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Samstag, 22. Februar 2025

The Way of the Dragon Review

 

The Way of the Dragon

Story:

Tang Lung (Bruce Lee) wird von Hong Kong nach Italien, Rom geschickt. Er soll dort helfen, dass Restaurant von Cheng Ching Hua (Nora Miao) vor Gangstern (Jon Benn, Wei Ping-Ao, Chuck Norris, Robert Wall, Hwang In-Shik, Piet Schweer) zu beschützten, welche Cheng Ching Hua zum Kauf zwingen wollen…

Meine Meinung:

Nach den Erfolgen, die Golden Harvest mit Bruce Lee in The Big Boss und Fist of Fury eingefahren hatte und die Jimmy Wang Yu als Hong Kongs Superstar ablöste, wurde Bruce Lee Vertrauen geschenkt, indem er für seinen 3. Film für Golden Harvest nicht nur als Hautfigur und Star vor der Kamera stand, sondern Bruce Lee, der den Film auch produzierte, sollte auch Regie führen und das Drehbuch schreiben inklusive die Kampfszenen choreographieren.

Da Bruce Lee später so überraschend starb, sollte The Way of the Dragon sein einziger Spielfilm sein, in dem er auch Regie führte. The Way of the Dragon, dessen Produktion sehr spannend verlief (ich empfehle die Extras der Arrow Video Disc zu sichten, viele interessante bis berührende Infos), wurde vor Ort in Italien gedreht. Mit einer HK-Crew, mit einem Italienischen Cast und mit weiteren Ausländern aus den USA. Ein internationaler Mix. Aus Italien wurde Malisa Longo (Salon Kitty) für einen amüsanten Cameo-Auftritt vor die Kamera geholt (und sie wird dennoch als «Hauptfigur» im Vorspann erwähnt).

Aus den USA heuerte Bruce Lee den damaligen Welt-Champion Chuck Norris (Invasion USA, Code of Silence, Hero and the Terror) und später in Rom vor Ort dessen Schüler Robert Wall (Enter the Dragon) für die Rollen als Bösewicht an. Aus Korea wurde Hwang In-Shik (Hard Bastard, Dragon Lord) eingeflogen, der ebenfalls einen der Bösewichte spielen sollte. Hauptbösewicht wird von Jon Benn (The Clones of Bruce Lee, Challenge of the Tiger) gespielt, dessen rechte Hand von Wei Ping-Ao (= Comic-Charakter) und als Kleingangster wurden auch internationale Namen verpflichtet (z.B. den aus Schweden stammende Piet Schweer). Nora Miao (The Beauty Escort, The Kung Fu Kid) und Shaw Brothers Star Anthony Lau (The Brothers, The Pure and the Evil) haben grosse Rollen bekommen.

Ich sah den Film schon lange nicht mehr. Ich hatte den Film nicht mehr als so lustig in Erinnerung und der Klamauk und Humor war schon sehr gewöhnungsbedürftig. Bruce Lees Figur, aus dem fernen Hong Kong kommend, vom Landei in die Grossstadt, zuzusehen, wie er mit der Moderne und neuen Kultur Probleme hat, war schon ein Mix aus amüsant, unterhaltsam, gewagt und eigentlich doof statt wirklich lustig. Auch das Overacvting der Bösewichte geht in diese Richtung, abgesehen von dem Trio, welches erst vor dem Finale im Film eingeflogen wird (Chuck Norris, Robert Wall, Hwang In-Shik). Chuck Norris erste Szene mit Italo-Western Vibes, ist ein epischer Moment in dem Film!

Der Film, der sogar einige Längen hat, wartet auch mit nackten Tatsachen (Malisa Longo Auftritt als Prostituierte, damals in Bruce Lees Hotelzimmer gedreht), viel Klamauk und Sightseeing aus Rom auf. Den Film ausserhalb Hong Kongs zu drehen half mit, den Film erfolgreich zu machen. Ein kluger Schachzug und damit war Bruce Lee anderen Stars wie Jet Li (The Defector – Der Dragon Fighter, The Master), Michael Chan Wai-Man (Adventure in Denmark), Alexander Fu Sheng (Chinatown Kid) oder Jackie Chan (Rumble in the Bronx) weit voraus. Trotz dem wilden (und fast schon trashigen) Mix, hat der Film dadurch einen gewissen Reiz, auch wenn mir The Big Boss und Fist of Fury besser gefallen. Ich würde den Film qualitativ in etwa auf die auch international besetzten Enter the Dragon Stufe setzen.

Die Kampfszenen sind okay. Sie sind realistischer als in früheren Filmen und wirken daher auch unspektakulärer. Bei den ganzen Ausländern sieht man jedoch auch teilweise, dass da wohl nicht immer ein echter Kontakt bei den Kampfszenen bestand. Es macht aber Freude, wenn Bruce Lee die Gangster, die auch fast aus einem Troma oder Charles Bronson Film stammen könnte, verdrischt. Erst gegen Ende, wenn Bruce Lee gegen Chuck Norris, Robert Wall und Hwang In-Shik kämpft, werden die Kampfszenen besser. Das Finale vor toller Kulisse (es wurde Geld gezahlt, damit die Innenaufnahmen vom Kolosseum entstanden sind) ist dann einer der besten Endkämpfe, welche das HK-Kino je hervorgebracht hat, wenn sich Bruce Lee und Chuck Norris in einem Kampf auf Leben und Tod, trotzdem Respekt und Ehre erweisen.

Fazit: Man kann von The Way of the Dragon halten was man will, dennoch muss dem wegweisenden Klassiker Respekt und Ehre gezollt werden! Pflichtprogramm für Bruce Lee Fans!

Infos:

O: Meng Long Guo Jiang

HK 1972

R: Bruce Lee

D: Bruce Lee, Anthony Lau, Nora Miao, Jon Benn, Wei Ping-Ao, Chuck Norris, Robert Wall, Hwang In-Shik, Piet Schweer, Malisa Longo

Laufzeit der UK-Blu: Ca. 99 Min.

Gesehen am: Okt. 2007 / Neusichtung am: 13.12.24

Fassungen: Gesehen via UK-Blu-Ray von Arrow Video («Bruce Lee at Golden Harvest» Box). Uncut, O-Ton, englische Subs, sehr gute bis hervorragende Bild- und Tonqualität, Unmengen an Extras. Nebst jap. Extended Fassung (Neue Musik, veränderte, längere Credits = eigentlich wenig interessant) gefallen ansonsten folgende Extras: Die Doku «The Way of the Camera», glaub die war sogar in Spielfilmlänge, fand ich sehenswert. Viele Hintergründe und viele Fans der Szene kommen zu Wort (Andre Morgan, Michael Worth, Jon Kreng, Andy Cheng, Frank Djeng, David Yeung, Piet Schweer, Jon Benn und John Saxon). Das Interview mit Italienerin Malisa Longo, die im Film nur einen Cameo-Auftritt hinlegt, fand ich auch spannend. Vor allem, weil sie nicht aus der «Kung Fu Szene» stammt und ihre Ansichten wiedergibt. Sehr rührend fand ich die Infos von John Young und seinem Treffen mit Bruce Lee. Von den Archiv-Interviews habe ich nicht alle gesehen, nur jene von Jon Benn, Bob Wall und Hwang In-shik. Die fand ich auch interessant. Es hätte noch mehr Bonusmaterial, aber ich habe nicht für alles Zeit. In Deutschland gibt es den Film von Universum Film Uncut auf Blu-Ray. Titel: Die Todeskralle schlägt wieder zu.