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Samstag, 23. Januar 2021

Crest of Betrayal Review

Japanuary 2021

 

 

Crest of Betrayal

Story:

 

Es werden zwei komplexe Geschichten miteinander verbunden: Tamiya Iyemon (Kōichi Satō) plant seine Rache an Lord Kira (Takahiro Tamura) und tritt dafür dem Asano Clan unter der Herrschaft von Lord Asano (Hiroyuki Sanada) bei. Dies hat viele Intrigen, Reaktionen und Tote zur Folge. Unter anderem wird eine Frau (Saki Takaoka) vergiftet, welche sich selbst umbringt und danach als rächender Geist zurückkehrt, um Rache an Tamiya Iyemon zu nehmen…

 

Meine Meinung:

 

Crest of Betrayal ist nicht der erhoffte Kracher, den ich mir unter dem Titel von Kinji Fukasaku vorgestellt habe. Eine Art-Comeback-Versuch des Samurai-Settings (unter anderem) und Anlehnung an seine alten Klassiker wie The Legend of the Eight Samurai und Co. Interessant ist, dass Kinji Fukasaku (Graveyard of Honor) zwei bekannte japanische Legenden im Film vereint und kombiniert:

 

1. Tokaido Yotsuya Kaidan (Ghost Story of Yotsuya):

Typische Story, in der eine Person, meist eine Frau, wegen niedrigen Beweggründen den Tod findet und als rächender Geist zurückkehrt.

 

2. Chushingura Gaiden" (The Loyal 47 Retainers): Ein Clan- Anführers wird durch Seppuku zum Tod verurteilt, während 47 loyale Männer des Clan Anführers heimlich einen Rachepakt schmieden, um ihren Meister zu rächen.

 

Diese beiden Geschichten werden vereint und durch die Figur Tamiya Iyemon zusammengehalten. Er ist quasi der 48. loyale Ronin, der jedoch mehr auf seine Bedürfnisse aus ist, statt seinen Meister zu rächen. Seine Bedürfnisse befriedigen bedeutet: seine Frau töten, damit er sich in eine reiche Familie einheiraten kann. Dumm nur, dass diese als Geist zurückkehrt…

 

Ich bin ehrlich: die Story war kompliziert, vor allem da keine englischen Subs und da viele Haupt- und Nebenfiguren und viele Zeitsprünge in den zwei Plots. Dazu kommt, dass ich keinen der Stars (ausser Hiroyuki Sanada) kenne d.h. Mühe hatte zu wissen, wer nun zu wem gehört. Identifikationsfiguren fehlen. Dass ich eine Fassung ohne Subs schaue, dafür kann der Film nichts und damit tue ich Kinji Fukasakus Werk auch etwas Unrecht.

 

Ich fand, aber auch losgelöst davon, dass der Film von beiden Settings zu wenig Action bot. Da wäre mehr besser gewesen. Es gibt zu wenig Samurai- aber auch zu wenig Ghost-Action. Teilweise hatte der Film auch hier und da einen gewissen Anflug von Humor, der nicht wirklich passte. Dies in Kombination mit der superben Ausstattung lässt das Wort Edel-Trash vor meinem geistigen Auge aufkommen, da Kinji Fukasaku krampfhaft versucht ist, an seine glorreichen, alten Samurai-Klassier-Zeiten anzuknüpfen was ihm jedoch nur teilweise gelingt.

 

Womit der Film punktet sind Budget, Musik (alleine der Vorspann ist schon ein absoluter Genuss!) und die Bilder, Effekte und Settings: farbenfroh, aufwändig, abwechslungsreich, authentisch, stimmungsvoll (die Geister-Szenen)! Besonders die Geister-Szenen fand ich stark (beginnen auf Seite B der LD). Davon hätte ich gerne etwas mehr gesehen. Vielleicht wäre es besser gewesen, nur eine der Folkloren zu verfilmen, statt zwei Geschichten miteinander zu verschmelzen (da wird man keiner der Geschichten so wirklich gerecht, besonders bei einer Laufzeit von nur knapp 100 Minuten).

 

Fazit: Nicht der erhoffte Kracher aber auch kein wirklich schlechter Film! Könnte mir in Zukunft besser gefallen, da ich weiss, was mich erwartet und für zukünftige Sichtungen hole ich mir ein Bootleg mit verständlichen Subs zur Original-LD dazu…

 

Infos:

 

O: Chushingura gaiden yotsuya kaidan

 

Japan 1994

 

R: Kinji Fukasaku

 

D: Kōichi Satō, Saki Takaoka, Keiko Oginome, Hiroyuki Sanada, Takahiro Tamura, Renji Ishibashi, Eriko Watanabe, Shōhei Hindo

 

Laufzeit der jap. LD: Ca. 105 Min.

 

Gesehen am: Jan. 2021

 

Fassungen: Den Film gibt es offiziell nur in Japan d.h. ohne englische Subs, die aber für die Story wichtig wären, sofern man kein Japanisch spricht/versteht/lesen kann. Mir lag die LD aus Japan von Shochiku vor = O-Ton, keine Subs, Uncut, erstklassige Bild- und Tonqualität. Technisch sicher einer der besten LDs, welche ich je sah/hörte. Wer englische Subs möchte, muss in den USA eine Bootleg-DVD erwerben. Es gibt keine deutsche Fassung (Stand: Jan. 2021).