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Dienstag, 10. Juli 2018

Woman in the Dunes Reviews

NIFFF 2018 Spezial
Woman in the Dunes

Story:

Ein Insektenforscher (Eiji Okada) verpasst nach Arbeiten in Sanddünnen den letzten Bus. Die Bewohner der Ortschaft führen in zu einer Sandgrube, wo er bei einer Frau (Kyôko Kishida) übernachten kann. Er willigt ein. Am Morgen wacht er auf und will zum Bus. Die Strickleiter ist verschwunden und er wird sich bewusst, dass er gefangen gehalten wird…

Meine Meinung:

Woman in the Dunes lief am NIFFF weil sich Jury Präsident und Gast David Cronenberg den Film als Carte Blanche gewünscht hat – entgegen den Infos im Programmhaft, der aufklappbaren Programm und der NIFFF Homepage lief sogar der längere Director’s Cut und nicht die Kinofassung – erfreulich, aber für einige Zuschauer war es ärgerlich, die mit der ca. 120minütigen Version rechneten und die Vorstellung zum Teil frühzeitig verliessen, da sie sonst ihr Anschlussprogramm verpasst hätten. Bei mir hat es knapp gepasst (dafür ohne Pause sofort in die nächste Vorstellung).

Der Film wurde auch von David Cronenberg vorgestellt und auf seinen Filmgeschmack ist Verlass. Der Film hat mir sehr gut gefallen. Der Film schafft es schon im Vorspann und in den ersten Szenen, eine düstere Stimmung, ein ungutes Gefühl der Vorahnung entstehen zu lassen. Dies – bedingt durch eine Wahl der Musikuntermalung und durch grandiose Kameraeinstellungen. Die schwarzweissen Bilder wirken sich intensiv auf die bedrückende Atmosphäre aus.

Der Film und Verlauf der Story werden quälend langsam erzählt, so dass genug Platz vorhanden ist, die Figuren und deren Veränderungen glaubhaft festzuhalten. Der Film wird dann zu einem Kammerspiel, wo es um existenzielle Fragen geht (füge ich mich und überleben, vweigere ich mich und sterbe oder kämpfe ich dagegen an). Daher ist eine Spannung bis zum Ende gegeben – trotz der langen Laufzeit.

Woman in the Dunes ist ein fesselnder und sehr interessanter Film, dessen Auflösung mich an den Film 5150 Elm's Way erinnert hat. Teilweise kam fast Backwood-Feeling oder Dead & Buried Stimmung auf.

Fazit: Hat mir ausserordentlich gut gefallen – dieser japanische Klassiker wird sicherlich den Weg in meine Sammlung finden!

Infos:

O: Suna no onna

Japan 1964

R: Hiroshi Teshigahara

D: Eiji Okada, Kyôko Kishida, Kôji Mitsui, Hiroko Ito

Laufzeit der Kinofassung: Ca. 147 Min.

Gesehen am: 09.07.18 am NIFFF

Fassungen: Film gesehen am NIFFF im O-Ton mit eng. Subs. Es wurde die Criterion Fassung (= Director’s Cut) gezeigt. Gibt es auch mit deutschen Subs auf DVD in der Schweiz von trigon-film. Nachtrag 18.07.23: für eine 2. Sichtung lag mir die US-Blu-Ray von Criterion Films vor = Booklet, Uncut, O-Ton, englische Subs, DC-Fassung, hervorragende Bild- und Tonqualität. Film fesselte erneut und war zu keiner Sekunde langweilig. Sehenswertes Kino aus Japan!

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