Horroktober 2020
Japanese Hell
Story:
Die junge Rika bekommt die Chance in die Hölle zu reisen um zu sehen, was Menschen, die sündigen, nach ihrem Lebensende zu erwarten haben. Enma, die Königin der Hölle, zeigt Rika auch ihre Zukunft (sie wird Mitglied einer japanischen Sekte, die später die Sarin Gas Anschläge verüben werden) und die Folgen davon, so dass Rika die Chance bekommt, auf Erden ein Leben ohne Sünden einzuschlagen…
Meine Meinung:
Zweites Remake des Klassikers Jigoku (Japan, 1960) nach The Inferno (Japan, 1979) aus dem Jahre 1999. Interessant ist, dass der legendäre Teruo Ishii, Regisseur von Filmen wie Shogun’s Joy of Torture, Orgies of Edo, Inferno of Turture, Der Wüstling, The Executioner II: Karate Inferno (Sonny Chiba) oder Blind Woman’s Curse (Meiko Kaji), als über 70jähriger (!) Japanese Hell auf die Beine gestellt hat. Mit kaum vorhandenem Budget.
Früher gefiel mir Japanese Hell nicht. Dies ist aktuell und mit den richtigen Erwartungen nicht mehr der Fall. Japanese Hell gefällt mir nun richtig gut und ich hatte Freude und Spass bei der aktuellen Sichtung. Der Film spielt am Anfang und in den letzten 25 Minuten in der Hölle.
Diese Szenen sind von der Stimmung, den Bildern, dem visuellen Stil und den Effekten her am besten und die klaren Highlights des Filmes. Absolut sehenswert! Zwar visuell immer Low-Budget (wie der ganze Film) aber schräg, innovativ und trotz allem sehenswert & charmant in Szene gesetzt, was auch für die liebevollen Settings, Requisiten, Effekte und Gore/Folterszenen (plus immer nackte Haut) gilt (sogar ein Drache und sichtbare Puppen als "Menschen" kommen vor).
Die Hauptgeschichte wird auf Erden erzählt: Rika wird ihre Zukunft vor Augen geführt: sie wird Mitglied einer japanischen Sekte, die später Sarin-Gas Anschläge verüben wird. Japanese Hell greift dafür auf reale Ereignisse der Aum-Sekte aus dem Jahre 1995 zurück und erzählt dessen Geschichte nahezu authentisch 1:1 wieder. Rika bekommt im Film die Chance ihr zukünftiges Leben zu ändern, um damit nach ihrem Tod der Hölle zu entgehen.
Diesen Part fand ich früher nicht gut und zu lang. Aktuell und da meine Erwartungen angepasst mochte ich auch diesen Teil. Der ist nicht weniger grausam als die blutigen Höllen-Szenen, vor allem da reale Geschichte und schön aufzeigend, wie Sekten funktionieren und manipulieren. Hier und da blickt zwar etwas schwarzer Humor durch, aber im Grossen und Ganzen sind die Sekten-Szenen fies und bösartig anzusehen.
Die mir unbekannten Darsteller haben ihre Sache ordentlich gemacht und der Film punktet mehrfach mit dem Soundtrack von Hellraiser – cool!
Weitere Filme, die nebst Jigoku & The Inferno in der Hölle spielen: Heaven and Hell (Shaw Brothers), The Afterworld (Südkorea) oder The Secret Mirror from the Hell (Taiwan) sowie Hell (Thailand).
Fazit: Wer bereits das Original und das erste Remake mochte, sollte sich Japanese Hell nicht entgehen lassen!
Infos:
O: Jigoku
Japan 1999
R: Teruo Ishii
D: Mutsumi Fujita, Hisayoshi Hirayama, Miki Satô, Yôko Satomi, Kenpachirô Satsuma
Laufzeit der US-DVD: 100:57 Min.
Gesehen am: Vor 2006 / Review überarbeitet: Okt. 2020
Fassungen: Mir lag die US-DVD von Tokyo Shock vor = Uncut, sehr gute Bild- und Tonqualität, jap. O-Ton und englische Subs. Den Film gibt es in Deutschland Uncut und auch mit O-Ton, jedoch ohne Subs. In Deutschland ist der Film bis heute verboten. Eine Blu-Ray gibt es nicht (Stand: Okt. 2020).
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