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Donnerstag, 8. Mai 2025

Der Fall Undine Buch Besprechung

Der Fall Undine

Inhalt:

«Es gab damals viel zu tun in der Stadt, besonders in dem Viertel zwischen Synagoge, Strassenstrich, Oper und Dom. Die Engel standen direkt vor dem jüdischen Gotteshaus und flatterten um die Autos, die im Schneckentempo vorbeikrochen. Die Korruption blühte, die Mafia sang ihre Lieder, die Polizeipräsidenten gaben sich die Klinke in die Hand. Über der Stadt weinten die Elfen, und in den Kanälen lebten seltsame Wesen, die sich aufmachten, ihr Reich zu verlassen.

Ein poetisches Märchen, das träumen und fürchten lehrt, eine phantastische Geschichte, in der Wunder real sind und Realität wunderbar wird.»

Meine Meinung:

Den Roman Der Fall Undine, der den Zusatztitel «Erinnerungen einer Wasserpistole» sowie «Kriminalmärchen» trägt, bekam ich vom Kollegen geliehen. Ich hörte noch nie etwas davon oder vom Autor Harald-Alexander Korp. Ich las nur die Rückseite des Romans (siehe oben unter Inhalt zitiert) und brauchte am Anfang etwas Zeit, um in die Story zu finden. Ich hätte besser die Zusammenfassung des Klapptextes gelesen, da wäre die eigentliche Geschichte zusammengetragen worden. Auf der anderen Seite war der Plot für mich so viel spannender, da ich überhaupt nicht wusste, um was es geht.

Es handelt sich, wie der Zusatztitel schon sagt, um einen Krimi. Der Plot spielt sich in Berlin ab. Einer Stadt, die ich als Kind und Jugendlicher oft besuchte. Die Protagonisten sind der Privatdetektiv, seine Partnerin (eine Wasserpistole mit Eigenleben) und diverse Gestalten aus Sagen und Legenden. Vor allem aus der griechischen Mythologie. Poseidon und Amphitrite stammen daraus und dann wurde noch die Sage um Undine in den Plot integriert. Ich kannte Poseidon vom Namen her, aber mehr auch nicht. Die Infos, die im Buch zu den Göttern und Wesen erzählt werden, sind korrekt (z.B. was Poseidon von seinen Brüdern Zeus und Hades erzählt).

Der Mix aus Krimi, mythologischen Figuren und Märchen funktioniert erstaunlich gut. Dem Roman gelingt es gut, den Leser in eine andere, fremdartige, zuweilen fiktive Welt zu entführen, auch wenn der Plot in einer realen Stadt wie Berlin spielt. Dass der Privatdetektiv z.B. auch mit einer Wasserpistole als Partnerin Fälle löst, so schräg sich das anhört, funktioniert ebenso, ohne dass es ins Lächerliche gezogen wird. Allgemein waren die Beschreibungen realistisch und hier und da musste ich sogar schmunzeln. Der Roman ist nur 157 Seiten lang und schnell verschlungen. Ich habe den Roman praktisch nur im Zug, als ich nach Basel fuhr, gelesen. Harald-Alexander Korp hat danach Sach-Bücher geschrieben, aber keine Romane mehr. Aus seinem schaffen wandert Am Ende ist nicht Schluss mit lustig: Humor angesichts von Sterben und Tod auf meine Wunschliste.

Fazit: Wer gerne Märchen und Krimis hat, kann sich bedenkenlos an den Roman wagen.

Infos:

In Deutschland erschienen: Ja

Sprache: Deutsch

Verlag: Rütten & Loening 

Anzahl Seiten: 157

Roman/Sachbuch: Roman

Art: Gebunden

Autor: Harald-Alexander Korp

Erschienen: 1. Auflage 1994