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Donnerstag, 25. Juli 2019

Update

Neue Reviews

 

Zu Ehren von Rutger Hauer (19.07.19) und Nam Gi-nam (24.07.19), die beide vor kurzem verstorben sind, gab es Neu- und Erstsichtungen und damit zwei neue Reviews:


- Flesh + Blood

Who Broke the Red Rose Stem



Und nicht vergessen:

Das reguläre Update von gestern = HIER KLICKEN



 

Who Broke the Red Rose Stem Review

Who Broke the Red Rose Stem

Story:

Yeo-jin hat Pech: ihre ganze Familie fällt einem Attentat zum Opfer (erschossen, via Auto durch Explosionen getötet). Nur sie, ihre Tochter und ihr Ehemann überleben. Gangster sind hinter dem Geschäft von Yeo-jins Vater (der beim Attentat starb) her. Also wird Yeo-jins Ehemann entführt, um Druck auf Yeo-jin auszuüben. Dabei erleidet die Tochter einen mentalen Schock und muss danach seelsorgerisch betreut werden. Yeo-jin überschreibt einen Teil der Firma an die Kidnapper. Diese halten ihr Wort nicht und töten ihren Ehemann – danach sinnt Yeo-jin und zwei Verbündete Kämpferinnen an ihrer Seite (u.a. eine blonde Ausländerin) auf Rache…

Meine Meinung:

Regisseur Nam Gi-nam ist mir erst ein Begriff, seit ich mich mit südkoreanischen VHS und Filmen aus älteren Filmena aus Südkorea und deren VHS befasse und dank einer FB-Gruppe und direkte Kontakte nach Südkorea, die ich in meinem Urlaub (BLOG) auch getroffen habe. So soll Nam Gi-nam ein bekannter und namhafter Filmregisseur sein, den zumindest die älteren Koreaner sicherlich kennen dürften.

Ausserhalb Südkoreas dürfte Nam Gi-nam, der vor einem Tag verstoben ist (am 24.07.19), jedoch kaum jemand einen Begriff sein. Um seinen Allgemeinzustand stand es schon länger schlecht. So wurde er z.B. schon Anfang Juni 2019 ins Krankenhaus eingeliefert. Ihm zu Ehren gab es nun eine filmische Erstsichtung – denn im Gegensatz zu vielen anderen Regisseuren kenne ich von Nam Gi-nam kaum Filme.

Nam Gi-nam, der für die koreanischen Versionen von Shaolin Vs. Lama und Ninja in the Dragon's Den (liegt ungesehen rum) verantwortlich sein soll, hat einige interessante Titel in seiner Filmographie stehen: The Cemetery Under the Moon (Cheonnyeon hwansaeng) von 1996, Three Dark Spirits von 1985 (soll die koreanische Version von Evil Hits Evil sein – der auch, zumindest als Taiwan Fassung, noch ungesehen rumliegt), The Woman Blacksmith von 1982 (sieht nach Old School Kung Fu aus) und den bereits gesichteten und als empfehlenswert abgetan Fairy of the Night. Daneben hat er noch einige Filme mit dem Komiker Shim Hyung-rae (Tyranno's Toenail) realisiert.

Who Broke the Red Rose Stem ist ein Mix aus Action, Rache und Drama. Der Film ist kein Action-Meisterwerk und das Budget war sichtbar klein. Doch man kann den Film gut schauen. Und: eins ist der Film nicht – langweilig. Es ist immer was los. Der Film ist sehr kurzweilig und der Racheplot kann gut studiert werden, auch ohne Untertitel, die beim VHS aus Südkorea fehlen. Es wird nicht alles ganz chronologisch erhält und Motive werden nicht erklärt bzw. sind unverständlich für Zuschauer, die der Sprache Koreanisch nicht mächtig sind.

Aber der Inhalt ist dünn und mehr Mittel zum Zweck, damit die drei Frauen (Yeo-jin wird immer von zwei gleich gekleideten Frauen begleitet, eine davon ist eine Ausländerin und Blondine – das haben die Zuschauer damals sicher gemocht mit dem exotischen Element im Inhalt) auf Rachefeldzug gehen können. Dies geschieht, trotz wenig Budget, abwechslungsreich in Sachen Einsatz und Kampf, aber auch die Settings sind wechselhaft (Gebäude, Baustellen, Tiefgaragen, abgelegene Wälder etc.).

Was die Action angeht wird geschossen (meist unblutig, selten recht blutig), gibt es kleinere Stunts, Explosionen (Auto und ein Mann wird mit Dynamit komplett in 1000e Stücke gesprengt) und solide Martial Arts der Mädels, oftmals unterlegt mit fetziger Musik! Und fast vergessen: eine blutige Folterszene gibt es auch zu sehen! Dank der grossen Anzahl Action, den wenigen Längen, der Tatsache, dass der Film unter zwei Stunden läuft und auf zu viel Dramatik verzichtet wird (was im modernen Kino aus Südkorea leider oft nicht der Fall ist), kann man Who Broke the Red Rose Stem Fans des Regisseurs (oder denen, die es noch werden wollen) nur empfehlen! Kein Meisterwerk, aber gut!

Infos:

O: Nuga bulg-eun jangmileul kkeokk-eossna / 누가 붉은 장미를 꺾었나

Südkorea 1990

R: Nam Gi-nam

D: Kim Cheong, Park Keun-hyong, Gang Hui-yeong, Gwon Na-yeong, Kim Ha-rim

Laufzeit der südkoreanischen VHS: Ca. 97 Min.

Gesehen am: 25.07.19

Fassungen: Mir liegt das VHS aus Südkorea von Jungwoo vor = Uncut, gute Bild- und Tonqualität, Koreanische Sprache, keine Subs. Andere Fassungen sind mir nicht bekannt und ausserhalb Koreas dürfte der Film nie erschienen sein (Stand: Juli 2019).

Flesh + Blood Review

Flesh + Blood

Story:

1510 Europa:

Nach einer gewonnenen Schlacht werden einige der Kämpfer, unter anderem Martin (Rutger Hauer) und dessen Kumpanen, um ihre Beute betrogen. Später: Martin und dessen Bande (u.a. Brion James) stehlen und morden sich durchs Land. Zufällig geraten sie an den Steven (Tom Burlinson), dessen nobler Vater sie in der Vergangenheit um ihre Beute brachte. Dafür wird Steven bestohlen, sein Vater verletzt und man entführt Stevens ihm versprochene Frau (Jennifer Jason Leigh) und zieht weiter. Martin und Co. nehmen eine Burg ein, während Steven den Gegenangriff auf Martin startet…

Meine Meinung:

Zu Ehren des Holländers Rutger Hauer, der in vielen sehenswerten Filmen mitspielte*, der leider vor paar Tagen (19. oder 24.7 – je nach Quelle) überraschend nach kurzer Krankheit starb, gab es eine Sichtung und ein überarbeitetes Review zu seinem 1985er Klassiker Flesh + Blood!

* Anfänge in Holland mit Filmen wie Türkische Früchte, Das Mädchen Keetje Tippel oder Spetters bis hin zu seinen Durchbrüchen in Hollywood mit Filmen wie Nachtfalken, Der Blade Runner, Hitcher, der Highway Killer oder Surviving the Game bis hin zu seinen Ausflügen ins B-Film-Genre/Direct to Video Universum mit Filmen wie Sobibor, Wedlock, Split Second, Hemoglobin, Hobo with a Shotgun (der ging am NIFFF sehr geil ab) oder in Dracula 3D von Dario Argento.

Rutger Hauer tat sich für Flesh + Blood mit einem weiteren, nicht minder bekannten Holländer zusammen: mit Star- und Skandal-Regisseur Paul Verhoeven, dem die Fans auch grosses Kino wie Total Recall, Starship Troopers oder RoboCop zu verdanken haben. Flesh + Blood, ein Mittelalter-Epos mit viel Anarchie, Gewalt, nackter Haut und einem grossartigen Cast (nicht nur auf Hauer bezogen), war bei Verhoeven in den richtigen Händen.

Die Hauptfiguren werden gut charakterisiert, man nimmt sich für die Geschichte und den Verlauf Zeit, genug Budget war vorhanden. Die Requisiten und Bauten sind auch 2019 fantastisch anzusehen (Burgen, Explosionen, Rammbock…) und eine Spannung ist vorhanden (wird Martin ewig Glück haben? Für wen wird sich Jennifer Jason Leigh entscheiden?). Das Ende hatte eigentlich etwas von Starship Troopers (in dem Sinn gings auch dort um eine 3er Beziehung zwischen zwei Männern und einer Frau).

Mit Gewalt und mutigen Szenen, die vor Sex-, Nackt- und Rapeszenen nicht zurückschrecken, dürften ungeübte Zuschauer, die die Filme eines Paul Verhoeven nicht kennen, vor den Kopf stossen. Doch der Film zeigt realistisch wieder, was früher halt Gang und Gäbe war. Starke Leistungen von allen Beteiligten. Nebst Rutger Hauer brillieren Namen wie Brion James (House III), Jack Thompson (Mad Dog Morgan) oder die mutige Jennifer Jason Leigh (eXistenZ).

Wer sich vom Mittelalter-Setting nicht abschrecken lässt, findet eine spannende, aufwändige und fesselnde Geschichte vor, in der die Figuren und deren Entwicklung und Charakterisierung nicht vernachlässigt werden. Eine Geschichte um Moral, Gier und Opfer! Fazit: Absolute Empfehlung!

Infos:

O: Flesh + Blood

Spanien, USA 1985

R: Paul Verhoeven

D: Rutger Hauer, Jennifer Jason Leigh,

Laufzeit der US-DVD: 127:40 Min.

Gesehen am: Vor 2006 / Review überarbeitet am: 25.07.19

Fassungen: Mir lag die US-DVD von MGM vor = Uncut, sehr gute Bild- und Tonqualität, O-Ton, englische Subs. Gibt es inzwischen auch auf Blu-Ray (In D von Koch Media). Mir ist die US-DVD völlig ausreichend.