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Freitag, 5. Januar 2024

Curse of the Dog God Review

Japanuary 2024

Curse of the Dog God

Story:

In einem kleinen ländlichen Dorf: ein Konzern aus Tokyo will in der Gegend nach Uran suchen. Es passieren mehrere Vorfälle, in denen ein Schrein zerstört, ein Hund zu Tode kommt und eine Tochter eines Dorfbewohners mit einem Angestellten (Shin'ya Ôwada) des Konzernes verheiratet wird. Dies hat zur Folge, dass es durch den Fluch des Hundegottes zu mysteriösen Todesfällen kommt…

Meine Meinung:

Curse of the Dog God ist eine wilde Exploitation-Achterbahnfahrt des japanischen 70er Jahre Kinos. Die Toei-Produktion gab es bis vor kurzem ausserhalb Japans nicht zu sehen. Dem haben Mondo Macabro nun Abhilfe geschafft und dem Film eine offizielle Vö mit englischen Subs spendiert - und diese sind bei dem Plot, bei dem so viel passiert, auch bitter nötig.  Der Folklore-Horror kann einerseits sozialkritisch betrachtet werden (Industrialisierung), auf der anderen Seite als Versuch, durch die Erfolge von Der Exorzist und Das Omen profizieren zu wollen (aus Der Exorzist wurde eine Szene fast 1:1 kopiert).

Das Motoradfahrer und eine Biker-Gang automatisch als Probleme galten und gerne im 70er Jahre Exploitation-Kino eingesetzt wurden (siehe Filme wie Die Wilden Engel von Hong Kong oder Mad Foxes), sieht man auch hier. Plus: eine Kleinstadt-Stimmung, wo jeder jeden kennt. Moderne Vs. Aberglaube. Was neue Produktionen angehen, erinnerte mich der Film an den südkoreanischen Film The Wailing. Ich mochte den Film von Shunya Ito (Female Prisoner #701: Scorpion 1, 2 + 3).

Ich würde den Film nicht als kompletten Kracher bezeichnen, aber als sehr gut und nicht uninteressant. Es gibt viele abgefahrene Ideen. Wo die Reise inhaltlich hingeht, ist nicht zu erahnen und es werden doch einige nicht vorhersehbaren Twists aus dem Ärmel geschüttelt. Der Film wirkte aber zuweilen etwas gehetzt (der Beginn und Verlauf) und der Ton des Filmes war auch wechselhaft (Klamauk, unfreiwillig komische Szenen). Teilweise wirkt der Film auch etwas überladen.

Die Bildersprache war wunderschön (angefangen bei dem stimmungsvollen Intro in den Film), die Folklore-Momente interessant in den Plot integriert und die Schauspieler waren stark in ihren Rollen. Vor allem das wechselhafte Spiel von Shin'ya Ôwada hat mir gut gefallen. Während seine zwei Kollegen schnell aus dem Film scheiden (Fluch sei Dank!), spielt er die tragische Hauptrolle. Die Mädels überzeugen nicht nur durch die erotische Komponente, sondern ebenso durch ihr Schauspiel. Auch der kleine Junge (dessen Hund totgefahren wird) überzeugt. Die Effekte wissen auch zu gefallen.

Fazit: 70er Jahre Folklore- und Exploitation-Fans werden mit Curse of the Dog God bestens bedient!

Infos:

O: Inugami no tatari

Japan 1977

R: Shunya Ito

D: Shin'ya Ôwada, Jun Izumi, Takashi Itô, Jun'ya Katô, Nobuo Kawai, Kyôko Kishida

Laufzeit der US-Blu-Ray: Ca. 103 Min.

Gesehen am: Jan. 2024

Fassungen: Den Film gab es bis 2023 nicht ausserhalb Japans zu sehen. Nun haben sich Mondo Macabro dem Film angenommen und den Film in Japanisch, mit englischen Subs, exklusiven Extras, Booklet (Limited Edition), Wendecover (Limited Edition) und restauriert veröffentlicht. Die Blu-Ray ist Region A. Es gibt keine deutsche Fassung (Stand: Jan. 2024).