Don't Give a Damn
Story:
Die HKer Polizei (u.a. Sammo Hung, Yuen Biao, Takeshi Kaneshiro) vereiteln einen Gangster-Deal und es gibt Gefangene. Die Gangster (u.a. Kelvin Wong Siu, Eddie Maher, Robert Samuels) verüben einen Anschlag auf das Polizeirevier, doch der ursprüngliche Plan läuft nicht so, wie geplant. Dies sorgt innerhalb der Gangster-Gruppe für interne Konflikte, Leichen und Abspaltungen. Am Ende treffen alle drei Parteien zu einer Geiselübergabe aufeinander…
Meine Meinung:
Von den vielen Sammo Hung Streifen, die ich zuletzt sah (Eastern Condors, Encounters of the Spooky Kind II, Slickers Vs Killer, Pantyhose Hero…) kann Don't Give a Damn kaum überzeugen und hätte eigentlich sogar aus der Sammlung fliegen müssen, da neu nur noch eine 5er (5/10) Bewertung. Aber, da ich das Genre, Sammo Hung und Yuen Biao sehr mag, bleibt der Film vorerst noch in der Sammlung, auch wenn ich nicht weiss, ob ich mir Don't Give a Damn je wieder ansehen würde. Nachtrag 10.03.20: Fliegt aus der Sammlung - habs mir anders überlegt...VCD schon dem Kollegen versprochen...
Lags am extrem politisch unkorrekten Humor? Nein – es lag vor allem daran, dass der Film zuweilen sehr lahm war und die Action bis auf zwei Kampfszenen nie wirklich überzeugte. Dazu kommen nervende Längen (die Beziehungsgeschichten der Figuren). Die ersten Filmhälfte ist extrem langweilig und auch die Settings sind total lahm und banal (90% spielen in der ersten Hälfte nur im Polizei-Revier).
Zudem will sich eine echte Story auch kaum herauskristallisieren und einige der Nebenfiguren und deren Overacting sind peinlich und nerven (Robert Samuels Kameraden, die, glaube ich, von Sammo Hungs Söhnen gespielt werden). In der ersten Hälfte gibt es nur vereinzelt Action, was zu wenig ist. Allgemein: wenn man bedenkt, wer alles mit an Bord ist (Sammo Hung, Yuen Biao, Robert Samuels, Takeshi Kaneshiro, Eddie Maher) sind die Actionszenen, Sammo Hung als Action-Director hin oder her, enttäuschend und eine Potenzialverschwendung (Eddie Maher und Collin Chou werden z.B. verschenkt und viel zu schnell im Kampf besiegt).
Von den Action-Szenen überzeugen nur zwei Stück: Kampfszene von Yuen Biao im Finale gegen die zwei Gweilos und der Kampf von Sammo Hung im Finale gegen Robert Samuels. Letzterer wurde nach dem Durchführen der Stunts im Film in Sammo Hungs Stuntmen-Gruppe aufgenommen – als erster Afroamerikaner. Laut einem Interview geriet Robert Samuels mit dem Drehbuchschreiber mehrfach aneinander, da politisch unkorrekter Humor gegen Schwarze (Yuen Biao & Takeshi Kaneshiro mimen im Finale Schwarze = schwarz angemalt, Perücke und rassistische Witze äussernd). Der HK-Humor war halt schon immer derb…
Allgemein fällt auch auf, dass hier und da billig wirkende, da unscharfe, Zeitlupen-Aufnahmen zuherrschen. In und ausserhalb von Actionszenen. Die Settings wechseln spätestens ab der 2. Filmhälfte und die (zwar unspektakulären) Actionszenen nehmen in dieser zu = weniger Längen.
Viele bekannte Gesichter in Neben- und Gastauftritten – schön – leider in einem mittelmässigen Film von und mit Sammo Hung! Das kann er besser!
Fazit: Nicht wirklich zu empfehlen aufgrund Längen und enttäuschender Action!
Infos:
O: Miu Min Bei
HK 1995
R: Sammo Hung
D: Sammo Hung, Yuen Biao, Robert Samuels, Takeshi Kaneshiro, Kelvin Wong Siu, Collin Chou, Wu Ma, Melvin Wong, Lau Kar-Wing, Chin Siu-Ho, Blacky Ko Shou-Liang, Richard Ng, Eddie Maher, Nat Chan Pak-Cheung, Tommy Wong Kwong-Leung
Laufzeit der HK VCD: 95:01 Min.
Gesehen am: Sept. 2008 / Review überarbeitet am: 13.01.20
Fassungen: Mir lage die HK VCD von Universe vor und die US-DVD von Videoasia. Zur HK VCD: O-Ton, englische Subs, gute Bildqualität. Zur US-DVD: nicht zu empfehlen. Disc im Ton fehlerhaft. Es ertönen zur selben Zeit die Sprachen Kantonesisch und Mandarin. Das Set hat jedoch noch fünf weitere Filme an Bord und lohnt sich deshalb für Sammo Hung Fans ggf. trotzdem. Es gibt keine Blu-Ray, keine HK DVD und keine deutsche Fassung (Stand: Jan. 2020).