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Mittwoch, 12. April 2023

Visa to Hell Review

Visa to Hell 

Story:

 

Ein Cop (Lam Wai) ist hinter einem Gangster (Dick Wei) her. Der Gangster tötet die Frau und die Kinder des Polizisten und bevor er geschnappt wird, begeht er Suizid. Der Cop kann das nicht auf sich ruhen lassen und begibt sich mit Hilfe eines Taoist-Priesters (Lin Kuang-Yung) in die Hölle, um am Gangster Rache üben zu können…

 

Meine Meinung:

 

Visa to Hell ist ein schräger und seltener Film. In Datenbanken wird der Film als HK und/oder Taiwan-Produktion bezeichnet. Ich würde auf HK tippen, da vor Ort gedreht, ein Bild der Queen im Polizeirevier hängt und die Polizei sich mit CID vorstellt = HK-Film/Produktion. CID = [1] (britisch) Criminal Investigation Department / [1] An inspector from CID. (Ein Inspektor von CID.). Und gleichzeitig war Visa to Hell das Regiedebüt von Dick Wei. Er, der oft Bösewichte oder Nebenrollen spielte (City Warriors, Who Cares, The Defector – Der Dragon Fighter).

 

Dick Wei spielt auch die Hauptrolle als böser Gangster und war nebst Chang Chung-Kui für die Kampf- und Actionszenen zuständig. Im asiatischen Film ist es nicht unüblich, dass der Plot in die Hölle verlagert wird. Siehe Filme wie Japanese Hell, The Inferno, The Afterworld oder Heaven and Hell. Interessant ist, dass es sich bei Visa to Hell um eine modernere Produktion handelt (1992). Der Film ist ein Mix aus harter Cop Vs. Gangster Story (1/4 des Filmes) und Abenteuer in der Hölle (3/4 des Filmes).

 

Ich mochte den Mix. Dick Wei gefällt als sadistischer Killer/Bösewicht, trotz ähnlicher Haarpracht à la Van Damme in Harte Ziele. Aber wenn in Zeitlupe die Ehefrau oder beiden Kinder von Lam Wai vor dessen Augen blutig erschossen werden, fühlt man sich gleich wie zu Hause. Das kompromisslose HK-Kino der 90er. Daneben gibt es Musik aus A Nightmare on Elm Street und A Nightmare on Elm Street Part 2. Ca. 3-4x. Und die "Disco-Szene" = muss man gesehen haben, um es zu glauben! Vom dem 1989er Hit Lambada wurde die Melodie für die Disco-Szene (in der Hölle) und den Abspann gebraucht! Sicher ohne irgendwelche Lizenzen oder Rechte erworben zu haben. Was waren das noch für Zeiten!

 

Die Settings in der Hölle sind hübsch abwechslungsreich. Es wird dort geschossen, gekämpft, gezaubert und geflogen was das Zeug hält. Zombies, Ninjas und Dracula kommen ebenso vor wie Gastauftritte von Shum Wai (Triad Story), Chan Sing (Jumping Ash) und Shaw Brothers Star Kara Hui (Madam City Hunter). Statt Blut wird gelbe (oder hellgrüne) Flüssigkeit "geblutet". Das gibt dem Ganzen eine abstrakte Note, die zur surrealen Hölle und dem Fantasy-Aspekt passt.  Wie schon in The Seventh Curse stehen hier Dick Wei, Kara Hui und Chin Siu-Ho (Love Me Vampire) vor der Kamera. Letzterer eine grosse Nebenrolle und darf auch kämpfen. Lam Wai (Bloody Brotherhood) als Held macht seine Sache auch sehr souverän.

Fazit: Fans des 90er Jahre HK-Kinos können einen Blick riskieren!

 

Infos:

 

O: Saai Yap Dei Yuk

 

HK, Taiwan 1992

 

R: Dick Wei

 

D: Dick Wei, Lam Wai, Lin Kuang-Yung, Kara Hui, Emily Chu Bo-Yee, Chin Siu-Ho, Shum Wai, Chan Sing

 

Laufzeit der HK-LD: Ca. 95 Min.

 

Gesehen am: 25.03.23

 

Fassungen: Mir lag die HK-LD von Star vor = Canto/Mandarin, keine Subs, Uncut, gute Bild- und Tonqualität. Es gibt keine deutsche Fassung und keine Fassung im O-Ton mit englischen Subs (legal). Stand: März 2023.