Film Reviews zu Filmen aus den Genres Horror, asiatischem Kino, Action etc. Alte Reviews & Berichte der HP www.reviews.ch.vu werden nach und nach auch hochgeladen und wenn nötig komplett überarbeitet.
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Samstag, 26. April 2025
4. Tag
Am heutigen Tag, dem vorletzten Tag am Brugggore Filmfestival, stand ich frisch gestärkt auf. Ich schlief wunderbar. Die beste Nacht. Es zog mich im Regen zum 1. Film. Heute liefen von vier Filmen drei Filme im Cinema Odeon. Das merkte ich ab dem 2. Film im negativen Sinne = starke Verspannungen im li Nacken und auch mein Sitzfleisch wurde auf eine harte Probe gestellt. Auch mein Hinterteil fühlte nun langsam die Nachwirkungen des langen Sitzens der letzten Tage. Ich ging ohne was Richtiges gegessen oder getrunken zu haben in die 1. Vorstellung.
Nach der 1. Vorstellung ging ich neben dem Kino in die Bäckerei Konditorei Frei AG. Die habe auch Sitzmöglichkeiten und bieten Frühstück und Menüs an. Ich hatte ca. 20-30 Min. Pause und gönnte mir einen Apfelkuchen mit viel Rahm und ein Latte Macchiato. Das tat gut. Dann vernahm ich via Mail, dass heute Zuhause endlich meine offene Lieferung aus China eintreffen sollte. Cool. Wird am Sonntag gleich überprüft, ob der richtige Film auf der VCD enthalten sein wird.
Die erste zwei Filme (Bloody Sect und A Fisherman’s Tale) gehören zu den besseren, die ich an diesem Filmfest sah. Nach dem 2. Film hatte ich lange Pause. Ca. 2-3h. Ich ging also ins Hotel und schrieb bereits die Reviews zu den zwei Filmen. Danach hatte ich sogar noch freie Zeit und ging, diesmal jedoch allein, ins PAPA ORO‘s Brugg - Filipino Restaurant & Café essen. Das tat gut. Der Apfelkuchen von zuvor hat nicht lange hingehalten. Da zu dem Zeitpunkt auch noch gleich die Sonne schien, ging es nach einer Rasur und Haarewaschen noch nach draussen. Ich machte den altbewährten Spaziergang. Und bevor ich danach am Hotel ankam, setzte wieder der Regen ein. Glück gehabt. So war ich frisch gestärkt, verpflegt und habe mich an der frischen Luft etwas bewegt und das Zirpen der Grillen und den Auto-Lärm der Schnellstrasse genossen.
Leider konnten die zwei späteren Filme nicht überzeugen. Nach dem 3. Film hatte ich ca. 15-20 Minuten Zeit und ging in das Hotel das Review schreiben. Der letzte Film war kurz vor 23.00 Uhr fertig. Es zog mich danach ins Hotel, wo ich bereits diese Zeilen schrieb. So würde ich es am Samstagmorgen easy nehmen können. Der letzte Film sollte dann im näher gelegenen Kino laufen. Trotz seiner Laufzeit von über zwei Stunde war die Produktion aus Indonesien praktisch ausverkauft. Leider hat mir der Film, wie angekündigt, nicht zugesagt. Nicht zugesagt und stark genervt hat auch die ganze Reihe hinter mir: die ganze Zeit am Quatschen, am Kommentieren, sich über die indonesische Sprache lustig machen (waren aber auch Nazis aus Nazi-Deutschland, was alles erklärt) am Lärm verursachen, unzählige Male während der Vorstellung den Saal verlassen und an die Stühle treten/schlagen. Abschaum. Wo ist Charles Bronson, wenn man ihn braucht? Da werde ich am Samstag, wenn sechs Filme auf dem Programm stehen (= sicher auch mehr ausverkaufte Vorstellungen), andere Sitzplätze testen, damit ich gar niemanden hinter mir habe…
The Sugar Factory Review
The Sugar Factory
Story:
Saisonangestellte einer Zuckerfabrik bekommen es mit übernatürlichen Phänomenen zu tun…
Meine Meinung:
Am diesjährigen Brugggore Filmfestival liefen zwei Filme aus Indonesien. Perewangan, den ich aufgrund der Sichtung von Monkey's Magic Merry Go Round verpasst habe (wäre sonst in meine Auswahl gekommen) und The Sugar Factory aka Sugar Mill. Beide vom gleichen Regisseur. Was The Sugar Factory angeht hatte ich Bedenken und habe nicht viel erwartet. Und genau so ist es schlussendlich auch rausgekommen.
Ich kann es kurz zusammenfassen: Nicht gruselig und harmlos. Tödlich, für einen Geister-Film aus Indonesien. Es gab für meinen Geschmack nicht eine spannende oder gruselige Szene. Kein einziger Jump-Scare hat funktioniert, Gore gibt es praktisch nicht und der Film ist nur leicht stimmungsvoll. Dazu, was soll an CGI-Geistern schon gruselig sein? Und die Moralpredigt am Ende war auch lächerlich und der Film viel zu lang.
Der Film läuft über zwei Stunden und ab einem gewissen Zeitpunkt stellten sich Längen ein. Gegen Ende wollte der Film nicht enden und ich sehnte mich dem Ende bei. Der Film, der angeblich das höchste Budget überhaupt im indonesischen Kino verschlungen haben soll und spezifisch für IMAX-Vorstellungen inszeniert wurde, wartet leider mit harmlosen Ghost-Szenen auf. Die Vorspänne (Vor- und Abspann) waren billig. Digitaler Look. Schade um das hohe Budget.
Da lobe ich mir doch die 80er Jahre Rapi Films Produktionen aus Indonesien. So muss Horrorstoff aussehen: stimmungsvoll, charmante Effekte, handgemachte Splatter- und Bluteffekte, skurrile What the Fuck Momente und starke Persönlichkeiten und Namen wie Suzzanna. Nur eins hatte The Sugar Factory mit den alten Rapi Films Produktionen aus den 80ern gemeinsam: fruchtbarer und unpassender Humor und Slapstick am laufenden Meter.
Fazit: Langweilig, nicht gruselig und harmlos. Besser die indonesischen Klassiker mit Suzzanna schauen!
Infos:
O: Pabrik Gula
Indonesien 2025
R: Awi Suryadi
D: Arbani Yasiz, Ersya Aurelia, Erika Carlina
Laufzeit der Kinofassung: Ca. 133 Min.
Gesehen am: Brugggore Filmfestival 2025
Fassungen: Film am Brugggore Filmfestival gesehen = Uncut,
im O-Ton mit englischen Subs. Es gibt noch keine DVD, Blu-Ray oder UHD (Stand:
April 2025).
Else Review
Else
Story:
Anx (Matthieu Sampeur) und Cass (Edith Proust) versuchen in Anx Wohnung zu überleben, während draussen eine unbekannte Pandemie ausbricht. Die Opfer verschmelzen mit der Umgebung. Anx und Cass verweilen isoliert in Anx Wohnung…
Meine Meinung:
Belgien = Salah Abdeslam, Marc Dutroux, Van Damme, (nervendes und z.T. stinkendes) BIFFF Publikum. Daher bin ich bei belgischen Filmen immer skeptisch. Die Idee, den Film während einer unbekannten Pandemie erzählen zu lassen mit zwei Menschen, die sich erst gerade kennengelernt haben und voneinander noch kaum was wissen, ist vielversprechend. Im Verlauf Paranoia à la Bug einzubauen plus Body-Horror- und vor allem Arthouse- und Experimental-Elemente, sind auch nicht verkehrt.
Else ist eine Co-Produktion aus Belgien und Frankreich. Froschschenkel werden in beiden Ländern gegessen, also passt das so. Ich kenne keine anderen Filme von Regisseur Matthieu Sampeur. Obwohl ich den mir unbekannten Cast um Thibault Emin sowie Edith Proust stark, glaubhaft und sympathisch fand, konnte mich der Film, technisch stark inszeniert hin oder her, nicht überzeugen oder abholen. Der Film beginnt stark und ist zunächst interessant.
Eine Spannung ist erst Mal gegeben. Aber nach einer Weile verliert der Zuschauer das Interesse, da der Film immer abgefuckter und futuristischer wird. Am Ende gibt es keine Erklärungen. Schade ist, dass die Effekte vor allem digitale Kreationen sind. Body-Horror à la Die Fliege und Co. wären mir deutlich lieber gewesen. Die Kreationen sind auch sehr abstrakt. Zudem sind die meisten Kreationen nur kurz zu sehen. Die Umgebung stockfinster oder die Kamera verwackelt. Es wirkt so, als hätten die Macher selbst nicht gewusst, was sie da eigentlich tun. Schade.
Fazit: Pseudo-Arthouse Film, der sich im geistigen Nirvana verliert und am Ende einfach langweilt.
Infos:
O: Elsa
Belgien, Frankreich 2024
R: Thibault Emin
D: Lika Minamoto, Edith Proust, Matthieu Sampeur
Laufzeit der Kinofassung: Ca. 100 Min.
Gesehen am: Brugggore Filmfestival 2025
Fassungen: Film am Brugggore Filmfestival gesehen = Uncut,
im O-Ton mit englischen Subs. Es gibt noch keine DVD, Blu-Ray oder UHD (Stand:
April 2025).
A Fisherman's Tale Review
A Fisherman's Tale
Story:
Lake Pátzcuaro:
Als tote Fische im See entdeckt werden, macht sich Aberglaube breit. Ist der See verflucht? Die Vorkommnisse sorgen für Spannungen bei den Bewohnern…
Meine Meinung:
A Fisherman's Tale war einer der Filme, die ich für das Brugggore Filmfestival gebucht hatte, wo eine stärkere Vorfreude herrschte. Ich empfand den Inhalt und diverse Plakate zum Film als stimmungsvoll. Zudem mag ich Folk-Horror Inhalte. Der Film wäre eigentlich perfekt, falls Severin Films in ihrer Reihe All The Haunts Be Ours: A Compendium of Folk Horror noch eine dritte Edition nachschieben würde. Dieser fantastische Beitrag aus Mexiko würde perfekt passen.
Der Film war für meinen persönlichen Geschmack zwar kein Meisterwerk, aber auf eine Art und Weise mochte ich den Film. Als ich das Review vorbereitet habe kam auch die Angst auf, dass es sich um eine Folk-Horror-Anthologie handeln könnte. Da hätte ich weniger toll gefunden. Ich denke, dass hätte der Stimmung des Filmes nicht gut getan. Zum Glück handelte es sich um keine Anthologie. Ja, es werden mehrere Sub-Plots erzählt, da mehrere Personen und deren Umfelder betroffen sind, aber denen kann man gut folgen.
Das Setting ist wunderbar gewählt und das einfache Leben der Bewohner wird authentisch erzählt. Mit all seinen Gefahren (Lynch-Justiz durch einen Mob, keine Polizeipräsenz, Traditionen, Aberglaube). Das macht den Film fesselnd, unterhaltsam und auch dramatisch. Wer einfach lebt und wenig hat, dem bleiben als Halt nur Beziehungen. Die Liebe. Und mit dieser geht der Film grausam um.
Ich fand es gut, dass das Übernatürliche selten selbst Hand anlegt, sondern die Menschen quasi «vergiftet» und zu Taten verleitet. So wird die Legende in einer Art Metapher erzählt, auch wenn am Ende nicht klar ist, ob es das Wesen nun gab oder nicht (wobei es schon danach aussieht).
Fazit: Nicht uninteressanter Folk-Horror aus Mexiko!
Infos:
O: Un cuento de pescadores
Mexiko, Spanien (je nach Quelle), 2024
R: Edgar Nito
D: Jorge A. Jimenez, Perla Alejo, José Antonio Becerril
Laufzeit der Kinofassung: Ca. 103 Min.
Gesehen am: Brugggore Filmfestival 2025
Fassungen: Film am Brugggore Filmfestival gesehen = Uncut,
im O-Ton mit englischen Subs. Es gibt noch keine DVD, Blu-Ray oder UHD (Stand:
April 2025).
Bloody Sect Review
Bloody Sect
Story:
Helen Payne (Emma Quer) lässt sich künstlich befruchten, da ihr Liebhaber Frederick Payne (Carlos Martos) keine Kinder zeugen kann. Dumm nur, dass hinter dem Spender Satanisten stecken, die versuchen, dem Antichristen Leben zu schenken. Und dann treibt noch Fredericks wahnsinnige Ehefrau ihr Unwesen…
Meine Meinung:
Auf Bloody Sect freute ich mich. Euro Cult-Filme gehen immer und Bloody Sect war mir bis dato nie einen Begriff gewesen. So war es schön, den Film am hiesigen Brugggore Filmfestival sehen zu dürfen. Ein Film, der wenig bekannt erscheint, trotz Release durch Vinegar Syndrome. Passend dazu lief am Filmfest auch die Severin Films Doku Exorcismo, in der Álex de la Iglesia und Gaspar Noé zu Wort kommen und welche die spanische Euro Cult Zeit nach der Franco Ära genauer belechten. Bloody Sect ist ein Mix aus Das Omen, Der Exorzist, Poltergeist sowie Rosemaries Baby.
Hätte der Film früher einen deutschen Verleih gefunden, wäre daraus sicher ein Knaller geworden. Eine deutsche Synchronisation mit Top-Sprechen hätte den Film, ähnlich wie den spanischen Exorzismus-Horror Der Exorzist und die Kindhexe, extrem aufgewertet. Da würde mir keine andere Sprachversion mehr ins Haus kommen. Leider gibt es Bloody Sect nicht in Deutsch. Der Film ist purer (Trash)Genuss und höchst unterhaltsam.
Der Film ist aber auch sichtbarer Trash und unfreiwillig komisch. Zuweilen wirkt der Film sehr überladen und einige Inhalte empfand ich als schade (z.B., dass der nervende Junge überlebt). Auf der anderen Seite gibt es mehrere total abgefuckte Momente, viel zu Schmunzeln, leider auch Tier-Snuff (bzw. Tier-Gewalt), einige sehr blutige (aber simple) Effekte und nackte Haut (in der Hinsicht hätte ich mir nach der Ansage der Vorstellerin mehr versprochen).
Das Cast war weiblich und vielfältig genug. Der irre Sub-Plot mit der wahnsinnigen Ehefrau sorgt für extra Unterhaltung. Die Szene mit den Fledermäusen hatte Charme (fast wie de Spinnen in Lucio Fulcis The Beyond). Regisseur Ignacio F. Iquino hat weitere Filme wie The Hot Girl Juliet (Erotik), Emmanuelle & Carol (Erotik), Criminal Abortion (Sleaze, Crime) sowie The Dawn Rapists («This is one of the sleaziest movies ever made») gedreht. Letzterer soll ein Film à la I Spit on Your Grave sein. Der sowie Criminal Abortion landen sicher Mal auf der Wunschliste…
Fazit: Euro-Cult Fans können bedenkenlos einen Blick riskieren!
Infos:
O: Secta siniestra
Spanien 1982
R: Ignacio F. Iquino
D: Emma Quer, Carlos Martos, Concha Valero, Juan Zanni, Henry Ragoud, Diana Conca
Laufzeit der Kinofassung: Ca. 89 Min.
Gesehen am: Brugggore Filmfestival 2025
Fassungen: Film am Brugggore Filmfestival gesehen = Im
Spanischen O-Ton mit englischen Subs. Es wurde die Vinegar Syndrome Blu-Ray
gezeigt. Es gibt keine deutsche Fassung (Stand: April 2025).








