Film Reviews zu Filmen aus den Genres Horror, asiatischem Kino, Action etc. Alte Reviews & Berichte der HP www.reviews.ch.vu werden nach und nach auch hochgeladen und wenn nötig komplett überarbeitet.
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Samstag, 12. Juni 2021
Full Contact Review
Full Contact
Story:
Jeff (Chow Yun-Fat) wird bei einem Coup von seinen Partnern verraten und sein Kumpel (Chris Lee Kin-Sang) erschossen. Totgeklaubt zurückgelassen, sinnt Jeff auf Rache an seinen Peinigern (Anthony Wong, Simon Yam, Bonnie Fu Yuk-Jing, Frankie Chan Chi-Leung)…
Meine Meinung:
Ringo Lam, der 2018 überraschend verstarb, hat einige tolle Filme gedreht: School on Fire, Touch and Go, Burning Paradise & Esprit D'amour. Full Contact gehört auch zu den Must See Titeln des Regisseurs und stellt mit den eben erwähnten Filmen die besten Arbeiten des Regisseurs dar.
Der Anfang der 90er Jahre Hong Kong Action-Film besticht durch Inhalte wie Freundschaft (Chow Yun-Fat, Antony Wong), Verrat und Rache (Chow Yun-Fat an Simon Yam und Co.). Der Film ist, speziell für HK-Film-Verhältnisse, ernst in Szene gesetzt, auch wenn die Figuren comicartig gezeichnet und übertrieben dargestellt werden (vor allem Simon Yam als Homosexueller und seine Lakaien).
Der Cast macht Laune. Vor allem Chow Yun-Fat (Long Good Bye) und Simon Yam (Run and Kill) brillieren. Chow Yun-Fat war selten cooler als hier und Simon Yam stehen Rollen als Bösewichte einfach gut. Auch die Nebenfiguren (Bonnie Fu Yuk-Jing, Frankie Chan Chi-Leung, Ann Bridgewater) sind toll. Nur Anthony Wong (Love to Kill) war etwas schwächer. Vor allem seine Darbietung als Heulsuse zu Beginn hat doch recht genervt.
Die Action-Szenen bestehen aus harten Schlägereien (die Szene mit Chow Yun-Fat, seinem Messer und dem von der Decke tropfenden Wasser ist absolut ultracool), Explosionen, einer coolen Autoverfolgungsjagd, Messer-Action, blutigen Shoot-Outs und einem Überfall (Start des Filmes). Dabei ist der Film relativ blutig und brutal. Vor allem der Überfall, die Actionsequenz auf der Brücke, in der Eishalle oder vor dem Finale in der Bar/im Club waren die Action-Highlights.
Fazit: Für Ringo Lam, Simon Yam, Chow Yun-Fat und generell Fans des HK-Kinos uneingeschränkt zu empfehlen!
Infos:
O: Haap Dou Ko Fei
HK 1992
R: Ringo Lam
D: Chow Yun-Fat, Simon Yam, Anthony Wong, Chris Lee Kin-Sang, Bonnie Fu Yuk-Jing, Frankie Chan Chi-Leung, Ann Bridgewater
Laufzeit der UK-DVD: 94:44 Min.
Gesehen am: Juni 2006 / Review überarbeitet am: 12.03.21
Fassungen: Mir lag die UK-DVD von HKL vor = Uncut, sehr gute Bild- und Tonqualität, O-Ton und englische Subs inklusive exklusive Extras (Interview Simon Yam etc.) vorhanden. Bei der UK Disc soll im O-Ton Musik fehlen. Gibt es in Deutschland Uncut von e-m-s auf DVD (auch mit O-Ton und Subs). Es gibt keine Blu-Ray (Stand: März 2021).
A Kid from Tibet Review
A Kid from Tibet
Story:
Lo Ba Wong La (Yuen Biao) aus Tibet reist nach Hong Kong, um dort einen wertvollen Gegenstand in Besitz zu bringen. Er wird von Chiu Seng Neng (Michelle Reis) begleitet. Bald sind auch die Bösewichte (Yuen Wah, Nina Li Chi) ausgemacht, welche ebenfalls hinter dem Gegenstand her sind…
Meine Meinung:
Der Film stand lange im Keller in einem Sack mit Filmen, die ich entsorgen bzw. verkaufen wollte. Ich empfand A Kid from Tibet zu meiner Blütezeit, als ich Yuen Biao und Co. erst gerade mögen lernte, als kleine Enttäuschung. Das war im Sommer 2006 gewesen. Doch aus Gründen, die ich heute nicht mehr evaluieren kann, habe ich die DVD aus diesem Sack genommen und doch nicht verkauft.
Ich wollte dem Film eine zweite Chance geben. Der Film gefiel mir nun, mit angepassten Erwartungen, auch besser als früher, so das sich froh bin, den Film nicht entsorgt zu haben. Ich muss aber auch klar sagen: A Kid from Tibet, das Regiedebüt von Yuen Biao (On the Run), ist kein Yuen Biao Kracher in dessen Filmschaffen. Aber eins ist A Kid from Tibet nicht: langweilig!
Für Yuen Biao Fans ist der Film nach wie vor interessant. Der Film ist ein Mix aus Fantasy, Komödie, Romanze und Action-Film. Am besten vergleichbar mit Filmen wie Iceman Cometh oder Peacock King. Die Settings (Tibet) waren eine schöne Abwechslung und Yuen Biao mag ich sehr. Er spielt nicht nur die Hauptrolle und führte Regie, er hat den Film auch gleich produziert. Warum es nicht mehr oder bessere Actionszene gab, weiss ich nicht.
Der Film und vor allem Yuen Biao zeigt im Film nur 3-4x sein Martial Arts Können. Das ist schon etwas schade, wenn man weiss, was Yuen Biao so draufhat und er als Regisseur quasi freie Hand gehabt hätte. Zumal der Film auch mit Stars wie Wu Ma (Eastern Condors), Yuen Wah (Kick Boxer) als Bösewicht (cool wie immer) oder den Damen Nina Li (Dragon Fight) und Michelle Reis aufwartet. Dies hatte Folgen: Yuen Biao führte danach nie mehr Regie und unter seiner Firma Yuen Biao Productions Ltd. entstand kein weiterer Film. Schade eigentlich.
Die Actionszenen sind solide und machen mit angepassten Erwartungen trotzdem Laune. Man sollte aber auch wissen, dass hier und da auch magische Elemente in die Kampfszenen integriert wurden, da Yuen Biaos und Yuen Wahs Figuren beide der Magie mächtig sind (à la Kung Fu vs. Acrobatic mit Yuen Wah) und dass der Film eben ein Genre-Mix ist. So besteht z.B. der Mittelteil des Filmes praktisch nur aus komödiantischen Elementen…
Fazit: Kein Kracher und kein Must Have Titel, für Yuen Biao
Fans aber trotzdem interessant & solide Unterhaltung.
Infos:
O: Xi Zang xiao zi
HK 1992
R: Yuen Biao
D: Yuen Biao, Yuen Wah, Wu Ma, Nina Li Chi, Michelle Reis, Roy Chiao
Laufzeit der US-DVD: Ca. 90 Min.
Gesehen am: Juli 2006 / Review überarbeitet am: 11.03.21
Fassungen: Mir lag die US-DVD von World Video vor = solide Bild- und Tonqualität, O-Ton, englische Subs, Uncut. Ob dies sogar die Taiwan-Fassung ist? In der ofdb werden die längeren Szenen der Taiwan-Fassung beschrieben – immerhin Szenen Nr. drei und vier sah ich auch auf meiner US-DVD…Eine deutsche Fassung und/oder Blu-Ray gibt es nicht (Stand: März 2021).
Chinese Hercules Review
Chinese Hercules
Story:
Shen Wei-Ta (Michael Chan Wai-Man) bringt im Kampf-Duell ausversehen seinen Gegner um. Er verlässt daraufhin seine Freundin (Chiang Fan) und Ort und Stelle und schwört, von Gewissensbissen geplagt, nie mehr zu kämpfen und sein Martial Arts Können für sich zu behalten. Er findet an einem abgelegenen Ort einen Job am Pier. Die Arbeiter (Lee Tin-Ying) und ihr Chef (Huang Chung-Hsin) werden jedoch von den örtlichen und externen Gangstern (Leung Tin, Fong Yau, Bolo Yeung) schikaniert, geschlagen, getötet. Ob Shen Wei-Ta seine Tarnung zugunsten der Hilfe seiner Kollegen aufgeben wird?
Meine Meinung:
Nach 13 Jahren sah ich mir Chinese Hercules zum zweiten Mal an und wurde mit einigen Überraschungen konfrontiert: ich wusste nämlich gar nicht (mehr), dass Michael Chan Wai-Man (Don't Love Any Stranger) eine der Hauptrollen spielte. In den USA wurde der Film nämlich stark auf Bloodsport und Van Damme Gegner Bolo Yeung (Deadly Chase for Justice) zugeschnitten – daher auch der Titel Chinese Hercules und/oder die Tatsache, dass dieser das Cover ziert obwohl dieser nur eine Nebenrolle spielt und der Film ansonsten bekannt ist als Freedom Strikes a Blow, The Kid in Pier oder A Duel of Harbour.
Leider empfand ich den Film, einen grundsoliden Anfang 70er Jahre Basher, nicht als Kracher. Schon gar nicht als Michael Chan Wai-Man Kracher. Warum nicht? Dies ist dem Plot geschuldet, der nicht nur wenig originell ist, sondern auch noch nervt und dafür sorgt, dass Michael Chan Wai-Man nur zwei Kampfszenen abbekommen hat. Zu wenig, wie ich meine…
Im Plot spielt Michael Chan Wai-Man einen Mann, der sich geschworen hat, nie mehr zu kämpfen & sein Talent bewusst zu verbergen. Daraus resultiert, dass die Bösewichte lange die Unschuldigen terrorisieren und teilweise töten und unser Held greift nicht ein. Und das nervt. Mit seiner Tat verschuldet er quasi, dass es Opfer gibt. Zwar haben auch andere Martial Arts Grössen solche Rollen gespielt (z.B. Gordon Liu in Dirty Ho oder Bruce Lee in The Big Boss), aber dort war das weniger nervend umgesetzt worden.
Die Action-Szenen sind ansonsten solide. Die erste, die Michael Chan Wai-Man abliefert, ist gleich zu Beginn und leider nicht wirklich spektakulär. Trotz neuem Master (mehr dazu unter Fassungen) ist dort die Bildqualität teilweise so dunkel, dass der Kampf nicht genossen werden kann. Immerhin rockt der lange Endkampf von Michael Chan Wai-Man gegen Bolo Yeung und anschliessend gegen Fong Yau und zuvor der Kampf von Michael Chan Wai-Mans Boss gegen den örtlichen Gangsterboss, dem Arm und Bein gebrochen werden.
Was das Sehvergnügen leider negativ beeinträchtigt hat war der englische Dub. Der war grausam übel (Ohrenkrebs) und die Vertonung der Disc ist qualitativ auch alles andere als toll (teilweise sind die Dialoge so leise, dass man kaum was hört und die Geräusche im Vergleich viel zu laut). Schade um das tolle 35mm Master…
Fazit: Michael Chan Wai-Man Fans sollten mit angepassten Erwartungen an den Film gehen (= es gibt nur eine gute Kampfszene von ihrem Liebling zu sehen und Bolo Yeung hat nur eine Nebenrolle), ansonsten solide Kost für jeden Basher-Fan.
Infos:
O: Ma Tou Da Jue Dou
HK 1973
R: Huang Ta
D: Michael Chan Wai-Man, Huang Chung-Hsin, Leung Tin, Fong Yau, Bolo Yeung, Lee Tin-Ying
Laufzeit der US-Blu Ray: Ca. 95 Min.
Gesehen am: Jan. 2008 / Review überarbeitet am: 11.03.21
Fassungen: Mir lagen zwei Fassungen vor. Für die damalige
Erstsichtung die ultramiese US-DVD von Platinum (Englisch Dubbed, grauenhafte
Synchro, mieser Ton, kein O-Ton, miese Bildqualität, nur Vollbild aber von Bolo Yeung an der Budo Gala 2010 signiert worden) während mir
für die Neusichtung die US-Blu Ray von Dark Force vorlag: Uncut, restaurierte
35mm Fassung (ganz ordentliche bis richtig gute Bildqualität und Widescreen),
Bonusfilm (Bruce’s Ninja Secret) aber leider nur Englisch Dubbed. Die Synchro
ist grottenschlecht und der Ton ist auch auf der All Region Blu-Ray kacke
(Stimmen teilweise viel zu leise, Umgebungsgeräusche viel zu laut). In
Deutschland nur zensiert als VHS zu bekommen (Titel: Gazakko – Seine Fäuste
trommeln das Todeslied). Nachtrag 25.06.23: Nachdem ich erfolglos nach dem HK-VHS gesucht hatte, erfuhr ich, dass die UK-DVD auch die Mandarin Fassung beinhalten sollte. Und tatsächlich: der Film liegt in Englisch oder Mandarin vor. Es gibt englische Subs. Interessant ist, dass vereinzelte Dialoge auch in der Mandarin Fassung nur Englisch Dubbed sind und einige der Prügelszenen ohne jegliche Schreie durch die Kämpfer auskommen d.h. nur Schlaggeräusche zu hören sind. Ob diese Szenen in der früheren O-Ton Fassung zensiert wurden? Ich weiss es nicht. Die DVD von Rarescope überzuegt durch eine gute Bild- und Tonqualität (wirkt wie ein Kinoprint), die Uncut-Fassung und im O-Ton und mit angepassten Erwartungen (Michael Chan Wai-Man darf nur zwei Mal kämpfen) macht der Film definitiv viel mehr Freude als in der grauenhaft schlechten, kaum zu ertragenden Englischen Fassung.





