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Sonntag, 30. Juni 2019

Update

Neue Reviews, neuer Buch-Tipp und neues NIFFF Spezial

 

- Unter Spezielles gibt es neu die Rubrik "NIFFF 2019 Spezial"

Mein Programm 2019 + Vorbereitungen / Gedanken



Buch-Tipp:

- Die Bücher des Blutes I-III 



Nachtrag (Fassungen) zum Review von:

- Night Angel



Neue Reviews (nächstes Update wird erst am 6. Juli sein (NIFFF Start)


- Evil Dead Trap 3

- The New Legend of Shaolin (komplett überarbeitet)

- Tough Guy

- They Don't Cut The Grass Anymore (komplett überarbeitet)

- Born to Defend (komplett überarbeitet)

- The Old Lock

- Little Hero

- The Burning Moon (komplett überarbeitet)



Nicht vergessen:

Zu Ehren von Billy Drago gab es vor wenigen Tagen ein überarbeitetes Review zu:

- Invasion USA



 

Die Bücher des Blutes I-III Buchtipp

Die Bücher des Blutes I-III

Inhalt inklusive meiner Meinung:

Wie das vor kurzem gelesene zweite Band (Die Bücher des Blutes IV-VI) hat mir auch diese zusammenfassende Ausgabe (Inhalt: Bücher des Blutes 1-3) auch noch immer sehr gut gefallen. Das letzte Lesevergnügen ist lange her (2006-2008). Die Qualität der beiden Bücher ist mehr oder weniger identisch. Es gibt, durch die Anzahl von Kurzgeschichten, kaum Längen. Das Lesen ist kurzweilig, trotz der 800 Seiten.

Und da Kurzgeschichten ist für genug Fantasie und Abwechslung gesorgt. Ein Nachteil ist jedoch, dass nicht jede Geschichte ausnahmslos auf einem extrem hohen Niveau sein kann. An eine richtig schlechte Geschichte kann ich mich jedoch nicht erinnern. Cool ist, dass es in dieser Ausgabe vier Geschichten hat, die auch verfilmt wurden:

Das Buch des Blutes (wie der Film dazu eher mässig), Der Mitternachts-Fleischzug (wie der Film richtig toll), Moloch Angst (war eine späte Verfilmung, die aber okay war) und eine der bekanntesten: Rohkopf Rex! Letztere Verfilmung (Review) mag ich sehr, das Buch schlägt den sehenswerten (für meinen Geschmack) Film aber bei weitem, vor allem was grausame (Splatter)-Details angehen! Und ich liebe diese Kleinstadtstimmung, welche in dieser Story so intensiv zum Tragen kommt.

Es sind in allem 16 Kurzgeschichten enthalten. Zum Teil mit schwarzem Humor (Das Geyatter und Jack), Tier-Horror und «in Institution gefangen sein» Elemente (Schweineblut-Blues), Story à la Das Phantom der Oper (Sex, Tod und Starglanz) und exotische Inhalte, welche in Europa spielen (Im Bergland: Agonie der Städte). Diese Geschichte war sehr fantasievoll. Die schlechteste vom ersten Buch des Todes ist und bleibt «Das Buch des Blutes» als kurze Einführungsgeschichte.

Im Mittelteil sind es Geschichten wie Das Höllenrennen (Gut gegen Böse in einem Laufduell – fand ich originell und stimmig), Jacqueline Ess: Ihr Wille, ihr Vermächtnis (wenig berauschender Name für die Story, hat aber paar Bodyhorror-Elemente die eklig, schmerzhaft und fantasievoll sind), Wüstenväter (coole Monster-Geschichten, wobei Clive die Gut/Böse Schiene umdreht – die Kreaturen sind gut, die Menschen bös – tat er ja schon in Cabal) und Neue Morde in der Rue Morgue (à la Jack the Ripper – mysteriöser Mörder tötet sich durch London).

Das letzte Kapitel bietet Geschichten wie: Bekenntnisse eines (Pornographen-)Leichentuchs (etwas mühsam zum Rein kommen, wird im Verlauf aber immer besser und danach sonderbarer), Der Zelluloidsohn (dito), Sündenböcke (gefiel mir – creepy, unheimlich und stimmungsvoll und bitteres Ende) gefolgt von der letzten Geschichte Menschliche Überreste = das Setting (Stricher etc.) war nicht meins, sonst ok.

Fazit: Von Clive Barker habe ich bisher drei Bücher gelesen – dieses und Die Bücher des Blutes IV-VI waren bisher die besten Arbeiten, welche ich uneingeschränkt empfehlen kann!

Infos:

Autor: Clive Barker

Herausgeber: area Verlag

Sprache: Deutsch

Buchart: Gebunden

Seitenanzahl: 800

In Deutschland erschienen: Ja

Roman/Sachbuch: Roman (Kurzgeschichten)

NIFFF Programm und Vorarbeit

NIFFF Programm 2019:



Freitag (1 Film)

- Abendessen mit Bruder
- Auf Jean Dujardin Autogramm und Foto hoffen
- Eröffnungsfilm lasse ich aus (kein Interesse)
- Ghost Killers vs. Bloody Mary


Samstag (5 Filme)

- Werewolf
- Extra Ordinary
- First Love
- Rise of the Machine Girls
- Reside
- Film-Kumpel aus Zürich stösst dazu
- Auf Jean Dujardin Autogramm und Foto hoffen


Sonntag (4 Filme)

- Feedback
- The Nightshifter
- The Gangster, the Cop, the Devil
- The Pool
- Film-Kumpel aus Zürich stösst dazu
- Hoffen auf Takashi Miike Autogramme / Foto
- Auf Jean Dujardin Autogramm und Foto hoffen


Montag (2 Filme)

- The Prey
- Tone-Deaf
- Film-Kumpel aus Zürich stösst dazu
- Hoffen auf Takashi Miike Autogramme / Foto

Dienstag (2 Filme)

- All the Gods in the Sky
- Why Don’t You Just Die?
- Hoffen auf Takashi Miike Autogramme / Foto


Mittwoch (0 Filme)

- KEIN NIFFF
- Besuche ich Film-Kumpel in St. Gallen
- Gleichzeitig verpasse ich beste Chance, um Takashi Miike für Foto und 
  Autogramme zu fragen (er stellt First Love vor und verlässt die Vorstellung nach
  seiner Einführung – da bräuchte man nur vor dem Kino zu warten)

Donnerstag (4 Filme)

- Riot Girls
- Come to Daddy
- Something Else
- Girls with Balls
- Stösst Film-Kumpel aus Seuzach dazu
- Hoffen auf Takashi Miike Autogramme / Foto


Freitag (4 Filme)

- Romulus & Remus: The First King
- The Fable
- The Lodge
- Bliss
- Stösst Film-Kumpel aus Seuzach dazu

Samstag (2 Filme)

- The Hole in the Ground
- Achoura
- Stösst Film-Kumpel aus Seuzach dazu
- Abschlussfilm lasse ich aus (kein Interesse)



Gedanken zum Programm und Vorarbeiten

Zum Programm:

Ich gehe deutlich weniger Filme schauen, als dies die letzten Jahre der Fall war. Ich nehme damit auch in Kauf, paar lockere Tage zu haben und/oder Tage, an denen ich gar keine NIFFF Vorstellungen gebucht habe (und dort alternativ Film-Kumpel in St. Gallen besuchen gehe). Damit will ich verhindern, Schrott im Kino anzusehen, wo mich die Zeit und das Geld reuen würden. Alles, was mir nicht passt, habe ich bereits im Vorfeld aussortiert. Potenzielle Highlights und Kracher sind keine dabei. Die von mir ausgewählten Filme hören sich aber zumindest interessant an und ich mag z.T. die Genres, Herstellungsländer, Regisseure und/oder Inhaltsangaben. Zuvor hoffte ich auf Filme wie: Child’s Play (das Remake), The White Storm 2 - Drug Lords, In Fabric (kommt zum Glück im August als UK Disc) Vanguard (neuer Jackie Chan), Midsommar (vom Hereditary Regisseur). 

Die Retroperspektive ist sehr mangelhaft und uninteressant. Die zeigen sogar Filme, die z.T. schon liefen (einer lief sogar am NIFFF 2018 und jetzt wieder…). Da kann man nur den Kopf schütteln. Ein Film, der sehenswert ist (vor allem auf der grossen Leinwand), wäre Shadow. Diesen habe ich aber schon gesehen, daher wird der am NIFFF ausgelassen (Review ist bereits geschrieben aber noch nicht On). 

Immerhin sind zwei interessante Gäste dabei: Jean Dujardin, von welchem ich zwei Cover zum Signieren mitnehmen und Takashi Miike, von dem ich unzählige Cover mitschleppen werde. Ihn verpasste ich vor, wenn ich mich nicht irre, zwei Jahren am NIFFF. Ich sah ihn nur einmal (Blade of the Immortal Vorstellung, Vorwort von Miike und danach verliess er das Kino und guckte Film nicht mit). Wäre schön, wenn es dieses Jahr mit Autogrammen und Fotos klappen würde!

Vorarbeit:

Wie bereits vor meinem letzten Urlaub (Südkorea) hatte ich zuvor viel Stress. Dies durch viele zu erledigende Dinge* und Arbeit (Ausfälle, arbeite zu viel im Moment*** etc.). Dazu kommt eine unerträgliche Hitze von mehr als 30 Grad.

***Hätte eigentlich zwei Wochen Ferien gehabt, da zu wenig Personal habe ich jetzt nur für das NIFFF Frei bekommen...

*Kontakte pflegen, Friedhofbesuche, Tierarzt (mehrfach), Babysitter für Katzen organisieren (durch mehrere Personen), starke Grippe überstehen, Rechnungen zahlen, Bücher** und Tickets bestellen, Rechnungen zahlen, Reparaturen (Abfluss, Kühlschrank), alle NIFFF Reviews vorbereiten etc. Hotel habe ich zum Glück bereits im Januar gebucht und gezahlt.

** Nehme drei Bücher mit für die Tage, an denen keine Kollegen anwesend sind und/oder für die lange Fahrt nach St. Gallen und zurück (glaube an dem Tag bin ich ca. sechs Stunden im Zug). Habe folgende drei Bücher bestellt (bisher ist nur Fleisch 6 angekommen):





Das Programm hatte ich schnell zusammen. Mühsam war, dass die NIFFF Homepage (wie immer) wieder Fehler hatte (Deutsche oder Englische Angaben zu den Filmen liessen sich zuerst nicht aufrufen). Doof ist auch, dass wenn ein Film das zweite Mal läuft, dieser (wenn man via Tag sucht) nicht chronologisch angezeigt wird (anhand der Uhrzeit). Und Tickets kann man neu nur noch mit Kreditkarte kaufen – dies sorgte auch für Stress da ich die Karte erst aufladen gehen musste (früher kaufte man Tickets über starticket – mit Postcard oder schicken lassen).

Cool ist, dass dieses Jahr gleich zwei Film-Kumpels von mir (aus Zürich und Seuzach) ans NIFFF kommen – je drei Tage. Kollege aus Spiez wird sicher auch wieder dort sein und an einem Tag besuche ich Film-Kumpel in St. Gallen und an einem Abend kommt mein Bruder zum Abendessen – perfekt! 



The Burning Moon Review

The Burning Moon

Story:

Peter (Olaf Ittenbach) muss babysitten und erzählt, im Drogenwahn, seiner kleinen Schwester zwei Horrorgeschichten:

Story 1: ein psychisch kranker Patient flieht von einer Anstalt und bringt diverse Leute um. Vor allem auf seine «Freundin» und dessen Familie hat er es abgesehen…

Story 2: Ein irrer Priester führt satanische Rituale durch, die nicht alle überleben. Ein Mob findet und tötet den "Killer"– doch das "Opfer" war nicht der echte Killer. Danach ist die Zeit der Rache gekommen…

Meine Meinung:

So kann sich ein Filmgeschmack verändern: früher empfand ich The Burning Moon, ein weiterer Amateur-Splatterfilm des Deutschen Amateur-Regisseurs Olaf Ittenbach, als seinen besten Film. Mit den zuletzt neu gesichteten Black Past und Premutos – der gefallene Engel kann The Burning Moon nun, nach meinem aktuellen Filmgeschmack, nicht mehr mithalten.

Im Gegenteil: Der Film ist nur Durchschnitt und fliegt sogar, wenn auch nur knapp, aus der Sammlung. Die Gründe sind simpel: der Film hat a) Längen, b) einige der Gore-Szenen finden im off screen statt und der wichtiste Punkt, c) der Film ist und nimmt sich viel zu ernst um zu überzeugen.

Waren Black Past unfreiwillig komisch und Premutos purer Fun-Splatter so ist The Burning Moon viel zu ernst, um zu überzeugen. Das liegt vor allem daran, dass Ittenbach eben ein schlechter Regisseur ist – ohne Humor und mit Ernsthaftigkeit verkommt das ganze zu einer lächerlichen Farce.

Die Rahmenhandlung ist lahm, Ittenbach spielt peinlich, nicht Mal das Ende vermag zu überzeugen und Originalität wird klein geschrieben was die zwei Geschichten angehen. Zu viele Längen. Die Effekte an sich sind super und müssen als Kunst gelten – so auch Dämonen-Masken und Fratzen. Highlight stellt natürlich das Finale in der Hölle dar, welches dem Film noch einen grossen Pluspunkt bringt. Kunst in Form von Effekten der Extraklasse! Da versteht Ittenbach sein Handwerk wie kein zweiter!

Leider sind Effekte alleine keine Garantie, dass der Film als Ganzes zu überzeugen vermag – daher bzw. aus oben genannten Gründen fliegt der Film aus der Sammlung!

Fazit: Nur Ittenbach Fans zu empfehlen!

Infos:

O: The Burning Moon

Deutschland 1992

R: Olaf Ittenbach

D: Olaf Ittenbach, Andrea Arbter, Ellen Fischer, Ronald Fuhrmann, Rudolf Höß

Laufzeit der deutschen DVD: 98:30 Min.

Gesehen am: Jugendzeit / Review überarbeitet: 11.05.19

Fassungen: Mir lag die deutsche DVD von Laser Paradise vor = gute Bild- und Tonqualität, O-Ton, Uncut. Gibt es bisher nur in Japan auf Blu-Ray (Stand: Mai 2019).

Little Hero Review

Little Hero

Story:

Bösewichte (u.a. Lo Lieh) sind hinter einem Schwert her. Es werden Geiseln genommen. Doch eine Heldentruppe (u.a. Polly Shang-Kuan Ling-Feng) ist drauf und dran, den Bösewichten das Handwerk zu legen…

Meine Meinung:

Little Hero zu bekommen ist gar nicht so einfach. Andere Sammler suchten mehrere Jahre nach dem Film, bei mir waren es paar Monate. Auf den skurrilen Film aus Taiwan wurde ich Dank Regisseur Chen Hung-Min und dessen Film A Valiant Villain aufmerksam: der Film wartet nämlich mit Kaiju-Effekten/Szenen auf und Chen Hung-Min soll sich extra dafür nach Japan begeben haben, um sich vor Ort ausbilden zu lassen. Und als ich hörte, dass es in Little Hero Szenen gibt, in denen Star Polly Shang-Kuan Ling-Feng gegen Oktopus-Monster kämpft, setzte ich den Eastern gleich auf die Wunschliste!

Ich war also sehr gespannt auf Little Hero und kann den Film Fans des taiwanesischen Kinos, trotz auch vorhandener Defizite, nur empfehlen! An Skurrilität und absurden Ideen, bunten und auffälligen Masken und verrückten, comicartig übertriebenen Figurenzeichnungen ist der Film einfach unglaublich und man sieht es dem Werk in den ersten fünf Minuten an, dass es aus Taiwan kommt! Die bekanntesten Namen: Lo Lieh als Bösewicht (würde mich interessieren ob er auch den Bösewicht MIT Maske spielt oder nur in den letzten fünf Minuten auftaucht) und Taiwan Star Polly Shang-Kuan Ling-Feng. Letztere ist die Hauptrolle, agiert wunderbar, lustig wie auch niedlich! Starke Performance von ihr!

Der restliche Cast gilt es zu vernachlässigen. Dasselbe gilt auch für die Figuren. Vor allem die restlichen Helden-Personen waren vor allem eins: unsympathisch und nervend (wie bei frühen Shaw Brothers Filmen gefielen mir die Bösewichte einmal mehr besser als die Helden mit Ausnahme von Polly Shang natürlich)! Dass gleiche gilt zum Teil für den Humor, der einfach doof war und nicht lustig! Wer mit dem HK-Humor bereits Mühe hat und es nicht gerne grenzdebil und infantil mag, sollte Little Hero meiden…

Lo Lieh kennt man vor allem aus Shaw Brothers Zeiten (King Boxer), Polly Shang-Kuan Ling-Feng aus vielen klassischen (Fantasy)-Eastern/Wuxia aus Taiwan (The Red Phoenix, Dragon Inn, The Ghost Hill) und Regisseur Chen Hung-Min verdankt man auch einige sehenswerte Produktionen (The Fly Dragon Mountain, The Big Calamity, Ma Su Chen).

Cool war weiterhin: der Trash-und Fantasy-Anteil, die Kostüme und Masken der Bösewichte, die Kampfszenen waren solide, die Settings wechselhaft (= Abwechslung, egal ob Wald, Strand etc.), Musik, die scheinbar aus westlichen Filmen stammt und die Effekte – die Helden kämpfen gegen Bösewichte, die wie diverse Tiere verkleidet sind und sich dementsprechend verhalten (inklusive Geräusche), z.B. als Elefanten, Tiger und ja – Oktopusse – wobei hier vor allem Kaiji-ähnliche Gummikostüme zum Tragen kommen – die skurrilen Highlights von Little Hero! Die Dinger können sogar fliegen und kommen auf der Laserdisc auf Seite B vor.

Fazit: Wer das bunte, verrückte, bizarre Kino aus Taiwan mag (à la Wolf Devil Woman und Co.) sollte sich Little Hero nicht entgehen lassen!

Infos:

O: Zhu Ge Si Lang Da Dou Shuang Jia Mian

Taiwan 1978

R: Chen Hung-Min

D: Polly Shang-Kuan Ling-Feng, Lo Lieh, Barry Chan, Wang Hsieh, Lee Kwan

Laufzeit der HK LD: Ca. 90 Min.

Gesehen am: 10.05.19

Fassungen: Mir lag die HK LD von Ocean Shores vor = von einem Sammler aus China gekauft (200 USD, VCD würde 120 USD kosten), sehr selten, O-Ton, keine Subs, gute Bildqualität (leider nur Vollbild), Uncut. Gäbe es auch als HK VHS. Andere Fassungen sind mir nicht bekannt (Stand: Mai 2019).

The Old Lock Review

The Old Lock

Story:

Zur Zeit der japanischen Besetzung: Eine Frau wird von einem Attentäter erstochen. Der Mörder wird von einem Soldaten verletzt und verunstaltet. Viele Jahre später: eine Familie zieht in das ehemalige Haus, wo sich diese Tragödie ereignet hat. Bald taucht der Geist der toten Frau auf, welche an ihrem Mörder Rache üben möchte…

Meine Meinung:

The Old Lock ist ein seltener Horror- bzw. Gruselfilm aus Taiwan aus dem Jahre 1977. Solche Filme sind recht selten. Ich wurde Dank Facebook (geschlossene Gruppe von Sammlern) auf den Film aufmerksam, indem ich sah, dass es eine US-VHS gäbe. Mehr fand ich jedoch nicht: keine Blu-Ray, keine DVD, keine VCD, keine Laserdisc, kein Review, kein Eintrag in Filmdatenbanken (z.B. der ofdb).

Wie es der Zufall wollte, ist das VHS im Besitz eines anderen Schweizer Sammlers, den ich getroffen habe. Und wie es der nächste Zufall wollte, wurde mir das VHS zusammen mit ähnlich gelagerten Filmen (z.B. Who's the Ghost in the Sleepy Hollow?) von einem Sammler aus Deutschland angeboten – da konnte ich nicht wiederstehen und nahm sie alle.

Cast und Crew sagen mir gar nichts. Der Taiwanese Yao Feng-Pan soll in Taiwan jedoch recht bekannt (gewesen sein) und hat eine grosse Anzahl von Filmen realisiert – vor allem Ende der 70er und Anfang der 80er waren einige Gruselfilme wie The Old Lock dabei:

Nightmarish Highway (1982), The Mid-Night (1981 – liegt ungesehen rum), Shocking! (1981 – liegt ungesehen rum), Love with Cloud (1981), Scary Devil (1980), Tao Yan Gui (1980), Keep Out of Danger (1980 – liegt ungesehen rum), Feng Kuang Da Zhui Qiu (1980), Horror Inn (1979), The Midnight Song (1977), Ghost Under the Cold Moonlight (1975).

Alles Titel, die man sich auf die Wunschliste setzen sollte, sofern man ältere, klassische Gruselfilme aus Taiwan mag bzw. sich dafür interessiert. Obwohl die Mehrheit dieser Filme nicht zu bekommen ist (sehr schade), ist es dennoch erstaunlich, dass mir noch mind. drei Filme vom Regisseur ungesehen vorliegen! Von einem Kung Fu Film Fan Kumpel und Sammler wurden mir vom Regisseur auch seine raren Kung Fu Filme empfohlen: Five Brothers from Tangshan (1972), Furious Dragon (1973) und The Furious Avenger (1974). Unauffindbar soll sein: The Blood Sucker (1972).

Mehr und mehr Titel für die Wunschliste…(Nachtrag 30.06.19: Furious Dragon inzwischen auch in der Sammlung, noch ungesehen...)

Auch was die Darsteller angehen, waren mir diese nicht bekannt. Der Film beginnt interessant im klassischen Setting zur japanischen Kolonialzeit und klärt die Ausgangslage. Ob die Story auf einer Folklore / Legende baisert, weiss ich nicht. Es handelt sich um eine klassische Geister-Rache-Geschichte.

Der Film ist sehr zahm. Effekte oder Blut gibt es kaum zu sehen. Es wird versucht, Spannung durch Bilder und klassische Gruselmomente zu erzeugen. Dies gelingt nur bedingt. Spannend war der Film nicht, dafür stimmungsvoll. Leider in der ersten Hälfte zu ruhig und mit Längen versehen. Erst in der 2. Hälfte wird der Film diesbezüglich besser.

Die unbekannten Darsteller haben ihren Job jedoch solide gemeistert, sogar das Kind, welches nicht Mal nervte. Gut für die Glaubhaftigkeit war der völlige Verzicht auf asiatischen Humor. Wer sich für die für heutige Verhältnisse unbekannten Filme aus dieser Zeit interessiert, sollte sich diese Filme, wenn man sie angeboten bekommt, zulegen und nicht zweimal überlegen.

Der Film ist zwar kein Highlight, aber alles andere als uninteressant und gespannt blicke ich auf die anderen Filme des Regisseurs, die mir noch vorliegen!

Infos:

O: Jiu suo

Taiwan 1977

R: Yao Feng-Pan

D: Barbara Wang Chuan-Ru, Fan Ling, Yueh Yang, Tien Yeh

Laufzeit der US-VHS: Ca. 90 Min.

Gesehen am: 10.05.19

Fassungen: Mir lag das US-VHS von World Video vor = O-Ton, keine Subs, gute Bildqualität (bis auf Vollbild), wahrscheinlich Uncut (gäbe nichts zum Zensieren). Andere Fassungen sind mir nicht bekannt (Stand: Mai 2019).

Born to Defend Review

Born to Defend

Story:

Nachdem Ende des 2. Weltkrieges gerät Ex-Soldat Jet (Jet Li) an stationierte US-Soldaten, die ihm das Leben zur Hölle machen. Was am Anfang als Prügeleien begann, endet in einem Kampf auf Leben und Tod, nachdem unschuldiges Blut vergossen wurde…

Meine Meinung:

Nachdem Jet Li mit The Shaolin Temple über Nacht zum Superstar wurde führte er bereits kurze Zeit später das erste Mal Regie: Born to Defend hiess sein Regiedebüt, bei welchem es auch bleiben sollte. Jet Li liess es danach bei der Schauspielerei. Auf einer Seite schade, da Born to Defend alles andere als schlecht ist, auf der anderen Seite hat er damit alles richtig gemacht, wenn man auf seine lange Karriere in Hong Kong (Once Upon a Time in China, Swordsman 2, Fist of Legend, Black Mask), in Hollywood (Lethal Weapon 4, Forbidden Kingdom, The Expendables), Frankreich (Kiss of the Dragon, Danny the Dog) und wieder Hong Kong (Fearless, The Warlords) und zuletzt China (The Sorcerer and the White Snake, Flying Swords of Dragon Gate 3D, Badges of Fury) zurückblickt.

Born to Defend ist zwar kein Highlight, aber Jet Li hatte als Regisseur und zugleich Hauptdarsteller alle Freiheiten dieser Welt, und dies sieht man dem Film, vor allem in den realistischen Kampfszenen, positiv an. Die Story ist natürlich nur Mittel zum Zweck. Am Anfang bietet der Film gar Kriegsszenen, ehe die von Jet Li verkörperte Figur in seinen Heimatort zurückkehrt, wo US-Soldaten, natürlich alle grundtief böse und Sadisten (ansonsten mussten immer die Japaner oder Engländer diese Rolle im HK-Kino füllen), für Ärger sorgen.

Was zunächst «harmlos» beginnt, mit Prügeleien und angepinkelten US-Soldaten, wird im Vergleich immer ernster und tödlicher. Der Film ist sehr humorlos und ernst, das mochte ich. Die Charakterisierung der bösen Amis störte mich nicht. Durch den HK-Film bin ich das aus anderen Filmen gewohnt und für mich ist das nicht Realismus, sondern ein passendes Klischee, welches ich heuer nicht mehr missen möchte.

Die Story hat paar Längen, originell ist anders und es gibt in der Tat auch gar nicht sonderlich viele Actionszenen. Aber wenn Mal gekämpft wird, dann haben es die Szenen in sich. Ich würde sagen, dass kaum bis kein Wirework im Einsatz war. Die Kampfszenen sind hart, schnell realistisch, spektakulär choreographiert und vor allem auch übersichtlich gefilmt und eingefangen worden.

Paulo Tocha, der einen der US-Soldaten spielt, hat Erfahrung im HK- und Martial Arts Kino: Bloodsport, Hong Kong Godfather (sogar für die Shaw Brothers) oder Arbeiten von Godfrey Ho und Tomas Tang. Der böse Hauptdarsteller und die Hauptfigur, der General, wird vom Schweden Kurt Roland Pettersson gespielt – der Riese scheint Martial Arts Background zu haben und dessen zwei langen, harten und spannenden Kämpfe gegen Jet Li alleine rechtfertigen, den Film in die (Jet Li) Sammlung zu stellen.

Vor allem der Grössenunterschied der zwei Darsteller, der wirklich gewaltig ist, wurde absolut spektakulär in die sehenswerten Kampfszenen integriert. Vor allem das harte Finale, in welchem später auch diverse Gegenstände, Waffen und Stunts nicht fehlen dürfen (alles top gefilmt, z.T. für mehr Spektakel Zeitlupeneinsätze), zeigt dies besonders eindrucksvoll.

Fazit: Born to Defend ist allen Jet Li Fans, nur schon wegen den Kampfszenen, zu empfehlen!

Infos:

O: Jung Wa Ying Hung

HK, China 1986

R: Jet Li

D: Jet Li, Kurt Roland Petersson

Laufzeit der UK DVD: 88:38 Min.

Gesehen am: Feb. 2006 / Review überarbeitet: 08.05.19

Fassungen: Mir lag die UK DVD von MIA vor = Uncut Fassung im O-Ton mit englischen Subs. Durchschnittliche bis dürftige (zu dunkle) Bildqualität. Die US-DVD (oder dteutsche DVD) bietet eine um Welten bessere Bildqualität. Nachteil: zensiert und kein O-Ton.

They Don't Cut The Grass Anymore Review

They Don't Cut The Grass Anymore

Story:

Zwei irre Gärtner-Hillbillys kürzen nicht nur die Wiese, sondern auch alle Opfer, welche sie finden...

Meine Meinung:

They Don't Cut The Grass Anymore ist ein in Super 8 gedrehter Amateur-Film des Amateur-Filmers Nathan Schiff, der sein Filmstudium vorzeitig abbrach (Zitat aus dem US-DVD Booklet: «…found the experience less than fulfilling, learning «nothing». Zero. That’s why I left. I wasn’t learning anything».).

Nathan Schiff wurde in den USA durch eine kleine Anzahl von Amateur-Splatter-Filmen bekannt: Weasels Rip My Flesh (1979 – der landet neu auf der Wunschliste, hört sich herrlich abgedreht an inklusive Monster-Wiesel, Venus Schleim, der alles mutieren lässt, Agenten, Mad Scientist, Killer-Haifische etc.), The Long Island Cannibal Massacre (1980) und den fünf Jahre später gedrehten They Don't Cut The Grass Anymore.

Im Moment bin ich vermehrt dran, Filme, welche ich seit Ewigkeiten nicht mehr sah, erneut zu schauen. Um alte Reviews zu überarbeiten und auf dem Blog neu zu veröffentlichten und um zu schauen, ob mir besagte Filme noch gefallen oder ob sie aus der Sammlung fliegen. Einer dieser Filme war They Don't Cut The Grass Anymore.

Und: der Film, der einen sehr amüsanten Titel trägt, bleibt in der Sammlung. Natürlich – der Film ist übelster, billiger und primitiver Amateur-Schund – aber irgendwie hat das Ganze etwas, was mir gefällt. Für niedere Instinkte ist der Film absolut zu empfehlen – vor allem, da sich das Werk nicht ernst nimmt und man dem Regisseur ansieht, dass er mit viel Liebe für Details am Werk war.

Dem Splatterfilm, der kaum eine echte Story erzählt, kann man höchstens die Figurenzeichnung der zwei Killer ankreiden. Die waren mir wenig sympathisch. Und voller Klischees (Hillbillys, Rednecks etc.). Der Film kommt in der Tradition daher wie die Filme von Herschell Gordon Lewis – völlig übertrieben, blutig, billig und das Zerstückeln wird zelebriert wie kaum anderswo. Vergleiche mit Blood Feast 2 taten sich in einzelnen Szenen auf.

Im Vergleich zu den meisten Filmen von Herschell Gordon Lewis ist They Don't Cut The Grass Anymore deutlich billiger, aber auch deutlich blutiger. Die liebevollen Effekten, Puppen, Masken und Splattereffekte (inklusive sehr originellen Tötungsszenen) stammen alle von Nathan Schiff selbst.

Obwohl viele der Effekte als solche zu erkennen sind (z.B. sichtbare Puppen), haben diese Charme und ich hatte an den Effekten (nur darum guckt man sich diese Art Film auch an) Freude. Und einzelne Effekte waren hingegen stark in Szene gesetzt (z.B. als der knöcherne Schädel zu sehen ist mit all seinen Details in der ersten Effektszene) und brauchen sich hinter Olaf Ittenbach nicht verstecken.

Wer gerne Amateur-Splatterfilme ansieht, sollte sich die Filme von Nathan Schiff auf die Wunschliste setzen, es lohnt sich!

Infos:

O: They Don't Cut The Grass Anymore

USA 1985

R: Nathan Schiff

D: John Smihula, Eddy Schiff, Adam Bernie

Laufzeit der US-DVD: Ca. 70 Min.

Gesehen am: ? / 2. Sichtung: 07.05.19

Fasszungen: Mir lag die US-DVD von Image vor = Uncut, Englischer Ton, keine Subs, durchschnittliche Bild- und Tonqualität, viele exklusive Extras. Es gibt keine deutsche Fassung und keine Blu-Ray (Stand: Mai. 2019).