Ip Man 4: The Finale
Story:
Nachdem Tod seiner Frau liebäugelt der an Krebs erkrankte Ip Man (Donnie Yen) damit, seinen Sohn in den USA studieren zu lassen. Da kommt eine Einladung von Bruce Lee (Danny Chan Kwok-Kwan) gerade recht – Ip Man reist nach San Francisco. Dort bekommt es Ip Man mit bösen Amerikanern (Chris Collins, Scott Adkins) zu tun…
Meine Meinung:
Das «Ip Man» Thema im HK/China Filme empfinde
ich schon seit längerem als ausgelutscht. Auf den vierten Teil, angeblich den
Abschluss der vierteiligen Original-Reihe mit Donnie Yen (Enter the Fat Dragon)
freute ich mich trotzdem, da ich hoffte, dass das San Francisco und Scott Adkins
(Triple Threat) als Bösewicht dem Film guttun würden = neue Reize.
Leider falsch gedacht: Ip Man 4: The Finale ist der schlechteste Film der Reihe und wird nicht in die Sammlung aufgenommen. Meine Bewertung ist sicher strenger als bei den Vorgängern und ich bin selbstverständlich durch die Shaw Brothers, Golden Harvest und unabhängige Old-School Kung Fu-Filme sehenswerte Kung Fu Martial Arts gewohnt, so dass es ein neuer Film schwer hat, diesen Stellenwert zu erreichen.
Trotzdem war ich enttäuscht: die Action in Ip Man 4: The Finale überzeugt so gut wie nie. Zu oft wirken die Szenen zu unecht, zu gekünstelt. Das Wirework nervt auch, die Kamera ist viel zu nah dran (unübersichtlich) und einige Einstellungen und Kamerabewegungen der Stars in den Action-Szenen sehen einfach furchtbar unecht aus. Billig. Nicht Mal Scott Adkins geht gut ab (auch nicht schauspielerisch). Yuen Woo-Pings (Tiger Cage) Zeit als Choreograph ist schon lange vorbei.
Es gibt einen weiteren, lahmen Kampf mit einem Tisch (à la Ip Man 2), der Finalkampf enttäuscht auf ganzer Linie und auch die Kämpfe in Chinatown sind teilweise peinlich geworden (vor allem als Chris Collins gegen viele alte chinesische Meister kämpft). Okay waren nur vereinzelte Kampfszenen: der Strassenkampf von Bruce Lee, Wanda Lees Schulkampf und hier und da vereinzelte Abläufe in den Kampfszenen von Chris Collins. Shaw Brothers Star Lo Meng (Spike Drink Gang) überzeugt nicht. Im Gegenteil: seine Rolle wirkt lächerlich. Donnie Yens Schauspiel war auch furchtbar emotionslos (sein Auftreten und seine Mimik wirken sehr eindimensional).
Dazu kommen teilweise billige Musik, Längen und viel dramatischer Kitsch. So kann man sich z.B. die ersten 23 Minuten des Filmes komplett sparen, überspringen, spulen etc. Auch im späteren Verlauf des Filmes gibt es immer wieder lahmes Füllmaterial mit dramatischen Szenen, die nerven, klischeehaft wirken und den Film ausbremsen. Dazu gehört u.a. auch die Rolle von Kent Cheng (Run and Kill), die man auch hätte komplett weglassen können. Auch sonstige Klischees (böse Ausländer, böse Amis, Chinesen sind die Besten etc.) nervten…
Fazit: Leider enttäuschender Abschluss eines total ausgelutschten Themas! Bleibt zu hoffen, dass es sich wirklich um den Abschluss der Reihe handeln wird wie der Titel verspricht…
Infos:
O: Yip Man 4
HK 2019
R: Wilson Yip
D: Donnie Yen, Scott Adkins, Danny Chan Kwok-Kwan, Chris Collins, Pierre Ngo Ka-Nin, Wu Yue, Wanda Lee Yuen-Tan, Vanness Wu Chien-Hao, Lo Meng, Kent Cheng,
Laufzeit der UK-DVD: Ca. 106 Min.
Gesehen am: 02.11.20
Fassungen: Mir lag die UK-DVD von Universal / Well Go USA vor = Schuber, Uncut, O-Ton (Chinesisch und Englisch) englischen Subs, hervorragende Bild- und Tonqualität. In Deutschland von Koch Films zu haben (DVD oder Blu-Ray).
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