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Montag, 3. Juli 2023

2. NIFFF Tag

Obwohl ich bis gestern Nachtdienst hatte, habe ich nach dem 1. NIFFF Tag nachts wunderbar geschlafen. Ca. sechs Stunden. Eine Wohltat! Ich stand früh auf (schon nach 07.00 Uhr) und tat nebst NIFFF Bericht schreiben vor allem folgendes: Auf einer südkoreanischen Seite à la Ebay Videokassetten Angebote überprüfen. Da bekam ich von einem deutschen Kollegen einen Tipp. 2027 Titel auf ca. 130 Seiten. Ich gehe sie nun ein zweites Mal durch, um eine Wunschliste zu erstellen. Vier VHS sind bestellt und die Wunschliste ist aktuell bei 54 (!) VHS, obwohl ich erst bei der 43. Seite angelangt bin. Das Identifizieren der Titel ist z.T. nicht möglich. Es gibt keine englischen Angaben und es lässt sich nur der Artikel-Name markieren und kopieren. Ich versuche mit Google Search (Bilder), Google Translate, anhand des Covers (auch wenn man bei südkoreanischen VHS nie nach dem Cover gehen kann) und einem 2. koreanischen Shop à la Ebay die Titel zu identifizieren. Das tat ich stundenlang bis vor dem Mittag. Das Highlight, welches ich bisher fand, ist folgender Titel: The Invincible Space Streaker! Zwar gibt es den auch auf Youtube im O-Ton und mit englischen Subs, aber den als Original-VHS zu haben, wäre schon was Schönes! Bevor ich aber eine 2. Bestellung aufgebe, warte ich, bis die 1. abgeschlossen ist.


Danach hatte ich noch Zeit und schaute mir eine VHS an: Cantonen Iron Kung Fu! Sicher kein Kracher, aber besser als andere dieser Art. Mies war jedoch der englische Dub: absolut grauenhaft! Da muss ich noch ein Review schreiben. Kam ich noch nicht dazu. Die Kampfszenen, vor allem gegen Ende, waren absolut sehenswert. Auch dank Cast wie Leung Kar-Yan, Phillip Ko und Wang Chung. Davon müsste es, wenn ich nicht irre, inzwischen auch eine deutsche Blu-Ray geben (Deutsch/Englisch). Falls die deutsche Synchro gut ist, wäre ein Upgrade zu überlegen. Meine Fassung, eine VHS aus Indonesien, bekam ich geschenkt. Und ich wollte etwas schauen, was anspruchslos ist. Daher hat sich der Film gut geeignet. Ich war erstaunlich fit, was sich aber kurz nach dem Mittag und Mittagessen geändert hat. Mein Körper wollte nur eins: ins Bett und schlafen! Die Nachwirkungen meiner Nachtwache. Ich war todmüde – siehe Foto von mir! Und ich dachte schon: Egal wie gut die heutigen Filme am NIFFF werden, das wird ein Kampf gegen das Einschlafen! Danach ging es nach Neuchatel. In Bern nicht zu heiss, kaum Sonne und mit einem angenehmen Wind. Umso erstaunter war ich, dass es in Neuchatel viel wärmer war. Hat sich zumindest so angefühlt. Auch sonnig. Drückend warm. 


Ich ging in die Passage 1 und sah, obwohl heute die John McTiernan Konferenz war (vor ca. einer Stunde zu Ende), keinen John McTiernan. Danach ging ich länger an den See, ehe es mich später in den ersten Film zog. Ich kam knapp und das Kino war schon praktisch voll und ich würde sagen, der Film auch fast ausverkauft. The Cuckoo's Curse war gut, auch wenn kein Film, der aus der Masse heraussticht. Aber gut. Ich war erstaunt, wie fit ich wieder war. Keine Spur von Müdigkeit mehr. Danach ging es erneut an den See. Was essen. Danach stand Farang auf dem Programm. Dass Regisseur Xavier Gens als Gast anwesend sein würde, habe ich irgendwie verpasst. Nebst ihm war auch der Star des Filmes, Nassim Lyes, als Gast geladen. Beide haben 2-3 Sätze vor dem Film verloren und auch diese Vorstellung war ausverkauft. Der Film hatte sicherlich, wohl auch wegen dem Anlauf und den Gästen, ca. 15 Min. Verspätung. Ich war leicht müde (Kino extrem warm, Klimaanlage nicht gebraucht, Verspätung), aber es hielt sich in Grenzen. Erneut musste ich nicht gegen das Einschlafen ankämpfen. Der Film war, vor allem im Verlauf, sehenswert (vor allem die Lift-Szene). Ich musste paar Mal Schmunzeln, was immer ein gutes Zeichen ist. Bisher keine Flops dabei, tipptopp! 

 

Farang Review

 
NIFFF 2023 Spezial

Farang

Story:

Sam (Nassim Lyes) verbüsst seine Haftstrafe und will danach mit der illegalen Kriminalität nichts mehr zu tun haben. Er wird jedoch von ehemaligen Kumpels aus seiner Gang gejagt, was für einen der Typen mit dem Tod endet. Ohne Perspektive flüchtet Sam nach Thailand. Dort lernt er Mia (Loryn Nounay) kennen und lieben. Sie bekommen eine Tochter namens Dara (Chananticha Tang-Kwa). Doch die Vergangenheit holt ihn ein. Brutal ein…

Meine Meinung:

Die Arbeiten des Franzosen Xavier Gens, die ich kenne, sah ich seit Ewigkeiten nicht mehr. Das gilt für den Backwood-Film Frontier(s) und seine Episode in The ABCs of Death (X is for XXL). Nur was das TV bietet, bin ich aktueller: seine Folgen in der 1. Gangs of London Serie waren stark.  Farang hatte für mich zunächst leichte Only God Forgives Vibes, da Gangster-Setting in Thailand. Der Vergleich passt jedoch nicht.

Wenn vergleichen werden muss, dann mit Filmen/Serien wie Gangs of London, The Raid oder The Night Comes for Us. Ja, der Plot von Farang ist 08/15. Ja, die Dramatik von Farang ist 08/15. Dennoch wird auch etwas Platz für Probleme in Frankreichs Gesellschaft (fehlende Integrität, Kriminalität, keine Perspektiven etc.) gefunden und glaubhaft dargelegt (leider aktueller denn je im Moment, wenn man in die Nachrichten schaut). Nassim Lyes stammt ursprünglich auch aus Algerien.

Der Film braucht etwas, um die Fahrt zu kommen. Doch dann kommt er in Fahrt und wirkt gegen Ende mehr und mehr wie ein Videospiel, in welchem Sam von Level zu Level hetzt, um seine Feinde möglichst brutal zu töten. Die Actionszenen haben deutlich The Raid und Co. Vibes. Das hatten viele Actionfilme nach The Raid. Aber jene in Farang sind sicherlich einige der besten Action-Szenen seit The Raid. Hier und da erinerte der Film auch leicht an Savage Dog.

Im Vergleich können Filme wie Ip Man 4, BuyBust, Jailbreak, Xtreme, Re:Born oder Scott Adkins (Accident Man 2 und seine miese Kameraarbeit in den ersten Kämpfen) oder der Action-Opi aus John Wick einpacken. Zwar sind einige der Kamerafahrten auch schnell in Szene gesetzt, aber irgendwie bekommt man immer alles mit und/oder es wird auch mit Zeitlupe gearbeitet und/oder wird die Schnelligkeit einer Szene, die Choreographie und der Schnitt so gezeigt, dass die Wirkung nicht nur für den Leidtragenden, sondern auch für den Zuschauer intensiv wirkt und weh tut.

Nach Logik, Originalität und Realismus sollte nicht gesucht werden. Aber wer gerne harte Action à la The Raid hat, wird mit Farang bestens bedient. Vor allem die Szene im Lift ist sicher eine der besten Action-Szenen der letzten Jahre – total übertrieben à la The Night Comes to Us. Muss man gesehen habe, um es zu glauben. Der Cast macht seine Sache ordentlich. Der mir unbekannte Nassim Lyes, der den Film zusammen mit Xavier Gens am NIFFF kurz vorgestellt hat, passt von seinem Körperbau perfekt in die Rolle (und ist im Kampfsport aktiv). Auch die Bösewichte vermögen zu überzeugen. Abzüge gibt es bei der Rolle von Vithaya Pansringarm (Only God Forgives). Den sah man einfach zu viel in solchen Rollen. Ihn als Art Sidekick hätte es definitiv nicht gebracht (und nein, der Film ist nicht lustig).

Fazit: Xavier Gens Farang ist knallhartes Actionkino und besser als Vieles, was in den letzten Jahren in dem Genre veröffentlicht wurde!

Infos:

O: Farang

Frankreich 2023

R: Xavier Gens

D: Nassim Lyes, Vithaya Pansringarm, Olivier Gourmet

Laufzeit der Kinofassung: Ca. 99 Min.

Gesehen am: NIFFF 2023

Fassungen: Am NIFFF 2023 gesehen im O-Ton mit englischen Subs. Eine DVD/Blu-Ray/UHD ist noch nicht angekündigt (Stand: Juli 2023).

The Cuckoo's Curse Review

 
NIFFF 2023 Spezial

The Cuckoo's Curse

Story:

Marc (Jorge Suquet) und Anna (Belén Cuesta) planen für ihren Urlaub ein "House exchange" mit dem deutschen Rentnerpaar Hans (Rainer Reiners) und Olga (Hildegard Schroedter). Keine gute Idee…

Meine Meinung:

Der Trailer zu diesem spanischen Horrorfilm sah interessant und stimmungsvoll aus. Ich sah den Trailer nicht zu Ende. Gewisse Punkte waren vorhersehbar, andere wiederrum nicht. Ob es sich um eine (aus Deutschland stammende) Legende/Folklore handelt, welche im Film beschrieben und vorgeführt wird, ist mir nicht bekannt. Die Figuren, vor allem Marc und Anna, bekommen viel Zeit, dem Zuschauer näher gebracht zu werden inklusive deren Beziehungsprobleme.

Anna ist dabei zudem schwanger. Hans und Olga werden weitaus weniger charakterisiert. Der Film spielt länger in Deutschland im Haus von Hans und Olga als in Spanien. Der Film konnte mich fesseln, leicht spannend unterhalten und hier und da gab es einen Funken schwarzen Humor (vor allem im Finale) aber auch paar Überraschungen, was den Inhalt und den Verbleib von Figuren angehen. Über das Ende, eigentlich ein offenes, kann gestritten werden. Gruselig war der Film jedoch hingegen nie.

Technisch ist der Film gut in Szene gesetzt. Das nötige Kleingeld war vorhanden und die Wahl der Darsteller war passend und glaubhaft. Starke Leistung der mir unbekannten Darsteller. Interessant ist, dass ursprünglich Marta Nieto, welche ich einen Tag zuvor in Tropic sah, im Film hätte mitwirken sollen und dann jedoch durch Belén Cuesta ersetzt wurde. Warum auch immer. Beide sind aber gute Schauspielerinnen.

Fazit: Wer gerne langsame Horrorfilme mit Inhalten wie Schwangerschaften, Körperklau/Doppelgänger, Flüche und Folklore mag, in denen Plot und Figuren nicht zu kurz kommen, kann gut einschalten! Wer sich jedoch gruseln lassen möchte, sollte sich was Anderes ansehen…

Infos:

O: El Cuco

Spanien 2023

R: Mar Targarona

D: Belén Cuesta, Marina Gatell, Jorge Suquet

Laufzeit der Kinofassung: Ca. 98 Min.

Gesehen am: NIFFF 2023

Fassungen: Am NIFFF 2023 gesehen im O-Ton mit englischen Subs. Eine DVD/Blu-Ray/UHD ist noch nicht angekündigt (Stand: Juli 2023).