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Dienstag, 12. Dezember 2023

Spirits Review

 

Spirits

Story:

Chun-Sams Mutter und Ehefrau werden von vier Rittern vergewaltigt und getötet. Der brutale Tod lässt die Geister der Opfer zurückkehren. Ihr Ziel: Rache an den Tätern! Das passt dem Auftraggeber, Lord Rang-Son, nicht: er bittet Chun Sam, Sohn und Ehemann der Getöteten, die Geister zu besänftigen. Chun Sam weiss nicht, dass Lord Rang-Son diese töten liess…

Meine Meinung:

Spirits war eine von 100 Kassetten, welche ich 2019 aus meinem Südkorea Urlaub mitgebracht habe nebst Titeln wie The Greatest Eight Kinds of Kung Fu, The Lantern Street, Cheetah on Fire, Scorching Sun, Fierce Winds, and Wild Fire, Who Broke the Red Rose Stem, Special Investigator Bat, The Fear of Ancestral Rites, Keep Out of Danger, Karma, Horror Express oder Midnight Cowgirl. Ich war froh, im Voraus eine Inhaltsangabe von Spirits gelesen zu haben, ansonsten wäre der Film sehr verwirrend gewesen.

Der Film hat mir gefallen. Restauriert d.h. im Originalbildformat, in einer besseren Bildqualität und mit verständlichen Untertiteln wäre der Film sogar ein ziemlicher Knaller. Der Film ist ein Genremix aus den Genres Rape & Revenge, Ghost-Film, Drama und mittelalterlicher Schwertkampffilm. Dabei erinnert die Kamera in ihren Einstellungen mehr als nur einmal ans japanische Samurai-Kino. Sehr schön eingefangen. Die Bildsprache ist, allgemein, wunderschön, wenn auch oft in der Vollbild-Fassung nur noch zu erahnen.

Bereits das Intro in den Film ist stimmungsvoll in Szene gesetzt und erinnert mit seinen Farben an das Kino eines Mario Bava oder Dario Argento. Der Film gibt am Anfang Gas – es wird zuerst die Rache an den vier Rittern gezeigt. Das geht Schlag auf Schlaf und bietet hübsch gruselig-stimmungsvolle Momente. Danach folgen Plot und Erklärung – und somit auch hier und da die ein oder andere Länge und lahme Szene. Dass Rang-Son der Auftraggeber ist und was passiert ist (Überfall, Rape, Mord) wird erst im Mittelteil/nach dem Mitteilteil gezeigt. Also nicht chronologisch und die Szenen sind als Rückblenden zu sehen.

Die wenigen Schwertkampf/Action-Szenen sind nicht nur analog dem japanischen Samurai-Kino der Zeit gefilmt, sondern auch blutig ausgefallen. Dasselbe gilt für einige der Attacken der Geister-Frauen an ihren Tätern. Nur am Ende ging es dann, Zack auf Zack, etwas zu rasant, wobei es auch sein könnte, dass mein VHS bzw. der Print Fehlstellen hat (überspielte Filmrisse?). Da scheint definitiv Material in den Schlussszenen zu fehlen. Etwas schade. Gut ist, dass auf Klamauk, nicht selten auch in diesem Genre zu sehen, nahezu verzichtet wurde. Dies taten der Stimmung und Intensität gut.

Im Film von Gwon Cheol-hwi, von dem ich nur einen Film kenne (A Public Cemetery of Wol-ha), spielen mir unbekannte Namen mit: Yoon Yang-ha (The Invited Ones), Lee Kyoung-hee (Maid's Room) oder Bang Su-il, von dem mir noch Filme ungesehen rumliegen (Great Monk Seo-San, A Viper). Die Leistungen sind ok bis wirklich solide. Zwar nicht herausragend, aber niemand agiert amateurhaft, unglaubwürdig oder schlecht. Sehr souverän.

Fazit: Wer das alte, klassische Grusel-Kino aus Südkorea mag, kann definitiv einen Blick riskieren!

Infos:

O: Neong / Neogs /

Südkorea 1973

R: Gwon Cheol-hwi

D: Sin Suk, Lee Kyeong-hui, Yoon Yang-ha, Choi Bong

Laufzeit der südkoreanischen VHS: 81:02 Min.

Gesehen am: 16.11.23

Fassungen: Mir lag das VHS aus Südkorea vor = Uncut, Vollbild, in Koreanisch. Andere Fassungen sind mir nicht bekannt (Stand: Nov. 2023).