The White Reindeer
Story:
Pirita (Mirjami Kuosmanen) lernt bei einem Rentier-Rennen Aslak (Kalervo Nissilä) kennen und lieben. Beide heiraten. Als Rentier-Jäger ist Aslak jedoch lange abwesend. Pirita, die ohne es zu wissen als Hexe geboten wurde, sehnt sich nach Zärtlichkeit. Die längeren Zeitspannen ohne Ehemann lassen sie einsam werden. Sie versucht es mit einem Liebeszauber. Dieser schlägt fehl. Nun verwandelt sich Pirita in ein weisses Rentier und lockt Männer an, um diese zu töten…
Meine Meinung:
The White Reindeer ist ein finnischer Folklore-Film aus dem Jahr 1952. Die s/w Produktion spielt im Setting der Sámi – ein indigener Stamm. Die Hauptfiguren gehören diesem Volk an. Was ich gelesen habe, wird mit der Darstellung sehr glaubhaft und respektvoll umgegangen. Das ist schön. Der Film, der an internationalen Filmfestspielen erfolgreich lief und Preise gewann (z.B. in Cannes), war nicht uninteressant. Dank Severin Films Box-Set All The Haunts Be Ours: A Compendium of Folk Horror Vol. 2 entdeckt.
Was mir am Film gut gefiel waren seine authentischen Settings (Drehorte und die Darstellung der Sámi), die stimmungsvollen, verschneiten s/w Bilder und auch die Kameraarbeit war beeindruckt. Unter anderem wurde direkt vor Ort im Lappland gedreht, was dem Film optisch unglaublich gut bekommt. Praktisch jede Szene ist mit viel Schnee verbunden. Die Massenszenen mit Rentieren sind beeindruckend, auch wenn es eigentlich in der Schweiz nicht anders läuft (halt mit Kühen oder Schafen). Tierschützern dürften wohl einzelne Szenen negativ ins Auge fallen, aber das hat nicht zu interessieren.
Im Grossen und Ganzen ist der Film für mich kein Kracher, aber ok, solide und nicht uninteressant. Das Schauspiel mutete mir hier und da etwas laienhaft an. Aber ich denke, dazumal war diese Art und Weise des Schauspiels normal. Gerade das Spiel mit der Mimik oder das Zeigen von Emotionen wirkte etwas unecht und übertrieben. Erinnerte mich z.T. an wenige Stummfilme, welche ich sah. Ich denke, das war damals einfach so. Ansonsten muss ich vor allem Mirjami Kuosmanen loben, die, gerade auch in den physischen Szenen, eine starke Präsenz abgibt.
Fazit: Eine nicht uninteressante Fairy-Tale, die für meinen Geschmack durchaus noch etwas fantasievoller und düsterer hätte ausfallen dürfen.
Infos:
O: Valkoinen peura
Finnland 1952
R: Erik Blomberg
D: Mirjami Kuosmanen, Kalervo Nissilä, Åke Lindman, Jouni Tapiola, Arvo Lehesmaa
Laufzeit der US-Blu-Ray: Ca. 68 Min.
Gesehen am: 02.03.25
Fassungen: Gesehen via All The Haunts Be Ours: A Compendium
of Folk Horror Vol. 2 von Severin Films = Region-All-Disc, Uncut, O-Ton,
englische Subs, sehr gute Bild- und Tonqualität. Als Extras gibt es u.a. drei
Kurzfilme. Es gibt keine deutsche Fassung (Stand: März 2025).

