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Sonntag, 14. Mai 2023

I Saw the Devil Review

I Saw the Devil

Story:

 

Geheimagent Soo-Hyeon Kim (Byung-Hun Lee) begibt sich, nachdem seine Frau (San-Ha Oh) von einem unbekannten Mörder brutal getötet wurde, auf einen blutigen Rachefeldzug. Doch er will nicht den schnellen Tod des Mörders (Min-Sik Choi), sondern will diesen leiden sehen. Immer, und immer wieder. Ein tödliches Katz- und Maus-Spiel nimmt seinen Lauf…

 

Meine Meinung (Internationale Fassung):

 

I Saw the Devil sah ich nur einmal. Ich wusste nicht mehr viel. Ich wusste aber, dass ich den Film dazumal sehr mochte. Dass ich Filme aus Südkorea sehr mag, ist doch eher selten der Fall. Da kommen mir Filme wie A Bittersweet Life, City of Violence, Bedevilled, The Wailing, The Chaser oder Memories of Murder in den Sinn. Verhältnismässig wenig zur Anzahl, welche ich sehe. Durchschnittliche oder schlechte Titel haben die Überhand (A Company Man, Tell Me Something, Save the Green Planet, Be My Guest, Battle of Jangsari, The Red Shoes, Metamorphosis, Parasite, Revenger, The Villainess, Sympathy for Mr. Vengeance, H, The Wrath, Joint Security Area, Train to Busan).

 

Daher bin ich froh, dass I Saw the Devil die 2. Sichtung bestanden hat. Zwar erinnert der Film leicht an diverse Vorbilder wie Blutgericht in Texas, Sieben oder Kap der Angst, aber im Grossen und Ganzen handelt es sich um einen eigenständigen, anständigen, fiesen, düsteren und brutal-blutigen Rache-Psychothriller, wie sie aus Südkorea, was graphische Blut-Effekte angehen wie hier zu sehen, selten sind. Ich war erstaunt, wie blutig und brutal der Film ist. Auch die psychische und sexuelle Gewalt ist derb in Szene gesetzt. So erstaunt es nicht, dass der Film selbst in Südkorea fürs Kino zensiert werden musste.

 

Der Film beginnt stark, intensiv und spannend. Schnee, Kälte, Panne, ein Mord. Die mir unbekannte San-Ha Oh agiert in der Szene und danach stark. Ohne Erbarmen wird sie zum Opfer des Serienkillers, der, wie es sich herausstellt, auch mit anderen sein Unwesen treibt und Menschenfleisch isst (daher der Blutgericht in Texas Link). Der Film wird zu einem Psychoduell zwischen dem kannibalistischen, vergewaltigenden und mordenden Mörder, und dem Geheimagenten, der das Gesetz bricht und den Mörder leiden sehen will. Das hat zur Folge, dass er den Täter mehrfach schwer lädiert wieder laufen lässt, was aber weiteren Dritten nicht gut bekommt.

 

Auch das Ende ist in der Hinsicht innovativ und schön fies. Kann es in dem Aufeinandertreffen überhaupt so was wie "Gewinner" geben? Moral? Ethik? Selbstjustiz? Der Film ist technisch stark in Szene gesetzt, unglaublich gut gespielt, schön gefilmt, die Effekte toll getrickst und der Film fesselnd und spannend. Trotz der Laufzeit von 136 Minuten wird es zu keiner Sekunde langweilig. Choi Min-sik, Star aus Filmen wie Old Boy, Sympathy for Lady Vengeance oder Tae Guk Gi: The Brotherhood of War, wirkt zwar in der ein oder anderen Szene zu sehr wie ein Robert De Niro (Kap der Angst Link) und schrammt auch hier und da knapp an der Unglaubwürdigkeit vorbei (wegen dem Overacting), aber im Grossen und Ganzen macht er einen souveränen Job. Als Rächer ebenso stark und auch in den sehenswerten Action- und Rache-Szenen überzeugend, ist Lee Byung-hun (The Good, The Bad, The Weird). Regie führte Kim Jee-woon, der schon mehrere Blockbuster in Szene gesetzt hat, z.B. A Tale of Two Sisters, The Last Stand (mit Arnold Schwarzenegger) oder einige der oben bereits genannten Filme.

 

Fazit: Packende Serienkiller-Hatz aus Südkorea! Sehr zu empfehlen!

 

Infos:

 

O: Angmareul boatda

 

Südkorea 2010

 

R: Kim Jee-woon

 

D: Byung-Hun Lee, San-Ha Oh, Min-Sik Choi

 

Laufzeit der deutschen DVD: 136:15 Min.

 

Neusichtung am: 17.04.23

 

Fassungen: Mir lag die deutsche DVD (Black Edition) von Splendid Film vor = Uncut*, sehr gute Bild- und Tonqualität, Deutsch/Koreanisch mit u.a. deutschen Subs. * = Internationale Fassung. Die koreanische Fassung ist in Sachen Gewalt zensiert. Die deutsche Blu-Ray von Nameless Media (zumindest einige ihrer Auflagen, jedoch nicht alle) haben beide Fassungen an Bord. Da die Korea-Fassung aber Gewalt vermissen lässt, ist sie in meinen Augen uninteressant.