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Sonntag, 22. Januar 2023

Story of a Prostitute Review

 
Japanuary 2023

Story of a Prostitute 


Story:

 

Im 2. Weltkrieg in der Mandschurei: Harumi (Yumiko Nogawa) begibt sich als Comfort Woman an die Grenze, um den japanischen Soldaten zu dienen und dessen Moral zu erhöhen. Bald schon bereut sie den Entscheid, da sie beim aggressiven General Narita (Isao Tamagawa) landet, der sie als sein dreckiges Spielzeug betrachtet. Das sich Harumi in Naritas Untergebenen Mikami (Tamio Kawaji) verliebt und umgekehrt, macht die Situation nicht einfacher. Im Gegenteil…

 

Meine Meinung:

 

Ähnlich wie ein Jahr zuvor in seinem Film Gate of Flesh inzensierte Seijun Suzuki mit Story of a Prostitute einen weiteren Film im Kriegs-Setting. Der s/w Film basiert auf einem Bestseller von Tajiro Tamura. Mir hat der Film leider nur mässig gefallen. Wie auch Gate of Flesh: mittelmässig. Kann man Mal schauen, aber nichts Aufregendes und/oder für die Sammlung!

 

Kein Vergleich zu seinen Krachern, die er während der Zeit gedreht und veröffentlicht hat und die ihm halfen, zum Arthouse-Regisseur aufzusteigen. Man denke da an Titel wie Detective Bureau 2-3: Go to Hell Bastards!, Branded to Kill, Tokyo Drifter oder Youth of the Beast. Starke Filme, welche ich dazumal erstmalig an einem NIFFF geniessen durfte. Das war schon ziemlich cool!

 

Story of a Prostitute soll den Schrecken des Krieges aber auch die Sinnlosigkeit und das Ausgeliefertsein der hierarchischen Strukturen des jap. Militärs aufzeigen. Also Drama mit Sozialkritik und Schockwirkung. Leider hat mich der Film in der dramatischen Hinsicht total kalt gelassen. Der Plot war lahm, Gefühle entstanden nicht. Das Schicksal der Figuren war mir gleichgültig und egal.

 

Das lag vor allem daran, dass ich mit allen Figuren nicht warm wurde: sowohl Harumi wie auch Mikami waren wenig glaubhaft. Ich hatte nie das Gefühl, sie sind wirklich verliebt und beide Figuren und ihre Entscheidungen haben mich, im Gegenteil, genervt. Das Schauspiel war ok, aber überragt hat niemand. Der Film hat mich als ganzes kalt gelassen. Das Ende fand ich sogar doof. Aber eben, eine Bestseller Umsetzung. Ich nehme jetzt einfach Mal an, dass dies auch in der literarischen Vorlage so gewesen ist…

 

Fazit: Dann doch lieber Filme wie Red Angel und/oder die wahren Kracher von Seijun Suzuki geniessen!

 

Infos:

 

O: Shunpuden

 

Japan 1965

 

R: Seijun Suzuki

 

D: Sokoto Kasai, Tamio Kawachi, Yumiko Nogawa, Shôichi Ozawa, Isao Tamagawa

 

Laufzeit der deutschen DVD: 96:04 Min.

 

Gesehen am: Jan. 2023

 

Fassungen: Mir lag die deutsche DVD von Eye See Movies vor = Uncut, gute Bild- und Tonqualität, Japanisch mit deutschen Subs. Der Film wurde nicht unter seinem deutschen Titel (Nackt und verdammt) veröffentlicht, sondern als Story of a Prostitute. Es scheint keine Blu-Ray Ausgabe zu geben (Stand: Jan. 2023).