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Montag, 6. März 2017

Update

Neue Reviews 
 

- Sword Master

- Revenge of the Blood Beast

- Men Behind the Sun (Überarbeitet)

- The Vengeance of Six Dragon (Archiv Review)


Neue Buchempfehlung 


- Rotjäckchen und der perverse Wolf


Neukauf

- Neukauf

 

  

Rotjäckchen und der perverse Wolf




Rotjäckchen und der perverse Wolf

Story:

Es werden sechs Geschichten erzählt:

Rotjäckchen und der perverse Wolf:

Neuinterpretation des bekannten Märchens…

Die Bücher der Toten:

Ein einsamer Mann findet in einem Buchladen Bücher, deren schreckliche Inhalte (Tagebücher) von Menschen geschrieben sind, die alle angeblich schon tot sind. Er versucht dem Geheimnis auf die Spur zu kommen…

Fucking Zombies:

Ein Arsch von einem Verleger zwingt seine Autoren zur Dauerarbeit – während sich draussen in der Welt Veränderungen anbahnen…

Auf die harte Tour:

Ein Alkoholiker in Therapie schluckt eine Kapsel mit ungeahnten Folgen…

Mit Freddy durch die Nacht:

Ein junger Bücherwurm der jeden Tag im gleichen Café vorbeikommt, zieht die Aufmerksamkeit der Kellnerinnen auf sich – doch was steckt hinter dem Bücherwurm?

Der letzte Gast:

Restaurant Besitzer Vs. Mephisto…

Meine Meinung:

Nach dem Kauf des Buches Fleisch 3 habe ich mir dank der Werbung in diesem Buch, zwei weitere Titel von Eldur Horror Verlag gekauft – welche nicht zur Fleisch Reihe gehören aber noch interessant tönten. Ich lese gerne, auch wenn ich mir dafür zu wenig Zeit nehme.

Wie in der Fleisch Reihe handelt es sich auch hier um eine Ansammlung von Kurzgeschichten – wobei es nur sechs geworden sind. Die Titelgeschichte (auch der Titel des Buches) ist die längste Geschichte geworden.

Alle Geschichten stammen von gleichen Autor, Markus Kastenholz, der mir zumindest unbekannt ist. Ich hätte nach dem Lesen jedoch an mehrere Autoren gedacht, da die Geschichten in der Tat total unterschiedlich sind. Nicht nur inhaltlich, sondern auch der Erzählungsstil und wie die Geschichten geschrieben sind.

Das spricht für ein gewisses Talent des Autors.

Die Beschreibungen zum Buch passen gut: es sind sehr skurrile Geschichten, was das Lesen kurzweilig und unterhaltsam macht. Es ist nicht ein Buch, an welchem man lange zu lesen hat (sind ja auch nur knapp 200 Seiten).

Betrachte ich die sechs Geschichten ist Rotjäckchen und der perverse Wolf am besten. Und zum Glück ist die perverse «Rotkäppchen» Version von den sechs Geschichten auch die längste. Es war ein grosses und amüsantes Vergnügen, diese parodistische, fantasievolle, schmuddelige, fantastische und abwechslungsreiche Story zu lesen. Musste sehr oft schmunzeln beim Lesen.

Nur schon wegen dieser Story kann man das Buch gut lesen. Die 2. Geschichte Die Bücher der Toten war auch gut. Schöne Stimmung, Spannung und ein Finale, welches an H.P. Lovecraft erinnert (irgendwie). Fand ich auch gut, auch wenn die Story zunächst in eine andere Richtung deutet – bzw. fand diese besser als erwartet.

Die anderen vier Geschichten waren solide und okay, aber nichts Überwältigendes, nichts Neues, teilweise auch 08/15. Fucking Zombies war sehr kurzweilig, aber das Ende fand ich doof, hat genervt (dann noch das mit dem Veganer).

Auf die harte Tour ist die 3. beste Story und könnte man als Art Bodyhorror à la Cronenberg betiteln.

Mit Freddy durch die Nacht ist zunächst spannend und recht splatterig, aber hat zu viele 08/15 Zombieelemente, auch wenn es dann noch eine Pointe gibt die mit dem Titel der Story zusammenhängt (und gut mit einer berühmten Horrorfigur in Verbindung gebracht werden kann).

Die letzte Story hatte paar Dialoge zum Schmunzeln, gerade seitens Mephistos. Ansonsten schwache Pointe am Ende der Story.

Fazit: Keine der Geschichten ist schlecht und die titelgebende Story ist herrlich amüsant und originell und nur schon deswegen lohnt sich dieses Buch, welches auch günstig zu bekommen ist. 

PS: Das Covermotiv fand ich eher dürftig...

Infos:

Autor: Markus Kastenholz

Herausgeber: Eldur Horror / Eldur Verlag

Sprache: Deutsch

Buchart: Paperbook

Anzahl Seiten: 196

Neukauf




Wilde Hunde
Deutsche DVD des Remakes. Wäre ein ca. zehn CHF Kauf gewesen, aber verschickte DVD und Rechnung kamen nie an. Folge: Shop hat mir 50 Fr. Guthaben geschenkt und Film nochmals geschickt. 

The Windmill Massacre
Slasher aus Holland, UK DVD (günstiger als deutsche Fassung). 

Die wilden Engel von Hong Kong
Deutsche DVD zum Shaw Brothers Film der u.a. Straw Dogs zitiert - auf diese Vö habe ich mich sehr gefreut! Zwei Fassungen, auch endlich die Uncut (Bootleg Fassungen waren auch immer zensiert), O-Ton und Subs! YEAH!

Men Behind the Sun Review


 
 
Men Behind the Sun

Story:

Japan im zweiten Weltkrieg: Die japanischen Truppen bekämpfen China hart. Gefangene Soldaten und unschuldige Zivilisten aller Nationen (jedoch vor allem Chinesen), werden in selbsterrichtenden Konzentrationslagern gesteckt, einer Hölle, aus der es kein Entkommen gibt. Dort werden die Gefangenen zu unmenschlichen Versuchen missbraucht…
731

Meine Meinung:

Men Behind the Sun ist ein kompromissloses Machwerk, welches bei den Fans schon berüchtigt ist und gehört zu den berühmtesten Sickos aus dem asiatischen Raum.

Bei diesem Werk schneiden sich die Meinungen: Für eine Gruppe ist es ein Meisterwerk, welches schonungslos dokumentiert, was im zweiten Weltkrieg in China wirklich geschah und absolut nichts beschönigt. Der Film soll nicht unterhalten, sondern aufklären! Für die andere Gruppe ist es ein krankes, perverses und unmenschliches Ekelfilmchen, welches möglichst grausame Ekelszenen zeigt, um die Sensationslust des Zuschauers zu befriedigen.

Ich gehöre der Gruppe an, welche den Film als wichtiges Zeitzeugnis sieht. Als wichtigen Film (wie auch das spätere Werk Black Sun – The Nanking Massacre) der aufklärt. Man muss auch wissen: Der Film ist von 1987 und die japanische Regierung hat erst im August 2002 offiziell bestätigt, dass es Einheit 731 gab. Zuvor wurde dies verleugnet, auch im schulischen Unterricht wurde dies nie erwähnt. Das muss auch für viele junge Japaner ein Schlag gewesen sein, welche mit Men Behind the Sun das erste Mal über diese Ereignisse konfrontiert wurden.

Der Film, welcher sehr an einen Dokumentarfilm erinnert (Am Anfang werden einige echte Szenen gezeigt, zwischen durch kommen Einblendungen zu Opfern, am Ende wird die Geschichte im Abspann in Texteinblendungen zu Ende erzählt), basiert auf wahren Geschehnissen aus China! Der Film ist für mich kein echter Spielfilm aber auch keine echte Doku sondern ein Mix aus beidem. Es gibt auch kaum eine echte Story oder Hauptpersonen. Die auf wahren Ereignissen beruhenden Experimente und die Schliessung am Ende werden aus der Sicht der Kinderarmee erzählt, welche dort ihre Ausbildung „geniessen“.

Regisseur T.F. Mous gab sich hier reichlich Mühe, den Film so authentisch wie möglich zu gestalten. Der Film hat eine sehr kalte Atmosphäre, nihilistische Atmosphäre und die Bilder der Versuche sind sehr hart und zum Teil schockierend! Die Menschenversuche können mit jenen aus deutschen KZ vergleichen werden. Die Mehrheit der Opfer waren Chinesen. Die Minderheit Ausländer (z.B. Russen, deshalb nahm sich auch der russische Regisseur Andrey Iskanov dem Stoff an und verfilmte 2008 seinen Philosophy of a Knife). Es wurden diverse Bakterien/Krankheitserreger etc. als biologische Kampfstoffe getestet, sowie Experimente mit Überdruck und Kälte. Weiterhin wurden u.a. Vivisektionen durchgeführt.

Der Film hatte kaum Budget und Regisseur T.F. Mous, der auch später noch paar interessante Genrefilme gedreht hat (u.a. für die Shaw Brothers Lost Souls, A Deadly Secret mit Jason Pai Piao und eine Folge von The Criminals Part 5), tat dies in China. Man hatte kaum Geld für Spezialeffekte sodass man teilweise auf Alternativen auswich! Z.B. soll das Blut der Katze durch gefärbten Honig entstanden sein, die Darmszene (Druckkammer) waren Tierinnereien, die Autopsie an dem Jungen war echt.*

So liessen sich Kosten sparen – in einem Interview 1999 (Kanadischen Filmfest, Interview ist Online vorhanden, googeln) gab T.F. Mous interessante Einblicke in die Produktion, Dreharbeiten und Reaktionen:

* Ein Junge ist verstorben und man fragte die Polizei und die Eltern, ob man die Autopsie filmen könnte. Es wurde seitens der Eltern eingewilligt. Die Ärzte auf der Wache haben sich die Kostüme vom Set angezogen und eine offizielle Autopsie durchgeführt, welche Mou gefilmt und im Film integriert hat.

Zur berühmten Katzenszene: Im Interview weicht er der Frage aus, will nicht darüber sprechen. Man könnte daraus interpretieren, dass eine echte Katze getötet wurde. In anderen Interviews soll er jedoch auch gesagt haben die Szene war ein Fake. Auf einem chinesischen Blog soll ein Crew Mitglied jedoch bestätigt haben, dass die Katze getötet wurde. Anhand des Budget und der Tatsache, dass mind. auch etliche Ratten/Mäuse am Endes des Filmes verbrannt wurden (und vielleicht noch eine Taube in einer weiteren Szene) und der Tatsache, dass in China auch Katzen gegessen werden, tendiere ich eher dazu, dass die Szene echt sein könnte…

Budget & Effekte: Grosses Budget war kaum vorhanden. Die Effekte sind teilweise simpel, aber effektiv. Man hatte einen chinesischen Produzenten und drehte auf dem Festland (günstiger). Der Produzent wusste wie man Geld machte und redete Mou nicht rein.

Chow Yun Fat: Der Produzent wollte einen Star à la Chow Yun Fat im Film haben aus kommerziellen Gründen. Hätte nicht ganz in diesen dokumentarischen Streifen gepasst…die Darsteller sind auch alles Laien und Unbekannte und das ist auch gut so (da glaubhafter).

Reaktionen: Der Film lief u.a. in der Berlinale. Wegen der Katzenszene soll er Morddrohungen erhalten haben – auch wenn er den Film in Japan zeigen sollte. Dies tat er jedoch und zwar gleich zweimal – einmal mit jungen japanischen Studenten die dies nicht glauben konnten (also die Inhalte des Filmes), und einmal mit alten Japanern und ehemaligen 731 Mitgliedern welche die Inhalte jedoch bestätigt haben.

Zensur in China: In China wollte man den Film zensieren (ich denke die Fassung welche dort in den Kinos lief) aber fragte Mou ob er das nicht selbst machen kann, damit der Zensor das Gesicht wahren konnte.

Ansonsten: Ishii Shirō, Generalleutnant der Einheit 371, wurde nie zur Rechenschaft gezogen. Er wurde von den Amerikanern 1946 geschnappt aber erhielt Immunität – und gab den Amerikanern sein Wissen und eine Aufzeichnung weiter und wurde nie von einem Gericht wegen Kriegsverbrechen verurteilt. Der Darsteller sieht dem echten Ishii, denn man das auf Fotos vergleicht, sehr ähnlich. Regisseur T.F. Mous hat dazumal wirklich intensiv recherchiert (und damals gab es noch keine Interviews, Google, youtube, Internet und Wikipedia).

Fazit: Wenn man sich für Geschichte, den 2. Weltkrieg, die Länder China und Japan interessiert, sollte man den Film gesehen haben! Jedoch nicht zwecks Unterhaltung (dafür eigenen sich dann eher die Teile zwei und drei) sondern zur Aufklärung menschlicher Abgründe während dem 2. Weltkrieg! Ein wichtiger Film, der meiner Meinung nach etwas zu Unrecht in die «Sicko» Filmkategorie gedrängt wird (aber auch so die meiste Aufmerksamkeit, zumindest im deutschsprachigen «Fanraum», erhielt und bekannt wurde). Am besten gleich zusammen mit Black Sun – The Nanking Massacre anschauen. 
 

Infos:

O: Hei tai yang 731

Hong Kong 1987

R: T.F. Mous

D: Wang Gang, Hsu Gou, Andrew Yu

Laufzeit der holländischen DVD Code 2 von Japan Shock: 104: 52 Min.

Gesehen am: Sicher mind. 10-15 Jahre her…

Überarbeitet am: 14.02.17

Fassungen: Gesehen als Code zwei DVD aus Holland von Japan Shock (die heute ja nur noch Shock heissen). Film ist Uncut, in Chinesisch mit englischen UT und die Bildqualität ist gut. Sehr schade sind fehlende Extras – z.B. Audiokommentar oder Interviews mit dem Regisseur und Hintergrundinfos zur zeitlichen Geschichte wären aufschlussreich und spannend gewesen. Erst Jahre später hat Japan Shock eine Neuauflage veröffentlicht mit mehr Extras d.h. der Doku Kizu - The Untold Story of Unit 731 als Bonus an Bord. Die deutsche Fassung (DVD) ist stark unzensiert. Der Film lief vor sehr sehr langer Zeit auch an der Berlinale – ob Uncut und in welcher Sprache/UT ist mir nicht bekannt. Die Tonspur der DVD ist jedoch durchgehend Chinesisch Dubbed – Original wäre Chinesisch, Japanisch und Englisch – wie es z.B. im VHS in Australien der Fall ist. Für mich jedoch zu verschmerzen.

The Vengeance of Six Dragon Review



The Vengeance of Six Dragon

Story:

Ein Deal um Waffen und Drogen geht schief. Der Anführer der sechs Drachen, Chiang Long (Tsai Hung), wird von dem Gangsterboss Tuo (Shing Fui-On) entführt. Chiangs Schwester Chiang Nan (Kara Hui) und ihr Freund und in Wahrheit Polizist (Chin Siu-Ho) versuchen Long zu befreien. Hilfe erhalten die Beiden von den übrigen fünf Drachen (u.a. Chin Ka-Lok).

Meine Meinung:

Billiger Actioner aus Taiwan der zumindest actionreich und kurzweilig geworden ist. Trotzdem darf man nicht zu viel erwarten und im Mittelteil gibt es Längen. Doch wer auch an billigen Taiwan Actionstreifen Freude hat, kann bedenkenlos zugreifen!

Die Action besteht vor allem aus teilweise blutigen Shoot-Outs und Martial Arts Kämpfen. Die Shoot-Outs sind teilweise doch recht billig in Szene gesetzt, vor allem was Handgranaten Explosionen angehen. Blutige Einschüsse sind man auch nicht immer, aber ab und zu. Immerhin. Die Kämpfe sind okay und gut, aber nicht wirklich was Neues bietend. Gegen Ende nimmt die Action nach Längen im Mittelteil zu. Ich denke das Finale geht über zehn Minuten und gibt dem Film nochmals paar Pluspunkte. Ich hatte auf jeden Fall meinen Spass.

Wenn wir noch bei den Kämpfen bleiben: die kampf- und stunterfahrenen Brüder Chin Siu-Ho (eine der Hauptrollen) und Chin Ka-Lok (eher grosse Nebenrolle) machen in den Actionszenen eine gute Figur, ebenso Ex Shaw Brothers Star Kara Hui (ca. drei Kampfszenen). Ich glaub nur wegen Kara Hui habe ich den Film auch gekauft - ehemalige Shaw Brothers Stars sehe ich immer gerne in Actionfilmen zwischen 1985-1995.

Ansonsten dürfte wohl Shing Fui-On der bekannteste Hong Konger Name sein - er spielt hier Mal wieder einen bösen Gangsterboss. Solide, dank seiner langjährigen Erfahrung.

Die Story ist nichts Besonderes, nur Mittel zum Zweck, wie erwähnt im Mittelteil zu lang und sprunghaft erzählt (die Pointe das Chin Siu-Ho ein Cop ist kommt erst in den letzten 15 Sekunden raus). Aber eben, solche Filme schaue ich auch nicht wegen der Story, sondern wegen der Action an.

Und diese ist grundsolide, wobei vor allem das lange Finale und paar bekannte Gesichter (vor allem Kara Hui) in Kombination kurzweilig unterhalten.

Für HK Filmfans (Ende 80er, Anfang 90er Filme) sicherlich zu empfehlen, auch wenn es bessere Titel gibt!

Infos:

O: Hu Dan Liu Jiao Long

Taiwan 1992

R: Chang Jen-Chieh

D: Kara Hui, Shing Fui-On, Tsai Hung, Chin Ka-Lok, Chin Siu-Ho

Laufzeit der HK LD: 89:44 Min.

Gesehen am: 28.08.16

Fassungen: Es gibt keine deutsche Fassung (Stand: Aug. 2016). Es scheint auch keine HK DVD zu geben. Mir selbst lag die LD aus HK vor = auf einer Disc bespielt, O-Ton, feste englische UT, Uncut, gute Bildqualität. Label: Universe.

Revenge of the Blood Beast Review


 
 
Revenge of the Blood Beast

Story:

Ein Pärchen (u.a. Barbara Steele) machen in Bulgarien Ferien. Sie übernachten in einem kleinen Städtchen, auf welchem ein Fluch liegt: vor 200 Jahren ertränkte man im örtlichen See eine Hexe, welche die Gegend verflucht hat. Als am nächsten Tag des Pärchens Wagen von der Strasse abkommt und im See landet, wird die frisch verheiratete Ehefrau von der Hexe besessen. Ehemann und Count von Helsing (John Karlsen) versuchen die Ehefrau zu retten…

Meine Meinung:

Dieser Euro Cult Streifen fand ich eher durchschnittlich. Ich hatte jedoch zu hohe Erwartungen und werde diese beim nächsten Mal sicherlich runterschrauben d.h. der Film wird nochmal eine Chance (in der Zukunft irgendwann) erhalten, bevor er ggf. aus der Sammlung verbannt würde.

Regisseur Michael Reeves, der mit diesem Film insgesamt nur vier Filme gedreht hat (sein bester: Witchfinder General!), arbeitete hier mit Diva Barbara Steele zusammen. Man hatte noch vier Tage Drehzeit mit Steele zur Verfügung und das merkt man dem Film auch an: Wenig Budget, wenig Barbara Steele, kurze Laufzeit.

Man wollte aus möglichst wenig möglichst viel Profit schlagen und mit einem grossen Namen (Steele) und guten Werbemassnahmen gelang dies offenbar auch. Was mir persönlich nicht gefiel war vor allem der Slapstick, der einfach nicht zum Rest des Filmes passt. Die Figur Count von Helsing gehört dazu aber vor allem auch die Verfolgungsjagd am Ende fand ich doch sehr übertrieben, billig und einfach alles andere als lustig. Passte auch nicht zum Rest der Story.

Es gab auch nicht wirklich viel Action oder Effekte. Aber diese wenigen Szenen, die mit viel Liebe zum Detail (die Hinrichtung der Hexe zu Beginn z.B., der Mord mit der Sichel (davon hätte es gerne mehr geben dürfen) in Szene gesetzt sind, können überzeugen und zeugen von der Qualität des jungen Regisseurs Michael Reeves, der später qualitativ hochwertigere Filme veröffentlichte (nochmals: Witchfinder General) und danach leider viel zu früh aus dem Leben schied (Überdosis).

Fazit: Kann man sich als Freund von Euro Cult Streifen Mal ansehen. Man sollte aber nicht viel Action, Horror, Effekte erwarten und sollte sich auf meiner Meinung nach unpassenden Slapstick gefasst machen! Mit den richtigen Erwartungen könnte es klappen, dass der Film besser gefällt…

Infos:

O: La Sorella di Satana

Italien, Grossbritannien 1966

R: Michael Reeve

D: Barbara Steele, John Karlsen, Ian Ogilvy, Mel Welles, Jay Riley

Laufzeit der US Blu Ray: Ca. 79 Min.

Gesehen am: 12.02.17

Fassungen: Mir lag die US Blu Ray von Raro Video vor = Schuber, Booklet, Uncut, erstklassige Bildqualität, O-Ton und ohne UT. Die Vö hat aber auch einige Makel = Fehlinfos:

- Ital. Ton und englische lt. Cover vorhanden, ist nur Englisch
  vorhanden (ist aber auch O-Ton)
- Auf der Rückseite des Covers und im Booklet sind Bilder 
  aus einem anderen Film
- Cover sagt der Film sei in black and white, stimmt nicht, ist 
  ein Farbfilm
- Das Featurette als Bonus ist lt. Cover ein Making Of zum
  Film, stimmt nicht, es geht nicht um diesen Film

Ganz schön peinlich für ein Label wie Raro Video! Immerhin Uncut und erstklassige Bildqualität…

Es gibt keine deutschen Fassungen!

Sword Master Review



Sword Master

Story:

Third Master (Gengxin Lin) hat genug vom Töten. Er gilt als bester Martial Arts Kämpfer in der Martial Arts Welt. Seit dem 10. Lebensjahr an muss er für seine Familie und den Namen töten. Vor allem sein Vater (Norman Chu) besteht darauf. Er verlässt die Familie, täuscht seinen Tod vor. Er arbeitet in einem Bordell und verliebt sich in die Prostituierte Xiao Li (Mengjie Jiang). Doch die Vergangenheit holt ihn ein: seine ihm versprochene Frau (Jiang Yiyan), die besessen von Third Master ist, will ihn zurück. Sie geht der Liebe wegen über Leichen. Und dann ist noch Swordsman Yen (Peter Ho) unterwegs, welches sich sein Leben lang vorbereitet hat, Third Master in einem Duell zu besiegen und zu allem Überfluss bereiten die Bösewichte den Angriff auf Third Masters Vater vor, um die Martial Arts Welt zu beherrschen…

Meine Meinung:

Derek Yee hatte sein Schauspiel Debüt 1977 in dem Shaw Brothers Film Death Duel. Erzählt wurde eine Gu Long (Taiwanesischer Romanschriftsteller) Geschichte. Derek Yee machte eine grosse Karriere, spielte in unzähligen Filmen mit und arbeitete bald darauf auch selbst als Regisseur.

Nun tat er sich mit Tsui Hark zusammen und gemeinsam haben sie mit Sword Master ein Remake zu Death Duel auf die Leinwand gezaubert.

Derek Yee war zusammen mit Tsui Hark für das Skript zuständig und führte Regie, während Hark das Projekt auch finanziert und produziert hat. Der Film stellt eine rein chinesische Produktion dar und wurde im 3D Verfahren gedreht (und deshalb hatte ich Bedenken).

Viele neue chinesische Filme ohne Einfluss der HK Filmbranche, die mehr und mehr ausstirbt, gefallen mir meist kaum und viel weniger gut als die alten HK Klassiker. Daher war ich bei Sword Master skeptisch und hatte kaum Erwartungen, einen guten Film vorgesetzt zu bekommen.

Doch ich hatte mich geirrt und wurde positiv überrascht. Sword Master hat mir gut gefallen und ist, wie schon das Original oder viele andere SB Filme mit Derek Yee, folgendes: ein wunderschöner Wuxia! Durch und durch! Bei der Story muss man leicht aufpassen, typisch für eine Gu Long Verfilmung die oft von unzähligen Personen, Clans, Zeitsprüngen etc. beinhaltet werden. Hier hält es sich noch in Grenzen, aber auch hier schliessen sich einige Nebenplots zusammen und einige Dinge werden in Rückblenden erzählt.

Die Story ist an sich okay, aber nicht herausragend. Hier und da hätte man sich noch etwas mehr Action gewünscht, aber die Dramatik, Liebesgeschichte oder Melancholie kommen hier und da trotzdem gut rüber (Swordsmen Yen der auf dem Friedhof wohnt, sich schon einen eigenen Grabstein kauft und nachts schon im Sarg schläft).

Die Darsteller waren relativ solide und gut. Von den Leads haben vor allem die Frauen und Swordsmen Yen gefallen. Third Master überzeugt nicht in jeder Szene komplett, vor allem im Finale oder dessen Dramatik kommt er wenig glaubhaft rüber.

Shaw Brothers Legende Norman Chu, schon im Originalfilm 1977 zu sehen, macht hier als Vater von Third Master eine sehr gute Figur und bekommt am Ende auch eine tolle und sehenswerte Actionszene spendiert.

Die Stärken des Filmes hat der Film klar im Wuxia Bereich: tolle Musik, bunte und abwechslungsreiche Sets und Optiken, wunderschöne farbige und knallige Farben, stimmungsvolle Hintergründe und Effekte und viele Gimmicks (Waffen, Kostüme) der Kämpfer erinnern an klassische Shaw Brothers Filme und Zeiten – diese Nostalgie war herrlich!

Die Actionszenen sind gut, teilweise etwas besser, teilweise durchschnittlich und/oder etwas schlechter aber im Grossen und Ganzen Dank der Optik gut – halt wie es in einem Wuxia zu und hergeht (also nicht realistisch). Interessanterweise war das Finale relativ schwach fand ich – da waren einige der Actionszenen zuvor besser. Vor allem war die Kamera hier und da zu nah dran sodass unübersichtlich. Ansonsten verschmelzen die Actionszenen funktionierend zur Optik. 
 
Natürlich gibt es auch einige Szenen die spezifisch fürs 3D gedreht und konzipiert wurden, aber diese halten sich erstaunlicherweise in Grenzen. Und man sollte trotzdem keine Action erwarten wie zu früheren Zeiten, aber man hat sich sichtlich am alten Stoff orientiert und kann das Remake teilweise auch schon fast als eine Art Hommage ans Wuxia Genre ansehen – und das Derek Yee davon ein grosser Freund ist/war!

Fazit: Ich tat dem Film zuvor unrecht und in meinen Augen einer der besten chinesischen Filme seit Jahren – Fans von klassischen Shaw Brothers Streifen / Wuxia Filmen können gut einen Blick riskieren ohne allzu gross enttäuscht zu werden. Trotzdem sollte man nicht zu viel erwarten…am besten ohne hohe Erwartungen (oder mit gar keinen) an den Film herangehen…

Infos:

O: San Shao Ye De Jian

China 2016

R: Derek Yee

D: Gengxin Lin, Peter Ho, Mengjie Jiang, Jiang Yiyan, Norman Chu

Laufzeit der HK DVD: Ca. 108 Min.

Gesehen am: 12.02.19

Fassungen: Es gibt keine deutsche Fassung (Stand: Feb. 2017). Mir lag die reguläre DVD Fassung aus HK vor = Schuber, Uncut, erstklassige und bombastische Bild- und vor allem Tonqualität (DTS Tonspur ist eine Wucht, so macht es zum Schauen noch viel mehr Spass). Kaum Extras (mir auch nicht wichtig). O-Ton und englische UT an Bord. Alternative Fassungen: HK VCD, HK Blu Ray, HK 3D Blu Ray und im April 2017 sollen in den USA eine DVD und Blu Ray Fassung erscheinen.