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Dienstag, 20. Juni 2017

Update

Neue Reviews

 

- From Riches to Rags (Archiv Review)

- The Climber

- Maniac (komplett überarbeitet)

- Return of the Sentimental Swordsman

Return of the Sentimental Swordsman Review

Return of the Sentimental Swordsman

Story:

Shangguan Jinhong (Ku Feng) will zusammen mit Jing Wuming (Alexander Fu Sheng) die Martial Arts Welt beherrschen. Doch mehrere Kämpfer stehen ihm im Weg, u.a. Li Xunhuan (Ti Lung), A Fei (Derek Yee) sowie Ximen Rou (Yuen Wah). Vor allem Li Xunhuan und A Fei gilt es auszuschalten. Li Xunhuan versucht derweil den verschollenen A Fei zu finden, um gegen die Feinde bestehen zu können. Doch die Bösewichte kommen Li Xunhuan zuvor – sie setzen die weiblichen Reize von Lin Xianer (Choh Seung Wan) ein, um A Fei den Kopf zu verdrehen und ihn somit unschädlich zu machen…

Meine Meinung:

Für mich einer der besten und schönsten Chu Yuen Filme, welche ich in letzter Zeit gesehen habe. Gefiel mir auch einen Tick besser als der schon gute Perils of the Sentimental Swordsman mit teilweise gleichem Cast (aber andere Figuren und Story nicht zusammenhängend) und eben gleichem Regisseur.

Der Story kann man gut Folgen – man sollte aber die Darsteller gut kennen um der Komplexität der Story gut folgen zu können. Die Optik im Film ist wunderschön und nahezu jede Szene, jeder Hintergrund, anders, abwechslungsreich und einfach stimmungsvoll in Szene gesetzt. Das «Auge isst hier definitiv mit».

Die Actionszenen sind ebenfalls schön anzusehen. Sehr schöne Kampfszenen, gerade vom Trio Ti Lung (mit Fächer), Alexander Fu Sheng (Schwert) und Ku Feng (Ringe als Waffe). Die drei Darsteller sind auch schauspielerisch im Film eine Wucht, vor allem Ku Feng und Alexander Fu Sheng, dem die ernste, gar melancholische Rolle extrem gut liegt da im krassen Gegensatz zu seinen typischen «Klamauk»/»Playboy» Rollen. Und zu Ku Feng: überrascht mich nicht, dass er oft an den HK Film Awards (à la Oscar Verleihung) viele Preise als bester Darsteller gewann.

Ti Lung ist solide wie eh und je. Derek Yee geht im Film etwas unter. Wenig Screentime, wenig Charisma. Eher Nebenrolle wie auch Kara Hui, Lo Lieh (charmant) und ein junger Yuen Wah zu Beginn des Filmes mit paar schönen Speer-Kampfszenen!

Alles in allem ein schöner, actionreicher und sehenswerter Film der Shaw Brothers und deren Fans uneingeschränkt ans Herz zu legen!

Infos:

O: Moh Kim Hap Ching

HK 1981

R: Chu Yuan

D: Ti Lung, Ku Feng, Alexander Fu Sheng, Choh Seung Wan, Lo Lieh, Derek Yee, Kara Hui, Yuen Wah

Laufzeit der TW DVD: Ca. 101 Min.

Gesehen am: 17.05.17

Fassungen: Es gibt keine deutsche Fassung (Stand: Mai 2017). Mir lag die DVD aus Taiwan vor = erstklassige Bild- und Tonqualität, O-Ton, englische Subs, Uncut.

Maniac Review

NIFFF 2012 Spezial
Maniac

Story:

Frank (Elijah Wood), ein Restaurator von Schaufensterpuppen, ist ein Serienkiller, der es auf die Kopfhaut seiner Opfer abgesehen hat. Als er die junge Künstlerin Anna (Nora Arnezeder) kennen lernt, scheint sich sein Leben zum Positiven zu ändern. Doch wird er mit dem Töten aufhören oder wird Anna das nächste Opfer?

Meine Meinung:

Maniac, das Remake zum Klassiker aus den 80ern (1980, Regie: William Lustig, Maniac), sah ich 2012 am NIFFF (Neuchatel International Fantasy Film Fest) und wurde schon damals positiv überrascht. Der Film kam dazumal auf meine Wunschliste und auch nach wiederholter Sichtung muss ich anerkennen:

Tolles Remake und auch für sich allein gesehen ein starker Streifen, den ich heute sehr mag und nach wie vor gerne ansehe.

Ich halte den Film für ein besseres Remake als andere (eher schlecht waren z.B. Michael Bays Texas Chainsaw Massacre, richtig schlecht war Freitag der 13. von 2009).

Der Film überzeugt durch folgende Punkte:

Ego-Shooter Perspektive:
Originell, optisch neuwertig (wenn auch nicht ganz neu, siehe Enter the Void - andere Filme sollten folgen, z.B. Hotel Inferno, Hardcore Henry) und gibt den Taten von Frank eine stark voyeuristische Note der sich der Zuschauer nicht entziehen kann.

Französische Härte:
Der Film ist humorlos, hart und kompromisslos. Man fühlt sich an andere Terrorfilme aus Frankreich erinnert (Link zu Alexandre Aja und z.B. High Tension). Die Effekte sind blutig, der Umgang mit den Opfern ist sadistisch und hart anzusehen. Tolle Effektkreationen der KNB FX Group. Einen Kopfschuss wie im Original oder eine Hommage an diese gibt es jedoch im Remake nicht zu sehen. Und an Savinis Effektarbeiten kommt selbst die erfahrene KNB FX Group mit ihren Effekten nicht heran. Die Ego-Shooter Perspektive verleiht Franks Taten jedoch zusätzlich eine nihilistische Note, welche 2015 in Deutschland ein Verbot des Filmes nach sich zog. Am NIFFF haben einige Zuschauer auch die Vorstellung verlassen.

Ende (SPOILER):
Im Gegensatz zum Original gibt es im Remake für die weibliche Hauptperson kein Happy End. Sie stirbt – kein Happy End = mochte ich, da mir Figur  auch nicht sympathisch war. 

Soundtrack:
Den Soundtrack gefällt mir ausgezeichnet. Zusammen mit der Optik des Filmes macht dies das sehen zu einem optischen Genuss. 

Blue Underground und William Lustig:
Haben den Film in der Mache unterstützt, u.a. als Produzent. Tat dem Renake gut. 

Neutral und negativ waren:

Story, Inhalt, Darsteller:
Man orientiert sich sehr am Original. Es gibt kaum Erneuerungen (ausser dem Ende bzw. was das Schicksal der weiblichen Hauptperson angeht), die Story an sich ist relativ dünn.

Langweilig wird es aber nicht. Frank Zitos Darstellung durch «Frodo» Star Elijah Wood war okay, aber er kommt bei Leibe, nur schon wegen seinem Aussehen, nie an Joe Spinell aus dem Original Film heran. Gegen Joe Spinell kann man nur als Verlierer vom Platz gehen. Daher ist es Glück für den Zuschauer, dass Elijah Wood nur selten zu sehen ist (in Spiegeln etc. wo er sich Dank der Ego-Shooter Perspektive reflektiert).

Die Nebenfiguren waren solide, die weibliche Hauptdarstellerin bzw. Figur fand ich unsympathisch.

Zu viel des Guten:
Die Mutterkomplex-Szenen und warum Frank als junger Erwachsener ein Mörder ist, wird in Rückblenden dargestellt und erklärt. Jedoch waren diese Szenen zu übertrieben dargestellt, um glaubhaft zu wirken (Sex mit zwei «super Gigolos», Drogenkonsum, Mutter sieht Frank im Schrank etc.).

Fazit: Die neutralen und negativen Punkte sind klar in der Minderheit, so dass ich den Film jedem Horrorfan nur empfehlen kann! Man sollte den Film am besten gar nicht mit dem Original vergleichen und ihn losgelöst von diesem betrachten – möglichst neutral und als eigenen Film. So kann der Film am besten seine Wirkung entfalten – mir persönlich gefällt der Film wahnsinnig gut (vor allem dank Optik, Soundtrack und der Kompromisslosigkeit).

Infos:

O: Maniac

Frankreich, USA 2012

R: Franck Khalfoun

D: Elijah Wood, Nora Arnezeder, America Olivo

Laufzeit der Kinoversion: Ca. 100 Min.

Gesehen am: Juli 2012 am NIFFF

Review überarbeitet am: 18.05.17

Fassungen: Habe den Film im Juli 2012 am NIFFF (Neuchatel International Fantasy Film Fest) gesehen. Uncut und in Englischer Sprache. Als Heimmedium empfehle ich die deutsche Blu Ray von Ascot = Uncut, erstklassige Bild- und Tonqualität, O-Ton und deutsche Subs vorhanden. Seit 2015 ist der Titel ist Deutschland, wie schon das Original aus den 80ern, beschlagnahmt worden.

The Climber Review

The Climber

Story:

Der Ganove Aldo (Joe Dallesandro) wird von einem Gangsterboss verprügelt und aus der Stadt geworfen, da Aldo versuchte, sein eigenes Ding aufzubauen. Es zieht ihn danach mit einer schönen Frau nach Rom, wo er einige Nummern dreht und sich vom Kleinganoven zum mächtigen Gangsterboss hocharbeitet – doch das bringt nicht nur Vorteile…

Meine Meinung:

Mit dem Ital. Polizei- und Gangsterfilm kenne ich mich noch zu wenig aus. Vor kurzem habe ich mir eine Wunschliste erarbeitet mit über 100 Titeln. The Climber kam dieser nun zuvor – Dank dem tollen Label Arrow Video und deren breit gestreuten Veröffentlichungen!

Ich habe den Film ohne Vorwissen angesehen und fand The Climber solide und leider nur durchschnittlich. Es ist ein alles andere als schlechter Film, aber im Grossen und Ganzen haben mir andere Werke, welche ich aus dem Genre schon kenne, meist doch deutlich besser gefallen (z.B. Der Berserker, Blutiger Freitag, Brutale Stadt, Die Gewalt bin ich, Hetzjagd ohne Gnade, Im Dutzend zur Hölle, Convoy Busters, Der Teufel führt Regie, Kaliber 38 – Direkt zwischen die Augen, Killer Cop, Die Kröte, Provinz ohne Gesetz, Racket, Sonderkommando ins Jenseits, Syndikat des Grauens, Tag der Cobra, Der Tod trägt schwarzes Leder, Die Viper, Wild Dogs*).

Ich würde The Climber qualitativ ähnlich zu Der Bastard (mit Klaus Kinski) und Wake Up & Kill zählen*.

Was ich gut fand: der Film ist technisch einwandfrei in Szene gesetzt. Es wird Wert auf Handlung gelegt. Die Actionszenen sind effektiv in Szene gesetzt (Prügeleien, Einsatz von Messern, Shoot Outs via Zeitlupe und mit blutigen Einschusslöchern) und Flesh for Frankenstein / Blood for Dracula Star Joe Dallesandro passt perfekt in die Rolle des jungen Draufgängers.

Was ich hingegen nicht gut fand: der Film ist viel zu Amerikanisch und orientiert sich bewusst an Filmen wie Scarface, Der Pate und/oder Der Pirat von Shantung. Die Story vom Aufstieg und Abstieg hat man, im Italo wie auch im Asia Genre (ich vor allem im Asia Genre) schon 100x (oft auch besser und dramatischer oder actionreicher) gesehen, so dass das Werk keine Spannung enthält. Dazu kommen Längen und eine zu lange Laufzeit, wobei es am Ende dann plötzlich auch Schlag auf Schlag zu schnell geht. Desweitern stimmt auch die Dramatik am Ende nicht und die Musikstücke waren mir ebenfalls zu Amerikanisch (viele englischsprachige Lieder und Texte). Action hätte es auch hier und da mehr geben dürfen…

Aus diesen Gründen fand ich den Film nur durchschnittlich aber noch gut genug, um in der Sammlung zu bleiben. Auch ein Kandidat, der mir eventuell besser gefällt bei der nächsten Sichtung, wenn ich mit angepassten Erwartungen an den Film gehe.

* Reviews zu all den Streifen findet ihr noch auf der alten Page – diese werden nach und nach, ggf. komplett überarbeitet, in Zukunft auch auf der neuen Seite landen. Link zu den alten Reviews: HIER KLICKEN!

Infos:

O: L'Ambizioso

Italien 1975

R: Pasquale Squitieri

D: Joe Dallesandro, Benito Artesi, Tony Askin, Leopoldo Buondonno, Stefania Casini

Laufzeit der UK Blu Ray: Ca. 113 Min.

Gesehen am: 12.05.17

Fassungen: Mir lag die UK Blu Ray vor = sehr gute Bild- und Tonqualität, Englisch Dubbed (mit alternativem Soundtrack), Ital. Ton, englische Subs, Uncut, Booklet mit Extras, neue Interviews mit Joe Dallesandro, Wendecover. Mal wieder schickes Teil von Arrow Video. In Deutschland bisher nur auf VHS veröffentlicht worden, jedoch Uncut (Stand: Mai. 2017).

From Riches to Rags Review

From Riches to Rags

Story:

Ricky (Ricky Hu) der in einfachen Verhältnissen bei seiner Grossmutter wohnt, träumt vom grossen Erfolg und der Liebe zu einem TV Star. Zusammen mit seinem Kumpel Fatso (Johnny Koo Kwok-Wah) gewinnen sie einen Lottogewinn und werden zu Milliardären. Doch die Freude (Feste, Geschenke, Gamble) ist nur von kurzer Dauer, als bei Ricky (fälschlicherweise) Krebs diagnostiziert wird. Beide geben nun das Geld aus und heuern einen Killer an, der Ricky von seinem Leid erlösen soll. Doch später erfährt Ricky, dass er gar nicht todkrank ist doch die Killer sind schon hinter ihm her...

Meine Meinung:

Tolle Komödie von John Woo, der nicht nur Actionfilme gedreht hat. Leider sind seine Komödien (To Hell with the Devil) und Frühwerke weniger bekannt, was schade und den Arbeiten nicht gerecht wird.

From Riches to Rags hat mir unglaublich gut Gefallen - sogar besser als manche Hui Brothers Komödien - wo wir gerade bei diesen sind: Ricky Hu spielt hier die Hauptrolle und er macht das ausgezeichnet! In den 80er Jahre Hui Brothers Komödien kam er meist zu kurz, da Sam oder Michael die Hauptrollen spielten während Ricky oft nur kleine Parts übernahm. Jedoch nicht hier und das hat sich gelohnt!
Zusammen mit Johnny Koo Kwok-Wah trägt er ganz alleine den Film und macht dies sehr gut. Die sozialkritische Story ist sehr wechselhaft und sehr abwechslungsreich.

John Woo bringt viele Themen ein, gar Action und choreographierte Martial Arts und fast schon Szenen aus einem Horrorfilm/Slasher/Psychothriller, wenn man das letzte Viertel des Filmes für sich alleine betrachtet.

Das lange Finale im Irrenhaus war echt Mal was Anderes und sehr unterhaltsam und auch spannend! Wer HK Komödien mag, dem sei dieser John Woo und Ricky Hu Klassiker nur zu empfehlen (am besten gleich zusammen mit To Hell with the Devil gucken!)!

Infos:

O: Qian Zuo Guai

HK 1980

R: John Woo

D: Ricky Hu, Johnny Koo Kwok-Wah, David Cheung Jun-Ying, JoJo Chan Kei-Kei, Yik Ga

Laufzeit der HK DVD: Ca. 102 Min.

Gesehen am: 31.07.16

Fassungen: Es gibt keine deutsche Fassung (Stand: Juli 2016). Mir lag die Code Free DVD aus HK vor = Uncut, gute Bild- und Tonqualität, O-Ton und englische UT. Die DVD (Joy Sales / Fortune Star) kommt mit einem Schuber daher.