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Mittwoch, 9. August 2017

Update

Neues Review


Zu Ehren von Haruo Nakajima, dem Original Godzilla "Darsteller" (Mann im Gummikostüm), der vor paar Tagen verstarb (07.08.17 RIP), gibt es ein überarbeitetes Review zu:


- Godzilla

 


 

Godzilla Review


Godzilla

Story:

Als Ursache für das Verschwinden von Schiffen wird eine mysteriöse, prähistorisch anmutende Kreatur, welche Godzilla genannt wird, ausgemacht. Diese legt auch Teile Tokyos in Schutt und Asche. Militäraktionen gegen Godzilla sind nicht erfolgreich. Wissenschaftler versuchen einen Weg zu finden, die Kreatur unschädlich zu machen. Die Zeit drängt…

Meine Meinung:

Auf der US-DVD von 2006 steht liebevoll „THE ORIGINAL JAPANESE MASTERPIECE“ – dieser Bemerkung ist nichts hinzuzufügen!

Die Kreatur Godzilla, im Japanischen Gojira genannt, ist zum Aushängeschild des Japanischen Kinos geworden und war nicht nur bloss eine Antwort auf King Kong. Godzilla hat sich überall auf der Welt einen Namen geschaffen. Es gibt Plüschtiere, Poster, Spielzeug, Figürchen, mehr als 20 weitere, offizielle Teile, Spin-Offs, mehrere unwürdige US-Remakes / Verfilmungen und unzählige VHS, VCD, Laserdisc, DVD und Blu Ray Fassungen des Kultmonsters.

Die Filmemacher wollten mit dem Film ihrer Kritik an den Atombombenabwürfen über Hiroshima und Nagasaki freien Lauf lassen und so verkam der Streifen nicht nur zu einem simplen Monsterfilm, sondern hatte auch sozialkritische Töne zu bieten, welche in der US-Fassung des Filmes geändert oder zensiert wurden.

Die Geschichte nimmt sich recht viel Zeit und das Monster sieht man nicht sofort, was die Handlung tatsächlich spannend werden lässt (Analog zum klassischen Tierhorrorfilm). Es weiss zwar jeder in etwa wie Godzilla ausschaut, aber auch im ersten Film, der in s/w gedreht wurde und von 1954 stammt?

Der Film kommt im s/w bedrohlich daher, wenn zu Beginn unzählige Schiffe auf mysteriöse Weise verschwinden, bis sich Godzilla dann zum ersten Mal zeigen lässt. Das s/w sorgt für intensive und stimmungsvolle Bilder, welche den Film auch optisch sehenswert machen.

Und die Kreatur, ein Mann in einem Gummikostüm (im August 2017 verstorben, RIP), welches eine Miniaturstadt zerlegt, blieb der Reihe treu. Auch in den unzähligen Fortsetzungen und weiteren Filmen dieser Art (Kaijū Eiga = Monsterfilm heisst das Genre spezifisch) wurde nicht darauf verzichtet. Der für Toho Verhältnisse relativ teure Film (und damit ein Risiko) war ein voller Erfolg und unzählige Fortsetzungen (Shin Godzilla war 2016 der 29. Teil der Reihe wenn ich korrekt gezählt habe) waren die logische Konsequenz inklusive Statue in Tokyo, Ginza (welche ich 2010 in meiner Japan Rundreise natürlich nicht entgehen lassen durfte, siehe Fotos).








Zwar hält sich die Zerstörungswut und der Sachschaden im ersten Film noch in Grenzen, doch im Grossen und Ganzen sind sie schon spassig und sehenswert inszeniert. Meine Lieblingsszene nebst der mit dem Zug ist jene, in welcher die Reporter auf einem hohen Turm stehen und Godzilla mit den hellen Blitzlicht-Fotos anziehen, und auch dann nicht weichen, als Godzilla den Turm zum Einstürzten bringt. Klasse Szene. Die Effekte sind für meinen Geschmack in diesen Filmen eine Art Kunst und ich liebe jede einzelne Effekt-Szene – egal ob als Gummikostüm oder Miniaturarbeit zu erkennen – es sind liebevolle, aufwändige Szenen und zeigen die Fantasie der Filmemacher. Es sind für mich die Highlights jeden solchen Filmes.

Die Darsteller sind glaubhaft und überzeugend, aber wie in den weiteren Filmen nur Statisten – Godzilla ist der wahre Star des Filmes (und der Fortsetzungen). Zwar gibt es im ersten Teil hier und da Längen (und das Finale selbst hätte spektakulärer sein dürfen), aber das Tut der Qualität keinen Abbruch!

Godzilla ist ein zeitloser Klassiker und wichtiger Film für das jap. Kino – dessen Fans ich dieses Meisterwerk nur empfehlen kann!

PS: Starker Soundtrack, gefällt mir sehr! 
 
Gefolgt von: Godzilla Raids Again 

Infos:

O: Gojira

Japan 1954

R: Ishiro Honda

D: Akira Takarada, Momoko Kôchi, Akihiko Hirata, Takashi Shimura, Fuyuki Murakami, Sachio Sakai

Laufzeit der US-DVD: 95:47 Min.

Erstsichtung: Mai 2007

Review überarbeitet und 2. Sichtung: 08.08.17/09.08.17 

Fassungen: Mir lag die US DVD von Sony / Classic Media vor = Veränderte, zensierte US Fassung und japanische Originalversion in Japanisch mit englischen Subs an Bord. Dazu werden exklusive Extras, eine edle Verpackung und ein 16seitiges Booklet mit informativen Infos geboten. Die Bildqualität ist recht gut. Die DVD stammt aus dem Jahr 2006. Inzwischen gibt es den Film auch als Blu Ray im O-Ton mit englischen Subs (z.B. Criterion Collection USA) oder mit deutschen Subs (Deutschland von Splendid).