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Samstag, 12. Juni 2021

Chinese Hercules Review

Chinese Hercules

Story:

 

Shen Wei-Ta (Michael Chan Wai-Man) bringt im Kampf-Duell ausversehen seinen Gegner um. Er verlässt daraufhin seine Freundin (Chiang Fan) und Ort und Stelle und schwört, von Gewissensbissen geplagt, nie mehr zu kämpfen und sein Martial Arts Können für sich zu behalten. Er findet an einem abgelegenen Ort einen Job am Pier. Die Arbeiter (Lee Tin-Ying) und ihr Chef (Huang Chung-Hsin) werden jedoch von den örtlichen und externen Gangstern (Leung Tin, Fong Yau, Bolo Yeung) schikaniert, geschlagen, getötet. Ob Shen Wei-Ta seine Tarnung zugunsten der Hilfe seiner Kollegen aufgeben wird?

 

Meine Meinung:

 

Nach 13 Jahren sah ich mir Chinese Hercules zum zweiten Mal an und wurde mit einigen Überraschungen konfrontiert: ich wusste nämlich gar nicht (mehr), dass Michael Chan Wai-Man (Don't Love Any Stranger) eine der Hauptrollen spielte. In den USA wurde der Film nämlich stark auf Bloodsport und Van Damme Gegner Bolo Yeung (Deadly Chase for Justice) zugeschnitten – daher auch der Titel Chinese Hercules und/oder die Tatsache, dass dieser das Cover ziert obwohl dieser nur eine Nebenrolle spielt und der Film ansonsten bekannt ist als Freedom Strikes a Blow, The Kid in Pier oder A Duel of Harbour.

 

Leider empfand ich den Film, einen grundsoliden Anfang 70er Jahre Basher, nicht als Kracher. Schon gar nicht als Michael Chan Wai-Man Kracher. Warum nicht? Dies ist dem Plot geschuldet, der nicht nur wenig originell ist, sondern auch noch nervt und dafür sorgt, dass Michael Chan Wai-Man nur zwei Kampfszenen abbekommen hat. Zu wenig, wie ich meine…

 

Im Plot spielt Michael Chan Wai-Man einen Mann, der sich geschworen hat, nie mehr zu kämpfen & sein Talent bewusst zu verbergen. Daraus resultiert, dass die Bösewichte lange die Unschuldigen terrorisieren und teilweise töten und unser Held greift nicht ein. Und das nervt. Mit seiner Tat verschuldet er quasi, dass es Opfer gibt. Zwar haben auch andere Martial Arts Grössen solche Rollen gespielt (z.B. Gordon Liu in Dirty Ho oder Bruce Lee in The Big Boss), aber dort war das weniger nervend umgesetzt worden.

 

Die Action-Szenen sind ansonsten solide. Die erste, die Michael Chan Wai-Man abliefert, ist gleich zu Beginn und leider nicht wirklich spektakulär. Trotz neuem Master (mehr dazu unter Fassungen) ist dort die Bildqualität teilweise so dunkel, dass der Kampf nicht genossen werden kann. Immerhin rockt der lange Endkampf von Michael Chan Wai-Man gegen Bolo Yeung und anschliessend gegen Fong Yau und zuvor der Kampf von Michael Chan Wai-Mans Boss gegen den örtlichen Gangsterboss, dem Arm und Bein gebrochen werden.

 

Was das Sehvergnügen leider negativ beeinträchtigt hat war der englische Dub. Der war grausam übel (Ohrenkrebs) und die Vertonung der Disc ist qualitativ auch alles andere als toll (teilweise sind die Dialoge so leise, dass man kaum was hört und die Geräusche im Vergleich viel zu laut). Schade um das tolle 35mm Master…

 

Fazit: Michael Chan Wai-Man Fans sollten mit angepassten Erwartungen an den Film gehen (= es gibt nur eine gute Kampfszene von ihrem Liebling zu sehen und Bolo Yeung hat nur eine Nebenrolle), ansonsten solide Kost für jeden Basher-Fan.

 

Infos:

 

O: Ma Tou Da Jue Dou

 

HK 1973

 

R: Huang Ta

 

D: Michael Chan Wai-Man, Huang Chung-Hsin, Leung Tin, Fong Yau, Bolo Yeung, Lee Tin-Ying

 

Laufzeit der US-Blu Ray: Ca. 95 Min.

 

Gesehen am: Jan. 2008 / Review überarbeitet am: 11.03.21

 

Fassungen: Mir lagen zwei Fassungen vor. Für die damalige Erstsichtung die ultramiese US-DVD von Platinum (Englisch Dubbed, grauenhafte Synchro, mieser Ton, kein O-Ton, miese Bildqualität, nur Vollbild aber von Bolo Yeung an der Budo Gala 2010 signiert worden) während mir für die Neusichtung die US-Blu Ray von Dark Force vorlag: Uncut, restaurierte 35mm Fassung (ganz ordentliche bis richtig gute Bildqualität und Widescreen), Bonusfilm (Bruce’s Ninja Secret) aber leider nur Englisch Dubbed. Die Synchro ist grottenschlecht und der Ton ist auch auf der All Region Blu-Ray kacke (Stimmen teilweise viel zu leise, Umgebungsgeräusche viel zu laut). In Deutschland nur zensiert als VHS zu bekommen (Titel: Gazakko – Seine Fäuste trommeln das Todeslied). Nachtrag 25.06.23: Nachdem ich erfolglos nach dem HK-VHS gesucht hatte, erfuhr ich, dass die UK-DVD auch die Mandarin Fassung beinhalten sollte. Und tatsächlich: der Film liegt in Englisch oder Mandarin vor. Es gibt englische Subs. Interessant ist, dass vereinzelte Dialoge auch in der Mandarin Fassung nur Englisch Dubbed sind und einige der Prügelszenen ohne jegliche Schreie durch die Kämpfer auskommen d.h. nur Schlaggeräusche zu hören sind. Ob diese Szenen in der früheren O-Ton Fassung zensiert wurden? Ich weiss es nicht. Die DVD von Rarescope überzuegt durch eine gute Bild- und Tonqualität (wirkt wie ein Kinoprint), die Uncut-Fassung und im O-Ton und mit angepassten Erwartungen (Michael Chan Wai-Man darf nur zwei Mal kämpfen) macht der Film definitiv viel mehr Freude als in der grauenhaft schlechten, kaum zu ertragenden Englischen Fassung.

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