American Guinea Pig:
Bloodshock
Story:
Ein Mann (Dan Ellis)
findet sich eingesperrt und «medizinischen» Experimenten ausgesetzt. Er weiss
nicht wie er an den Ort, scheinbar eine alte psychiatrische Einrichtung,
gelangt ist und vor allem warum. Niemand spricht mit ihm, keine Erklärungen.
Die Experimente sind schmerzhaft, sie nehmen zu. Es scheint noch andere
Insassen zu geben, denn plötzlich findet er Notizen in seiner Zelle vor…
Meine
Meinung:
Die Amerikaner haben
nun ihre eigene Guinea Pig Reihe!
Der erste war American Guinea Pig:
Bouquet of Guts And Gore, der mir relativ gut gefallen hat (vor allem böses
Ende).
Nun legen das Duo um
Marcus Koch (war im ersten Film für die wunderbaren und starken Speziell
Effekte zuständig) und Stephen Biro (Geldgeber für den alten neuen und neuen
Film, Chef des Labels Unearthed Films welche u.a. auch die Original Guinea Pig Filme aus Japan das erste
Mal offiziell in den USA veröffentlicht haben) nach.
Der neue Film geht in
eine komplett andere Richtung als die anderen Guinea Pig Streifen. Es wird, auch wenn nur dünn, trotzdem versucht
eine Story zu erzählen. Wie die Figuren im Film fehlen auch dem Zuschauer die
Hintergrundinfos und daher entsteht eine Spannung. Es geht dem Arzt ja nicht
darum, dass Opfer zu töten sonst hätte er das schnell erledigen können. Sondern
sie experimentieren und wollen irgendwas herausfinden (so spritzt sich der Arzt
in einer Szene ja auch selbst Blut von einem der «Guinea Pigs».). Was? Das ist
die Frage!
Daher bietet der nicht
uninteressante Film tatsächlich eine Art Spannung. Das weitere was dem Film gut
tut sind:
Die Arthouse Optik (s/w
Bilder mit Ausnahme des Finale) inklusive sehr bedrückender, düsterer Stimmung
und Atmosphäre verbunden mit einem passenden, sonderbaren Soundtrack!
Dazu kommt, dass im
Film fast nie gesprochen wird. Der Film ist sehr intensiv wenn es um die
Bildsprache geht. Wer jetzt denkt, dass die ganze Zeit geschrien wird, der
irrt. Die Experimente und/oder Operation- und- oder «Folter»Szenen können
gemächlich angeschaut werden und verkommen mit dem starken Soundtrack zu einem
gewissen Etwas.
Zwischen den
Experimenten wird die Story nie vergessen (wer Schreibt die Zettel?, gelingt
dem Opfer am Ende die Flucht? Was ist der Zweck der Experimente?). Die
Experimente kommen abwechslungsreich daher. Die Geräte und medizinischen Techniken
und Geräte, die zum Einsatz kommen, wurden authentisch eingesetzt. Die Spezial Effekte
von Marcus Koch, der diesmal auch gleich die Regie übernahm, sind hervorragend.
Zusammen mit den soliden Leistungen der Darsteller und der kühlen, deprimierenden
Stimmung des Filmes, dem Stangen Soundtrack und der s/s Optik, ergibt das ein nicht uninteressantes
Ganzes.
Trotzdem ist man nicht
abgeneigt zu sagen, dass der Film schlussendlich auch mehr sein wollte als er
schlussendlich ist: Ein Torture Porn Streifen, der versucht anspruchsvoller zu
sein (daher auch «Story Elemente im Abspann abwarten) als er eigentlich ist. So
sind die Antworten und Entwicklungen am Enden trotzdem auch irgendwie etwas enttäuschend.
Das Finale ist in der
Tat krank, aber auch typisch amerikanisch prüde = Wunden in Nahaufnahme okay, Folter
okay, aber männliche oder weibliche Geschlechtsteile zeigen ist tabu, so dass
die beiden am Ende die Hosen nie ausziehen. Da fand ich das krasse Ende im
Erstling American Guinea Pig: Bouquet of
Guts And Gore treffsicherer in seine Wirkung, weil dort die Fantasie eine
grosse Rolle spielt und man gar nichts mehr zu sehen bekommt.
Alles in allem jedoch
kein uninteressanter Film. Wer sich vor allem für das Torture Porn Genre
und/oder eine grosse Ansammlung von hervorragenden Spezialeffekten
interessiert, macht mit dem Film sicherlich nichts falsch. Für die reine
Unterhaltung ist der Film jedoch sicher NICHT geeignet! Fans von Teil eins
können einen Blick riskieren!
Man darf gespannt sein,
was in Zukunft von Marcus Koch und Stephen Biro die Filmwelt erblicken wird!
Infos:
O: American Guinea Pig:
Bloodshock
USA 2015
R: Marcus Koch
D: Norm J. Castellano, Barron Christian, Dan Ellis,
Alberto Giovannelli
Laufzeit der US Blu :
Ca. 91 Min.
Gesehen am: 17.01.17
Fassungen: Es
gibt keine deutsche Fassung. Mir lag die limitierte DVD / Blu Ray Fassung aus den
USA von Unearthed Films vor = Digipack mit Booklet und Infos, vielen Extras,
einer DVD, einer Blu Ray und einer Soundtrack CD (das ist cool!). Die Edition
hat sehr viel Bonusmaterial, auch wenn englische UT zumindest für den Bonus
hier und da wünschenswert gewesen wäre (beim Extra «Days of The Dead Atlanta
2016 versteht man die Fragen vom Publikum z.B. kaum). UT zum Hauptfilm gibt es
nicht, jedoch gibt es auch kaum Dialoge. Alles in allem eine schicke
Veröffentlichung zum hauseigenen Film!