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Dienstag, 20. August 2024

Dragon Lord Review

Dragon Lord

Story:

Die beiden Lausbuben Lung (Jackie Chan) und Wong (Mars), die sich seit Jugendjahren kennen, geraten durch mehrere Zufälle zwischen die Fronten einer Gangster-Bande. Ein Gangster (Hwang In-Shik) und dessen Bande wollen chinesische Schätze stehlen und ausserhalb Chinas verkaufen. Deputy Hoi (Michael Chan Wai-Man) kann dies ethisch nicht akzeptieren und will die Gruppe verlassen, zum Wiederwillen des Bosses. Diese haben es nun auf seinen Kopf abgesehen und da stösst der verwundete Deputy Hoi zufällig auf Lung und Wong…

Meine Meinung (Hong Kong Cut):

Zweitsichtung seit März 2007. Ich wusste bis auf ein bis zwei Momente (Rugby-Spiel, ein Stunt im Finale) nichts mehr. Ich hatte aber noch im Gefühl, dass ich Dragon Lord immer etwas schwächer fand als andere Jackie Chan Werke. Und dieser Erinnerung muss ich auch nach dieser Zweitsichtung zustimmen: Dragon Lord ist durchschnittlich und deutlich überbewertet. Wäre da nicht das tolle, 20minütige Finale, könnte man den Film getrost in die Tonne treten.

Das Problem ist die Tatsache, dass der Film von und mit Jackie Chan (The Accidental Spy, The Twins Effect 2) bis zum Finale kaum Action bietet. Natürlich, es gibt die stark choreographierte Start-Sequenz mit dem «Rugby-Spiel» und im Mittelteil die Federball-Fussball-Sequenz. Allein an letzterer wurde laut Interview mit Mars vier Wochen und mehr gedreht. Aber ohne Kung Fu sind auch diese Momente schlussendlich irgendwie lahm und unspektakulär.

Wenn ich «Fussball» in Verbindung mit Kung Fu sehen will, dann à la The Champions. Der viele Humor war auch oft unlustig und einige der Nebenfiguren wie Tai Bo (We're Going to Eat You, Back Home) oder Cheng Kang-Yeh (The Gambling Syndicate, 2 tödliche Fäuste im Schatten der Schlange) nervend. Die Sidekicks dienten nur dem Klamauk. Es wird damit zu viel Zeit vergeudet. Die Musik war billig. Der eigentliche Plot kommt kaum zur Sprache. Laut Interview mit Mars betrug das gefilmte Material am Ende fünf Stunden. Da musste natürlich viel entfernt werden.

Das könnte auch die Ursache sein, warum vieles unausgereift wirkt. Oder in der Extended Fassung unpassend verändert wurde (z.B. Rugby-Szene im Finale nach dem Endkampf statt zu Beginn). Jackie Chan machte dabei als Regisseur aber noch wichtige Erfahrungen, ehe er später Erfolg nach Erfolg abliefern sollte. Er war nebst seinem Stunt-Team, Fung Hak-On (A Mad World of Fools, The Fantastic Magic Baby), der im Film auch in einem Gastauftritt zu sehen ist und dem leider verstorbenen Corey Yuen (Buddha Killer, Fong Sai Yuk), dem zu Ehren die Zweitsichtung abgehalten wurde, für die Choreographie und Action zuständig.

Die Action-Szenen im Finale sind der Wahnsinn. Auch die Stunts knallen schön heftig rein. In den Szenen zeigen Jackie Chan und Mars (Lackey and the Lady Tiger, Knockabout) ihr Talent und Können. Für die Golden Harvest Produktion, die komplett in Taiwan gedreht wurde (in Südkorea war es dazumal, gedreht wurde u.a. im Oktober, viel zu kalt), wurde aus Südkorea Hwang In-Shik (The Association, A Fist Full of Talons) eingeflogen. Der «Endboss» aus Jackie Chans The Young Master. Auch er überzeugt restlos. Corey Yuen ist in einer Minirolle zu sehen, Tien Feng (The Snake Girl Drops In, Kwan-Fu – Das Schwert des Todes) sorgt auch nur für Klamauk und Michael Chan Wai-Man (The Deadly Breaking Sword, The Master Strikes Back) bekommt leider so gut wie keine Action-Sequenz spendiert. Aber schön, ihn in einem Jackie Chan Film zu sehen.

Fazit: Nur dank dem Finale und zwei zugedrückten Augen und nur für ultimative Jackie Chan Fans sehenswert!

Infos:

O: Lung Siu Yau

HK 1982

R: Jackie Chan

D: Jackie Chan, Mars, Hwang In-Shik, Michael Chan Wai-Man, Suet Lee, Paul Chang Chung, Tien Feng, Tai Bo, Cheng Kang-Yeh, Fung Hak-On, Corey Yuen

Laufzeit der US-Blu: Ca. 96 Min. (Hong Kong Cut) / Ca. 103 Min. (Extended Cut)

Gesehen am: März 2007 / Neusichtung am: 13.08.24

Fassungen: Mir lag für eine 2. Sichtung die US-Blu-Ray von Shout Factory vor. Die Box enthält mehrere Jackie Chan Filme. Für eine Zusammenstellung siehe das Dragon Fist Review. Zu Dragon Lord sind zwei Fassungen enthalten. Für mich ist aber der Hong Kong Cut die priorisierte Fassung. Die 2. Fassung (= Extended Version) ist mir zu lang, zu verändert (Rugby-Szene nach dem Finalkampf statt zu Beginn) und Michael Chan Wai-Man bekommt in dieser gar keine Action-Szene spendiert. Auf der deutschen Blu-Ray sind auch beide Fassungen enthalten (von Splendid). Als Extras gibt es Interviews mit Louis Sit, Mars und Hwang In-Shik.

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