Dieses Blog durchsuchen

Montag, 24. Januar 2022

Tokugawa Sex Ban: Lustful Lord Review


Japanuary 2022

 

Tokugawa Sex Ban: Lustful Lord

Story:

Die sexuell unerfahrene Kiyohime (Miki Sugimoto), die jüngste Prinzessin eines Shoguns, soll mit Tadateru Ogura, dem Anführer des Kyushu Clan, verheiratet werden. Doch dieser hat keine Erfahrungen und gar Ängste vor Frauen. Um ihm Wissen zu vermitteln, werden ihm Frauen, darunter auch die Französin Sandra (Sandra Julien) als Testobjekte zur Verfügung gestellt. Er findet gefallen an ihr und Sandra wird seine Affäre, was Kiyohime gar nicht in den Kram passt. Im weiteren Verlauf wird gar ein gesetzliches Sex-Verbot erlassen, mit fatalen Folgen…

Meine Meinung:

Bei dieser japanischen Toei-Produktion und «Tokugawa Film» handelt es sich nicht um einen offiziellen Beitrag zur Tokugawa-Reihe und es handelt sich nicht um einen Folter-Film. Tokugawa Sex Ban: Lustful Lord ist mehrheitlich vor allem eine Sex-Komödie im klassischen Setting, der jedoch im Verlauf des Plots einige sehr abgefahrene Szenen parat hält. Ob der Inhalt auf einer wahren Begebenheit beruht, ist mir nicht bekannt.

Der Film von Regisseur Noribumi Suzuki erinnert leicht an dessen spätere Filme Sex & Fury mit Christina Lindberg und/oder School of the Holy Beast. Noribumi Suzuki schien es zu mögen, ausländische Stars als exotisches Flair in seine Filme zu packen wie auch Kritik am religiösen Glauben allgemein. Verglichen mit den bekannten Tokugawa-Filmen (z.B. Orgies of Edo) ist Tokugawa Sex Ban: Lustful Lord wirklich eine harmlose Sex-Klamotte.

Als ausländische Stars wurde eine dunkelhäutige und grossbusige mir unbekannte Frau und die Französin Sandra Julien engagiert. Sandra Julien spielt dabei eine der Hauptrollen und macht eine gute Figur. Kommerziell dürfte sich das ausgezahlt haben, da beide Frauen hübsch und exotisch wirken – daran dürften die Japaner sicher Freude gehabt haben, zumal beide Frauen oft nackt im Film zu sehen sind. Sandra Julien dürften Genre-Fans aus Jean Rollins The Shiver of the Vampires kennen.

Über die phasenweisen humoristischen Szenen war ich bei dem Thema und Setting überrascht. Aber auch mit Dramatik und psychedelischen Szenen wird nicht gespart. Männer müssen sich Stempel auf ihre Glieder anbringen lassen (wie bei einem Disco- oder Konzert/Festival Besuch). Wer das Sex-Verbot bricht, verliert sein Geschlechtsteil. Die Kritik an der Kirche und dessen Szenen mochte ich. Das Ende erinnere an die Serie Shogun / den späteren Film Silence.

Etwas gefoltert wird dann trotzdem und etwas Erotik (Lesben-Szenen zwischen den zwei ausländischen Frauen) gibt es auch zu sehen, auch wenn der Erotikfaktor trotz vieler Nackt-Szenen allgemein gering ist. Im Finale gibt es eine optisch ansprechende Szene, als die Frauen nackt am Strand oder einem Meer aus Feldern und Blumen zu sehe sind (in Zeitlupe). Da musste ich teilweise an die Symbolträchtigkeit aus Flower & Snake denken und bei den Holzdildos kam mir Benedetta in den Sinn.

Weiter erinnerte mich der Film in einer seiner letzten Szenen an Maniac, die Fetisch-Reihe Harakiri wird vorneweg genommen (die weibliche Seppuku-Szene war eine der besten Szenen des Filmes!) und zwei humoristische Szenen beinhalten ein Schwein (als Frauenersatz) oder Nasenbluten (da die Männer bereits seit zwei Monaten keinen Sex mehr haben dürfen und sich deshalb das Blut im Kopf staut!). Muss man gesehen haben, um es zu glauben!

Fazit: Wenig bekannt aber empfehlenswerte Sex-Komödie aus Japan!  

Infos:

O: Tokugawa sekkusu kinshi-rei: Shikijô daimyô

Japan 1972

R: Noribumi Suzuki

D: Ryoko Ema, Kaya Hodumi, Emi Jo, Sandra Julien, Utako Kyo, Yôko Mihara, Ryota Minowada

Laufzeit der Bootleg-DVD: 88:22 Min.

Gesehen am: Jan. 2022

Fassungen: Mir lag eine Bootleg DVD vor, die ich auf Ebay sogar unbewusst kaufte, da von aussen identisch mit der jap. Disc. Die Bootleg Disc ist identisch mit der jap. Disc mit dem Unterschied, dass englische Subs zuschaltbar sind. Legale Fassungen mit englischen Subs gibt es nicht (Stand: Jan. 2022).