, bei welchem drei Filme auf dem Programm standen (wir hatten heute jedoch ein unterschiedliches Programm) strich den ersten Film um Fussball schauen zu können: Spanien - Deutschland. Gut, sind die Deutschen raus! Nach ca. 1h mit guten Gesprächen und Essen trennten sich unsere Wege, ehe ich mit Des Teufels Bad, der ausverkauft schien, schon am 1. NIFFF Tag die 1. positive Überraschung sah. Kurz vor 22.00 Uhr letzter Blick in Sachen NIFFF-Gäste um Asia Argento und Co. = niemanden gesehen und damit machte ich mich um 22.01 Uhr auf den Weg nach Bern.


Ich stieg um 22.44 Uhr in Brünnen Westside aus statt nach Bern weiterzufahren und lief dann von dort im Dunkeln über Feldwege nach Hause. So war ich um ca. 23.15 Uhr zu Hause. Wäre ich nach Bern gefahren, hätte ich bis 23.15 Uhr in der Stadt warten müssen, da keine frühere Verbindung. Somit Zeit gespart, "Übergewicht" abgebaut und was für die Gesundheit getan. Zumal mein Handy abgestellt war (kein Akku mehr). Sonst hätte ich mir in der Stadt noch Fussball ansehen können und somit die Wartezeit verkürzen können. Und diese Nacht sollte ich wunderbar schlafen!


Restaurant Bericht (Les Brasseurs)

 

Restaurant-Besuche am NIFFF werden die Seltenheit sein. Zeitmangel. Zudem sollte ich auch etwas sparen, nach meinen vielen Ausgaben in den Vormonaten. Heute kam jedoch auch der Kumpel aus Zürich ans NIFFF, siehe Bericht. Er war nach einer langen, heissen und mühsamen Reise kaputt und wollte Fussball schauen und strich seinen 1. Film von seinem Programm. Ich hatte auch nichts dagegen, da heute noch nichts Richtiges gegessen (ca. 3-4 Kinder-Schokoriegel, eine Haselnussrolle, Toast mit Honig, ein Butterbretzel) und ich hatte vor allem Durst. Eine Stärkung vor meinem 2. Film wäre auch für mich von Vorteil.  

Mir fiel sofort das Restaurant Les Brasseurs ins Auge. Und siehe da: kaum Gäste und Fussball lief. Ich hatte ca. 1h, ehe mein 2. Film starten sollte. Ich hatte zwar Hunger, aber nicht grossen Hunger. Und nicht ewig Zeit. Also habe ich auf eine Vorspeise und ein Dessert verzichtet. Auch auf das Gemüse zum Menü. Trinken war wichtiger. Wie gut es tat, nach bisher wenig Getränken (Zwei Kaffee und ein Red Bull ohne Zucker) war richtiges und kühles zu trinken! Die Kellnerin verstand Englisch, so dass ich auch was Bestellen konnte. Das Menü musste man mit dem Handy scannen. Es gab keine deutsche und keine englische Karte. Nur Französisch. Aber die Beschreibungen waren simpel. Zu guten Gesprächen mit dem Kumpel, der ein tolles Twin Peaks T-Shirt trug, bestellte ich folgendes:

 

 

Entrecote Nature 200g (Medium gebraten) mit Pommes (ohne Gemüse)

35.00 CHF

 

Dazu 2 Cola Zero

10 CHF

 

 

Der Kumpel bestellte einen Salade Cesar. Der war gross und sah, muss ich zugeben, mit dem Poulet, auch richtig lecker aus. Mein Essen war auch richtig gut. Grosse Portion Pommes (vielleicht sogar mehr als üblich, da kein Gemüse genommen) die stark gewürzt waren. Die waren auch fast ohne Mayonnaise super lecker. Das Fleisch war auch wirklich fein. Es tat so gut, echtes Essen zu kosten und obwohl simples Menü, war es wirklich gut. Das könnte ich locker jeden Tag dort bestellen (ansonsten sind Burger die Spezialitäten des Hauses). Es war auch schnell gebracht worden. Die etlichen Tisch-Reservationen waren für später, so dass das Restaurant um ca. 18.00 Uhr auch sehr leer schien = wir hatten unsere Ruhe und man hatte einen Blick auf die Strasse, um dem Treiben von Neuchatel lauschen zu können.

 

 

 

Fazit:

 

 

Hervorragend

Sehr gut

Gut und solide

Enttäuschend






Des Teufels Bad Review

NIFFF 2024

Des Teufels Bad

Story:

1750 Oberösterreich:

Agnes (Anja Plaschg) heiratet Wolf (David Scheid). Statt bei der Schwiegermutter Mutter Gänglin (Maria Hofstätter) zu wohnen, beziehen Wolf und Agnes ein eigenes Haus. Doch nach dem ersten Glück, macht sich bei Agnes Frust, Einsamkeit und Unglück breit. Sehr zum Leidwesen von Wolf und Mutter Gänglin. Deren Reaktionen üben auf Agnes viel Druck aus, an dem sie zu zerbrechen droht…

Meine Meinung:

Vom Duo (Severin Fiala, Veronika Franz) der vergangenen NIFFF Filme Field Guide to Evil (eine Episode) und The Lodge kommt mit Des Teufels Bad ein interessantes Werk daher, welches auf wahren Begebenheiten und authentischen Aufzeichnungen beruhen soll. Also eine Art «True-Crime» Film (der Vergleich ist jetzt sehr weit von mir hergeholt) und psychologisches Drama verpackt im «Mittelalter» Setting. Cool. Ich war froh, am NIFFF einen Film in Deutsch schauen zu können, dass tut gegen die Müdigkeit gut. Dennoch war ich oft froh um die Untertitel, da natürlich nicht das heutige Deutsch gesprochen wird.

Der Film startet gleich mit einem Ausrufezeichen (Frau, die ein Baby einen Wasserfall runterwirft und exekutiert wird), welches jedoch wichtig für den weiteren Verlauf des Filmes sein sollte. Dass dies üblich war, wusste ich nicht. Vor dem Abspann informiert der Film mit Texteinblendungen darüber. Des Teufels Bad aka The Devil's Bath ist ein humorloser Slow-Burner, der sich langsam entwickelt und dabei optisch wunderschön und stimmungsvoll eingefangen und inszeniert wurde. Ich habe anhand des Trailers (nur kurz reingeschaut) eher einen Film à la The Witch erwartet, aber damit hat Des Teufels Bad nichts zu tun. Hexen sind in dem Film kein Thema.

Das Leidwesen von Agnes wird dabei glaubhaft dargestellt. Man leidet mit ihr mit. Der mir total unbekannte Cast war hervorragend. Ansonsten ist der Film schnörkellos kühl und steril in Szene gesetzt: ungeschönt und ohne Verluste wird das damalige Leben gezeichnet. Ein älteres Paar, welches neben mir sass (die Kinovorstellung war voll), sind mehrfach zusammengezuckt und/oder mussten bei einigen Szenen wegschauen (Maden, Wunden, Tier-Gore, Exekutionen, Barbierchirurgen). Diesbezüglich trifft die Gewalt unverhofft auf den Zuschauer. Nur das Ende war, irgendwie, grotesk übertrieben aber dennoch nicht uninteressant.

Fazit: Am 1. NIFFF Tag gleich die 1. positive Überraschung, so darf es gerne weitergehen!

Infos:

O: Des Teufels Bad

Österreich, Deutschland 2024

R: Severin Fiala, Veronika Franz

D: Anja Plaschg, Maria Hofstätter, David Scheid, Natalya Baranova, Lukas Walcher

Laufzeit der Kinofassung: Ca. 121 Min.

Gesehen am: NIFFF 2024

Fassungen: Am NIFFF 2024 gesehen in Deutsch mit Subs, Uncut. Es gibt noch keine DVD, Blu-Ray, UHD oder eine deutsche Fassung (Stand: Juli 2024).

Respati Review

NIFFF 2024 

Respati

Story:

Respati (Devano Danendra) hat sein dem Tod seiner Eltern schreckliche Träume. In diesen sieht er Menschen sterben, die dann auch im echten Leben sterben. Auch wenn er Menschen berührt, sieht er deren Schicksal/Tod (voraus). Zusammen mit seinem Kumpel und der neuen Klassenkameradin Wulan (Keisya Levronka) beginnt er Recherchen anzustellen…

Meine Meinung:

Bei Respati handelt es sich um eine indonesische Roman-Verfilmung eines Romans von Ragiel JP. Ob die Umsetzung gelungen ist, weiss ich nicht. Da auch noch Südkorea als Herstellungsland gelistet wird ist anzunehmen, dass es von dort Finanzierungshilfe gab. Laut der NIFFF Vorführerin, soweit ich das verstanden habe (Franz. ist nicht mein Fall), war der Film an den indonesischen Kinokassen ein grosser Erfolg. Mir gefielen der Plot und einzelne Szenen des Trailers, den ich nicht ganz sichtete. Daher das NIFFF Ticket gekauft. Respati ist technisch gut gemacht, aber im Grossen und Ganzen leider nichts Besonderes.

Ich fühlte mich beim Schauen oder aufgrund einzelner Szenen an Filme wie A Nightmare on Elm Street, Stranger Things, Matrix, Talk to Me oder Hereditary erinnert. Wenig Eigenständigkeit. Der Plot hat im Mittelteil auch Längen. Einmal bin ich fast eingeschlafen. Inhaltlich gibt es wenig Überraschungen und einzelne Momente sind gar vorhersehbar (Die Rolle von Abdul). Mit der, sagen wir Mal, «Romanze» zwischen Respati und Wulan wurde ich auch nicht warm. Das war wenig glaubhaft. Keisya Levronka war mir in ihrer Rolle zu distanziert, zu cool, zu kühl.

Der restliche Cast hingegen war solide, wie auch die technische Seite des Filmes. Leider gibt es viel CGI-Effekte (auch wenn es 2-3 altmodische Splatter-Szenen zu begutachten gibt). Die Kämpfe zwischen Respati und dem Geist haben mir nicht gefallen. Genau so stelle ich mir Marvel Superhelden Filme vor, die gar nicht mein Fall sind. Das grösste Kriterium für einen Horrorfilm sind die Horrorparts: der Film hätte gerne deftiger und effektiver sein dürfen. Von echtem Grusel leider keine Spur. Immerhin das Gesicht des Geistes/Monster war ziemlich cool. Schade, dass es von dem Roman nicht schon in den 80ern eine filmische Umsetzung gab. Eine indonesische Horror-Legende und Ikone wie Suzzanna hätte perfekt in die Rolle des Geistes gepasst.

Fazit: Höchstens für Fans des Romans zu empfehlen!

Infos:

O: Malam Pencabut Nyawa

Indonesien, Südkorea 2024

R: Sidharta Tata

D: Devano Danendra, Keisya Levronka, Mikha Hernan, Budi Ros, Fajar Nugra, Ratu Felisha

Laufzeit der Kinofassung: Ca. 112 Min.

Gesehen am: NIFFF 2024

Fassungen: Am NIFFF 2024 gesehen im O-Ton mit englischen Subs, Uncut. Es gibt noch keine DVD, Blu-Ray, UHD oder eine deutsche Fassung (Stand: Juli 2024).