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Freitag, 8. Dezember 2017

Fist of Fury Review










 
Webmaster 2012 in Seattle, Bruce und Brandon Lee Respekt zollen
Fist of Fury

Story:

Als ein chinesischer Kung-Fu Meister auf mysteriöse Art und Weise stirbt, sieht sein bester Schüler Chen (Bruce Lee) rot. Er findet auch schnell die Drahtzieher (der Meister wurde vergiftet): Shanghai steht zu der Zeit (Jahr 1908) unter Herrschaft von Japan und ein japanische Meister (Riki Hashimoto) der verfeindeten Schule, da rassistisch auftretende Grundhaltung, haben den Tod von Chens Meister in Auftrag gegeben. Nun will Chen Rache was jedoch Gegenaktionen der Japaner auf den Plan ruft…

Meine Meinung:

Fist of Fury ist ein grosser Klassiker des Kung-Fu Kinos und wird von vielen Fans als besten Film des legendären Bruce Lee angesehen! Mir gefällt der Film auch sehr gut. Mit Bruce Lee habe ich mich spät befasst das heisst erst nach den Shaw Brothers, nach Jet Li, nach Jackie Chan, nach Donnie Yen, nach Yuen Biao und nach Sammo Hung. Zudem habe ich die wenigen Filme mit Bruce Lee, der ja kurze Zeit später verstarb, nachdem er ins Filmgeschäft einstieg, bisher nur einmal gesehen.

Zu Ehren des Japaners Riki Hashimoto, der Mitte Oktober dieses Jahres verstarb, habe ich mir Fist of Fury nun ein 2x angesehen! Dort spielt er Bruce Lees Gegenspieler.

Der Film hat mir nach wie vor sehr gut gefallen. Ob es der beste Bruce Lee Film ist, darauf will ich mich nicht festlegen, da ich zuerst die restlichen Filme mind. noch einmal anschauen müsste, um dies beurteilen zu können.

Der Film war, wie schon der Vorgänger von Bruce Lee, an den Kinokassen ein grosser Erfolg. Bruce Lee war auch der Grund, warum der Stern von Shaw Brothers Legende Jimmy Wang Yu, der 1967 mit The One-Armed Swordsman zum grossen Star wurde (= erster HK Film, der an den HKer Kinokassen die 1 Mio. HKD Grenze sprengte), schnell wieder unterging.

Die Geschichten zwischen den Shaw Brothers und Golden Harvest ist so oder so erwähnenswert. Die Shaw Brothers bekamen durch Golden Harvest durch Raymond Chow grosse Konkurrenz. Vor allem in den 80ern und 90ern übernahmen die Golden Harvest Produktionen und deren neuen Stars (Bruce Lee, später Jackie Chan, Yuen Biao, Sammo Hung etc.) das Zepter und der endgültige Todesstoss war das Jahr 1985, nachdem die Shaw Brothers ihre Tore schlossen. Viele starteten bei den Shaw Brothers und wechselten dann zu Golden Harvest (auch Jimmy Wang Yu und auch Golden Harvest Boss Raymond Chow soll zuerst 1959 zu den Shaw Brothers gegangen sein, ehe er diese verliess und ein eigenes Unternehmen gründete).

Die Shaw Brothers wollten auch den bekannten Bruce Lee unter Vertrag nehmen – im Internet gibt es tolle Fotos, die Lee mit vielen Shaw Brothers Legenden auf Fotos zeigen. Sehr sympathisch. Es sollte nicht zur Zusammenarbeit kommen, da die Shaw Brothers weniger Lohn als Golden Harvest zahlten. Nach dem Tod von Bruce Lee gab es auch viele Gerüchte – auch jene, dass die Shaw Brothers ihn getötet haben sollen, da er für die Konkurrenz mit seinen wenigen Filmen, auch international, sehr erfolgreich war (Einsatz von Ausländern, in Europa vor Ort gedreht etc.).

Bruce Lee war zur richtigen Zeit am richtigen Ort – eine Art Zeitgeist Phänomen und daher auch seine Popularität, welche bis heute nichts von seiner Magie verloren hat. Dies wurde durch seinen tragischen Tod (und später durch den tragischen Tod von seinem Sohn Branden Lee während der Dreharbeiten von The Crow 1994) zusätzlich verstärkt.

Zurück zum Film: dieser gefällt mir sehr gut. Regisseur Lo Wei, der später auch einen erfolgreichen Nachzügler und neuen Star fand (nämlich Jackie Chan), spielt zudem eine solide Rolle als HK Cop im Film. Bruce Lee überzeugt vor allem durch seine Präsenz und Coolness inklusive Charisma. Es wundert nicht, dass er bei den Fans so gut ankam. Nora Miao spielt die tragische Figur in der Liebesgeschichte des Filmes, während Tien Feng sowohl in den Action- als auch in den schauspielerischen Szenen eine gute Figur macht.

Bei den Bösewichten überzeugen vor allem der HK Verräter gespielt von Wei Ping-Ao, Gweilo Robert Baker (spielt den russischen Kämpfer und ist ein Real Life Freund von Bruce Lee und kam durch diesen zur Rolle) und der Japaner Riki Hashimoto. Letzterer spielte nur in einer Handvoll (vor allem japanischer) Filme mit – u.a. der Daimajin Trilogie. Schade, dass man ihn nicht mehr sah, denn ich fand, dass er eine grosse Präsenz und Ausstrahlung als Bösewichte hatte.

Interessant sind auch die bekannten Namen in Minirollen – alles spätere Stars von Golden Harvest, welche hier teilweise mitgewirkt haben (habe sie meist nicht erkannt):

Yuen Wah (Kung Fu vs. Acrobatic, Coward Bastard), der auch bei den Shaw Brothers seine Karriere begann, Corey Yuen (In the Blood, The Bodyguard from Beijing), Mars, Lam Ching-Ying (Rape in Public Sea, Crazy Safari) und Jackie Chan (Dragon Fist). Die Mehrheit der genannten Namen waren als Schüler der Japaner zu sehen. Yuen Wah hat jedoch auch Bruce Lee in mind. einer Kampfszene (mit Salto) gedoubelt und Jackie Chan ebenso – im Finale, als Bruce Lee den japanischen Endgegner in den Garten tritt und er mit Wucht durch die Mauer fällt, doubelt Jackie Chan Riki Hashimoto. Lam Ching-Ying durfte im späteren Film Enter the Dragon erneut mit Bruce Lee zusammenarbeiten – und zwar als Assistant Action Director. In Game of Death II (mit reingeschnittenen Bruce Lee Szenen) waren u.a. Corey Yuen und Yuen Biao für die Actionszenen zuständig (unter Meister Yuen Woo Ping).

Bruce Lee, der seine Kampfszenen selbst inszenierte (als Erfinder von Jeet Kune Do auch kein Problem), macht in diesen eine tolle Figur. Der Film hat viel und gute Action – aber, etwas bemängle ich an diesen: Bruce Lee ist, mit Ausnahme von zwei Kampfszenen (gegen Robert Baker und danach gegen Riki Hashimoto), meist unschlagbar in den Kampfszenen. Das bedeutet auch, dass seine Gegner nach ein-zwei Schlägen bereits erledigt sind. Dies wiederum hat zur Folge, dass lange 1:1 Kämpfe und somit schön choreographierte Kampfszenen, die lange andauern und ohne Schnitt zu sehen sind, kaum vorhanden sind. Die Actionszenen sollten auch eher als übertriebene Unterhaltung angesehen werden, die gut zum Film und seinem düsteren Grundton passen (böse Japaner, gute Chinesen). Das war danach unzählige Male in HK-Kino zu sehen – doch für Bruce Lee bedeute dies die Beendung der Zusammenarbeit zwischen ihm und Regisseur Lo Wei nach nur zwei Filmen – Lee selbst war der Film zu rassistisch.

Doch die von Lee gespielte Figur Chen Zhen wurde auch danach noch weitere Male im HK Film aufgegriffen. Zum Beispiel im Remake Fist of Legend (Chen Zhen wird durch Jet Li gespielt), in Legend of the Fist: The Return of Chen Zhen (Chen Zhen wird durch Donnie Yen gespielt, der die Rolle schon zuvor in einer TV Serie mimte), in New Fist of Fury (Quasi Fortsetzung mit Nora Miao und Jackie Chan als Japanhasser), Filme die einen ähnlichen Titel wählten (Fist of Fury 1991 – CAT. III Film mit Stephen Chow) oder auch sonst Japaner als Bösewichte darstellten (z.B. viele Jimmy Wang Yu Filme oder Ip Man, in welchem Donnie Yen Ip Man spielt, wobei Bruce Lee bei letzterem trainiert hat). Dass es auch anders geht bewiesen die Shaw Brothers - z.B. Heroes of the East. Grandioser Eastern der japanische und chinesische Traditionen und Kampfkünste (und Darsteller) unter einem Hut bringt, ohne rassistisch zu wirken – aber durch seine grandiosen, beispielhaften und sehenswerten Kampfszenen besticht (Gordon Liu Vs. Yasuaki Kurata) und zu den besten Shaw Brothers Streifen zu zählen hat.

Trotz der Laufzeit von etwas mehr als 100 Minuten wird es nicht langweilig. Die Story ist zwar eher dünn, aber dank viel Action, einem charismatischem Bruce Lee, dem nötigen Kleingeld (Film wirkt recht aufwändig und kommt mit einem bunten, fetzigen Vorspann und cooler Mucke daher) und tollen Kultcharakter geniesst der Film auch heute noch einen grossen Stellenwert und überzeugt durch eine hohe filmische Umsetzung und Qualität – völlig zu Recht!

Fazit: Klassiker der Kung-Fu Kinos!

Infos:

O: Jing Wu Men

HK 1972

R: Lo Wei

D: Bruce Lee, Riki Hashimoto, Tien Feng, Nora Miao, Robert Baker, Lo Wei, James Tien, Wei Ping-Ao

Laufzeit der HK DVD: 105:56 Min.

Gesehen am: Review überarbeitet am 08.12.17 (Erstsichtung muss 2005 oder früher gewesen sein)

Fassungen: Mir lag die HK DVD aus der HK Box mit allen Bruce Lee Filmen vor (Fortune Star/IVL). Daneben liegt mir noch die Lederbuch Box aus Südkorea vor (Label: Spectrum, Fortune Star Maser). Alle Filme sind Uncut und kommen u.a. im O-Ton (u.a. DTS oder Original Mono). Master dürften gleich sein. Zur HK DVD: Sehr gute Bild- und Tonqualität, O-Ton und englische Subs vorhanden, inklusive Bonus DVD und 36seitigrs Booklet in Chinesisch / Englisch. In Hong Kong von Fortune Star / KAM auch auf Blu Ray zu haben (jedoch weniger Extras als die HK DVD Box und auch keinen Original Mono Sound mehr). Mir langt die DVD Box aus Hong Kong vor– sehr gute Qualität – ist man als HK Filmfan abseits der grossen Golden Harvest und Shaw Brothers Produktionen deutlich miesere Scheiben gewohnt…In Deutschland auf DVD oder Blu Ray von Universum erhältlich (auch Uncut, auch O-Ton, deutsche Subs).Die Korea DVD hat keinen Original Mono Ton. Nachtrag Aug. 2024: Für eine weitere Sichtung lag mir die UK-Blu-Ray von Arrow Video vor (aus der Bruce Lee at Golden Harvest Box). In dieser sind sämtliche Bruce Lee Filme und Booklet vorhanden. Fist of Fury ist Uncut, die Bild- und Tonqualität sind hervorragend, es gibt O-Ton und englische Subs und viele Extras (u.a. Interviews, Dokus, abweichende Englisch-Export Fassung etc.). Die ultimative Fassung zum Film! Ein wegweisender Klassiker von Lo Wei, der unzählige Nachahmer zur Folge hatte inklusive Remakes und TV-Serien mit dem gleichen Plot plus tonnenweise Hommagen (die eine Szene in Fist of Fury 1991). Bruce Lee darf hier endlich zulangen. Doch überraschend lahm präsentieren sich bei der Neusichtung die Füllszenen abseits der soliden Kung-Fu-Momente, die mehr durch Bruce Lees Charisma und ausländische Kämpfer glänzen, als durch eine spektakuläre Choreographie. Fist of Legend, das 1994er Remake mit Jet Li, ist in meinen Augen der klar eindrücklichere Film. Sowohl von der Dramatik, wie auch von der Qualität der Kampfszenen her. Die Musik mochte ich. 

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