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Dienstag, 13. Oktober 2020

Flesh for Frankenstein Review


Horroktober 2020

Flesh for Frankenstein

Story:

Baron Frankenstein (Udo Kier) und sein Assistent Otto (Arno Jürging) wollen neues Leben (einen Mann und eine Frau) erschaffen und gehen dabei über Leichen – zudem planen sie dank den zwei selbst erstellten Menschen Kinder in die Welt zu stellen. Dumm nur, dass der Diener und Sexsklave (Joe Dallesandro) von Barons Schwester (Monique van Vooren) seinen ehemaligen, getöteten Kumpel (Srdjan Zelenovic) als «Barons» Experiment wieder erkennt…

Meine Meinung:

Flesh for Frankenstein ist in meinen Augen die beste Verfilmung der Frankenstein Geschichte. Paul Morrissey, der oft mit Künstler Andy Warhol zusammenarbeitete (der Film heisst zum Teil auch Andy Warhols Frankenstein), der den Film auch produzierte, schuf Anfang der 70er mit beliebter 3D-Technik die wohl blutigsten, verrückteste und unterhaltsamste Frankenstein Variante.

Der Film, der durch eine grandiose deutsche Synchronisation und das Over-Acting aller Beteiligten, allen voran von Udo Kier (sicherlich eine seiner besten Rollen!), gefällt, erzählt eine Mischung aus Frankenstein-Motiven, sexuellen Perversionen und viel Blut. Dabei ist der Film sehr unterhaltsam aber auch nicht ernst zu nehmen, was den Schockfaktor angeht.

Dafür sind einige Tricks und Spezialeffekte als solche viel zu gut zu erkennen (die Köpfung). Tabubrechender sind die Szenen, die eine Art Nekrophilie beinhalten. Udo Kier (Suspiria, Bacurau) ist wie gesagt eine Wucht. Er alleine trägt nebst deutscher Sprachfassung, Blutgehalt und Schmuddel-Szenen den Film von allein.

Aber auch der restliche Cast ist sehenswert: Joe Dallesandro (Die wilde Meute) war Stamm-Schauspieler in Filmen von oder um Themen von Andy Warhol und auch der Deutsche Arno Jürging passt mit seinem verrückten Auftreten (diese Augen, dieser verrückte Blick!) perfekt in eine Rolle und steht Udo Kier in Sachen Over-Acting, vor allem im Finale, in nichts nach. Monique van Vooren Schauspiel sind auch sehenswert wie ihre Nacktszenen.

Der gleiche Cast war auch für Blood for Dracula verantwortlich, wobei dieser deutlich zahmer und weniger actionreich ausgefallen ist als die Frankenstein-Variante, die es für meinen persönlichen Geschmack zu bevorzugen gilt. Wer das blutige Schmuddel-Horrorkino der 70er Jahre mag (alles was sich mit dem Begriff Euro Cult zusammenfassen lässt), sollte sich diesen sehenswerten Film, im besten in deutscher Synchronisation, nicht entgehen lassen!

Fazit: Für jeden Horrorfilm-Fan klar zu empfehlen!

Infos:

O: Carne per Frankenstein

Italien, USA, Frankreich 1973

R: Paul Morrissey

D: Udo Kier, Arno Jürging, Joe Dallesandro, Monique van Vooren, Srdjan Zelenovic, Dalila Di Lazzaro

Laufzeit der deutschen DVD: 94:50 Min.

Gesehen am: Vor 2006 / Review überarbeitet am: Okt. 2020 / Sichtung der deutschen Blu-Ray: Mitte Dez- 2024

Fassungen: Mir lag die deutsche DVD von Marketing Film vot = Double Feature mit Blood for Dracula, Uncut, gute Ton- und Bildqualität, grandiose deutsche Synchro. Gäbe es inzwischen auch von diversen Labels auf Blu-Ray: Criterion (USA), XT Video («Österreich»), CMV (Deutschland). Nachtrag Dez. 2024: Das Upgrade (der alten Marketing DVD zur CMV Blu-Ray) hat sich gelohnt. Das alte Master (Marketing DVD) war sehr dunkel. Die neue Blu-Ray hat nicht nur eine sehr gute Bildqualität, sondern ist auch sehr hell. Einige der super blutigen Szenen kommen so blutiger und viel besser zur Geltung. Der Film ist eine der besten, wenn nicht gar die beste Frankenstein Interpretation. Udo Kier und allgemein der ganze Cast sind wunderbar wie deren Overacting und die grandiose deutsche Synchronisation macht unendlich viel Spass. Ein Genuss, den Dialogen und dem Schauspiel zu lauschen. Ich musste so viel Schmunzeln. 

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