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Sonntag, 7. Juli 2024

Update

Neue Reviews inklusive Restaurant- und NIFFF-Bericht








2. NIFFF Tag


Im Gegensatz zu gestern schlief ich diese Nacht sehr gut und stand relativ früh auf (08.30 Uhr), damit ich ohne Stress die Berichte zum gestrigen NIFFF Tag schreiben konnte. Mein Frühstück: vier Schokoladen-Kinderriegel und zwei Kaffee. Ich kam gut voran und machte mich dann sehr früh auf den Weg nach Neuchatel, auch wenn der erste Film erst um 17.00 Uhr starten sollte. Heute standen drei Filme auf dem Programm. Zwei der drei Filme würde ich mit dem Kumpel aus Zürich schauen, der gestern keinen guten Start erwischte: schlechter Film und der 2. Film, am Open Air, musste wegen technischen Problemen nach ca. 15 Minuten abgebrochen werden. Und das spät in der Nacht. Da hat sich das Warten leider nicht gelohnt.

Nachdem ich im Zug The Bighead von Edward Lee las, hatten mein Kumpel aus Zürich und ich den gleichen Gedanken betreffend Essen gehen. Leider war der Restaurant-Besuch nicht sonderlich toll. Mehr dazu im Restaurant Bericht. Davor und danach ging ich Gäste suchen: keine Asia Argento und bei zwei-drei weiteren Figuren war ich nicht sicher, ob es Steffen Haars, Alexandre Bustillo und Julien Maury waren oder nicht. Ich habe sogar eine Person angesprochen, die es nicht war, sondern zum NIFFF Staff gehörte. Da «musste» ich dann sogar ein kleines Interview geben. Es war regnerisch. Nicht schön, um an den See zu gehen. Mein Kumpel ging sich nach dem Essen im Hotel erholen und ich wartete in der Passage 1 vor meinem 1. Film.



Ich wartete und wartete und wartete. Aber ich sah keine Gäste. Als der Film in Passage 1 fertig war und die Zuschauer aus dem Kino strömten, wollte ich mich auf den Weg ins Kino Studio machen, als ich sah, wie Regisseur und Darsteller Steffen Haars, den ich zwar am BIFFF auch sah (aber ohne Autogramme), ebenfalls aus dem Kino kam. Er hat sich also unter dem normalen Volk einen Film im Kino angesehen. Ich fragte ihn draussen, ob er Zeit habe, für vier Autogramme und ob wir rein gehen könnten, da draussen regnerisch (alle Tische nass). Er war sofort dabei und hat die Cover signiert. Ein sehr ruhiger, sympathischer und bodenständiger Typ, ganz im Gegensatz zu den Figuren, die er in seinen Filmen darstellt und/oder auch selbst spielt.


Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn schon in Brüssel sah. Ich sagte ihm auch, dass ich Krazy House dort sah und den Film sehr mochte. Er meinte, der Film passe gut zum Publikum des BIFFF. Da hat er nicht unrecht. Er hat mit «4 Junge», «4 Mongo» und statt 4 Homo mit «4 Fotze» signiert. Wer seine Filme New Kids Nitro und Co. kennt, weiss, dass es eine Anspielung an diesen Film (oder die Serie, auf welcher die Filme basieren), darstellt. Amüsant! Danach zog es mich ins Kino. Was die Filme angehen, standen heute eigentlich fast nur Enttäuschungen auf dem Programm. Vor allem Toxic Daughter und She Loved Blossoms More waren sehr schlecht. Ich denke nicht, dass es noch schlechtere Filme an dieser NIFFF Ausgabe geben wird. Und obwohl MaXXXine auch einen regulären Schweizer Kino-Start bekommt, gab es keine deutschen Untertitel. In der Vergangenheit war dies bei Vorstellungen, die auch regulär laufen sollten, immer der Fall. Keine Verspätungen, keine Pannen.




Nach MaXXXine hatten wir nur ein Zeitfenster von ca. 15 Minuten zum nächsten Film. Ich wollte in der Passage 1 noch meine Blase leeren und trotzdem noch schnell die Gäste checken und wen sah ich da? Das Regie-Duo von Inside: Alexandre Bustillo und Julien Maury. Die sassen dort mit einem vom NIFFF Team. Mit einem höheren NIFFF-Team-Member. Ich kenne seinen Namen und seine Funktion nicht, aber er ist von Anfang an dabei und die zwei sassen an einem grossen Tisch. Haben dort wohl zu Abend gegessen und warteten auf ihren Auftritt. Ihr The Soul Eater, den ich am BIFFF sah, sollte heute um 22.00 Uhr laufen und es war nun ca. 21.30 Uhr. Der Tisch war bereits abgedeckt. Sie waren an einem Gespräch. Ich ging natürlich trotzdem hin und bekam von den beiden alles signiert inklusive Fotos. Das Cover von The ABCs of Death 2 hat er auch fotografiert und seiner Tochter (wie Whatsapp) geschickt, da sie im Film (in ihrem Segment) mitspielt. Sie hatte Freude. Ich habe sie informiert, dass ich ihren Film schon am BIFFF sah und ich sie dort verpasst hätte. Nun habe ich in Sachen Autogramme bis am Donnerstag keinen Stress mehr. Ich denke langsam, dass man Asia Argento nicht öffentlich sehen wird. Dennoch werde ich am Sonntag und Montag, so lange soll sie noch vor Ort sein, meine Cover ihr betreffend mitnehmen.








Nach dem letzten Film hatte ich ca. elf Min. Zeit um den Zug zu erreichen. Der Stress wurde belohnt. Es war der 2. letzte Zug nach Bern, so dass ich in Bern den letzten Zug nehmen und somit Taxi-Kosten sparen konnte. Ich war dann nach 01.00 Uhr im Bett und diesmal auch wirklich kaputt. Was die Filmauswahl/Qualität angeht, ein mieser Tag. Dafür hat es mit Gästen, Fotos und Autogrammen geklappt. Cool:-)



Restaurant Besuch (La Brasserie du Cercle)

 

Mit dem Kumpel aus Zürich, der mich in den ersten drei Tagen begleitet, ging ich Mittagessen. Er hatte Lust auf Italienisch und ich hatte ein Restaurant im Kopf, wo ich in den letzten Jahren in Neuchatel schon mehrfach essen war - auch schon mit besagtem Kumpel aus Zürich, mit meinem Kumpel aus Basel oder mit meinem Bruder. Immer an vergangenen NIFFF Besuchen. Siehe Foto von mir mit blonden Haaren und dem Godzilla-T-Shirt. Das war 2019, als ich am NIFFF Takashi Miike traf.

Interessant war, dass der Eingang zum Restaurant verschlossen war, es aber eine «Umleitung» gab. Wir kamen im Restaurant an und waren nicht mehr 100% sicher, ob es das gleiche war. Oder ob es nach Covid negative Änderungen gab. Früher gab es immer die ganze Karte, auch am Mittag. Heuer nur noch paar vereinzelte Menüs und die Auswahl und Qualität hat, sofern es sich um das gleiche Restaurant handelt, abgenommen. Da regnerisch war auch nur ein Essen im Restaurant und nicht auf der Terrasse möglich. Schade.

Ich konnte mich zuerst nicht entscheiden, ob ich das Elefantenohr oder das Steak nehmen sollte. Der Kumpel nahm schlussendlich das Steak (kostete über 40 CHF) und ich das Elefantenohr. Wenn ich mich nicht entscheiden kann, lasse ich den Preis für mich entscheiden und mein Menü war billiger (36 CHF). Vorspeise nahm ich keine. Entsprach nicht meinem Gusto. Beim Eingang zum Restaurant wurde auch mit Filet geworben, welches sich aber nicht auf der Speisekatte fand. Diese gab es auch in Englisch. Ich nahm:

 

als Hauptgang: Oreille D Elephant (mit Bratkartoffeln)

36.00 CHF

 

als Dessert: Panna Cotta

11.00 CHF

  

 

Die Bratkartoffeln waren solide, aber nichts Besonderes. Das Elefantenohr war fein. Die Menge am Ende dann genau richtig. Die Dessertkarte gab es hingegen nur in Französisch und da nahm ich dann Panna Cotta. Und ich muss sagen, dass das eine der lieblosesten und schlechtesten Panna Cottas war, welches ich je gegessen hatte. Schade. Das Restaurant, egal ob es dasselbe von früher ist oder oder nicht, lädt nicht ein, wieder dort essen zu gehen. Mein Kumpel war sogar sehr enttäuscht und hätte die schlechteste Bewertung abgegeben.

 

Mein Fazit fällt wie folgt aus:

 

 

Hervorragend

Sehr gut

Gut und solide

Enttäuschend








She Loved Blossoms More Review

NIFFF 2024 

She Loved Blossoms More

Story:

Drei Brüder bauen im Auftrag ihres Vaters eine Zeitmaschine. Damit hoffen sie, ihre verstorbene Mutter wieder zurück ins Leben holen zu können…

Meine Meinung:

Vor der Sichtung dieses griechischen Filmes waren gemischte Gefühle vorhanden, da es doch auch viele sehr schlechte Reviews zum Film gab. Und leider hatten diese absolut recht: She Loved Blossoms More lohnt sich absolut gar nicht und war sogar noch schlechter als der schon nicht wirklich tolle Toxic Daughter, mit welchem ich am 2. NIFFF Tag in das Filmfestival gestartet bin. Schade. Der Film bietet praktisch keine positiven Seiten.

Positiv sind vielleicht 1-3 innovative Effekte, wobei eine Szene dreist an David Cronenbergs Die Fliege erinnert (Tier ohne Haut und verstümmelt nach erfolglosem Experiment in der «Kammer»). Anhand des Trailers hoffte ich auf a) mehr solcher Effekte und b) auf mehr Retro-Look. Mehr digitale Spielereien und einen coolen Soundtrack. Doch leider gab es beides nicht. Kaum Effekte und die Musik waren nervend und schwach (schon im Vorspann war dies zu erahnen).

Der Plot ist konfus, langweilig und uninteressant. Ohne Sinn und Verstand. Der Film, ein Möchtegern Arthouse-Film, nervte höllisch. Schuld daran sind vor allem die «coolen» Figuren und deren Darstellung und die Dialoge. Wirklich furchtbar schlecht, zum Fremdschämen und zum Kopfschütteln anregend. So haben am NIFFF auch mehrere Gäste den Film verlassen, weil so schlecht und albern. Die 86 Minuten haben sich definitiv länger angefühlt. Die «Schauspieler» müssten aufgrund ihrer Qualität auf eine schwarze Liste gesetzt werden. Die können gar nichts.

Fazit: Selbstverliebter, nervender, langweiliger und schwachsinniger Arthouse-Schrott!

Infos:

O: She Loved Blossoms More

Griechenland, Frankreich, Neuseeland 2024

R: Yannis Veslemes

D: Dominique Pinon, Julio Katsis, Panos Papadopoulos, Sandra Abuelghanam, Aris Balis

Laufzeit der Kinofassung: Ca. 86 Min.

Gesehen am: NIFFF 2024

Fassungen: Am NIFFF 2024 gesehen in Englisch, Uncut. Es gibt noch keine DVD, Blu-Ray, UHD oder eine deutsche Fassung (Stand: Juli 2024).

MaXXXine Review

NIFFF 2024

MaXXXine

Story:

Hollywood, 1985:

Maxine (Mia Goth) versucht ihr Glück bei Hollywood. Ihr Ziel ist es, weltbekannt zu werden. Doch ihr Ziel und Bemühungen werden durch einen Serienkiller gestört, der es auf Schauspielerinnen abgesehen hat und der um ihre Vergangenheit (Pearl, X) Bescheid weiss…

Meine Meinung:

Auf MaXXXine, den dritten Teil in der von A24 produzierten Trilogie von Ti West (In a Valley of Violence) mit Mia Goth (Suspiria) habe ich mich gefreut. Inzwischen soll der Film sogar einen regulären Kinostart bekommen haben, was mich doch sehr überrascht. Das war bei den Vorgängern, soviel ich weiss, zumindest in der Schweiz, nicht der Fall. Der dritte Teil spielt nun in den 80ern Jahren und versucht sich in der Hommage an Hollywood- und Serienkiller-Filme.

Letzteres gelingt nur dürftig und Giallo-Vibes, welche dem Film auch nach gesagt werden, empfand ich bis auf einen Mord als unpassend formuliert. MaXXXine ist leider eine ganze Nummer uninteressanter und schwächer als die Vorgänger. Zum einen gibt es relativ wenig Action und auch kaum Effekte (eigentlich bietet der Film nur zwei tolle Splatter-Effekte durch den ganzen Film), zum anderen hat mich der Film vor allem inhaltlich nicht abgeholt. Besonders das letzte Viertel war dann wirklich schade und hat viele Punkte gekostet.

Da hätte ich mir eine andere Auflösung als jene gewünscht. Und was Ti West definitiv auch nicht kann, ist das Inszenieren von Shoot-Outs. Das passte einfach nicht in den Plot. Ti West muss sich gar den Vorwurf gefallen lassen, Quentin Tarantinos Once Upon a Time in Hollywood als Vorbild genommen zu haben. Der Film geht in die Richtung. Die starken Seiten des Filmes nebst zwei sehenswerten Splatter-Szenen ist die Machart: der Retro-Look ist cool und die ganzen 80er Jahre Vibes haben mir gefallen. Zudem ist der Film, zumindest mehrheitlich, auch stark gespielt: Mia Goth überzeugt erneut und am meisten Spass machte ansonsten Kevin Bacon (Freitag der 13.).  Der Rest fällt z.T. aber ab. Schade.

Fazit: Im Gegensatz zu X und Pearl kein Film für die Sammlung und leider eine ganze Nummer schlechter als die Vorgänger. Schade. 

Infos:

O: MaXXXine

USA, Kanada, Neuseeland, UK (je nach Quellen unterschiedlich) 2024

R: Ti West

D: Mia Goth, Elizabeth Debicki, Moses Sumney, Michelle Monaghan, Bobby Cannavale, Lily Collins, Kevin Bacon

Laufzeit der Kinofassung: Ca. 104 Min.

Gesehen am: NIFFF 2024

Fassungen: Am NIFFF 2024 gesehen in Englisch, Uncut. In Deutschland soll der Film am 31.12.24 auf DVD/Blu-Ray/UHD erscheinen.

Toxic Daughter Review

NIFFF 2024

Toxic Daughter

Story:

Hagino (Aimi Satsukawa), ihr Freund Atsuhiro (Terunosuke Takezai) und dessen 13jährige Tochter Moeka (Sera Uehara) ziehen in eine neue Wohnung. Das Familienglück scheint perfekt. Doch als Hagino eines Tages ausser Haus ist, bekommt sie einen Telefonanruf von Moeka, der das Familienleben danach um 180 Grad aus den Fugen gleiten lässt…

Meine Meinung:

Aka Poison Girl. Toxic Daughter hat mir leider gar nicht gefallen. Obwohl vom Regisseur von Liverleaf (dessen US-Blu-Ray gerade vor paar Tagen verschickt wurde), was ich beim Buchen des Festival-Tickets nicht Mal wusste, konnte mich der Film nicht überzeugen. Der Film bietet mit Ausnahme des Finales praktisch keine Action soll heissen wartet mit Längen auf. Doch auch das Finale kann nicht wirklich überzeugen (plus CGI-Bluteffekte).

Der Plot ist wirklich hohl und alles war zu übertrieben dargestellt. Jedoch auch zu ernst gespielt, um als Satire zu gelten. Unfreiwillig komisch. Dass sich Moeka mit der irren Chi Chan befreundet und ihre anarchischen Handlungen, haben mir auch nicht gefallen. War alles viel zu harmlos und einfach nur nervend und dumm. So wie zwei linksradikale Gören, die paar Wände versprayen und rebellieren. Brauch ich nicht zu sehen.

Das 2. nervende Element war die Tatsache der Figurenkonstellation und wie sich die Ehefrau verhaltet: Hagino wird total unterwürfig und alles machend, was der Ehemann will, dargestellt. Das Thema toxische Männlichkeit wird (Der Titel hätte Toxic Husband lauten sollen), so wie hier dargestellt, auf die Spitze getrieben. Und es ist mehr das Hauptthema, als jenes mit der Tochter, die sich mit einer irren, latent gefährlichen Psychopathin befreundet. Am Ende dient das zwar als Ventil, damit der Vater das bekommt, was er «verdient», aber die übertrieben Holzhammer-Methode war schlicht zu einseitig und viele Szenen diesbezüglich auch einfach nervend (die Naivität und das Zurückstecken eigener Bedürfnisse durch Hagino).

Fazit: Nervend, lahm, billig und uninteressant.

Infos:

O: Doku Musume

Japan 2023, 2024 (je nach Quelle)

R: Eisuke Naitô

D: Aimi Satsukawa, Sera Uehara, Himena Irei, Terunosuke Takezai, Gô Jibiki

Laufzeit der Kinofassung: Ca. 106 Min.

Gesehen am: Am NIFFF 2024

Fassungen: Am NIFFF 2024 gesehen im O-Ton mit englischen Subs, Uncut. Es gibt noch keine DVD, Blu-Ray, UHD oder eine deutsche Fassung (Stand: Juli 2024).