Peacock King
Story:
Zwei Mönche (Yuen Biao, Mikami Hiroshi) werden von ihren Meistern (Ogata Ken, Eddy Ko) beauftragt, die Tore zur Hölle zu finden, um das Böse in Form von Witch Raga (Pauline Wong) und Hell Virgin Ashura (Gloria Yip) zu bekämpfen und die Erde zu retten…
Meine Meinung:
Peacock King mit Yuen Biao (Hero, Above the Law, Eastern Condors) gefiel mir früher nur wenig. Ich war damals enttäuscht, da ich mit falschen Erwartungen an den Film ging (ich erwartete einen Martial Arts Film mit vielen Yuen Biao Kampfszenen bzw. hofft dies zu sehen zu bekommen). Dabei handelt es sich bei Peacock King um einen Fantasy Film, eine Toho-Golden Harvest Co.-Produktion (also Japan/HK) und um eine Manga Verfilmung (Spirit Warrior aka Kujaku-Oh von Makoto Ogino).
Nun wird der Film demnächst eine Wiedergeburt auf Blu-Ray (HK Release) erfahren (zusammen mit dem Nachfolger Saga of the Phoenix). Grund genug für eine Neusichtung. Ich wusste nur noch wenig nach der Erstsichtung (mind. 15 Jahre oder länger her): dass Yuen Biao die Hauptrolle spielt, Gordon Liu ist in einer Nebenrolle dabei, Beteiligung von Crew aus Japan (?), mehr Fantasy statt Martial Arts und die niedliche Gloria Yip ist zu sehen.
Der Fantasy-Film hat mir nun mit angepassten Erwartungen bis auf kleinere Ausnahmen richtig gut gefallen. Der Film von Regisseur Lam Nai-Choi (Brothers from Walled City, Men from the Gutter) erinnert dabei zuweilen an HK-Fantasy-Film wie The Seventh Curse oder Zu: Warriors from the Magic Mountain. Der Film gefällt durch diverse Drehorte und vor allem die Fantasy-Settings. Da gibt es einige wunderbar stimmige Szenen zu sehen. Yue Biao und sein japanischer Kollege Mikami Hiroshi harmonieren gut. Mikami Hiroshi wird dabei von der Japanerin Yasuda Narumi begleitet (eine Art humorvolle Sidekick-Rolle).
Yuen Biao bekommt im ganzen Film nur eine Kampfszene spendiert. Wie ich bereits schrieb: es handelt sich um einen Fantasy- und nicht um einen Kung Fu Film. Die Kampfszene kann sich sehen lassen. In dieser kämpft Yuen Biao gegen Shaw Brothers Legende Gordon Liu (Heroes of the East) und dessen Männer. Die Szene gefällt sehr. Es ist schön, wenn eine dazumal aktuelle Kung-Fu-Film Legende gegen eine vergangene kämpft. Ein weiteres Highlight des Filmes ist die Todesszene von Glatzkopf Gordon Liu.
Auch die Bösewichte gefallen: Pauline Wong (Possessed 2) spielt die Hexe und die Höllen-Jungfrau wird von der schnuckeligen Gloria Yip verkörpert, die später erneut mit Regisseur Nam Nai-Choi zusammenarbeiten sollte (Story of Ricky). Eddy Ko (Mountain Warriors) spielt den Meister von Yuen Biao und aus Shaw Brothers Zeiten kehren in Mini-Gastauftritten Karai Hui (Madam City Hunter) und Venom Star Phillip Kwok (Hard Boiled). Letzterer war auch für die Actionszenen zuständig.
Es ist schön,
einen solchen Cast zu sehen. Die Chinesen und Japaner haben gut zusammengearbeitet.
Für die Effekte wurden Shinji Higuchi & Keita Amemiya aus Japan eingeflogen
= machten die Effekte für Zeiram, Shin Godzilla, den 54er Godzilla, die 90er
Jahre Gamera oder Sakuya: Slayer of Demons. Das wirkt sich passend für die Manga-Verfilmung
aus: es gibt Stop-Motion Effekte, Gummimonster/Kostüme, Riesen (à la Kaiju-Genre)
und ein sehr charmantes, menschenfressendes Monster (absolut spektakuläre Verwandlungsszene
von Pauline Wong ins Monster = beste Effektsequenzen des Filmes!).
Im Abspann gibt es sogar einen englischsprachigen Rock-Song (hätte auch gut zu den Fantasy-Szenen zuvor gepasst) und die Spezialeffekte haben Charme und treffen genau meinen Geschmack. Schwächen hat der Film im Aufbau: teilweise gibt es wirklich lahme und wenig interessante Füllszenen, die die Story zudem kaum bis nicht wirklich vorwärtsbringen. Beispiele: die Taxi-Fahrt und anschliessende Flucht des jap. Mönchs statt daraus eine knackige Actionszene zu kreieren (Potenzialverschwendung) oder die Nonsense-Szenen im Ocean Park waren auch vor allem öde und peinlich.
Fazit: Effektgeladene Manga-Verfilmung und erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Japan und Hong Kong! Nicht nur Yuen Biao Fans zu empfehlen!
Gefolgt von: Saga of the Phoenix
Infos:
O: Hung Cheuk Wong Ji
HK, Japan 1988
R: Nam Nai-Choi
D: Yuen Biao, Mikami Hiroshi, Ogata Ken, Eddy Ko, Pauline Wong, Gloria Yip, Yasuda Narumi, Gordon Liu, Kara Hui, Phillip Kwok Chun-Fung
Laufzeit der HK-DVD: Ca. 83 Min.
Gesehen am: Vor 2006 / Review überarbeitet am: 17.11.20
Fassungen:
Mir lag die HK-DVD von Universe vor = Code Free, Uncut, O-Ton, englische Subs,
schlechte Bildqualität (zu dunkel, zu unscharf). In den Action- und
Fantasy-Szenen leidet der Film darunter, so dass Effekte-Sequenzen nicht in
ihrer Perfektion zu bewundern sind. Es gibt diverse Neuauflagen. Der Film wurde
nun in HK als Blu-Ray angekündigt (zeitgleich dürfte auch eine neue HK-DVD
erscheinen) = Wunschliste! Die Universe DVD wird entsorgt. Eine deutsche
Fassung gibt es nicht (Stand: Nov. 2020). Interessant: in Japan (als LD) gibt
es eine Langfassung (= 96 Min. / HK Fassung = 83 Min.). Die LD ist Dubbed und
wandert ebenso auf die Wunschliste, auch wenn ich bis dato nicht herausfinden
konnte, was länger ist. Nachtrag 08.02.21: Für eine weitere Sichtung lag mir nun die neue HK-Blu Ray von Panorama vor = Schuber, anamorphes Bild, Uncut (HK Fassung), O-Ton, englische Subs und eine sehr gute Bild- und Tonqualität runden die Disc ab! Die Bild- und Tonqualität sind, gerade im Vergleich mit der alten Universe HK-DVD, um Welten besser! Den schönen Monstereffekten wird die neue Fassung nun gerecht, da man endlich etwas erkennt! Dieser Neukauf hat sich mehr als gelohnt!
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