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Dienstag, 28. Juli 2020

Update

Neue Reviews



Zu Ehren von John Saxon, der am 25.07.20 verstarb, gab es drei neue Reviews:



Die Gewalt bin ich Review

Die Gewalt bin ich

Story:

Gangster Luigi «Der Chinese» Maietto (Tomas Milian) entkommt aus dem Gefängnis. Er hat nur zwei Ziele: Rache an Ex Inspektor Leonardo Tanzi (Maurizio Merli) und Rom mit seiner Gangster-Bande zu übernehmen. Dazu muss er jedoch einen Weg finden, Gangster-Boss Frank Di Maggio (John Saxon) aus dem Weg zu räumen…

Meine Meinung:

Die Gewalt bin ich ist jedem Poliziotteschi-Fan nur zu empfehlen! Es ist schon selten, wenn gleich mehrere Stars in einem Film zur Höchstform auflaufen. Dies gelang Regisseur Umberto Lenzi (Gang War in Milan, Labyrinth des roten Todes, Cannibal Ferox, Eaten Alive, Ghosthouse) geschickt, obwohl die Stars untereinander nicht gut zu recht kamen, allen voran Maurizio Merli (The Sicilian Boss, Kommissar Mariani - Zum Tode verurteilt, Stadt in Panik, Der Mann, der Venedig hiess, Special Cop in Action) und Tomas Milian (Der Vernichter, Der Gehetzte der Sierra Madre, Compañeros, Don’t Torture a Duckling, Bewaffnet und gefährlich, Verdammt zu leben – verdammt zu sterben). Laut Booklet-Info stossen daher die Figuren auch erst im Finale aufeinander, damit beide nicht zu oft am gleichen Tag am Set aufeinandertrafen.

Beide agieren stark. Maurizio Merli teilt viele Schläge aus und ist in bester Laune, wenn es darum geht, den Schurken das Handwerk zu legen und diese gegeneinander aufzuhetzen. Vor allem die Frauen bekommen im Film nichts zu lachen. Abgesehen davon ist der Film sonst harmloser im Vergleich zu anderen Poliziotteschi-Titeln. Tomas Milian überzeugt ebenso. Durch Intrige, List und Denkarbeit erledigt er seinen Job. Umberto Lenzi macht aus Milian eine Art Gentlemen-Gangster, der sich selbst die Hände nicht schmutzig macht, wenn es nicht unbedingt sein muss (also das genaue Gegenteil aus seiner Rolle aus Der Berserker).

Der dritte im Bunde ist der vor kurzem verstorbene John Saxon (Hands of Steel), der auch öfters im Ital.-Kino zu sehen war. Er spielt hier nebst Tomas Milian den zweiten Gangster-Boss die sich gegeneinander aus dem Weg räumen lassen wollen. Das Spiel des Trios, und wie sie einander versuchen zu täuschen, zu betrügen und zu töten, ist herrlich spassig, amüsant und interessant und zu keiner Sekunde langweilig umgesetzt.

Die Action-Szenen sind, wie auch der Soundtrack, sehr solide. Der Film legt jedoch mehr Wert auf die Figurenzeichnung, die Story und dessen Verlauf statt einer grossen Aneinanderreihung von Actionszenen. Zusammen mit der grossartigen deutschen Synchronisation ergibt dies ein wunderbares Filmerlebnis, welches ich jedem Fan von Umberto Lenzi, John Saxon, Tomas Milian und Maurizio Merli nur empfehlen kann!

Fazit: Absolut sehenswert!

Infos:

O: Il Cinico, l'infame, il violento

Italien 1977

R: Umberto Lenzi

D: Maurizio Merli, Tomas Milian, John Saxon, Claudio Undari, Renzo Palmer

Laufzeit der deutschen DVD: 95:08 Min.

Gesehen am: Sept. 2012 / Review überarbeitet am: 28.07.20

Fassungen: Mir lag die deutsche DVD von filmArt vor = Schuber, Booklet, Uncut, Deutsch/Englisch/Ital. mit Subs (deutsche Synchro ist klasse), Subs vorhanden. Gäbe es inzwischen von X-Rated auf Blu-Ray. Mir reicht die filmArt DVD jedoch völlig.

Enter the Dragon Review


Enter the Dragon

Story:

Ein Geheimagent (Bruce Lee) nimmt auf einer abgelegenen Insel an einem Turnier teil, um einem Gangster und dem Mörder (Sek Kin) seiner Schwer auf die Spur zu kommen…

Meine Meinung:

Zu Ehren von John Saxon (Tenebrae), der am 25.07.20 verstarb, gab es eine 2. Sichtung zum Bruce Lee Klassiker Enter the Dragon, der in Deutschland den kultigen Titel Der Mann mit der Todeskralle erhalten hat. Ich sah den Film nur einmal 2007 und wusste aktuell kaum mehr etwas über den Inhalt des Filmes. Mit anderen Worten: die 2. Sichtung ist mehr wie eine Neusichtung.

Nach seinen Erfolgen mit Golden Harvest holte man sich für Enter the Dragon einen internationalen Cast an Bord. Regie führte Robert Clouse (der später den Jackie Chan Film Die große Keilerei drehte), produziert wurde der Film von Golden Harvest und die Crew bestand aus chinesischen wie auch ausländischen Stars.

Es finden sich Namen wie Bruce Lee (Fist of Fury), John Saxon (A Nightmare on Elm Street), John Kelly, Sek Kin (The Ring of Death), Angela Mao (Snake Deadly Act), Bolo Yeung (The Boxer’s Omen), Jackie Chan (Mr. Nice Guy), Roy Chiao (A Touch of Zen), Sammo Hung (Pantyhose Hero), Wilson Tong (Ghost Nursing), Yuen Wah (Killer Constable) oder Addy Sung Gam-Loi (Die Schlitzaugen mit dem Superschlag) an Bord.

Das macht schon Spass, auch wenn die Dreharbeiten aufgrund von Kommunikationsproblemen erschwert gewesen sein sollen. Enter the Dragon hat mir gut gefallen, auch wenn die Klasse eines Fist of Fury nicht erreicht wird. Das liegt vor allem daran, dass es viel zu wenig und zu wenig spektakuläre Action gibt. Der Film hat hingegen gefallen wegen der James Bond Story, dem Setting (Mal was Anderes als die meisten anderen Kung Fu Filme aus der Zeit) und den vielen bekannten Gesichtern und dem Mix aus chinesischen und ausländischen Stars. Die Hauptfiguren sind Bruce Lee und John Saxon. Bei den Bösewichten gefällt vor allem Bolo Yeung und Sek Kin als Endboss. Schade ist allerdings, dass dessen weibliche Leibwächter nicht auch noch gegen Bruce Lee kämpfen dürfen.

Namen wie Jackie Chan, Yuen Wah, Wilson Tong und Addy Sung kommen nur in Miniauftritten vor. Diesmal habe ich sie allerdings erkannt. Mehr Zeit bekommt Sammo Hung, der den Film in einem Kampf gegen Bruce Lee eröffnet (Film startet mit schönem Intro) inklusive Roy Chiao. Angela Maos Auftritt ist auch zu Beginn und dramatisch und sehenswert!

Die Action-Szenen sind ok, aber wie gesagt, nichts Besonderes. Dies gilt vor allem für die Turniere, in denen auch John Saxon (hat schwarzen Gurt im Karate) und Jim Kelly auch kämpfen dürfen. Erst im Finale, wenn Bruce Lee ran darf, wird es besser. Richtig gut, vor allem optisch, war dessen Kampf gegen Sek Kin im Spiegelraum. Klasse!

Fazit: Nicht der beste Bruce Lee, aber der tragischste! Bruce Lee starb noch bevor Enter the Dragon in die Kinos kam und machte ihn damit zur Legende!

Infos:

O: Enter the Dragon

HK, USA 1973

R: Robert Clouse

D: Bruce Lee, John Saxon, John Kelly, Sek Kin, Angela Mao, Ahna Capri, Bolo Yeung, Jackie Chan, Robert Wall, Roy Chiao, Sammo Hung, Wilson Tong, Yuen Wah, Addy Sung Gam-Loi

Laufzeit der HK-DVD: 102:45 Min.

Gesehen am: Okt. 2007 / Review überarbeitet am: 27.07.20

Fassungen: Mir lag die HK DVD von Fortune Star vor (die Bruce Lee Box) = Uncut (asiatische Fassung die sich vom Warner «DC» leicht unterscheidet), Canto in u.a. DTS, englische Subs, sehr gute Bild- und Tonqualität. Gibt es in Deutschland Uncut (als DC) von Warner.

Tenebrae Review


Tenebrae

Story:

Der amerikanische Schriftsteller Peter Neal (Anthony Franciosa), dessen Agent (John Saxon) und Sekretärin (Daria Nicolodi) reisen nach Italien, Rom, um Peters neues Buch «Tenebre» zu promoten. Zur gleichen Zeit werden vor Ort mehrere Frauen getötet. Auffallend dabei: den Opfern werden Seiten aus dem Tenebre Roman in den Mund gestopft und die Mordwaffe ist die gleiche, wie in Peters Roman. Dieser wird bedroht, die Polizei (Giuliano Gemma) beginnt zu ermitteln…

Meine Meinung:

Nach seinen übernatürlich angehauchten Filmen Suspiria und Inferno kehrte Dario Argento (Sleepless, La Sindrome di Stendhal, Dawn of the Dead, Terror at the Opera) zu seinen Giallo Wurzeln, ausgelöst durch Filme wie Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe, Die neunschwänzige Katze, Vier Fliegen auf grauem Samt oder Rosso – Farbe des Todes, zurück.

Tenebrae ist, wie eigentlich alle alten Filme von Dario Argento, zu empfehlen. Trotzdem erreicht der Film nicht ganz die Qualität von Filmen wie Suspiria oder Terror at the Opera. Dafür war die Kriminalgeschichte wenig originell und Hauptdarsteller Anthony Franciosa war mir noch nie wirklich sympathisch (soll zudem Alkoholiker gewesen und am Set mühsam gewesen sein).

Ansonsten kann ich mich aber nicht beklagen:

der Film wartet mit einem kleinen «All-Star» Cast auf, welches vor allem Fans des Ital. Kinos toll finden dürften. Es laufen auf, in Haupt-, Neben- und Cameo-Auftritten: John Saxon (Cannibal Apocalypse, A Nightmare on Elm Street Part 1, 3 & 7, Der Todeskuss des Paten, The .44 Specialist, Special Cop in Action), Dario Argento «Ex» Daria Nicolodi (spielte in vielen Filmen von Dario mit), John Steiner (Cut and Run, Deported Women of the SS Special Section, Body Count), Michele Soavi (Cameo Auftritt zusammen mit der Transe), Regisseur von Filmen wie Dellamorte Dellamore oder Stagefright und Italo-Western Legende Giuliano Gemma (A Pistol for Ringo, A Man to Respect, Die Rache bin ich, Blutiges Blei). Lamberto Bava legt, wie auch Dario Argento (die Hände im Vorspann) und Michele Soavi, auch einen Cameo-Auftritt hin, aber diesen bemerkte ich nicht.

Solch bekannten Gesichter alle in einem Film vereint zu sehen, war erfrischend und schön. Am meisten Freude hatte ich an Giuliano Gemma. Obwohl ich Tenebrae schon oft sah, wusste ich nicht, dass er im Film mitspielt (zu meiner Verteidigung: ganz früher kannte ich ihn auch nicht). Nebst Cast überzeugt der Film weiterhin durch seine Optik. Audiovisuell gibt es einige wunderbare Momente (Vorspann, Kamerafahrt bevor die Lesben getötet werden, Blutbad im Finale & Schreikrampf) zu sehen. Nur schon für diese, lohnt sich die Sichtung.

Der starke Soundtrack von Goblin ist ebenfalls eine Wucht und passt hervorragend zu den Bildern und Kamerafahrten eines Dario Argento. Sie haben mehrfach zusammengearbeitet (u.a. noch in Deep Red, Suspiria, Dawn of the Dead…). Ein Genuss. Die Effekte sind auch klasse und die Morde teilweise schön blutig geraten (die Deutschen hatten daran keine Freude, so dass der Film bis dato noch immer verboten ist = lächerlich), so dass auch Splatterfans in ein-zwei Szenen bestens bedient werden.

Fazit: Sehenswerter Klassiker von Dario Argento!

Infos:

O: Tenebre

Italien 1982

R: Dario Argento

D: Anthony Franciosa, John Saxon, Daria Nicolodi, Giuliano Gemma, John Steiner, Christian Borromeo, Mirella D'Angelo, Veronica Lario, Eva Robins, Michele Soavi

Laufzeit der US-Blu Ray: 101:02 Min.

Gesehen am: Vor 2006 / Review überarbeitet am: 27.07.20

Fassungen: Für die Neusichtung lag mir die US-Blu Ray von Synapse films vor = Wild Side Master, welches von Synapse farbkorrigiert und restauriert wurde (DNR Fehler behoben), Steelbook, Soundtrack CD, Blu-Ray und DVD. Dazu gibt es ein 16seitiges Booklet. Nebst diversen Extras (Doku über Giallo Genre in Spielfilmlänge) liegt der Film in einer hervorragenden Bild- und Tonqualität vor in Englisch/Ital. mit englischen Subs (gibt eine Spur für die Englische und eine für die Ital. Tonspur). Der Film kann auch mit englischen Credits angesehen werden (über Bonus). Für mich die ultimative Fassung zum Film. Da brauche ich in Zukunft keine Updates mehr. Wer den Film auf Blu-Ray in Deutsch sehen möchte, muss zur Blu-Ray aus XT Video greifen (über Österreich, da der Film in D verboten ist).