Friedhof der Kuscheltiere
Inhalt:
Familie Creed (Vater, Mutter, junge Tochter, kleiner Sohn, Katze) ziehen in ein grosses Einfamilienhaus in Ludlow, da Daddy Louis an der Universität die Stelle des Arztes angenommen hat. Im Rentnerpaar Jud und Norma finden sie liebevolle Nachbarn. Als die geliebte Katze der Tochter stirbt, zeigt Jud Louis ein vom Tierfriedhof ausgehender, geheimer Ort, an welchem sie nachts die tote Katze (Church) vergraben – welche am nächsten Morgen «lebendig» aber «verändert» wieder auf dem Anwesen auftaucht. Als später der kleine Sohnemann von einem LKW getötet wird, bricht für die Familie eine Welt zusammen – und bald schon kämpft Louis mit dem Gedanken, seinen Sohn wie die Katze «zurückkehren» zu lassen…
Meine Meinung:
Die erste Verfilmung dieser Stephen King Geschichte, welche eine seiner erfolgreichsten Romane sein soll (und er selbst findet den Inhalt am schlimmsten und grauenhaftesten), wurde in den 80ern realisiert und dies war ein Horrorfilm, den ich als Kind/Jugendlicher sah und zu lieben lernte – eine gruselige, stimmungsvolle Kindheitserinnerung.
Das Remake, welches vor kurzem in die Kinos kam und mein Südkorea Urlaub beflügelten mich (und nachdem ich Stephen Kings Es las), vor dem Schauen des Remake den Original-Roman zu lesen, so dass ich mind. drei Fassungen kenne und diese auf Veränderungen vergleichen konnte. Reisen mag ich nicht und der Flug nach Südkorea dauerte lange – wie man meinem Ferienspezial entnehmen kann, waren auch längere Zug-Reisen Inhalte meines Urlaubes. Dafür – und für die Wartezeit am Flughafen ist ein Roman genau das richtige.
Das Buch, welches ich jedoch erst nach dem Urlaub zu Ende gelesen habe (glaube während dem Urlaub brachte ich es nur auf ca. 200 Seiten), war gut und solide. Aber ich hätte mir mehr erwartet. Es gibt recht wenig «Action» und viele Wiederholungen. Da ich natürlich die Filme schon kannte, wusste ich auch, was passieren würde. Das 80er Jahre Original (Filmumsetzung) hält sich mehr ans Buch als das Remake, welches viel verändert hat.
Das Buch kann man gut einmal lesen, aber echte Gruselstimmung kommt eigentlich kaum auf. Es ist mehr eine Symbiose um das Tabu-Thema Tod, Traumata und Verlustängste. Und das ist halt «echter Horror» vermischt mit Übernatürlichem. Gruselstimmung kam nur am Ende auf, als die Mutter und Tochter, als sie nach der Landung am Flughafen ankommen beide ahnen, dass zu Hause etwas Fürchterliches geschehen wird. Diese Szenen waren stark beschrieben und liessen eine Gänsehaut zurück. Leider das einzige Mal im gesamten Buch.
Cool fand ich auch das Ende (welches im 80er Jahre Film halt weitergesponnen wurde) und die Szenen mit dem Wendigo fand ich auch klasse – da musste ich beim Lesen an Kaiju Filme denken! Schade, dass man das nicht in den Film gepackt hat! Der Roman ist alles andere als schlecht, aber für meinen Geschmack ist zu wenig passiert für 600 Seiten Inhalt. Zu unspektakulär. Im Vergleich gefielen mir andere Romane von Stephen King (Es, Im Kabinett des Todes) besser.
Ich denke, hätte ich die Filme nicht gesehen, wäre die Wirkung eine andere gewesen. Kommt halt immer darauf an, ob man zuerst den Roman liesst und danach den Film schaut und/oder umgekehrt! Stephen King Fans sollten trotzdem zugreifen!
Infos:
Autor: Stephen King
Herausgeber: Heyne
Sprache: Deutsch
Buchart: Taschenbuch
Seitenanzahl: 606
In Deutschland erschienen: Ja
Roman/Sachbuch: Roman
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