Crying Freeman
Story:
Als der Sohn eines Yakuza Bosses von einem
Profikiller namens Freeman (Mark Dacascos) getötet wird, schaltet sich die
franz. Polizei (Rae Dawn Chong, Tchéky Karyo) in die Sache ein, nur um den
Vater (Mako) kurz danach ebenso ins Jenseits befördert zu wissen. Doch der Freeman
wurde von einer Zeugin (Julie Condra) erkannt. Diese gilt es, auszuschalten. Doch
der Freeman verliebt sich…
Meine Meinung:
Crying Freeman basiert aus einem japanischen Comic,
welches vom Franzosen und HK-Filmliebhaber und Gründer von HK Vidéo (eine
franz. DVD-Label) Christophe Gans inszeniert wurde. Produziert wurde das Ganze
von Horror-Spezialist Brian Yuzna (Dentist II, Faust: Love of the Damned, The Guyver). Zuvor folgten bereits weitere Comic-Verfilmungen aus Hong Kong (Dragon from Russia, Killer's Romance). Brian Yuzna und Christophe Gans lernten sich bei Necronomicon kennen.
Als Titelfigur, die zum Töten gezwungen wird,
macht Mark Dacascos (John Wick: Chapter 3) eine starke Figur. Wohl nebst seinen
Rollen in Der Pakt der Wölfe (erneute Zusammenarbeit zwischen ihm und Regisseur
Christophe Gans) sowie Drive seine beste Rolle. Nicht nur schauspielerisch
vermag er zu überzeugen, sondern auch in den Actionszenen. Seine Martial Arts Fähigkeiten
brachte er gekonnt in den Film ein. Dass Christophe Gans das HK-Actionkino
liebt, sieht man Crying Freeman jeder Sekunde an.
Speziell das Kino von John Woo (Hard Boiled,
The Killer, A Better Tomorrow) dürfte es Christophe Gans angetan haben. Der Film
strotz nur so vor John Woo Vibes, mit Ausnahme der blutigen Shoot-Outs. Das ist
auch das einzige, kleine Manko, welches der Film aufweist. Für so viele Shoot-Outs
sind diese sehr harmlos und relativ unblutig inszeniert, auch wenn es hier und
da eine blutige Sequenz zu sehen gibt. Die Action-Szenen bestehen aus
Shoot-Outs, Schwertkampfszenen, vielen Slow-Mo Momenten und echten Explosionen.
Ein Hochgenuss.
Ob der Inhalt 1:1 das japanische Comic widerspiegelt,
ist mir nicht bekannt, da ich dieses nicht kenne. Die Liebesgeschichte nimmt
zum Glück nicht zu viel Platz ein und wirkt nicht zu übertrieben oder
schnulzig. In weiteren Rollen sieht man Namen wie Rae Dawn Chong (The Borrower,
Commando), Tchéky Karyo (Kiss of the Dragon), Masaya Katô (Gozu, Re:Born) oder Byron
Mann. Der Film wurde zu Ehren von Tchéky Karyo angesehen, der gestern
verstorben ist. Zwar sehe ich Tchéky Karyo lieber als Bösewicht (Kiss of the
Dragon), aber er macht seine Sache mehr als ordentlich.
Fazit: Sehenswerter und optisch ansprechend, schicker
Action-Film. Wer das damalige HK-Actionkino mochte, dürfte an Crying Freeman
seine Freude haben! Schade, dass Christophe Gans nicht mehr Filme realisiert
hat…
Infos:
O: Crying Freeman
Frankreich, Japan, Kanada, USA 1995
R: Christophe Gans
D: Mark Dacascos, Julie Condra, Rae Dawn Chong,
Tchéky Karyo, Mako, Masaya Katô, Byron Mann
Laufzeit der franz. DVD: 97:27 Min.
Gesehen am: Vor 2006 / Neusichtung am: 01.11.25
Fassungen: Mir lag die franz. DVD von Metropolitan
vor. Uncut, auch heute noch eine hervorragende Bild- und Tonqualität. Einziges
Manko: keine englischen Subs d.h. nur franz. Zwangsuntertitel. Es gibt wenige
Dialoge in Japanisch, welche ich somit nicht verstanden habe. Inzwischen gibt
es den Film auch in Deutschland Uncut auf Blu-Ray oder UHD (Turbine Medien).
War der Film früher zu VHS und DVD-Zeiten noch ab 18 Jahren freigegeben, wurde
das in der Zwischenzeit folgerichtig nach unten korrigiert.