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Dienstag, 10. Juli 2018

Update

Neue Reviews und neuer NIFFF Bericht

 

- Neuer NIFFF Bericht


- The Demons in the Flame Mountain 

- Woman in the Dunes (NIFFF 2018 Spezial)

- An Evening with Beverly Luff Linn  (NIFFF 2018 Spezial)

- Piercing (NIFFF 2018 Spezial)

Piercing Review

 
NIFFF 2018 Spezial
Piercing

Story:

Reed (Christopher Abbott) will sich einen Traum erfüllen: eine Prostituierte (Mia Wasikowska) töten! Diese lässt sich der Geschäftsmann, während Ehefrau und Baby zu Hause warten, in ein Hotel rufen. Jeden Schritt hat Reed bis ins Detail geplant und durchgespielt – doch es kommt alles anders…

Meine Meinung:

Von Piercing habe ich nichts erwartet. Vor allem als ich hörte, dass es sich um den Regisseur des Filmes The Eyes of My Mother, Nicolas Pesce, handelt. Doch nach und nach stieg das Interesse an dem Film. Zuerst, als im Zusammenhang mit Piercing das Wort Giallo fiel, danach, als ich hörte, dass es sich bei Piercing um eine Romanverfilmung von Ryû Murakami handelt (Audition, von Takashi Miike verfilmt, ist auch eine Ryû Murakami Geschichte/Roman). Und als drittes: der Film wurde am NIFFF von einem Filmkenner vorgestellt – in Ital. und dies wurde von NIFFF Mitarbeitern auf Franz. übersetzt. Ich habe nichts verstanden bis auf «Stelvio Cipriani» und dachte: was hat der mit Piercing zu tun?

Die Spannung stieg…

Und: Piercing kann ich nur empfehlen! Im Vergleich zu The Eyes of My Mother hat mir Piercing richtig gut gefallen. Es handelt sich um eine nicht vorhersehbare Story, die so natürlich nur von den Japanern kommen kann. Das wurde optisch wunderschön gefilmt und dem Fan nahegebracht. Und eben auch mit ganz viel Giallo Momenten! Das gilt für schwarze Handschuhe, Mordwaffen, Traumata, Kameraeinstellungen und eben den Einsatz von Musik! Im Abspann hört man den Goblin Soundtrack von Tenebre, den wunderschönen Soundtrack von Profondo Rosso gibt es mehrfach während dem Film zu hören und die Musik, die für den Vorspann / Credits des Filmes auserwählt wurde: Too risky a day for a regatta von Stelvio Cipriani! Stark – einfach nur schön diese gelungenen Musikstücke im Kino auf der grossen Leinwand erleben zu dürfen! Da hatte ich einfach nur grosse Freude!

Nebst spannender, fesselnder und interessanter Geschichte überzeugen zudem die beiden Hauptdarsteller Christopher Abbott und Mia Wasikowska in ihrem persönlichen Psycho-Kammerspiel! Mehr sei inhaltlich an dieser Stelle nicht verraten!

Fazit: Lohnt sich! Positiv überrascht, besser als erwartet, landet auf der Wunschliste! Klare Empfehlung meinerseits!

Infos:

O: Piercing

USA 2018

R: Nicolas Pesce

D: Christopher Abbott, Olivia Bond, Laia Costa, Maria Dizzia, Marin Ireland, Mia Wasikowska

Laufzeit der Kinofassung: Ca. 81 Min.

Gesehen am: NIFFF 2018 (09.07.18)

Fassungen: Gesehen im O-Ton mit franz. Subs am NIFFF. Es gibt noch keine DVD / Blu Ray (Stand: Juli 2018). Nachtrag 27.05.19: Gibt es inzwischen als Import. In D erscheint der Film Ende Juni 2019 auf DVD oder Blu-Ray.

An Evening with Beverly Luff Linn Review

 
NIFFF 2018 Spezial
An Evening with Beverly Luff Linn

Story:

Lulu Dangers (Aubrey Plaza) Leben ist langweilig. Ihr Mann Shane (Emile Hirsch) interessiert sich nur fürs Geschäft, aus welchem Lulu gefeuert wird. Lulus Leben ändert sich, als Shane zum Dieb wird aber ebenso bestohlen wird: Lulu flieht zusammen mit dem Dieb, Colin (Jemaine Clement) ist sein Name, und begibt sich auf ein Abenteuer. Ihr Ziel: ihre grosse erste Liebe, Beverly Luff Linn (Craig Robinson) zu treffen, der in einem Hotel in einer Show auftreten soll. Derweil verliebt sich Colin in Lulu und Shane plant, seine Lulu und das Geld zurückzubekommen und auch Adjay (Sam Dissanayake) ist interessiert, das Geld, welches Shane im gestohlen hat, zurückzubekommen…

Meine Meinung:

Ich hatte Glück diese Komödie nicht zu verpassen (Film am NIFFF geschaut). Eigentlich wäre Motorrad auf dem Programm gestanden, aber von einem NIFFF Kollegen erhielt ich die Warnung, dass der Film, den es schon auf DVD zu kaufen gibt, ganz übel im Sinne von schlecht sein soll.

Dann habe ich nochmal geschaut was alternativ läuft und stiess erneut auf die Komödie An Evening with Beverly Luff Linn – und erst als ich mich besser informierte und las, dass es sich um den neuen Film vom The Greasy Strangler Regisseur handelt, habe ich sofort das Ticket gekauft.

Und die Komödie hat es sich in – wer schon The Greasy Strangler mochte, sollte sich diesen Film nicht entgehen lassen! Der Film ist zwar vom Setting her eine Liebesgeschichte und nicht mehr ein Horrorfilm und auch deutlich zahmer was Gewalt, verbale Ausdrücke und Nackt- und Sexszenen angeht, dafür bietet er inszenatorisch genau den gleichen Stil und Humor wie in The Greasy Strangler. Und das funktioniert einfach prächtig – ich denke, man liebt oder hasst es. Aber es ist Humor der Mal erfrischend anders ist.

Nur schon die Dialoge, die Überzeichnung der Figuren und ihr Aussehen: klasse – was hat das NIFFF Publikum gelacht gestern! Und das beste: es gibt ein Wiedersehen mit einigen der The Greasy Strangler Darsteller, wenn auch nur in Neben- und Kurzrollen – aber trotzdem: macht viel Spass! Desweitern gibt es einige Querverweise und Hommagen The Greasy Strangler betreffend (man achte auf die Tanzszene zwischen Lulu und Colin) und die neuen Figuren und Darsteller passen sich perfekt dem Jim Hosking Universum an!

Fazit: Jim Hosking ist ein Name, den man sich für die Zukunft merken sollte! Klare Empfehlung für Fans von The Greasy Strangler!

Infos:

O: An Evening with Beverly Luff Linn

USA 2018

R: Jim Hosking

D: Aubrey Plaza, Emile Hirsch, Jemaine Clement, Craig Robinson, Maria Bamford

Laufzeit der Kinofassung: Ca. 108 Min.

Gesehen am: 09.07.18 am NIFFF

Fassungen: Film am NIFFF 2018 gesehen im O-Ton mit franz. Subs. Eine DVD / Blu Ray gibt es noch nicht (Stand: Juli 2018). Nachtrag 27.05.19: Gibt es inzwischen als UK DVD oder Blu-Ray (Uncut und mit englischen Subs).

Woman in the Dunes Reviews

NIFFF 2018 Spezial
Woman in the Dunes

Story:

Ein Insektenforscher (Eiji Okada) verpasst nach Arbeiten in Sanddünnen den letzten Bus. Die Bewohner der Ortschaft führen in zu einer Sandgrube, wo er bei einer Frau (Kyôko Kishida) übernachten kann. Er willigt ein. Am Morgen wacht er auf und will zum Bus. Die Strickleiter ist verschwunden und er wird sich bewusst, dass er gefangen gehalten wird…

Meine Meinung:

Woman in the Dunes lief am NIFFF weil sich Jury Präsident und Gast David Cronenberg den Film als Carte Blanche gewünscht hat – entgegen den Infos im Programmhaft, der aufklappbaren Programm und der NIFFF Homepage lief sogar der längere Director’s Cut und nicht die Kinofassung – erfreulich, aber für einige Zuschauer war es ärgerlich, die mit der ca. 120minütigen Version rechneten und die Vorstellung zum Teil frühzeitig verliessen, da sie sonst ihr Anschlussprogramm verpasst hätten. Bei mir hat es knapp gepasst (dafür ohne Pause sofort in die nächste Vorstellung).

Der Film wurde auch von David Cronenberg vorgestellt und auf seinen Filmgeschmack ist Verlass. Der Film hat mir sehr gut gefallen. Der Film schafft es schon im Vorspann und in den ersten Szenen, eine düstere Stimmung, ein ungutes Gefühl der Vorahnung entstehen zu lassen. Dies – bedingt durch eine Wahl der Musikuntermalung und durch grandiose Kameraeinstellungen. Die schwarzweissen Bilder wirken sich intensiv auf die bedrückende Atmosphäre aus.

Der Film und Verlauf der Story werden quälend langsam erzählt, so dass genug Platz vorhanden ist, die Figuren und deren Veränderungen glaubhaft festzuhalten. Der Film wird dann zu einem Kammerspiel, wo es um existenzielle Fragen geht (füge ich mich und überleben, vweigere ich mich und sterbe oder kämpfe ich dagegen an). Daher ist eine Spannung bis zum Ende gegeben – trotz der langen Laufzeit.

Woman in the Dunes ist ein fesselnder und sehr interessanter Film, dessen Auflösung mich an den Film 5150 Elm's Way erinnert hat. Teilweise kam fast Backwood-Feeling oder Dead & Buried Stimmung auf.

Fazit: Hat mir ausserordentlich gut gefallen – dieser japanische Klassiker wird sicherlich den Weg in meine Sammlung finden!

Infos:

O: Suna no onna

Japan 1964

R: Hiroshi Teshigahara

D: Eiji Okada, Kyôko Kishida, Kôji Mitsui, Hiroko Ito

Laufzeit der Kinofassung: Ca. 147 Min.

Gesehen am: 09.07.18 am NIFFF

Fassungen: Film gesehen am NIFFF im O-Ton mit eng. Subs. Es wurde die Criterion Fassung (= Director’s Cut) gezeigt. Gibt es auch mit deutschen Subs auf DVD in der Schweiz von trigon-film. Nachtrag 18.07.23: für eine 2. Sichtung lag mir die US-Blu-Ray von Criterion Films vor = Booklet, Uncut, O-Ton, englische Subs, DC-Fassung, hervorragende Bild- und Tonqualität. Film fesselte erneut und war zu keiner Sekunde langweilig. Sehenswertes Kino aus Japan!

The Demons in the Flame Mountain Review

The Demons in the Flame Mountain

Story:

Ein Mann sitzt zusammen mit Kindern in einem Kreis. Er erzählt ihnen von Tempeln und Götter, die Wünsche erfüllen können. Erzählt die Geschichte aus einem Buch.

Dort entkommt ein roter Dämon (vielleicht auch Gott – in der englischen Sprachfassung lediglich «Red Boy» genannt obwohl von einem Mädchen gespielt) dem «Flame Mountain» und sorgt in der Welt der Menschen für Verwirrung. Es sind aber auch andere Dämonen (oder Götter) auf der Erde präsent, bekämpfen die Menschen oder sich selbst. Red Boy wird gejagt – u.a. von Yellow Boy – beides scheinen Brüder zu sein und Yellow Boy handelt im Auftrag seiner Gotteltern. Doch Red Boy lässt sich nicht so leicht fangen – im Kampf stark und wie die anderen auch, über magische Kräfte verfügend…

Meine Meinung:

Unbekannter Fantasy Film aus Taiwan, den man sich als Fan des Genres gut ansehen kann. Leider ist die Fassung nicht sehenswert. Die englische Sprachfassung nervt zum Teil und durch das Bildformat Vollbild geht massiv viel Bildmaterial verloren, so dass dem Film sicherlich auch positive Aspekte verloren gehen, die man bei der Kritik berücksichtigen muss.

Ansonsten bietet der Film wenig Fantasy-Effekte – die wirklich überzeugen. Es handelt sich um einen Low-Budget Film. Die wenigen CGI Effekte und Settings wirken eher billig, aber haben trotzdem Charme. Was mir hingegen gut gefallen hat waren die Kampfszenen von Red oder Yellow Boy. Diese waren meist solide choreographiert und haben gut ausgesehen – zumindest was, was man «dank dem Vollbild» noch erkennen konnte. Wirkte eher wie ein Wald-und-Wiesen Fantasy Film. Möglicherweise wird eine literarische Vorlage erzählt, da die Story im Film ja vom Mann am Anfang, der den Kindern eine Geschichte erzählt, vorgesprochen wird.

Und wie in vielen anderen Filmen dieser Art werden Jungen von Mädchen gespielt: egal ob in Iron Monkey Donnie Yens Sohn oder Peach Boy in der Child of Pech Reihe. Nur um Mal zwei Beispiele zu nennen – es gäbe natürlich noch mehr. Der Soundtrack war phasenweise eher unspektakulär und kindisch für diese Art Film – da ist man sich als Fan Besseres gewohnt (nämlich gestohlene Horror oder Italo Western Musik).

Fazit: Würde ich mir in einer besseren Fassung in die Sammlung stellen. Aber nur für Fans des taiwanesischen Fantasy-Kinos zu empfehlen!

Infos:

O: Pu Ti Men

Taiwan 1978

R: Hsu Tien-Yung

D: Ou-Yang Ling-Lung, Hu Chin, Lee Tao-Hung, Chang Chi-Ping, Chui Yuk-Sang

Laufzeit der youtube Fassung: 88:59 Min.

Gesehen am: 09.07.18

Fassungen: Ich habe den Film auf Youtube gesehen. Wahrscheinlich Uncut. Leider nur Englisch Dubbed. Zum Teil sehr nervend. Bildqualität sehr gut. Vollbild jedoch Katastrophe. Manchmal sprechen zwei Personen im Film zueinander aber man sieht die Personen links und rechts gar nicht, da seitlich abgeschnittenes Bild. Also muss massiv Bildmaterial fehlen = sehr schade. Laut einem Review gäbe es eine VCD in China – mehr Infos dazu habe ich aber nicht. Es gäbe noch Bootleg DVDs, die aber alle auf der Youtube Version zu basieren scheinen. Nachtrag 27.05.19: Es gibt in China eine DVCD im O-Ton ohne Subs und in Vollbild.

NIFFF Tag 4 Bericht

Tag vier bot bisher das beste Filmprogramm! Es standen nur drei Filme auf dem Programm, so dass ich mir, wie schon am ersten Tag, auf youtube einen taiwanesischen Fantasy Film anschaute (The Demons in the Flame Mountain). Diesen würde ich mir sogar, wenn eine bessere Fassung vorhanden wäre, in die Sammlung stellen.

Danach ging es mit einer Carte Blanche, die David Cronenberg, Gast und Jury Boss, auslesen durfte, los: jap. Arthouse Klassiker Woman in the Dunes. Starker Film – und sicherlich einer der besten, wenn nicht bisher der beste Film an diesem NIFFF. Entgegen aller Infos (Homepage, Programmheft, Programmkarte etc.) lief nicht die Kinofassung, sondern der Director’s Cut. Dies sorgte bei einigen Zuschauern aber dazu, dass sie die Vorstellung frühzeitig verlassen mussten um Anschlussfilme nicht zu verpassen. Typisch NIFFF. Solche Pannen gab es immer wieder (statt Demons 2 wurde Demons 1 gezeigt).

Der Film wurde von einem sympathischen David Cronenberg vorgestellt, der die Vorstellung dann aber verliess. Ich hoffte schon, er guckt mit und nach dem Film kann ich meine Covers signieren lassen – Fehlanzeige! Ich denke, am Mittwoch werde ich Toby Dammit auslassen und vor dem Kino auf Cronenberg warten – ausser ich sehe ihn zufällig vorher schon.

Da der Director’s Cut gezeigt wurde hatte ich zwischen dem und dem nächsten Film keine Pause. Es ging sofort ins nächste Kino. Ich guckte nicht Motorrad, wie ich es wollte (NIFFF Kollege Dänu riet mir davon ab, Film seit «übel schlecht») sondern entschied mich für die Komödie An Evening with Beverly Luff Linn. Grund: Regisseur von The Greasy Strangler und auch dieser Film lohnt sich sehr und landet auf der Wunschliste!

Als letztes war Piercing dran, vom dem ich nichts erwartete (da vom The Eyes of My Mother Regisseur und dieser Film sagte mir nicht zu) aber viel bekam d.h. war deutlich besser als erwartet und landet auch auf der Wunschliste!

Fazit: Alle gezeigten Filme waren sehr gut und werden früher oder später in die Sammlung aufgenommen! So darf es gerne weitergehen!