Story:
Mia (Sophie Wilde), die vor kurzem ihre Mutter verloren hat, beschwört auf einer Party zusammen mit Freunden und Familie (u.a. Zoe Terakes, Chris Alosio, Alexandra Jensen, Otis Dhanji, Joe Bird) mit einer magischen Hand Wesen aus einer anderen Welt – was dann als Gag gefilmt und ggf. auch Online gestellt wird. Was als Spass beginnt, endet in einem Alptraum…
Meine Meinung:
Von Talk to Me sah ich nur einen Trailer. Ich weiss gar nicht, ob ich den zu Ende schaute oder zuvor beendet habe (damit keine Überraschungen verdorben werden). Ich fand den Trailer ansprechend und ich mag A24 Produktionen (Lamb, Men, Midsommar, The Green Knight, Saint Maud, In Fabric, Under the Skin, It Comes at Night, The Lighthouse, Hereditary, Under the Silver Lake, The Witch, Green Room, February). Erst nach dem Kinobesuch erfuhr ich, dass Talk to Me kein wirklicher A24 Film ist, sondern von denen aufgekauft wurde.
Nachdem ich den Trailer sah, hörte und las ich nichts mehr von dem Film. Scheinbar sprechen aktuell schon wieder einige Leute von einem Hype. Ob das stimmt, kann ich nicht sagen. Was ich sagen kann ist, dass der australische Film, ein Regiedebüt der Youtuber Zwillinge Danny und Michael Philippou, an den Kinokassen extrem erfolgreich lief. Was ich zudem sagen kann ist, dass der Film für ein Regiedebüt exzellent geworden ist. Ich war 2023 abgesehen vom NIFFF nur zweimal im Kino: Ende Mai sah ich die Doku Krähen und im Juni gönnte ich mir The Big Boss in London.
Talk to Me ist also erst mein 3. regulärer Kinofilm. 2023 ist in der Hinsicht schlecht. Was ich für 2023 noch auf dem Schirm habe sind Filme wie The Exorcist: Believer, Thanksgiving und Expend4bles. Talk to Me hat sich im Kino gelohnt. Sehr. Zwar bin ich nie erschrocken, aber es handelt sich auch weniger um einen 08/15 Geisterfilm, sondern mehr um einen psychologischen Horrorfilm mit zweideutigem Titel. Der Titel "Talk to Me" beruft sich nicht nur auf die magische Hand, mit welcher die Teens die Toten auffordern, mit ihnen zu sprechen, sondern gibt sich auch sozialkritisch, mehr über sich und seine Probleme/Gefühle zu sprechen, um so z.B. Suizide präventiv vorbeugen zu können. Dies ist auch Inhalt des Filmes.
Beide Themen werden intensiv und fesselnd in den Plot verfochten. Der Film, der mit vielen unbekannten Jung-Darstellern aufwartet, ist extrem gut gespielt. Sehr authentisch. Eine Ausnahme stellt Miranda Otto dar, welche bereits in vielen Kinofilmen (Annabelle: Creation, The Lord of the Rings: The Return of the King, The Lord of the Rings: The Two Towers) und TV-Serien (Chilling Adventures of Sabrina) zu sehen war. Die Figuren sind erträglich und man fiebert mit ihnen mit. Der Film hat einige sehr ungemütliche Szenen, die ich jedoch sehr gelungen fand. Die wenigen Effekte waren der Wahnsinn. Extrem starke Make-Up Szenen.
Dem Film gelingt es gekonnt, durch Schauspiel, Plot, Stimmung und Musik zu Punkten und Atmosphäre und Unbehagen zu erzeugen. Also weniger durch Jump-Scares und Co. Dabei ist der Film grandios gefilmt und schön anzusehen. Dies ist beachtlich, vor allem für ein Regiedebüt. Zwar muss sich der Film in einer Szene den Vorwurf gefallen lassen, bei Hereditary abgeguckt zu haben, aber das tut nicht gross was zur Sache. Was ein-zwei skurrile Ekelszenen angehen, kam zudem Drag Me to Hell Stimmung auf. Einziger Wermutstropfen ist, dass eine obligatorische Fortsetzung offengelassen wird. Da wäre es besser gewesen, wenn der Film paar Minuten zuvor geendet hätte = dies hätte deutlich mehr Spielraum für Interpretationen gegeben.
Fazit: Für Horrorfans zu empfehlen!
Infos:
O: Talk to Me
Australien 2022
R: Danny Philippou, Michael Philippou
D: Sophie Wilde, Zoe Terakes, Chris Alosio, Alexandra Jensen, Otis Dhanji, Joe Bird, Miranda Otto
Laufzeit der Kinofassung: Ca. 95 Min.
Gesehen am: 31.07.23
Fassungen: In Zürich im Kino gesehen = Uncut (ab 16/14) in Englisch mit franz. und deutschen Subs. Soll am 08.12.23 in Deutschland erscheinen (DVD, Blu-Ray, UHD). Label: Capelight Pictures.
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