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Donnerstag, 18. Februar 2021

Deep Red Review


 

 

Deep Red

Story:

 

Jazz Pianist Marcus (David Hemmings) wird Zeuge am Mord an einem Medium (Macha Méril). Nebst Polizei (Eros Pagni) beginnt Marcus zusammen mit der Reporterin Gianna (Daria Nicolodi) an der Suche nach dem Täter. Die Folge: das Umfeld von Marcus wird dezimiert…

 

Meine Meinung:

 

Deep Red gilt als Klassiker von Ital. Giallo-Meisterregisseur Dario Argento (Tenebrae, La Sindrome di Stendhal, Sleepless, Terror at the Opera, Suspiria) und wurde selbst in den USA in einer zensierten Fassung zum Hit! Das damalige US-Kinoplakat warb mit dem Slogan: 

 

«When was the last time you were REALLY SCARED!!!? PSYCHO – THE EXORCIST – JAWS – Now there’s DEEP RED». 

 

Ich empfand den Film zwar nicht als gruselig, aber in meinen Augen ist Deep Red ein Knaller und einer der besten Filme von Dario Argento.

 

Wie oft in Dario Argentos Arbeiten punktet der Film weniger mit seinem Inhalt (eine typische wer ist der Mörder und was ist das Motiv Suche), sondern mehr mit seiner Optik. Der Film hat so viele wunderschöne Kamera-Einstellungen/Settings und Kamerafahrten zu bieten, dass einem die Spucke wegbleibt!

 

Auch die Musik dazu ist der Wahnsinn: Dario Argento arbeitete mit der Ital. Band Goblin zusammen (was sich später wiederholen sollte, z.B. in Tenebrae) und der Soundtrack zum Film ist eine Wucht! Nur schon die Musikauswahl im Vorspann! Eindrucksvoll und einfach nur zum Geniessen! Gerade die Flashbacks, die wichtige Hinweise auf mögliche Motive des Killers geben und die Kamerafahrten über die Auswahl der Mordwerkzeuge sind audiovisuell einige der besten Szenen des Filmes.

 

In die gleiche Kerbe schlagen auch die Morde im Film. Zwar gibt es nur wenig Morde zu sehen, dafür sind diese sehr fies (Zähne, heisses Wasser, Lift...) und amüsant in Szene gesetzt! Die bleiben definitiv in Erinnerung und die wenigen Effekte sind für dazumal relativ blutig und gut getrickst. Auch hier: Kamerafahrten und Musik sind purer GENUS, wenn die schwarzen Handschuhe (= sind die Hände von Dario Argento) zur Tat schreiten!

 

Dem Film wurden Längen und Humor zum Verhängnis, so dass viele dieser Szenen im Ausland bewusst weggelassen wurden. Dies finde ich schade, denn bis auf den trotteligen Polizisten gefiel mir der Humor und das Zusammenspiel der zwei Hauptfiguren. David Hemmings und Daria Nicolodi ( Argentos Ex und in vielen seiner Filme zu sehen, leider 2020 verstorben, RIP!) harmonieren prächtig miteinander und Argento war der Zeit deutlich voraus (Frau = das starke Geschlecht). Dazu passen auch die Auflösung und der überraschende Twist im Finale...

 

Fazit: Einer von Argentos besten!

 

Infos:

 

O: Profondo Rosso

 

Italien 1975

 

R: Dario Argento

 

D: David Hemmings, Daria Nicolodi, Gabriele Lavia, Giuliana Calandra, Piero Mazzinghi, Clara Calamai, Macha Méril, Eros Pagni

 

Laufzeit der UK-DVD: Ca. 121 Min.

 

Gesehen am: Jugendzeit / Review überarbeitet am: 21.11.20

 

Fassungen: Mir lag die UK-DVD von Arrow Video vor = DC und Internationale Fassung auf zwei Discs. Ich empfehle den längeren Director’s Cut = Uncut, Ital./Englisch (mit einigen Passagen in Ital.) und englischen Subs. Die Bild- und Tonqualität sind sehr gut. Viel Bonusmaterial. Wer davon eine Blu-Ray haben möchte, sollte zur von Arrow Video zuletzt veröffentlichten Fassung (4K Remastered) oder zur US-Disc von Blue Underground greifen! In Deutsch gibt es den Film von XT Video (Österreich) oder 84 Entertainment.

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