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Sonntag, 9. Januar 2022

Tetsuo: The Bullet Man Review

NIFFF 2010 / Japanuary 2022

 

Tetsuo: The Bullet Man

Story:

Nachdem Anthonys (Eric Bossick) Sohn überfahren wird, mutiert dieser zu einem Metallwesen. Gleichzeitig fordert seine schwangere Frau, dass er den Mörder (Shinya Tsukamoto) ausfindig macht und richtet. Derweil findet Anthony immer mehr über die Hintergründe seiner Mutation heraus und dass sein Vater dabei eine Rolle spielte…

Meine Meinung:

Zu jedem Japanuary gibt es einen Tetsuo. Dies findet in diesem Jahr ein Ende, da es nur drei Teile gibt. Diese Fortsetzung war für Fans dennoch unerwartet und überraschend, da 2009 veröffentlicht während Teil zwei aus dem Jahr 1992 stammt. An einen dritten Film hat lange niemand mehr gedacht/gehofft/dies erwartet.

Und dann stammt der Film auch wieder von und mit Genie Shinya Tsukamoto (Marebito, Ichi the Killer). Die Erwartungen waren dementsprechend hoch. Als ich den Film vor zwölf Jahren am NIFFF sah, war ich wohl geblendet vor Euphorie. Denn der Film hat mir aktuell nicht mehr gut gefallen und Tetsuo: The Bullet Man fliegt sogar aus der Sammlung.

Im Vergleich zu Tetsuo 1 und 2 ist der dritte Film wirklich in allen Belangen schlechter. Das liegt an folgenden Gründen (ohne spezielle Reihenfolge):

1. Die Kameraführung ist viel zu verwackelt und unübersichtlich. Viele Details gehen verloren und/oder sind kaum zu erkennen. Um das geringe Budget zu kaschieren? In den ersten zwei Filmen war die Kameraarbeit zwar auch speziell und schnell, aber ohne, dass es sich störend auf einzelne Szenen auswirkte.

2. Der Plot und Inhalt sind viel zu normal. Die ersten zwei Filme sind deutlich abgedrehter un gehen mehr in die Ecke Arthouse. Teil drei bietet Hintergründe, Motive, Erklärungen und wirkt somit kommerzieller. Schade. Teilweise fühlte ich mich an eine Akte-X Folge erinnert (Experimente, Militärs, Vertuschungen etc.).

3. Figur Anthony und seine Frau und damit verbundene kitschige Klischees (sie ist noch schwanger etc.) nerven. Vor allem: warum musste es ein Ausländer sein? Hätte für mich mit einem Japaner besser funktioniert. Das ewige Englisch sprechen in einem japanischen Film ist einfach doof und nervt. Mit einer Hauptfigur, die man nicht sympathisch und charismatisch findet, kann ein Film zudem nicht funktionieren.

So kann ich den Film nur bedingt und nur Hardcore-Fans von Regisseur Shinya Tsukamoto empfehlen! In meinen Augen war Tetsuo: The Bullet Man eine Fortsetzung, die die Welt nicht braucht…

Infos:

O: Tetsuo: The Bullet Man

Japan 2009

R: Shinya Tsukamoto

D: Shinya Tsukamoto, Eric Bossick, Yûko Nakamura, Stephen Sarrazin, Tiger Charlie Gerhardt, Prakhar Jain

Laufzeit der US-DVD: 71:21 Min.

Gesehen am: NIFFF 2010 / Neusichtung am: Jan. 2022

Fassungen: Erstsichtung am NIFFF 2010 und nun als US-DVD von IFC Films / mpi media Group Disc gesehen = O-Ton, englische Subs, Uncut, sehr gute Bild- und Tonqualität. Englisch ist mehrheitlich O-Ton, da die Hauptfigur ein Amerikaner ist. Gibt es in Deutschland auf DVD oder Blu-Ray von Koch Media.