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Sonntag, 30. Juni 2019

The Old Lock Review

The Old Lock

Story:

Zur Zeit der japanischen Besetzung: Eine Frau wird von einem Attentäter erstochen. Der Mörder wird von einem Soldaten verletzt und verunstaltet. Viele Jahre später: eine Familie zieht in das ehemalige Haus, wo sich diese Tragödie ereignet hat. Bald taucht der Geist der toten Frau auf, welche an ihrem Mörder Rache üben möchte…

Meine Meinung:

The Old Lock ist ein seltener Horror- bzw. Gruselfilm aus Taiwan aus dem Jahre 1977. Solche Filme sind recht selten. Ich wurde Dank Facebook (geschlossene Gruppe von Sammlern) auf den Film aufmerksam, indem ich sah, dass es eine US-VHS gäbe. Mehr fand ich jedoch nicht: keine Blu-Ray, keine DVD, keine VCD, keine Laserdisc, kein Review, kein Eintrag in Filmdatenbanken (z.B. der ofdb).

Wie es der Zufall wollte, ist das VHS im Besitz eines anderen Schweizer Sammlers, den ich getroffen habe. Und wie es der nächste Zufall wollte, wurde mir das VHS zusammen mit ähnlich gelagerten Filmen (z.B. Who's the Ghost in the Sleepy Hollow?) von einem Sammler aus Deutschland angeboten – da konnte ich nicht wiederstehen und nahm sie alle.

Cast und Crew sagen mir gar nichts. Der Taiwanese Yao Feng-Pan soll in Taiwan jedoch recht bekannt (gewesen sein) und hat eine grosse Anzahl von Filmen realisiert – vor allem Ende der 70er und Anfang der 80er waren einige Gruselfilme wie The Old Lock dabei:

Nightmarish Highway (1982), The Mid-Night (1981 – liegt ungesehen rum), Shocking! (1981 – liegt ungesehen rum), Love with Cloud (1981), Scary Devil (1980), Tao Yan Gui (1980), Keep Out of Danger (1980 – liegt ungesehen rum), Feng Kuang Da Zhui Qiu (1980), Horror Inn (1979), The Midnight Song (1977), Ghost Under the Cold Moonlight (1975).

Alles Titel, die man sich auf die Wunschliste setzen sollte, sofern man ältere, klassische Gruselfilme aus Taiwan mag bzw. sich dafür interessiert. Obwohl die Mehrheit dieser Filme nicht zu bekommen ist (sehr schade), ist es dennoch erstaunlich, dass mir noch mind. drei Filme vom Regisseur ungesehen vorliegen! Von einem Kung Fu Film Fan Kumpel und Sammler wurden mir vom Regisseur auch seine raren Kung Fu Filme empfohlen: Five Brothers from Tangshan (1972), Furious Dragon (1973) und The Furious Avenger (1974). Unauffindbar soll sein: The Blood Sucker (1972).

Mehr und mehr Titel für die Wunschliste…(Nachtrag 30.06.19: Furious Dragon inzwischen auch in der Sammlung, noch ungesehen...)

Auch was die Darsteller angehen, waren mir diese nicht bekannt. Der Film beginnt interessant im klassischen Setting zur japanischen Kolonialzeit und klärt die Ausgangslage. Ob die Story auf einer Folklore / Legende baisert, weiss ich nicht. Es handelt sich um eine klassische Geister-Rache-Geschichte.

Der Film ist sehr zahm. Effekte oder Blut gibt es kaum zu sehen. Es wird versucht, Spannung durch Bilder und klassische Gruselmomente zu erzeugen. Dies gelingt nur bedingt. Spannend war der Film nicht, dafür stimmungsvoll. Leider in der ersten Hälfte zu ruhig und mit Längen versehen. Erst in der 2. Hälfte wird der Film diesbezüglich besser.

Die unbekannten Darsteller haben ihren Job jedoch solide gemeistert, sogar das Kind, welches nicht Mal nervte. Gut für die Glaubhaftigkeit war der völlige Verzicht auf asiatischen Humor. Wer sich für die für heutige Verhältnisse unbekannten Filme aus dieser Zeit interessiert, sollte sich diese Filme, wenn man sie angeboten bekommt, zulegen und nicht zweimal überlegen.

Der Film ist zwar kein Highlight, aber alles andere als uninteressant und gespannt blicke ich auf die anderen Filme des Regisseurs, die mir noch vorliegen!

Infos:

O: Jiu suo

Taiwan 1977

R: Yao Feng-Pan

D: Barbara Wang Chuan-Ru, Fan Ling, Yueh Yang, Tien Yeh

Laufzeit der US-VHS: Ca. 90 Min.

Gesehen am: 10.05.19

Fassungen: Mir lag das US-VHS von World Video vor = O-Ton, keine Subs, gute Bildqualität (bis auf Vollbild), wahrscheinlich Uncut (gäbe nichts zum Zensieren). Andere Fassungen sind mir nicht bekannt (Stand: Mai 2019).

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