28 Years Later
Story:
28 Jahre nach den Ereignissen aus 28 Days Later:
Auf einer Insel lebt ein Haufen von Menschen. Darunter Vater
Jamie (Aaron Taylor-Johnson), Sohn Spike (Alfie Williams) sowie die kranke
Mutter Isla (Jodie Comer). Nachdem Spike zum ersten Mal mit seinem Vater ausserhalb
der Insel auf dem Festland war, fasst er danach den Entschluss, seine kranke
Mutter aufs Festland zu führen. Sein Ziel ist es, einen angeblichen Arzt (Ralph
Fiennes) zu finden, der die Mutter heilen soll…
Meine Meinung:
Der Trailer zu 28 Years Later, dem dritten Teil der Infizierten-Reihe
(es sind ja keine wirklichen Zombies), sah erstaunlich gut aus. Vor allem
optisch. So war ich gespannt und freute mich auf den Kinobesuch. Den ersten
Film, 28 Days Later, habe ich seit unendlich vielen Lichtjahren nicht mehr
gesehen. Ich weiss eigentlich gar nichts mehr über den Film. Dessen Fortsetzung
(28 Weeks Later) sah ich dazumal am NIFFF 2007 und empfand den Film als wenig
gut. Der wurde (im Gegensatz zum ersten Teil) nie gekauft und der Kumpel hat
damals sogar die Kinovorstellung verlassen.
Regie führte wieder Danny Boyle (Trainspotting), der bereits
den Original-Film realisiert hat. Das Drehbuch stammt von Alex Garland (Men). Was
ich vor der Sichtung nicht wusste ist die Tatsache, dass 28 Years Later der Auftakt
einer neuen Trilogie sein soll. Die Fortsetzung soll bereits abgedreht sein und
im Januar 2026 in die Kinos kommen. Regie führte dort Nia DaCosta (Candyman). Das
ist auch der Grund, warum der Plot in 28 Years Later offen endet. 28 Years Later ist
definitiv sehenswerter als der schlechte zweite Teil.
Der Film, der angeblich nur via iPhone gefilmt worden sein
soll, ist in der Tat, wie es der Trailer bereits zeigt, optisch ein absoluter
Genuss und Leckerbissen. Die Bilder sind der Wahnsinn. Die 1. Filmhälfte ist
packender, spannender und unterhaltsamer Survival Horror. Die 2. Hälfte hingegen
schlägt andere Töne ein. Der Film wandelt sich in ein intensives Familiendrama.
Dieses ist stark gespielt und definitiv mit viele Emotionen und
Gefühle verbunden. Das Leiden der Figuren und ihrem Seelenleben wirkt authentisch. Alfie
Williams (sein Debüt?), Jodie Comer und Ralph Fiennes (Roter Drache) spielen
das erstklassig.
Die Effekte sind ebenfalls stark anzusehen. Das Editing ist
zuerst etwas gewöhnungsbedürftig, aber cool. Auch die Musik ist gut gewählt und
passt hervorragend zu den einzelnen Szenen. Wo der Film schwächelt, ist
ausgerechnet das Ende, was für meinen persönlichen Geschmack auch ein Grund
wäre, die Fortsetzung links liegen zu lassen. Warum? Das Ende, die letzten zehn
Minuten, haben mir absolut nicht gefallen. Das Ende mit "Jimmy Savile" und
seiner Gang wirkt total behämmert. Zum Fremdschämen und wie aus einem anderen
Universum stammend. Total deplatziert. Das hat dem Film definitiv Punkte
gekostet (und wandert daher auch nicht auf die Wunschliste). Schade.
Fazit: Abgesehen vom Ende ein starker Film!
Gefolgt von: 28 Years Later: The Bone Temple
Infos:
O: 28 Years Later
Großbritannien, USA 2025
R: Danny Boyle
D: Aaron Taylor-Johnson, Alfie Williams, Jodie Comer, Ralph
Fiennes, Amy Cameron, Chi Lewis-Parry, Jack O'Connell, Edvin Ryding
Laufzeit der Kinofassung: Ca. 115 Min.
Gesehen am: 19.06.25
Fassungen: Im Kino gesehen. In Bern ab 16, Uncut und im
O-Ton mit deutschen Untertiteln. In Deutschland ist der Film hingegen ab 18
Jahren freigegeben. In Deutschland soll der Film Ende Dez. 2025 auf DVD, Blu-Ray
und UHD erscheinen.