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Montag, 3. Januar 2022

Flower & Snake Review

 
Japanuary 2022

Flower & Snake

Story:

Makoto erwischt als Kind seine Mutter (Hiroko Fuji) beim Sex mit einem Schwarzen GI und erschiesst diesen. Dies prägt Makoto (Yasunori Ishizu) bis ins junge Erwachsenenalter: zwar arbeitet er bei einer renommierten Firma, doch wohnt der Single noch immer bei Mama, ist ein Tollpatsch und Jungfrau. Da kommt ihm das Angebot seines Chefs (Nagatoshi Sakamoto) gerade Recht: dieser kann mit seiner Ehefrau (Naomi Tani) seine sexuellen Vorlieben nicht ausleben. Dazu kommt, dass sie die Scheidung wünscht. Also stellt Makotos Chef Makoto seine Ehefrau zur Verfügung, damit er diese trainieren und ihren (sexuellen) Willen brechen kann…

Meine Meinung:

Flower & Snake '74 aka Flower & Snake ist ein Erotikfilm der japanischen Nikkatsu Studios und eine Romanverfilmung. Der Film wurde für Nikkatsu sowie Naomi Tani zum grossen Erfolg. Naomi Tani wurde ab jetzt Queen of SM genannt und es soll ihre Idee gewesen sein, dass sich Nikkatsu an den Roman von Oniroroku Dan wagte. Weitere Zusammenarbeiten zwischen ihr und Nikkatsu folgten inklusive vier Fortsetzungen und einer neuen Reihe ab 2004 von Toei Video.

Flower & Snake hat die Neusichtung bestanden. Es ist lange her, seit ich den Film sah. Ich würde den Film als einer der besten Nikkatsu-Arbeiten im Erotiksektor ansehen, welche ich bisher sah. Der Film legt teilweise Wert auf S/M- und Bondage-Inhalte. Dies hatte zur Folge, dass das S/M-Genre auch im Nikkatsu-Erotikfilm salonfähig wurde. Naomi Tani sei Dank, dass aus dem Film ein herrlich perverser Schweinekram wurde.

Der Film wirkt am Anfang wie ein 90er Jahre CAT. III Film mit Sex und Kindheitstrauma (Sohn sieht Mutter beim Sex mit schwarzem GI und knallt ihn ab). Der Film ist allgemein unglaublich schön gefilmt, die Musik passt wunderbar dazu und auch die Symbolkraft (Blumen gleich männliche Potenz) darf nicht unterschätzt werden. Die Schlussszene mit Naomi Tani ist sinnbildlich dafür.

Der Film ist höchst unterhaltsam, kurzweilig, politisch unkorrekt, optisch schick (einige der Bondage-Szenen sind sehr ästhetisch, auch wenn ich selbst nicht darauf abfahre oder stimuliert werde), bewusst kontrovers ("Erotikszenen" mit Einläufen oder Raupen), aber auch lustiger und humorvoller als ich den in Erinnerung hatte. Gibt paar ulkige Szenen, die wirklich auch witzig gemeint sind. Der Inhalt ist teilweise so herrlich überdreht, dass man das Gezeigte nicht ernstnehmen kann und dies der Produktion Härte raubt.

Der Cast hat mir gefallen. Naomi Tani war stark, auch wenn sie teilweise fast in den Hintergrund gerät und sich der Plot mehr um die Sohn-Mutter Beziehung dreht. Erst gegen Ende gerät Naomi Tani wieder mehr in den Vordergrund, da sie mehrere Personen umgarnt und vereint (ihren Ehemann, Makoto und die Magd). Naomi Tani, Nagatoshi Sakamoto, Yasuhiko Ishizu und Masaru Konuma waren in unzähligen Produktionen zu sehen (Exzesse im Folterkeller, Rope and Breasts, Madame O, Der Shogun - Ein Mann für tausend Frauen, Fairy in a Cage).

Fazit: Sicherlich eine der besten Arbeiten von Masaru Konuma (Im Kloster der heißen Nonnen) und jedem Nikkatsu-Fan, oder solche, die es noch werden wollen zu empfehlen da Must-See Nikkatsu-Titel!

Gefolgt von: Flower and Snake 2: Hell

Infos:

O: Hana to hebi

Japan 1974

R: Masaru Konuma

D: Naomi Tani, Nagatoshi Sakamoto, Yasuhiko Ishizu, Hiroko Fuji, Hijiri Abe, Kôji Yashiro, Akira Takahashi

Laufzeit der US-DVD: 74:01 Min.

Gesehen am: Aug. 2007 / Neusichtung am:  Jan. 2022

Fassungen: Mir lag die US-DVD von Tokyo Shock vor = sehr gute Bildqualität, Uncut, O-Ton, englische Subs. Gibt es in Holland von Japan Shock auf DVD mit deutschen Subs. Eine deutsche Fassung gibt es ansonsten nicht (Stand: Jan. 2022). Ist 2021 in den USA von Synapse films (bzw. deren Ableger-Label) auf Blu-Ray erschienen (Uncut, Jap. Ton, englische Subs).