Train to Busan
Story:
In Südkorea bricht ein Virus aus, der die Menschen aggressiv verändert und zu Zombies mutieren lässt. Im Zug von Seoul nach Busan kämpfen Überlebende (u.a. Ma Dong-seok) um ihr Leben…
Meine Meinung:
Schon als der Vorsprecher am NIFFF, als der Film Seoul Station aufgeführt wurde (Juli 2016), 10-15 Minuten von Train to Busan schwärmte, ging mir diese Lobhudelei auf den Sack. Trotzdem habe ich mir, da billig und verfügbar, im Urlaub in Seoul (März 2019) die DVD (die günstigste, abgespeckte Variante natürlich) den Film gekauft und kann sagen: hätte schlimmer sein können, aber wird dem Hype, wie erwartet, überhaupt nicht gerecht und obwohl der Film weniger schlecht ist, als befürchtet, schafft es Train to Busan nicht in die Sammlung.
Man kann Train to Busan jedoch gut einmal anschauen. Die Zeit geht für einen neuen, südkoreanischen Film überraschend schnell vorbei. Es gibt wenig Längen, der Film legt schnell los und das hohe, temporeiche Geschehen hält bis zum Ende an. Die Darsteller machen ihre Sache ordentlich. Ma Dong-seok ist im Moment ein gefragter Mann und ist auch in vielen anderen Filmen zu sehen (z.B. kann ich The Outlaws mit ihm sehr empfehlen, besser als Train to Busan).
Der Cast ist mir sonst nicht bekannt. Regisseur Yeon Sang-ho hat bisher auch nur paar wenige Filme realisiert – und davon eigentlich nicht wirklich was Aufregendes. Die Zombies sind schnell, immerhin hat man es mit einem modernen Film zu tun. Langsame Zombies à la Dawn of the Dead darf man nicht erwarten (ausser ihr nehmt das Remake zum gleichnamigen Film). Das Make-Up und die Verrenkungen der Zombies sind hingegen gelungen.
Der Film bietet zwar viel Action, aber kaum Blut oder Gore. Unschön fand ich einige miese CGI Effekte (das Tier zu Beginn, Horden von Zombies, Zug Crash am Ende…) die die ansonsten tolle Inszenierung abschwächen. Am Ende darf dann die obligatorische Dramatik (Vater infiziert, Verabschiedung von der Tochter, sein Sprung wird natürlich nur im off screen gezeigt) nicht fehlen, die nervt und zudem, vor allem vom Vater, schlecht gespielt ist (die Szenen zuvor, wie die Zombies à la Ameisen versuchen, sich zu vereinen um den Zug zu stoppen, war hingegen cool und originell).
Meine Kritikpunkte wiegen sicher zu streng – aber bei neuen Filmen aus Südkorea bin ich nun Mal skeptischer als bei alten Genre-Werken (aus Südkorea) – und die Skepsis wurde mit der Qualität von Train to Busan einmal mehr bestätigt.
Fazit: Kann man sich anschauen, aber kein Film für die Sammlung und absolut überbewertet. Wird seine Ruf in keiner Art und Weise gerecht.
Infos:
O: Boosanhaeng
Südkorea 2016
R: Yeon Sang-ho
D: Gong Yoo, Jeong Yoo-mi, Ma Dong-seok, Choi Woo-sik, Ahn So-hee
Laufzeit der südkoreanischen DVD: Ca. 118 Min.
Gesehen am: 29.03.19
Fassungen: Mir lag die südkoreanische DVD von Next Entertainment vor (1 Disc DVD) = Uncut, O-Ton, englische Subs, erstklassige Bild- und Tonqualität. In D Uncut von Splendid erschienen (DVD oder Blu-Ray, auch mit O-Ton und Subs).
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