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Dienstag, 11. März 2025

Dragon from Russia Review

Dragon from Russia

Story:

Während ihres Aufenthaltes in Russland wird Yao Lung (Sam Hui) von einer Gangster-Bande entführt. Er verliert sein Gedächtnis und wird zu einem Killer ausgebildet. Seine Freundin May (Maggie Cheung) kehrt ohne ihn nach Hong Kong zurück, im Glauben, ihren Yao für immer verloren zu haben. Doch als Yao in Hong Kong eine Zielperson eliminieren soll, wird er dabei zufällig von May beobachtet, die nun als nächstes sterben soll. Doch just in dem Moment kehrt Yaos Erinnerung an sein vergangenes Leben und May zurück, sehr zum Missfallen seiner Auftraggeber, die Yao nun selbst auf die Abschussliste setzen…

Meine Meinung:

Dragon from Russia bekommt für mich in etwa die gleiche Note wie Clarence Fords The Man from Vietnam. Die besten Filme von ihm sind demnach Cheap Killers (nur in der Uncut-Fassung versteht sich) und Naked Killers. Dragon from Russia, der erste HK-Film, der zum Teil in Russland, Moskau gedreht wurde, ist eine Comic-Verfilmung. Clarence Ford hat damit den japanischen Mange Crying Freeman verfilmt. Unter diesem Titel gibt es auch eine französische Verfilmung und Simon Yam spielte später in einer weiteren HK-Adaption mit (Killer's Romance).

Der Plot ist auch hier etwas konfus und sprunghaft in Szene gesetzt. Das gilt auch für viele Figuren- und Nebenfiguren und deren Verhältnis zueinander. Mal stehen sie auf der einen Seite, Mal auf der anderen Seite. Das war schon hier und da etwas verschachtelt. Typisch Clarence Ford, würde ich meinen. Aber unterhaltsam ist der Film, das muss man Dragon from Russia lassen. Die Kampfszenen in der Moskauer Metro sind für meinen Geschmack die besten Action- und Kampfszenen des Filmes, da am bodenständigsten.

Danach folgt Sub Plot um Sub Plot und innovative Trainingsszenen, in welchen Sam Hui (The Private Eyes, The Contract, Aces Go Places II) zum Killer trainiert wird. Letzterer war mehr in Komödien zu sehen, nicht in Actionfilmen. Das ist eine willkommene Abwechslung und er macht in den Actionszenen eine gute Figur. Nebst ihm gefallen in den Action-Sequenzen noch Yuen Tak (auch Choreograph der Actionszenen), Yueh Wah (einer der Killer im ersten Viertel des Filmes), Gweilo Anthony Mark Houn (The Stone Age Warriors), der den Moskau-U-Bahn-Attentäter spielt und Sam Wong Ming-Sing (der den sehenswerten U-Bahn Kampf gegen den Gweilo austrägt). Sam Wong Ming-Sing gehörte dazumal zu Jackie Chans Stunt-Team. Seine Erfahrung sieht man den Szenen positiv an.

Diese Kampfszenen zu Beginn des Filmes sind rasant und cool inszeniert. Später wird es immer mehr Wirework-lastig und nebst Kampfszenen gibt es auch Verfolgungsjagden, Shoot-Outs und Explosionen (im Finale) zu sehen. Die Kameraarbeit ist dabei flott und schnell unterwegs, so dass manch Detail nur kurz zu sehen ist (z.B. wie der dunkelhäutige Kämpfer auf dem Friedhof durch den Messerwurf stirbt). In weiteren Rollen sind Maggie Cheung (mit ihr arbeitete Clarence Ford bereits in Iceman Cometh zusammen), Nina Li Chi (Pedicab Driver), Carrie Ng (mit ihr arbeitete Clarence Ford bereits in Naked Killer zusammen), Rachel Lee Lai-Chun (mit ihr arbeitete Clarence Ford bereits in Gun & Rose zusammen) sowie Dean Shek (By Hook or by Crook). Letzterer hat den Film produziert.

Fazit: Für Fans des 90er Jahre HK-Kinos zu empfehlen!

Infos:

O: Gung Cheung Fei Lung

HK 1990

R: Clarence Ford

D: Sam Hui, Maggie Cheung, Nina Li Chi, Carrie Ng, Yuen Tak, Rachel Lee Lai-Chun, Sun Xing, Dean Shek, Yuen Wah, Pai Ying

Laufzeit der UK-DVD: 90:42 Min.

Gesehen am: Nov. 2006 / Neusichtung am: 10.03.25

Fassungen: Gesehen via UK-DVD von HKL = Uncut, gute Bild- und Tonqualität, O-Ton und englische Subs, Extras wie Audiokommentar, geschnittene Szenen oder Interviews (das von Clarence Ford lohnt sich). In Deutschland ist der Film von T&G Vision Film / Cargo Records auf Blu-Ray raus.

The H.K. Triad Review

The H.K. Triad

Story:

Hong Kong 60er Jahre:

Die Freunde Ho (Lau Ching-Wan) und Lok (Francis Ng) träumen vom Reichtum, Macht und Frauen. In der Walled City kommen sie mit den Triaden in Kontakt. Besonders Ho macht sich dort einen Namen, bis er am Ende selbst der mächtigste Mann in Hong Kongs Verbrecher-Szene ist. Lok arbeitet inzwischen als korrupter Cop mit Ho zusammen. Beide profitieren von ihren Geschäften, bis die Polizei eine neue Stelle zur Bekämpfung der Korruption ins Leben ruft. Der Anfang vom Ende für Lok und Ho…

Meine Meinung:

The H.K. Triad von Clarence Ford (Gun & Rose) gefällt mir leicht besser als einige der anderen Arbeiten, welche ich ihm zu Ehren (sein Tod wurde vor paar Tagen Online kommuniziert) aufgefrischt habe. Dies liegt vor allem daran, dass der Plot gradlinig wirkt. In den anderen Filmen sind die Töne zu wechselhaft, die Nebenplots konfus, das Overacting zuweilen anstrengend. Nicht so in The H.K. Triad, dessen Film von Wong Jing (The Thirty Million Dollar Rush, Raped by an Angel, My Neighbours Are Phantoms) produziert wurde. Ebenso stammt das Drehbuch von ihm.

Der Plot mag mehr altbekannt, klassisch und 08/15 sein, aber das muss nicht immer negativ gewertet werden. Im Gegenteil. In dem Fall ist es von Vorteil. Es geht um die altbekannte Geschichte vom Auf- und Abstieg im Gangster- bzw. Triaden-Setting à la Der Pirat von Shantung, Hero, Casino und Co. Wenn man dem Plot etwas ankreiden kann, dann vielleicht die Tatsache, dass es etwas andauert, bis der Streifen Mal etwas Fahrt aufnimmt. Dafür gibt es in der 2. Hälfte genug Action und Härten (sogar Piranhas kommen vor).

Der Cast des Filmes konnte mich überzeugen. Als Hauptdarsteller sind Lau Ching-Wan (The Third Full Moon, Black Mask, Live Hard) und Francis Ng (The Dragon Fighter, Handsome Siblings, Legal Innocence) zu sehen. Beide machen ihren Job, wie auch die restlichen Darsteller, sehr solide und es macht Spass, ihnen zuzusehen. Die Musik passt gut zur Zeitspanne und die Settings sind interessant ausgewählt worden. Zum Teil spielt der Film in der berühmt berüchtigten Kowloon Walled City, mit welcher zuletzt Twilight of the Warriors: Walled In von sich Reden machte. Und es wird mehrfach Hundefleisch konsumiert.

Fazit: Fans des 90er Jahre Kinos können durchaus einen Blick riskieren!

Infos:

O: O Gei Saam Gap Kooi Dong Ngon

HK 1999

R: Clarence Ford

D: Lau Ching-Wan, Francis Ng, Athena Chu Yun, Diana Pang Dan, Michael Tse Tin-Wah, Lee Siu-Kay, Frankie Ng Chi-Hung, Benny Wong Chung-Yam, Spencer Lam Seung-Yi, Chow Pok-Foo, Lam Suet

Laufzeit der HK-DVD: 99:45 Min.

Gesehen am: Okt. 2006 / Neusichtung am: 10.03.25

Fassungen: Gesehen als HK-DVD von Mega Star = Uncut, O-Ton, englische Subs, solide Bild- und Tonqualität, Code-Free-Disc. Es gibt keine Blu-Ray und keine deutsche Fassung (Stand: März 2025).

Gun & Rose Review

Gun & Rose

Story:

Simon (Simon Yam) ist ein Sohn eines Gangsterbosses. Er strebt die alleinige Macht an. Dies führt zum Bruch mit seinem Halbbruder Alan (Alan Tang). Alan flüchtet nach Hong Kong, wo er sich ein unauffälliges Leben aufbaut. In Andy (Andy Lau) findet er einen neuen Verbündeten. Dumm nur, dass Simon seine Killer (Leon Lai Ming) losschickt, um Alan in Hong Kong zu erledigen…

Meine Meinung:

Nach dem doch eher schwachen Her Name Is Cat freute ich mich auf Gun & Rose. Den sah seit dem August 2012 nicht mehr und gemäss meinem alten Review gefiel mir der Film damals und eine gewisse Vorfreude war vorhanden. Dazu noch Namen wie Simon Yam (Twins of Kung Fu, Bullet in the Head, Hitman) als Bösewicht, Andy Lau (Shanghai 13, Magic Crystal, Heaven and Earth) oder Michael Chan Wai-Man (The Ming Patriots, Dragon Lord, The Deadly Breaking Sword). Doch leider konnte mich der Film nicht mehr überzeugen, wie dies bei der 1. Sichtung der Fall gewesen war.

Zwar ist der Film nicht langweilig, wirklich nicht, aber das Drehbuch ist total bescheuert. Im Mittelteil gibt es kaum Action, es gibt zu viel unlustigen Humor und das Over-Acting einiger der Figuren grenzte schon fast an eine Parodie (Wong Jing Humor) und am Ende geht dann alles (die Rache) viel zu schnell und Schlag auf Schlag. Schade. Alan Tang Kwong-Wing (Winners Takes All) fand ich wenig charismatisch oder überzeugend in der Hauptrolle. Carrie Ng (Angel Terminators) und ihren ganzen Sub-Plot mit Alan Tang hätte man streichen können.

Simon Yam spielt mehr eine Nebenrolle und ist praktisch nur am Anfang und am Ende zu sehen. Andy Lau hingegen war solide und positiv überrascht hat mich Rachel Lee Lai-Chun. Die beste Szene war der amüsante Gastauftritt von Michael Chan Wai-Man. Das musste ich wirklich Schmunzeln. Er geht gut ab und hatte sichtlich Spass an seiner Rolle. Die Action besteht aus rasanten Kampfszenen und blutigen Shoot-Outs. Davon gibt es vor allem zu Beginn und im Finale viel zu sehen.

Fazit: Ein Film mit Licht und Schatten. Gehört nicht zu den besten Arbeiten von Clarence Ford…

Infos:

O: Lung Tang Sei Hoi

HK 1992

R: Clarence Ford

D: Simon Yam, Alan Tang, Andy Lau, Carrie Ng, Rachel Lee Lai-Chun, Michael Chan Wai-Man, Tien Feng, Wong Kim-Fung, John Ching Tung, Bowie Lam Bo-Yi, Leon Lai Ming

Laufzeit der HK-DVD: 100:07 Min.

Gesehen am: Aug. 2012 / Neusichtung am: 09.03.25

Fassungen: Gesehen via HK-DVD von Mega Star = O-Ton, englische Subs, Uncut, solide Bild- und Tonqualität, Code-Free-Disc. Es gibt keine deutsche Fassung und keine Blu-Ray (Stand: März 2025).

Her Name Is Cat Review

Her Name Is Cat

Story:

Profikillerin Cat (Almen Wong Pui-Ha) wird von der Polizei in Form von John Cannon (Michael Wong) gejagt. Cat und John verlieben sich. Cat denkt ans Aufhören. Als zwei weitere Killer (Ben Lam Kwok-Bun, Chik King-Man) aus China auftauchen eskaliert die Situation…

Meine Meinung:

Her Name Is Cat stammt aus dem Jahr 1998. Was Produktionen aus Hong Kong angehen, schaue ich nur wenige Filme, die nach 1995 veröffentlicht wurden. Her Name Is Cat wurde zu Ehren von Clarence Ford aufgefrischt, dessen Tod vor einigen Tagen medial kommuniziert wurde. Her Name Is Cat fand ich schon früher nicht sonderlich toll und meine Meinung bleibt nach der Neusichtung unverändert. Die DVD wird sogar entsorgt und/oder verkauft.

Gut sind eigentlich nur die doch eher wenigen Action-Szenen, die solide geworden sind. Nichts allzu Spezielles, nichts, was neu oder originell erscheint, aber absolut ok und davon hätte es gerne mehr haben dürfen. Es wird gekämpft, es gibt Verfolgungsjagden und es gibt blutige Shoot-Outs zu sehen. Vor allem mit dem Auftauchen der zwei weiteren Killer nehmen Action-Szenen zu. Ben Lam (Shadow Cop, Raging Fire, The Romance of the Vampires) und die mir unbekannte Chik King-Man (A Taste of Killing and Romance) machen als Killer eine gute Figur. Die haben mir fast besser gefallen als der Main-Cast um Michael Wong (A Guilty Conscience, First Option, Beast Cops), der fast nur Englisch spricht, und Almen Wong Pui-Ha als Cat, deren Auftauchen oft mit Tiger oder Löwen-Geräuschen abgespielt werden und welche nach dem Filmgeschäft ins Yoga-Business eingestiegen ist.

Abgesehen davon ist der Film ein grösseres Ärgernis. Es gibt allgemein zu wenig Action, Längen im Mittelteil, die Romanze und Love-Story zwischen Michael Wong und Almen Wong ist unglaubwürdig, die Slow-Mo Momente wirken billig und stockend und die John Woo Momente (Kirche, Tauben) überzeugen ebenso nicht. John Woo und Co. konnten das besser. Am schlimmsten ist aber das Drehbuch, der Plot und die Love-Story. Diese hätte man besser zugunsten mehr Action ersetzten sollen. Ich bin überrascht zu lesen, dass es einige Jahre später eine Fortsetzung gab – wieder mit Almen Wong und neu mit Tai Bo, Blackie Ko und Roy Cheung. Diese soll nicht gelungen sein.

Fazit: Nicht zu empfehlen!

Gefolgt von: Her Name Is Cat 2: Journey To Death

Infos:

O: Paau Mooi

HK 1998

R: Clarence Ford

D: Almen Wong Pui-Ha, Michael Wong, Ben Lam Kwok-Bun, Chik King-Man, Ronny Ching Siu-Lung, William Duen Wai-Lun, Kenix Kwok Hoh-Ying

Laufzeit der HK-DVD: 89:55 Min.

Gesehen am: Nov. 2006 / Neusichtung am: 09.03.25

Fassungen: Mir lag die HK-DVD von Mei Ah vor = Uncut, O-Ton, englische Subs, solide Bild- und Tonqualität, Code-Free-Disc. Den Film gibt es in Deutschland von Asia Cinema / Cargo Records auf DVD. Es gibt keine Blu-Ray (Stand: März 2025). Der deutsche Titel lautet The Huntress.

The Man from Vietnam Review

The Man from Vietnam

Story:

Drei Flüchtlinge aus Vietnam (u.a. Wang Chung) versuchen ihr Glück in Hong Kong. Dort kommt es zu einem Schusswechsel, bei dem drei Personen sterben. Die Flüchtlinge flüchten. Die Polizei (Paul Chu) ermittelt und findet heraus, dass die Flüchtlinge in Aktivitäten mit örtlichen Gangstern (Melvin Wong, Stanley Fung) involviert sind….

Meine Meinung:

The Man from Vietnam stellt, laut dem Hong Kong Film-Archiv, das Regiedebüt von Regisseur Clarence Ford (Iceman Cometh) dar. Der Film, der zwar 1980 gedreht aber erst zwei Jahre später veröffentlicht worden sein soll, soll ein Flop gewesen sein. Eigentlich schade, da der Film definitiv New Wave Vibes bietet und einer der besseren Filme von Clarence Ford darstellt. Filme mit Flüchtlingen beschäftigten zu der Zeit auch andere New-Wave Regisseure (z.B. The Story of Woo Viet sowie Boat People von Ann Hui).

Es überrascht daher nicht, dass sich Clarence Ford diesem dazumal brisanten und aktuellen Thema angenommen hat. Eine folgerichtige Wahl. Bei The Man from Vietnam handelt es sich um einen, wie es aussieht, sehr seltenen Film. Ich finde im Netz kein einziges Review. Der Film ist ein Flüchtlings-Drama mit vereinzelten Action- und Gangster-Szenen (vor allem blutige Shoot-Outs). New Wave Vibes und Sozialkritik lassen in dieser First Films Produktion nicht lange auf sich warten und sind von Beginn an spürbar. Die meisten Action-Momente hat der Film am Anfang und am Ende.

Wang Chung (Blooded Treasury Fight, The Beauty Escort, Cops and Robbers) spielt eine der Hauptrollen. Er, der zuvor vor allem in Produktionen der Shaw Brothers zu sehen war, flüchtet zusammen mit zwei Männern aus Vietnam nach Hong Kong, wo sie an Gangster geraten (Melvin Wong und Stanley Fung). Und die Polizei ist ihnen auf den Fersen (Paul Chun aus The Killer). Paul Chu ist die 2. Hauptrolle. Kent Cheng (Run & Kill) spielt eine Nebenrolle und die Mehrzahl seiner Szenen sind peinlich (à la die Chow Yun-Fats "Eat the Rice" Szene aus A Better Tomorrow 2).

Fazit: Fans von New Wave Anfang der 80er Jahre Filme aus Hong Kong können definitiv einen Blick riskieren!

Infos:

O: Yue Nan Zai

HK 1982 (1980 aber erst 1982 veröffentlicht worden)

R: Clarence Ford

D: Wang Chung, Paul Chu, Stanley Fung, Melvin Wong, Chan Mei-Ling, Kent Cheng

Laufzeit der südkoreanischen VHS: 83:00 Min.

Gesehen am: 09.03.25

Fassungen: Mir lag das Vollbild-VHS aus Südkorea von Hwa Soung vor = Canto O-Ton mit koreanischen Subs, solide Bild- und Tonqualität. Die Version machte einen unzensierten Eindruck (blutige Shoot-Outs, blutiger Messer-Mord, mehrere Nacktszenen). Andere Fassungen sind mir nicht bekannt (Stand: März 2025).

Iceman Cometh Review

Iceman Cometh

Story:

Ming Dynastie:

Fang Shou Zheng (Yuen Biao) jagt den Mörder und Vergewaltiger Feng San (Yuen Wah). Durch einen Zufall werden beide eingefroren und erwachen im Hong Kong des Jahres 1989 wieder. Fang Shou Zheng tut sich mit der modernen Technik schwer. Er gerät an die Prostituierte Polly (Maggie Cheung), während Feng in seine alten Tugenden abdriftet. Dies hat zur Folge, dass Fang ihm auf die Schliche kommt. Die Jagd beginnt erneut…

Meine Meinung:

Nebst Naked Killer dürfte Iceman Cometh, nicht zu verwechseln mit dem taiwanesischen Film Iceman Cometh aus dem Jahr 1990 mit Child of Peach Star Lin Hsiao-Lu, Clarence Ford bekanntester und kommerziellster Film darstellen. Ihm zu Ehren (Clarence Ford Todesnachricht wurde erst vor paar Tagen kommuniziert) kam es zu einer Neusichtung der Golden Harvest-Produktion. Ich sah den Film ich seit unendlich vielen Jahren nicht mehr. Ich konnte mich nur noch an den Finalkampf und 1-2 andere Szenen erinnern. Ich fand den Film früher überbewertet. Und das hat sich auch aktuell nicht geändert.

Für meinen Geschmack gab es zu wenig Action. Wenn ich mir ansehe, wer im Film involviert war (Biao, Yuen Wah, Chin Ka-Lok, Yuen Tak) grenzt das Gezeigte an Potenzialverschwendung. Mit den Namen wäre so viel mehr möglich gewesen. Daher überrascht es mich auch nicht, dass der Film, der zwar an der HK Film Awards für mehrere Preise nominiert war, diese schlussendlich nicht gewann. Für meinen Geschmack gibt es zu wenig Action, zu wenig Kampfszenen, im Mittelteil zu viele Längen und die Laufzeit ist mit fast zwei Stunden zu lang geraten.

Die Schwertkampfszenen im klassischen Setting zu Beginn waren überraschend cool und stark gefilmt. An das Setting konnte ich mich noch erinnern. Die Kameraführung war ziemlich gelungen und der Schnee und die weisse Landschaft sorgen für viel Atmosphäre. Zwischendurch gibt es einige nette Cameo-Auftritte mit gutem Humor (Stanley Fung, Tai Bo, Ka Lee, Corey Yuen). Das Highlight war jedoch der Finalkampf zwischen Yuen Biao (A Kid from Tibet, The Champions, Above the Law) und Yuen Wah (Kick Boxer, To Kill a Mastermind, Eastern Condors). Teilweise gibt es auch Shoot-Outs und Schwertkämpfe. Die Kampfszenen ohne Waffen im Finale fand ich am besten.

Maggie Cheungs (The Twin Dragons, The Seventh Curse, Police Story 1, 2 + 3) Figur fand ich hingegen relativ nervend und eigentlich wenig sympathisch. Ihr nahm man die Rolle als Prostituierte nicht ab. Den Humor, der von ihr oder der Moderne, die Yuen Biaos gespielte Figur überfordert, nehmen zuviel Platz im Mittelteil ein. Maggie Cheungs Figur hätte man komplett weglassen und den Film straffen können. So wäre der Film rasanter geworden. Und besser. Die Musik war leider auch relativ unspektakulär. Was die Gastauftritte angehen, haben mir Stanley Fung (Thrilling Story) und vor allem Tai Bo (Back Home) am meisten zugesagt.

Fazit: Solider Durchschnitt, aber definitiv nicht zu Yuen Biaos besten Filmen zählend!

Infos:

O: Gap Dung Gei Hap

HK 1989

R: Clarence Ford

D: Yuen Biao, Yueh Wah, Maggie Cheung, Walter Tso, Tai Bo, Ka Lee, Elvis Tsui, Wong Jing, Stanley Fung

Laufzeit der HK-DVD: 113:56 Min.

Gesehen am: Vor 2006 / Neusichtung am: 08.03.25

Fassungen: Mir lag die HK-DVD von Joy Sales / Fortune Star vor = Schuber, Uncut, O-Ton, englische Subs, sehr gute Bild- und Tonqualität.  In England und den USA gibt es den Film als Blu-Ray (von 88 Films und Vinegar Syndrome). Diese beinhalten auch den zehn Minuten längeren Cut aus Taiwan. Es gibt keine deutsche Fassung (Stand: März 2025).

On the Wrong Track Review

On the Wrong Track

Story:

Yueh (Yueh Hua) ist Polizist. Er ist geschieden und seine Frau wohnt in Taiwan. Yueh plant, seine zwei Söhne Paul (Andy Lau) und De (Yim Chau-Wah) nach Taiwan zu schicken. Diese weigern sich. Sie haben zudem Probleme, die neue Freundin von Yueh zu akzeptieren. In ihrer Perspektivlosigkeit sorgen sie mit Gang-Aktivitäten für weitere Sorgen und Spannungen zwischen ihnen und ihrem Vater. Als sich Paul in eine illegal eingereiste Vietnamesin (Prudence Liew Mei-Kwan) verliebt und Paul und De eines nachts von einem Cop (Lau Kwok-Shing) überrascht werden, eskaliert die Situation…

Meine Meinung:

Wie viele andere Regisseure oder spätere Darsteller hat auch Regisseur Clarence Ford Erfahrungen bei den Shaw Brothers gesammelt. Sein Film On the Wrong Track wurde 1983, zwei Jahre, bevor die Shaw Brothers ihre Kinoproduktionen einstellen sollten, realisiert. Es dürfte sich um die dritte Regie-Arbeit des dazumal jungen Regisseurs handeln. Zu Ehren von Regisseur Clarence Ford (Naked Killer, Thunder Cop, Cheap Killers, Special ID), dessen Tod erst vor paar Tagen Online kommuniziert wurde, kam es zu einer Neusichtung des Shaw Brothers Filmes. Der Film spielt im modernen Setting und ist ein Mix aus New Wave, Jugenddrama und Coming of Age.

Der Film, der leicht an einige Chang Cheh Werke wie The Delinquent und Co. erinnert, hat definitiv New Wave Vibes. Der Film ist jedoch kein Kracher, aber absolut ok. Mir fiel es schwer, mich mit den Figuren zu identifizieren. Yim Chau-Wah, Yueh Hua (seine Rolle erinnerte mich an Lo Liehs Rolle aus Söldner kennen keine Gnade) und Lau Kwok-Shing spielen alle sehr unsympathische Figuren. Sie spielen das zwar glaubhaft und souverän, aber man fiebert da mit den einzelnen Namen nicht wirklich mit. Da gefiel mir ein Lo Lieh in Söldner kennen keine Gnade besser als Yueh Hua (Challenge the Invincible, The Green Dragon Inn, The Unique Lama).

Zudem werden einige inhaltliche Themen im Film mit Ausnahme bis auf ein-zwei Dialoge im Finale gar nie erwähnt und/oder angeschnitten (z.B. der Brudertod). Das fand ich etwas komisch. Canto-Pop-Sänger Andy Lau (The Dragon Family, The Prince of Temple Street, Shanghai 13), hier in seinem dritten Film zu sehen, ist nebst Prudence Liew Mei-Kwan die einzige Figur, die etwas mehr Tiefe bekommt. Er verliebt sich in die Vietnamesin, die abgeschoben werden soll, was in einem tragischen Akt endet. Einige Auto-Crashs und echte Explosionen waren toll und das Happy End freie und nihilistisch Ende gab Pluspunkte. Schön düster und genau nach meinem Geschmack.

Fazit: Nicht uninteressantes Frühwerk von Clarence Ford und Andy Lau!

Infos:

O: Wai Mit Hiu Dei Che

HK 1983

R: Clarence Ford

D: Yueh Hua, Andy Lau, Yim Chau-Wah, Prudence Liew Mei-Kwan, Lau Kwok-Shing

Laufzeit der HK-DVD: 88:04 Min.

Gesehen am: Okt. 2011 / Neusichtung: 08.03.25

Fassungen: Mir lag die Code-3-DVD aus Hong Kong von IVL vor = Uncut, sehr gute Bild- und Tonqualität, O-Ton, englische Subs. In Deutschland gibt es den Film auf Netflix zu sehen und daher gibt es auch erstmals eine Fassung mit deutschen Subs zu sehen. Es gibt keine Blu-Ray (Stand: März 2025).

Nosferatu Review

Nosferatu

Story:

Vampir Count Orlok (Bill Skarsgård) ist hinter Ellen Hutter (Lily-Rose Depp) her. Dazu braucht er jedoch ihren Ehemann (Nicholas Hoult). Prof. Albin Eberhart von Franz (Willem Dafoe) versucht den Vampir aufzuhalten und Ellen zu retten…

Meine Meinung (Kinofassung):

Die Sichtung des neuen Nosferatu war für mich persönlich ein zwiespältiges Pferd. Auf der einen Seite mochte ich Robert Eggers (The Northman) Filme The Witch und The Lighthouse sehr, so dass mich der Kinobesuch interessierte. Auf der anderen Seite bin ich kein wirklich grosser Fan des Nosferatu-Universums. Die 20er Jahre Version ist in meinen Augen zu lahm und auch die Klaus Kinski Variante habe ich als überbewertet abgespeichert. Von Werken wie Nosferatu in Venedig sprechen wir erst gar nicht. Allerdings war ich nie ein grosser Fan von Filmen wie Bram Stoker’s Dracula und Co., auf dessen Roman schlussendlich auch Nosferatu basiert. Ich finde den besagten Vampir-Inhalt einfach relativ lahm und wenig interessant. So ist das leider auch bei Eggers Version und die Tatsache, dass auf Heimmedium bereits eine Extended Fassung angekündigt wurde, macht die Sache nicht unbedingt vielversprechender.

Der Kinobesuch (wir gingen zu dritt), der mich immerhin von einem späteren Fehlkauf bewahrt hat, war für uns alle drei kein besonders positives Erlebnis. Schlecht ist der Film natürlich nicht, aber auch kein Kracher. An die zwei älteren Nosferatu Filme kann ich mich kaum mehr erinnern, so dass ich nicht sicher bin, was in der neuen Version alles eigenständig dazu gedichtet wurde. In einem Review las ich als Vergleich von Andrzej Żuławski Possession und in der Tat ist der Vergleich, wenn ich reflektiere, gar nicht so verkehrt. Unter dieser Ansicht und mir einer besseren Hauptdarstellerin, hätte mir der Film vielleicht sogar mehr zugesagt. So bin ich aber teilweise fast eingeschlafen.

Nebst der Tatsache, dass der Plot im Grossen und Ganzen bekannt und das Gezeigte relativ lahm ist (der Film läuft bereits in der Kinofassung über zwei Stunden), hat mich vor allem Johnny Depps Tochter Lily-Rose Depp (Yoga Hosers) gestört. Ich empfand ihr Schauspiel als grottenschlecht. Ihre Mimik und ihr Spiel damit sahen sowas von gelangweilt und abgedriftet aus. Schlimm. Absolute Fehlbesetzung. Positiv waren da mehr oder wenig nur Kleinigkeiten wie Willem Dafoes Schauspiel und dass er einen Schweizer spielt, mehreren Katzen-Szenen (und sie überleben), eine kurze Maden-Szene (auf einer «Leiche»), der Todes- und Lustschrei von Nosferatu oder die Tatsache, dass dieser nur einen Schnauz trägt (da kamen doch Bronson, Merli und Co. Vibes auf).

Bill Skarsgård (It 1 + 2) liefert immerhin, was seine Arbeit mit seiner Stimme angeht. Ansonsten hätte man jeden x-beliebigen Mann als «Vampir» casten können, da er praktisch bis aufs Finale kaum (Mal von nah, in hellem oder erkennbar) zu sehen ist. Willem Dafoe (Beetlejuice Beetlejuice) war, wie erwähnt, der beste der Truppe. Nicholas Hoult (The Menu) war solide. Solide war auch die Optik, auch wenn vieles künstlich oder zu dunkel wirkt. Da wurde versucht, der Stimmung des Originales (s/w) zu huldigen. Richtige Horrorparts gibt es kaum. Eine echte Spannung war nie gegeben und gruselig war das Gezeigte auch nie, trotz stimmungsvoller Bilder und Ausstattungen. Es gibt 1-2 Momente, wo von einem leichten Ekelfaktor gesprochen werden könnte (Erbrechen, Speichel, einer Taube blutig den Kopf abbeissen etc.).

Fazit: Stark Geschmackssache. Ich würde Mal sagen, dass der Film vor allem für Fans der alten Nosferatu-Filme zu empfehlen ist!

Infos:

O: Nosferatu

USA, Tschechische Republik 2024

R: Robert Eggers

D: Bill Skarsgård, Aaron Taylor-Johnson, Emma Corrin, Willem Dafoe, Nicholas Hoult, Ralph Ineson, Lily-Rose Depp

Laufzeit der Kinofassung: Ca. 132 Min.

Gesehen am: 02.01.25

Fassungen: Im Kino gesehen in Englisch mit deutschen Subs. Auf Heimmedium ist bereits eine längere Extended Fassung angekündigt. Hier und da merkt man, dass Material fehlt.