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Montag, 25. Oktober 2021

Baba Yaga Review


Horroktober 2021

 

Baba Yaga

Story:

Photographin Valentina (Isabelle De Funès) trifft eines nachts auf die mysteriöse Baba Yaga (Carroll Baker). Baba Yaga zieht Valentina schnell in ihren Bann, wobei diese von Baba Yaga fasziniert scheint. Als Valentina von Baba Yaga eine mysteriöse S/M-Puppe geschenkt bekommt, nimmt das Unheil seinen Lauf…

Meine Meinung:

Baba Yaga, nicht zu verwechseln mit dem russischen Film mit dem gleichen Namen, ist ein sonderbarer, phasenweise hypnotischer und psychedelischer Film und eine Ital./Französische Co-Produktion mit Carroll Baker, die schon in vielen Euro-Cult Steifen wie Orgasmo, Knife of Ice, A Quiet Place to Kill, So Sweet...So Perverse oder The Fourth Victim zu sehen war (liegen alle gesehen, ungesehen oder vorbestellt rum).

Der Film ist vor allem optisch ein Genuss: Spiele mit Licht und Schatten (Witterung, Blitzlicht, Close Ups), diverse Standbilder, Videoclip Ästhetik, fantasievolle/abgefahrene Alptraum-Visionen, Zeichentrick-Bilder, eine Model-Photographin bei der Arbeit (oder in der Dunkelhammer am Film entwickeln) und einige abgefahrene Film-im-Film Szenen inklusive interessanter Darstellerinnen, die auch nicht mit ihren Reizen geizen, sorgen für eine Flut an schöner Optik und Emotionen.

Carroll Baker, Isabelle De Funès und Ely Galleani (Tote Zeugen singen nicht) spielen stark. Die Männer sind nur Ballast in dem Film. Mit Männern ist George Eastman (Man-Eater) gemeint, die einzige grössere Rolle, die von einem Mann gespielt wird. Inhalte: Erotik, Beziehungen, Dominanz, Abhängigkeit, Zeitgeschichte. Zu erwähnen sei noch, dass es sich bei Baba Yaga um eine Comic-Verfilmung handelt («Valentina» von Artist Guido Crepax).

Der Film trifft die Comic-Inhalte authentisch und auch die Figuren sehen so aus wie im Comic (der Pagenschnitt von Valentina z.B.). Tolle Leistung von Regisseur Corrado Farina. Die Musik war sehr Jazz lastig. Ich bin nicht der grösste Jazz Fan. Aber immerhin fühlte ich mich daher an Filme von Jess Franco erinnert. Baba Yaga ist ein sonderbarer, ruhiger Film ohne allzu viele Action, (Blut)Effekte oder Nackt-Szenen (aber viel Erotik kommt vor).

Wer das knisternde, erotische Euro-Cult Kino mag, macht mit dieser wilden Achterbahnfahrt an Optik und Wahnsinn nichts falsch! Empfehlenswert – aber nur im Director’s Cut!

Infos:

O: Baba Yaga

Italien, Frankreich 1973

R: Corrado Farina

D: Carroll Baker, George Eastman, Isabelle De Funès, Ely Galleani, Daniela Balzaretti

Laufzeit der UK-Blu: 88:32 Min.

Gesehen am: Okt. 2021

Fassungen: Mir lag die UK-Blu Ray von Shameless vor = Weltweit erste Mal die Uncut-Fassung (ehemals zensierte Szenen wurden, wenn auch aus einem schlechteren Master, in den Film geschnitten) und zensierte Kino-Fassung. Beide in Englisch/Italienisch mit englischen Subs. Wendecover. Der Ital. Dub war kraftvoller, lauter und besser abgemischt als der Englische Dub. Musik und Dialoge kommen besser und lauter zur Geltung. In Deutschland von X-Rated zu haben, aber nur in der zensierten Kinofassung = nicht zu empfehlen.