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Sonntag, 2. November 2025

Wild Nr. 58 (Gaststuben zum Schlössli/ Schlössli St. Gallen)

 

Adresse: Zeughausgasse 17, 9000 St. Gallen

 

Heute zog es mich, GA sei Dank, nach St. Gallen. Doch bevor es so weit war, schaute ich mir den Shaw Brothers Film Kiss of Death an. Einkaufen sollte ich auch noch. Dazu konnte ich mich aber nicht überwinden. Zudem habe ich noch Kaffee und Toast (mit Honig) zu Hause. Es reicht also noch. Gerade so. Kiss of Death, der die Zweitsichtung bestanden hat und zu Ehren von Hui Siu-Hung angesehen wurde, der vor einigen Tagen verstarb, hat mir gut gefallen. Das Review folgt demnächst (nach dem Monatswechsel). In St. Gallen habe ich einen guten Filmfreund. Ein grosser Kenner des Kung Fu Films. Dieser wird mich heute (zum Wild-Essen) begleiten.

Nach dem Mittag zog es mich nach St. Gallen. Dabei die gleiche Lektüre wie immer: Mr. Mercedes und Holly. Warum Holly? Mr. Mercedes neigt sich dem Ende zu. Ich konnte noch nicht abschätzen, ob ich es auf den heutigen Zugfahrten (ich sollte ca. fünf Stunden im Zug sein) beenden würde oder nicht. Ich ass praktisch nichts (nur zwei Toast mit Honig und ein Torino Schokoladenriegel) und wusste ungefähr, was ich heute Abend bestellen würde. Ich freute mich und hatte hohe Erwartungen. Ich machte mit dem Kumpel ab, dass ich mich ab 17.00 Uhr auf dem Weg zu seinem Arbeitsplatz (er hat eine Apotheke, die beste in der Schweiz) machen würde. Ich kam um 16.00 Uhr an und schaute mir die Gegend an.

Ich lief auch zufällig zum Restaurant, an welchem wir um 18.00 Uhr essen gehen sollten. Das befindet sich in der Altstadt (was ich nicht wusste). Mir gefällt die Altstadt und die Bauten. Es hatte viele Touristen und das Wetter war angenehm (ich war warm angezogen). Gegen 17.00 Uhr lief ich vom Bahnhof dann Richtung Apotheke, die ich ca. 15 Minuten später erreicht habe. Dort haben wir uns dann noch über Filme ausgetauscht. Mein Kumpel hat mir noch seine neusten VHS-Käufe gezeigt. Er hat vom gleichen Holländer abgekauft, von welchem ich vor einigen Tagen auch gekauft habe. Schöne Tapes und Sammelstücke. Seltene Dinger zu fairen Preisen. Um ca. 17.40 Uhr fuhren wir dann in die Altstadt ins Parkhaus und liefen noch einige Minuten zum Restaurant. Das Schlössli St. Gallen. Die Reservation habe ich am Mittag noch geändert (erst dann wusste ich, ob der Kumpel definitiv kommen würde oder nicht). Schliesslich hat die Apotheke bis 19.00 Uhr geöffnet. Seine Angestellten würden heute schliessen. Das Restaurant wurde mehrfach ausgezeichnet (14 Gault Millau Punkte).

Zu guten Gesprächen (praktisch nur über Filme) bestellte ich…

 

…als Vorspeise

Crème brûlée mit Unterwasser-Biokäse

Randencreme, Meerrettich & Erdnusscrunch

22.50 CHF

 

…als Hauptgang

Rehrückenfilet mit Baumnuss-Honigkruste, Grappa-Sauce

Herbstgemüse, Preiselbeerapfel, Quitte und Quark-Spätzli

Ich nahm es statt Grappa-Sauce mit Morchel-Frischrahmsauce

56.50 CHF

 

…als Supplenet

Glasierte Marroni

5.50 CHF

 

…als Nachspeise

Marroni-Dessert „Nesselrode“

ganz klassisch Vermicelles mit Meringues, Rahm und Vanilleglacé

15.50 CHF

  

Das Wild stammt dabei von lokalen Jagdrevieren. Cool fand ich die Ansage auf der Speisekarte, dass für «allfällige Schrotrückstände keine Haftung übernommen wird». Das habe ich bisher auch noch nie gelesen. Bei der Vorspeise hätte es diverse gehabt, welche mich interessiert hätten. Aber erst einen Tag später sah ich, dass es beim Menü doch auch eine Kürbiscremesuppe gegeben hätte (einfach nicht einzeln als Vorspeise). Auf der anderen Seite fand ich es erfrischend, einmal etwas Neues probiert zu haben. Die Crème brûlée mit Unterwasser-Biokäse war ein Genuss und für mich als Crème brûlée Liebhaber fast ein Muss, diese zu bestellen. War super lecker. Der Kumpel liess mich noch von seinem Reh-Carpaccio probieren, und auch dieses war total fein (es gab übrigens auch Carpaccio als Amuse-Bouche vor der Vorspeise). Die Vorspeise machte Lust auf mehr. Als der Hauptgang kam, war ich erstaunt, wie gross die Portion war. Für Gourmet Restaurants (mit Gault Millau-Punkten und Co.) wird oft nachgesagt, dass diese nur kleine Portionen auftischen. Aber hier nicht. Es war eine grosse Portion. Auch die extra dazu bestellen Marroni machten die Portion noch grösser. Und das Essen war ein Traum. Nach den kleinen Enttäuschungen der letzten zwei Wild-Restaurant-Besuche (gerade beim Fleisch) war das hier eine eigene, kaum zu erreichende Liga. Schmackhaft, super zart, ein Genuss für die Sinne und eine klare Empfehlung für Fleisch- und Wild-Liebhaber! Das Geld wert und die Gault Millau hochverdient, würde ich meinen. Auch die Köchin kam später vorbei und erkundigte sich, ob es geschmeckt hat. Das ist Qualität nach alter Schule. Auch das Dessert war eine der besten Nesselroden, welche ich je gegessen habe. Und diesmal gab es keine störenden Früchte dazu. Ein Ort, den ich sicher auch nächstes Jahr wieder besuchen und auf die Liste setzen werde! Schöne Entdeckung! Danach fuhr mich mein Kumpel zum Bahnhof, wo es mir gerade noch auf den 20.37 Uhr den Zug gereicht hat (= war ich kurz vor 00.00 Uhr Zuhause).

 

 

 Fazit:

 

 

Hervorragend

Sehr gut

Gut und solide

Enttäuschend