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Samstag, 3. Juli 2021

Post Mortem Review

 
NIFFF 2021 Spezial

 

Post Mortem

Story:

Ex-Soldat Tomás (Viktor Klem) arbeitet nach dem 1. Weltkrieg als Post Mortem Fotograf. Er trifft auf die junge Anna (Fruzsina Hais), welche ihn informiert und bittet, in ihr Heimatdorf zu kommen. Grund: dort hätten sie viele Tote (auch aufgrund der Pest). Tomás willigt ein, auch aufgrund der Tatsache, dass ihm während dem Krieg bei einer Nahtoderfahrung in einer Erscheinung Anna begegnet ist…

Meine Meinung:

Horrorfilme aus Ungarn kenne ich, so viel ich weiss, keine. Post Mortem, der am NIFFF lief, sah anhand des Trailers, den ich schlussendlich nicht komplett sichtete, vielversprechend aus. Erster Weltkrieg, Pest, Post Mortem Fotographie oder Ghost-Story. Dies waren Inhalte, die genau nach meinem Geschmack sind.

Daher gabs nun am NIFFF meine wohl erste Erfahrung mit einem Film aus Ungarn, dazu noch mit einem Horrorfilm. Und: Post Mortem ist gut geworden! Kein Kracher, kein Film für die Sammlung aber doch passabel, grundsolide und mit einigen positiven Seiten.

Hauptproblem hingegen: Film war zu wenig gruselig, auch wenn es ein-zwei Szenen gibt, die stimmungsvoll, gruselig sind und/oder wo der Jump-Scare erfolgreich auf den Zuschauer einwirkt. Abgesehen davon kann kaum gemotzt werden.

Die Story ist interessant. Recht schnell wird der Fokus auf die Ghost-Story gelegt. Der Verlauf ist von einem 08/15 Ende jedoch weit entfernt, was dem Film Eigenständigkeit einbringt. Kriegs-Szenen gibt es nur zu Beginn zu sehen. 90% der Story spielen dann im Dorf, aus welchen Anna stammt.

Es gibt einige interessante Inhalte: die Nahtod-Erfahrung zu Beginn, die Post Mortem Fotographie (sehr stimmungsvoll und authentisch), Geister-Szenen, eine Art Detektiv-Story oder ein "Schwimmbecken voller Leichen" à la Dario Argentos Inferno. Nur über das (offene) Ende, welches nach einer Fortsetzung schreit (mit Der Exorzist oder Ghostbusters Motiven), fand ich schade da es viel von Mystischem, welches der Zuschauer zuvor sah, raubt.

Technisch ist der Film sehr gut gemacht. Das Setting wirkt realistisch. Das kleine Dorf und die Winterzeit generieren eine herrlich morbide Stimmung und Atmosphäre, vor allem da Tote eine grosse Rolle im Plot spielen. Es wird auch Zeit eingeräumt, die Tomás bei seiner Arbeit als Post Mortem Photograph zeigt. Höchst interessant und natürlich perfekt für einen Horrorfilm. Die Leichen sahen teilweise furchtbar echt aus (kam mir Aftermath aus Spanien in den Sinn).

Der Cast war im Grossen und Ganzen sehr gut. Vor allem die zwei Hauptdarsteller waren erste Sahne. Viktor Klem spielt einen Deutschen, der nach dem 1. Weltkrieg als Post-Mortem Fotograph arbeitet. Anna ist das 10jährige Mädel aus dem Dorf. Sie wird von Fruzsina Hais stark verkörpert. Kinder-Figuren mag ich selten. Hier hat es aber gepasst, nicht genervt und das Duo hat gut harmoniert.

Fazit: Für einen Kauf hätte Post Mortem für meinen Geschmack gruseliger sein müssen. Abgesehen davon ein sehenswerter, gut gemachter und stimmungsvoller Horrorfilm aus Ungarn!

Infos:

O: Post Mortem

Ungarn 2020

R: Péter Bergendy

D: Viktor Klem, Fruzsina Hais, Judit Schell, Andrea Ladányi, Zsolt Anger

Laufzeit der Kinofassung: Ca. 115 Min.

Gesehen am: NIFFF 2021

Fassungen: Gesehen am NIFFF 2021 im O-Ton mit englischen Subs. Es gibt noch keine DVD/Blu-Ray (Stand: Juli 2021).

NIFFF 1. Tag

Obwohl ich Ferien habe und seit sechs Tagen keinen Nachtdienst mehr leisten musste (ich arbeite als Nachtwache) bin ich noch nicht 100% im Tag-Rhythmus angekommen. Im Moment heisst das: abends werde ich früh todmüde, dafür bin ich um 04.00 Uhr hellwach. Dies machte mir am Vorabend des ersten NIFFF-Tages Sorgen. Ich kopierte noch eine VHS (Hello Dracula) und guckte einen Film (Jackie Chan Klassiker). Und wie erwartet war ich am ersten NIFFF Tag um 04.00 Uhr hellwach. Ich stand aber nicht auf, sondern blieb liefen und tatsächlich: nach einem Weilchen nahm es mich nochmal und ich fand noch paar Stunden Schlaf. 

 



 

 

Heute stand nur ein Film am späten Nachmittag auf dem Programm. Es zog mich am frühen Nachmittag nach Neuchatel. In Bern kaufte ich noch Mehrfahrten-Karten zum Stempeln, damit ich nicht täglich zwei Tickets für den Zug kaufen muss. Und: ich spare damit Zeit. Am Mittag ass ich noch zu Hause, da am Vorabend noch gekocht. 

 


 

Das Wetter war im Gegensatz zu Montag-Donnerstag der aktuellen Woche deutlich wärmer. Richtig erschlagend und heiss. Kurze Hosen wären sinnvoller gewesen. Ich war ca. zwei Stunden vor der Film-Vorführung in Neuchatel. Dort kaufte ich etwas zu trinken, ging an den See, checkte das Kino und stoppte die Zeit vom weit entferntesten Kino bis zum Bahnhof Neuchatel, da es die kommenden Tage zweimal knapp wird und ich den letzten Zug zwingend bekommen muss.

Fazit: Ich hatte zischen 8-9 Minuten – und das obwohl es extrem warm war und viel Verkehr herrschte. Dies wird um ca. Mitternacht nicht mehr der Fall sein. Aufgerundet also 10 Minuten. Das ist gut zu wissen. So kann ich Filme auch bei wenig Verspätung noch schauen und verpasse den letzten Zug trotzdem nicht. 

 


 

 

Bei der Vorstellung gab es keine Überraschungen: verhältnismässig wenig Zuschauer, der Sprecher trug während der Vorstellung auf der Bühne die Maske nicht (der Rest schon da velangt), Essen & Trinken im Kino war erlaubt (und kann man auch vor Ort erwerben) & Mick Garris gab ein Vorwort (nicht zum Film sondern zum 20. NIFFF Jubiläum). Nach der Vorführung ging ich auf den Zug und schaute mir, bis ich zu Hause war, das EM-Fussball-Spiel Schweiz-Spanien an (2. HZ & Verlängerung). Eigentlich hätte ich noch einkaufen wollen (2-3 Sachen), das verschiebe ich nun am Samstagabend da ich noch Reste habe.  

 


 

 

Ich plane nicht zu spät liegen zu gehen, da am Samstag der erste Film bereits um 10.30 Uhr starten sollte und der Samstag der strengste Tag mit vier Filmen wird. Dafür kann ich es dann am Sonntag locker nehmen...