Graveyard of Honor
Story:
Barkeeper Rikuo Ishimatsu (Goro Kishitani) rettet einen Yakuza-Boss vor einem Attentäter (Takashi Miike) und steigt schnell zum hohen Tier innerhalb der Yakuza auf. Doch sein Temperament und Gewaltausbrüche sorgen dafür, dass er für fünf Jahre ins Gefängnis muss. Als er wieder freikommt, hat er sich nicht geändert und zieht den Zorn seines Bosses auf sich. Nach und nach rutscht Ishimatsu in die Drogensucht ab, mit fatalen Folgen…
Meine Meinung:
Graveyard of Honor ist eine Art Remake und Neuinterpretation des gleichnamigen Filmes aus dem Jahr 1975 von Meister-Regisseur Kinji Fukasaku (Battle Royale), während bei der 2002er Version der fleissige Takashi Miike (Fudoh: The New Generation, Visitor Q, Ichi the Killer) seine Finger im Spiel hatte. Nicht nur führte er Regie, sondern legte er auch vor der Kamera eine Gastauftritt als Attentäter hin.
Während ich bereits leicht vom Kinji Fukasaku Film enttäuscht war (erreicht keine Battles Without Honor and Humanity Qualitäten), so gefiel mir Miikes Version leider sogar noch weniger. Wäre der Film nicht in einer schicken Box mit dem Fukasaku veröffentlicht worden, würde ich den Miike-Film sogar verkaufen. Dabei fängt die Neuinterpretation durchaus stimmig, fesselnd und spannend an.
Der Film hat ein gleiches Problem wie die 70r Jahre Variante: es gibt praktisch keine positiven Charaktere, zu denen man eine Beziehung aufbaut und/oder mit ihnen mitfiebert. War im Original Tetsuya Watari (Terror – Die Rocker von Japan) bereits in seiner Darstellung unsympathisch, so ist dies leider auch hier mit Goro Kishitani der Fall. Zwar spielt Goro Kishitani (wie auch alle anderen) absolut grossartig, aber ich wurde mit ihm als Mensch und Figur nicht warm.
Vor allem die zweite Filmhälfte, in welche es mehr um die Drogen und Folgen geht statt um den eigentlichen Plot, wurde das Interesse immer geringer, auch wenn Miike-Stammschauspieler Goro Kishitani (One Missed Call) wirklich herausragend spielt. Er war danach noch in viele anderen Miike-Filmen zu sehen (Crows 0, Like a Dragon, Crows Zero II, Wara no tate - Die Gejagten). Weiter negativ: die Laufzeit von über zwei Stunden war zu lang. Diesbezüglich gab es auch zu wenig Action.
Nebst interessanter erster Filmhälfte, spannenden Yakuza-Szenen und der Leistung von Cast und Crew haben ansonsten die Musik und der Blutgehalt gefallen. Zwar gibt es, wie bereits erwähnt, nur wenig Action und Gewalt, wenn, dann aber total überzeichnet und übertrieben blutig. Immerhin in diesem Punkt wird dem Kino von Kinji Fukasaku gehuldigt.
Fazit: Durchschnitt und kein Must See Takashi Miike-Titel!
Infos:
O: Shin jingi no hakaba
Japan 2002
R: Takashi Miike
D: Goro Kishitani, Narimi Arimori, Yoshiyuki Daichi, Hirotarô Honda, Harumi Inoue, Renji Ishibashi, Takashi Miike
Laufzeit der UK-Blu-Ray: 130:35 Min.
Neusichtung am: Jan. 2022
Fassungen: Siehe Graveyard of Honor! Den Miike-Film gibt es in D auf DVD von REM.