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Dienstag, 7. Februar 2023

The Protector Review

 
The Protector

Story:

 

Zwei Cops aus New York (Jackie Chan, Danny Aiello) legen sich in Hong Kong mit Gangstern (Roy Chiao, Bill Wallace, Shum Wai, Fung Hak-On) an…

 

Meine Meinung:

 

Nach The Big Brawl im Jahr 1980 probierte es Jackie Chan fünf Jahre später erneut in den USA. Der Film wurde jedoch zu keinem Erfolg. Regisseur James Glickenhaus, der zuvor mit Der Exterminator auf sich aufmerksam machte, lieferte einen Film ab, den Jackie Chan nicht mochte: vulgäre Sprache, nackte Tatsache, blutige Shoot-Outs, miese Action-Szenen. Angeblich soll Jackie Chan nicht viel zu sagen gehabt haben.

 

In Hong Kong durfte er (bzw. Regisseur King Sang Tang, je nach Quelle) den Film nach seinem Gusto neu "definieren" d.h.: nackte Tatsachen flogen raus, vulgäre Sprache wohl ebenso, es gab Nach-Drehs, neue und alternative Handlungsstränge und Jackie Chan drehte die Action-Szenen mit seinem Stunt-Team nach. Die Fassung entspricht mehr dem, was HK-Fans mögen. Mir persönlich gefällt die HK-Fassung besser.

 

Der Film ist selbst in der HK-Version noch düster und brutal. Zusammen mit Filmen wie Crime Story oder Shinjuku Incident gehört The Protector sicherlich zu den härteren Filmen in Jackie Chans (Rob-B-Hood) langer Karriere. Und einen positiven Nebeneffekt hatte The Protector auch noch: Jackies Unzufriedenheit führte dazu, dass er danach Police Story drehte und damit Weltruhm erlangte! The Protector ist dennoch alles andere als ein schlechter Film.

 

Der Film startet zunächst in den USA mit Punks, die direkt aus einem Ital. Endzeitfilm oder einer Troma-Produktion stammen könnte. Die Bar-Schiesserei gefiel mir sehr, da sehr blutige Shoot-Outs und coole Stunts. Danach wechselt der Film nach Hong Kong. Jackie Chan bekommt Geweilo Danny Aiello (Léon - Der Profi) an die Seite. Der ist solide. Jackie Chan gefällt in den Kampfszenen und auch was sein Schauspiel angehen.

 

Die Action-Szenen sind ein sehenswerter Mix aus blutigen Shoot-Outs, Kämpfen à la Jackie Chan (im Massagesalon), krassen Stunts (Stuntmen fliegt durch Werbereklame und/oder es gehen viele Gegenstände kaputt und/oder Gegner fliegen durch die Gegend, z.B. auch im Finale). Das Finale ist eines der Action-Highlights des Filmes. Jackie Chans Kampf gegen Real-Fighter Bill Wallace (aka Superfoot) ist erste Sahne. Danach darf Jackie Chan ja noch gegen Kanonenfutter ran, was zu einigen tollen Stunts führt. Diese Szenen haben mich ans Finale in Ong-Bak erinnert.

 

Der Plot ist nur Mittel zum Zweck, zeigt aber paar schöne Bilder aus Hong Kong und wartet mit bekannten Namen wie Roy Chiao (The Blonde Fury), Shum Wai (Triad Story), Fung Hak-On (The Godfather’s Daughter Mafia Blues), Sally Yeh (Crimson Street), Tai Bo (Drug Tiger) oder Moon Lee (Iron Angels) auf. Roy Chiao und Shum Wai spielen Bösewichte. Fung Hak-On und Tao Bo Gangster. Da bleibt vor allem Fung Hak-On Kampf in Gedächtnis: beim Setting (Eisfabrik) kommt Bruce Lee Feeling auf. Moon Lee darf nicht kämpfen, überzeugt aber durch eine stark gespielte (dramatisch und traurig) Leistung (als sie ihren toten Film-Vater findet).

 

Fazit: Sehr solide, kurzweilig und unterhaltsam! Jackie Chan Fans können einen Blick riskieren!

 

Infos:

 

O: The Protector

 

HK, USA 1985

 

R: James Glickenhaus (US-Fassung), King Sang Tang (HK-Fassung)

 

D: Jackie Chan, Danny Aiello, Roy Chiao, Bill Wallace, Shum Wai, Fung Hak-On, Moon Lee, Sally Yeh

 

Laufzeit der HK-DVD: 91:12 Min.

 

Neusichtung am: 31.12.22

 

Fassungen: Mir lag die alte HK-DVD von Universe vor = HK-Fassung, O-Ton, englische Subs, durchschnittliche Bildqualität. Die DVD ist Code Free. Die HK-Fassung gibt es inzwischen auch auf der deutschen Blu-Ray in SD oder HD-Upscale im O-Ton mit deutschen Subs. Die Fassungen aus Japan sind länger (nur Handlung). Die US-Fassung ist eine Alternativ-Fassung (Alternative Handlung, weniger Nebenplots, mehr Nackt-Szenen, weniger Action, alternative Action). Mir persönlich sagt der HK-Cut mehr zu.